Übungs- und Jagdmunition aus einer Büchse !?

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Liebe Foristi,

ich bin mit Sicherheit nicht der erste, der das - oder ein ähnliches Thema anspricht.
Dennoch möchte ich das Thema eröffnen, um die Pros und Contras mit Euch abzuwägen.
Mit Sicherheit können viele zukünftige Leser auch Ihren Nutzen daraus ziehen.

Meine neue Haupt-Jagdbüchse, soll die Tikka T3x Ctr sein. Eingeschossen ist Sie mit dem Hornady GMX mit 150 grs in .308 Win für die Jagd - mehr oder weniger präzise.
Um die regelmäßigen Übungsschießen nicht unbezahlbar zu machen, schieße ich auf den laufenden Keiler oder im Kino das billigste, was ich bekommen kann (schon oft getan).
Momentan ist das die Surplus, die mit +- 0,50 € / Patrone und einer ausreichenden Präzision diesen Zweck sehr gut und günstig erfüllt.

Jetzt zum Knackpunkt.
Da pro Training 20-40 Schuss der günstigen Übungsmunition durch den Lauf gehen, ändert sich die Treffpunktlage der jagdlichen Munition,
die danach wieder durch denselben Lauf verschossen werden soll.
Um die Büchse wieder als zuverlässige Jagdwaffe zu nutzen, muss nach jedem Training also theoretisch eine sehr gründliche/Chemische Laufreinigung und ein neues Enschiessen mit der GMX Jagdmunition erfolgen.
Da dieser Aufwand sehr hoch ist, kam die Überlegung mit der Zweitbüchse im Kal. .223 oder .308 Win auf (beide Munitionen bekommt man für ca. 0,45 € / Patrone im 1.000 Pack).

Bevor ich jetzt aber irgend einen zweitklassigen Prügel zu Übungszwecken kaufe und einen wertvollen Platz im Schrank verschwende,
wollte ich einmal in die Runde fragen, ob jemand mit einer Büchse günstige Übungsmunition und Jagdmunition verschießt und einen vernünftigen Weg gefunden hat, den Munitionswechsel ohne Treffpunktverlagerung zu meistern!?

Vielleicht lässt sich ja mit einem der unzähligen Wundermittel (Robla Solo Mil etc.) und VFG Filzen der Treffpunktverlagerung entgegenwirken?

Ich weiß, dass jeder Lauf auf jede Munition unterschiedlich reagiert und man keine pauschale Aussage treffen kann, aber die Hoffnung auf eine eventuell funktionierende Methode ist groß ;)


Ich freue mich über jede Idee 🍻
 
G

Gelöschtes Mitglied 21941

Guest
Ich verstehe dein Problem.
Wenn du unbedingt bei deiner Jagdmunition bleiben willst, dann:

Mein Vorschlag: Teste verschiedene Vollmantel-Muni's aus. Sprich Geco, Cineshot, Sellerie & Bello usw.
Diejenige welche von der Treffpunktlage am wenigsten von deiner Jagdmunition abweichst nimmst du zum üben.

Vorteil:
- Kein neues Einschiessen wenn du wieder die Jagdmunition nimmst.
(natürlich sind die letzten 1-2 Schuss beim üben dann doch noch Jagdpatronen einfach fürs Bauchgefühl)
- Wenig verstellen
- Kostengünstig

Nachteil:
- Aufwand


Was klar sein sollte: Wenn z.B. die Jagdmunition mit 150 Grain fliegt, dann sollte die Übungsmun. nicht mit 120 Grain fliegen sondern auch 150 haben ;)

Ich habe das Glück dass meine Tikka relativ unempfindlich ist was Munition angeht, aber ich reinige meine Finnin auch nur mit Bürste usw. sprich ohne Chemie. Da ist mir das Theater zu gross.
 
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Das GMX ist ein monolythisches Tombak Geschoss. wenn Du Übungsmunition mit Tombak Mantel verschießt sollte sich die Treffpunktlage der Jagdmunition nicht verändern.
(Z:B: Hornady BTHP Match, Hornady A-Max, Hornady SST )

Verändern tun sich Treffpunktlagen beim Wechsel von Geschossmaterial, Verschmutzungsgrad und auch nach Reinigungsvorgängen weil sich die Reibverhältnisse im Lauf geändert haben.

Gewöhne Dir eine gleichbleibende Reinigungsprozedur an und prüfe wie reproduzierbar die ersten Schuss danach ausfallen.
 
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@Achter
Lassen wir meine Geschosswahl mal außen vor.
Es nicht darum gehen, sondern um den möglichst reibungslosen wechsel von Übungs- zur Jagdmunition.

Wenn wir eine Kaliber - Geschossdiskussion daraus machen, füllt sich der Thread bis morgen mit Beiträgen, die nicht mit dem Kernthema zu tun haben ;)

EDIT sagt,
während ich meine Antwort auf @Achter`s Beitrag verfasst hab, kamen neue Antworten...
 
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Ich verstehe dein Problem.
Wenn du unbedingt bei deiner Jagdmunition bleiben willst, dann:

Mein Vorschlag: Teste verschiedene Vollmantel-Muni's aus. Sprich Geco, Cineshot, Sellerie & Bello usw.
Diejenige welche von der Treffpunktlage am wenigsten von deiner Jagdmunition abweichst nimmst du zum üben.

Vorteil:
- Kein neues Einschiessen wenn du wieder die Jagdmunition nimmst.
- Wenig verstellen
- Kostengünstig

Nachteil:
- Aufwand


Was klar sein sollte: Wenn z.B. die Jagdmunition mit 150 Grain fliegt, dann sollte die Übungsmun. nicht mit 120 Grain fliegen sondern auch 150 haben ;)

Ich habe das Glück dass meine Tikka relativ unempfindlich ist was Munition angeht, aber ich reinige meine Finnin auch nur mit Bürste usw. sprich ohne Chemie. Da ist mir das Theater zu gross.

Geschossmaterialwechsel wie Tombak zu verzinnten, vernickelten, oder anderweitig beschichtete Geschosse sind der Grund für sich ändernde Trefferlagen nach dem zurückkehren zur JAgdmunition.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21941

Guest
Geschossmaterialwechsel wie Tombak zu verzinnten, vernickelten, oder anderweitig beschichtete Geschosse sind der Grund für sich ändernde Trefferlagen nach dem zurückkehren zur JAgdmunition.

Glaube ich dir aufs Wort, ehrlich. (y)

Bei mir hat es bisher wie von mir geschrieben sehr gut funktioniert
Frag mich nicht warum das so ist, ist reine Praxiserfahrung vom Stand.
Darum meine Empfehlung das auszuprobieren.
 
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Danke für die Antworten.

Eins meiner Bedenken ist, dass Jagd- und Übungsmunition durch verschiedene "Kernmaterialien" (Blei bzw. Bleifrei) verschieden dicken Abrieb im Lauf hinterlassen. Gehen wir davon aus, dass beide einen Tombakmantel haben, aber die günstige Mun sich wegen des weichen Bleikerns einfacher in die Züge und Felder presst und dadurch eine dickere Abriebsschicht hinterlässt, durch die sich das Bleifreie, härtere Geschoss dann durchquetschen muss...
 
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... Gehen wir davon aus, dass beide einen Tombakmantel haben, aber die günstige Mun sich wegen des weichen Bleikerns einfacher in die Züge und Felder presst und dadurch eine dickere Abriebsschicht hinterlässt, durch die sich das Bleifreie, härtere Geschoss dann durchquetschen muss...
Und warum sollte das so sein?

Genau das Gegenteil, weniger Reibung -> weniger Abrieb, das wäre doch viel plausibler.
 
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vielleicht denk ich falsch.
Hätte vermutet, dass das weichere Geschoss ein stärkeres Aufbauen der Ablagerungen zulässt, weil die weiter "in den" Lauf bauen können, da das Geschoss weniger Widerstand bietet :unsure:
 
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Bevor ich jetzt aber irgend einen zweitklassigen Prügel zu Übungszwecken kaufe und einen wertvollen Platz im Schrank verschwende,
wollte ich einmal in die Runde fragen, ob jemand mit einer Büchse günstige Übungsmunition und Jagdmunition verschießt und einen vernünftigen Weg gefunden hat, den Munitionswechsel ohne Treffpunktverlagerung zu meistern!?

Vielleicht lässt sich ja mit einem der unzähligen Wundermittel (Robla Solo Mil etc.) und VFG Filzen der Treffpunktverlagerung entgegenwirken?

Ich würd von allen Wundermitteln die Finger lassen und Geschosse nehmen, die harmonieren. In der Regel ist das bei ähnlichem Laufmaterial.

Bei mir geht bei Federal (Powershok und Fusion) als Jagdgeschoss S&B Vollmantel, DAG Surplus (die mit Tombakmantel), Remington Core Lokt und Ama Surplus. Weiter hab ich noch nicht probiert.

Was absolut nicht funktioniert: Cineshot...

Großartig reinigen tu ich nach einem Schießstandbesuch nicht. Schnur mit 2-3 Tropfen Öl durch, das wars. Gründlich reinigen tu ich grundsätzlich nur vor einem Schießstandbesuch, denn dann hab ich auch Gewissheit, dass es im Revier zu keinen Problemen kommt.

Den Weg so würde ich auch bei GMX gehen, wobei ich auch sage: Ich hab keinerlei Erfahrung mit bleifrei, ich nutz es aus Prinzip nicht.
 
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Um die regelmäßigen Übungsschießen nicht unbezahlbar zu machen, schieße ich auf den laufenden Keiler oder im Kino das billigste, was ich bekommen kann

Da dieser Aufwand sehr hoch ist, kam die Überlegung mit der Zweitbüchse im Kal. .223 oder .308 Win auf (beide Munitionen bekommt man für ca. 0,45 € / Patrone im 1.000 Pack).

Einerseits muss es die billigste Trainingsmunition sein,.... aber das Geld für ne zusätzliche Büchse wär anscheinend kein Problem....

Also was jetzt....

Verabschiede dich von deiner Krämerseelenmentalität und trainier mit ordentlicher Munition...

;)

Gruß

HWL
 
G

Gelöschtes Mitglied 21155

Guest
Bei mir geht bei Federal (Powershok und Fusion) als Jagdgeschoss S&B Vollmantel, DAG Surplus (die mit Tombakmantel), Remington Core Lokt und Ama Surplus. Weiter hab ich noch nicht probiert.

Genau da wurde das beste Beispiel genannt, dass man vorab nicht sagen kann was aus der eigenen Büchse funktioniert.

Im o.g. Beispiel sind die Materialien mitnichten gleich. Der Mantel der Fusion ist nämlich aus Kupfer. Kein Tombak.

Versuch macht kluch. Ich schieße die 130ttsx und die 124 Fmj von S&b zusammen. Kein Problem. Eine chemische Reinigung war noch nie notwendig. Liegt vielleicht am guten Stainless-Lauf.
 

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