Tja, da muss ich wohl antworten -
wie schaffe ich das blos mit weniger als 800 beschossenen Tontauben in meinem jämmerlichen Jäger-Dasein incl. Jägerausbildung vor über 30 Jahren und ohne Vorüben und auch ohne Vorschießen des Parcours dann eine silberne Parcour-Nadel nach Hause zu bringen (2/3 von 60 waren zu treffen) - und die gleiche Leistung nach gut drei Jahren mit nur 60 zwischendurch beschossenen Tauben/Rollhasen (das vor einem Jahr) mit 2 Treffern weniger vor zwei Tagen fast zu wiederholen? Und das mit einer Schaftverlängerung, die ich vorher überhaupt nicht auf Tontauben o.ä. geschossen hatte? Was kommt wohl raus, wenn ich ein bisschen üben würde? Vielleicht kommst Du im nächsten Jahr mal mit, schaun wir mal, ob Du besser schießen kannst.
Du fragst, wenn Du erfahrene Flintenschützen ansprichst, die falsche Klientel. Aber Deine Info lässt auch auf eine gewisse Unsicherheit bei der Einschätzung schließen, denn Du schreibst ja "eher nicht ...", nicht "nicht". Die Einschätzungen Deiner Redakteure kamen übrigens vom grünen Tisch. Blöde, nicht? Gestört hat mich der Kommentar damals nicht wirklich, denn es sollte für die Jagd sein - was hast Du für soetwas eigentlich schon entwickelt, irgendwo etwas verbessert und mit dem Risiko in den Verkehr gebracht ausgelacht zu werden?
Und sicher, wenn wir qualifizierte Nachweise brauchen - die ja in Niedersachsen angeblich sogar schon geplant sind, dann wird man auf dieses komische Ding zurückkommen. Mich ärgern diese jährlichen Nachweise trotzdem.
Schick mir mal ein paar hoffnungslose Fälle, die aber wenigstens gelegentlich 'ne Taube treffen - also schon wissen, das man eine Flinte anschlagen muss und in die richtige Richtung halten soll, als Probandengruppe. Tatsächlich habe ich mit dieser so komischen Technik schon jedem hoffnungslosen Fall, der zu mir kam, ganz schnell das Treffen vermitteln können und in glänzende Augen schauen dürfen - Du auch?
Ich habe übrigens auch einen Jungjäger in meiner Jagd, den hatte ich auf einen Jagdparcours angemeldet. Der hatte bis dahin keine einzige Tontaube oder einen Rollhasen beschossen. Eben Kipphasen zur Jägerprüfung. Wir sind dann vor dem Durchgang noch einmal für zwei Durchgänge Skeet schießen gefahren. Macht nur 30 Tauben als Vorbereitung - also als Erfahrung aus seinem gesamten Leben. Getroffen hat er von den zum großen Teil auf sportlicher (also deutlich schneller als jagdlich) Geschwindigkeit eingestellten "Ziele" 17 von 60. Setzen wir das ins Verhältnis Aufwand zu Wirkung würde ich sagen, zwei Übungstauben je Treffer. In einem hoch anspruchsvollen Jagdparcours. Können Deine Schüler, falls Du welche hast, das auch? Übrigens, ich arbeite nicht als Schießlehrer, in der Regel gibt's die Hinweise per Telefon. Über begeisterte Rückmeldungen darf ich mich auch freuen.
Witzig auch, ich sprach mit einem Trainer für Olympiaschützen - wir kamen zu dem unglaublichen Ergebnis, dass wir im Vergleich der Techniken soweit garnicht auseinander liegen - merkwürdig nicht? Denn dieses "im richtigen Augenblick..." - da arbeiten die offenbar nicht wie die Masse der Jäger glaubt schießen zu müssen.
Übrigens, das Ding war für die Jagd, primär Hasenjagd, entwickelt worden - Tontauben, Jagdparcours ist ein Abfallprodukt. Funktioniert aber offenbar auch dabei ganz wunderbar.
Ich nenne das Ding übrigens Flintenflüchtigvisier.
Mir kommt es auf's Treffen an, nicht auf eine Karriere als Kunstschütze. Und das Interesse sehe ich auch in der Masse der Jägerschaft. Und die können davon profitieren, müssen tut aber keiner.
Was hatte nicht Sir Henry in seiner Signatur: "Es wird zuviel berichtet von Dingen, die man nicht selbst erlebt hat"
Aber, lieber Mitch, danke für die guten Wünsche