Leider kann ich dich nur dringend warnen, den Ratschlägen zur Eigenbehandlung des Tieres zu folgen! :no:
Da es sich beim Steinkauz (Athene noctua) um eine in Deutschland hochgradig gefährdete und in einigen Bundesländern schon ausgestorbene Eulenart handelt, diese im Anhang I der europäischen Vogelschutzrichtlinie gelistet und damit streng geschützt nach BNatSchG ist, besteht ein hoher rechtlicher Artenschutzstatus.
Das Tier muss unbedingt für die örtliche Population erhalten bleiben und es besteht eigentlich strengstes Aneignungsverbot.
Ich würde an deiner Stelle umgehend eure Untere oder die Obere Naturschutzbehörde kontaktieren, mir einen dort gelisteten Spezialisten, Zoo, Falkner, Greifvogelstation etc. für die Art vermitteln lassen und das Tier abholen lassen oder dorthin bringen. Denen von der Behörde dabei nicht gerade sagen, dass du den Vogel schon der Natur entnommen hast, um Diskussionen und Ärger zu vermeiden! Keinesfalls an der Eule herumdoktern!!! Dem abholenden Spezialisten unbedingt den genauen Fundort mitteilen, damit der Vogel unbedingt später in seinem Revier ausgesetzt werden kann, denn die Tiere sind sehr reviertreu und verfliegen auch als Jungvogel nicht so weit. Das Tier bis dahin abgedunkelt und verschlossen bspw. in einem genügend großen Pappkarton unterbringen, ohne Decke oder Holzwolle, da sich darin die Beine heillos verhaken können und Verletzungsgefahr besteht. Abgedunkelt damit sich der Vogel beruhigt und nicht noch den Herzkasper kriegt. Bitte den Vogel auch auch nicht sofort wieder aussetzen, ohne Ihn in Behandlung gegeben zu haben, weil du vielleicht Ärger befürchtest. Denn nur wenn der Vogel fachgerecht behandelt wurde und völlig vital ist, kann er etwas für die Erhaltung eurer lokalen Population nützen.
Ich hoffe du zeigst Verantwortungsbewusstsein für das wirklich seltene und bedrohte Tier! Bitte gib mal Bescheid, was aus dem Käuzchen geworden ist.
Mit besten Grüßen
P.S. Und übrigens, die Behandlung von verletzten Wildtieren, welche ich schon als Kind zu Tierärzten geschleppt habe, haben mich noch niemals nur einen müden Pfennig gekostet. Da hatten jedenfalls alle mir bekannten Veterinäre eine Berufsehre!