- Registriert
- 4 Mrz 2014
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Hallo zusammen,
ich hatte letzten Freitag ein eindrückliches Erlebnis, dass mich sehr nachdenklich macht:
Ich führe eine 6 Jahre alte RHT, mit Brauchbarkeit auf Schweiß und Stöbern. Sie ist eine extrem erfahrene Stöberhündin, die in der Saison mindestens wöchentlich einmal im Einsatz ist. Hin und wieder Todsuchen, sie hat aber auch schon anspruchsvollere Nachsuchen auf Rehwild mit schnallen und binden und auf Schwarzwild gemeistert. Auf Suchen war sie bisher todsicher, ich konnte mich immer auf ihre Nase verlassen. Richtungskorrekturen meinerseits erwiesen sich immer als falsch. Mir ist schon aufgefallen, dass sie unmittelbar nach dem Stöbereinsatz nicht gut zur Kontroll- oder Nachsuche einzusetzen ist, weil sie dann immer wieder ins Stöbern verfällt.
Nun war ich am Freitag auf einer DJ, ohne dass der Hund eingesetzt wurde (ungeeignetes Gelände) im Anschluss setzte ich mich in meinem Revier in der Dämmerung auf Rehwild an. Nachdem gegen 16:30 noch ein Mountainbiker mit Licht unter meinem Sitz anhält und nach dem Weg fragt (freundlich geblieben), tritt 10 min später 50m entfernt(!) ein Reh aus. Ohne den Schuss erkennbar zu quittieren, verschwindet das Schmalreh im Wald. Die Anschusskontrolle verspricht eine Todsuche. Es wird dunkel und ich setze meinen Hund am Anschuss an. Ich leuchte dabei mit einer starken Lampe, die einen scharfen Lichtkegel hat (LED). Nach etwa 10m kein Schweiss mehr, nach 100m Suche gbt der Hund Hetzlaut und zieht weiter. Aufgrund Dunkelheit traue ich mich nicht zu schnallen. Es geht mehrere 100m durch die Kusseln, immer wieder Hetzlaut. Ich vermute Streifschuss an Brust, obwohl der Anschuss eigentlich gut aussieht.
Nach erneutem Ansetzen das gleiche Theater.
Ich setze mich mit befreundetem Schweisshundführer in Verbindung. Wir entscheiden anhand der vielversprechenden Anschussbilder (Anhang) nochmal am gleichen Abend mit Schweisshund zu suchen. Nach kurzer Heimfahrt/Pause treffen wir uns im Revier und rödeln wir uns für eine lange Suche voll auf. Jetzt wird es peinlich: Der Schweisshund findet das Reh mausetot mit gutem Kammerschuss nach etwa 250m…
Was ist da bloß passiert? Nach Rekonstruktion hat mein RHT die Schweissfährte verfolgt und ist dann an dem verendeten Reh nur wenige Meter vorbeigelaufen. Ich habe es außerhalb des scharfen Lichtkegels nicht ausmachen können. Sie war dann wohl im Stöbermodus, wusste dass man erlegtes Wild nicht anschneidet und freute sich, dass Herrchen jetzt auch mal mitkommt beim Stöbern. Sie fing an Hetzlaut zu geben und los ging es mit mir durch die Kusseln…
Jetzt habe ich natürlich ein bisschen das Vertrauen in die Suchenfähigkeiten meines Hundes verloren. Klar ist, dass ich mit dem Hund daran arbeiten muss, ihn wieder findesicher zu machen. Ich denke, ein Ritual zu Umschalten zwischen Stöbern und Suchen könnte eine Lösung sein.
Habt ihr schonmal sowas erlebt? Vorschläge zur weiteren Ausbildung?
ich hatte letzten Freitag ein eindrückliches Erlebnis, dass mich sehr nachdenklich macht:
Ich führe eine 6 Jahre alte RHT, mit Brauchbarkeit auf Schweiß und Stöbern. Sie ist eine extrem erfahrene Stöberhündin, die in der Saison mindestens wöchentlich einmal im Einsatz ist. Hin und wieder Todsuchen, sie hat aber auch schon anspruchsvollere Nachsuchen auf Rehwild mit schnallen und binden und auf Schwarzwild gemeistert. Auf Suchen war sie bisher todsicher, ich konnte mich immer auf ihre Nase verlassen. Richtungskorrekturen meinerseits erwiesen sich immer als falsch. Mir ist schon aufgefallen, dass sie unmittelbar nach dem Stöbereinsatz nicht gut zur Kontroll- oder Nachsuche einzusetzen ist, weil sie dann immer wieder ins Stöbern verfällt.
Nun war ich am Freitag auf einer DJ, ohne dass der Hund eingesetzt wurde (ungeeignetes Gelände) im Anschluss setzte ich mich in meinem Revier in der Dämmerung auf Rehwild an. Nachdem gegen 16:30 noch ein Mountainbiker mit Licht unter meinem Sitz anhält und nach dem Weg fragt (freundlich geblieben), tritt 10 min später 50m entfernt(!) ein Reh aus. Ohne den Schuss erkennbar zu quittieren, verschwindet das Schmalreh im Wald. Die Anschusskontrolle verspricht eine Todsuche. Es wird dunkel und ich setze meinen Hund am Anschuss an. Ich leuchte dabei mit einer starken Lampe, die einen scharfen Lichtkegel hat (LED). Nach etwa 10m kein Schweiss mehr, nach 100m Suche gbt der Hund Hetzlaut und zieht weiter. Aufgrund Dunkelheit traue ich mich nicht zu schnallen. Es geht mehrere 100m durch die Kusseln, immer wieder Hetzlaut. Ich vermute Streifschuss an Brust, obwohl der Anschuss eigentlich gut aussieht.
Nach erneutem Ansetzen das gleiche Theater.
Ich setze mich mit befreundetem Schweisshundführer in Verbindung. Wir entscheiden anhand der vielversprechenden Anschussbilder (Anhang) nochmal am gleichen Abend mit Schweisshund zu suchen. Nach kurzer Heimfahrt/Pause treffen wir uns im Revier und rödeln wir uns für eine lange Suche voll auf. Jetzt wird es peinlich: Der Schweisshund findet das Reh mausetot mit gutem Kammerschuss nach etwa 250m…
Was ist da bloß passiert? Nach Rekonstruktion hat mein RHT die Schweissfährte verfolgt und ist dann an dem verendeten Reh nur wenige Meter vorbeigelaufen. Ich habe es außerhalb des scharfen Lichtkegels nicht ausmachen können. Sie war dann wohl im Stöbermodus, wusste dass man erlegtes Wild nicht anschneidet und freute sich, dass Herrchen jetzt auch mal mitkommt beim Stöbern. Sie fing an Hetzlaut zu geben und los ging es mit mir durch die Kusseln…
Jetzt habe ich natürlich ein bisschen das Vertrauen in die Suchenfähigkeiten meines Hundes verloren. Klar ist, dass ich mit dem Hund daran arbeiten muss, ihn wieder findesicher zu machen. Ich denke, ein Ritual zu Umschalten zwischen Stöbern und Suchen könnte eine Lösung sein.
Habt ihr schonmal sowas erlebt? Vorschläge zur weiteren Ausbildung?