Unbekannte Flinte

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30 Apr 2020
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Hallo liebe Forums Mitglieder,

ich habe mir heute eine neue/ alte Doppelflinte zugelegt. Sie hat mich sofort von ihrem Aussehen überzeugt und nachdem sie mir auch Schaft technisch gut gepasst hat, habe ich zugeschlagen. Das Kaliber ist 12/65, Lauflänge sind 70cm und die Waffe hat echte Seitenschlosse mit Doppelabzug. Ich muss dazusagen, es ist noch nichts geölt, geputzt etc. also nicht wundern;).
Nun zu meinem Anliegen.
  • Ich weiß absolut nicht um welchen Hersteller es sich handelt. Hier würde es mich freuen, wenn mir jemand helfen könnte.
  • Das Baujahr ist auch unbekannt, scheint aber schon etwas erlebt zu haben.

Danke schonmal im Voraus, die Bilder sind von meinem Handy.

VG. Kipplauf_Fan:cool:20201208_180341.jpg20201208_180345.jpg20201208_180341.jpg20201208_180341.jpg20201208_180345.jpg20201208_180351.jpg20201208_180411.jpg20201208_180436.jpg20201208_180520.jpg20201208_180528.jpg20201208_180540.jpg20201208_180554.jpg20201208_180626.jpg
 
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Der Hersteller war wohl ein BM namens Royet aus Bayeux, ist (war) in der Normandie.

Mehr konnt mir mein BM aber auch net sagen .
 
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Hallo,


@ebbe ich bin mir nicht ganz sicher, morgen versuche ich besser auflösende Bilder von den Stempeln zu bekommen. Hast du eine grobe Einschätzung bezüglich dem Herstellungsjahr?

Egal wo diese Flinte ihr bisheriges Leben verbracht, es hat sich auf jeden Fall so ziemlich jeder mit Stempeln ausgetobt:LOL:. Ganz schick finde ich den als Gelenkabzug ausgelegten vorderen Abzug, da hat wirklich jemand mitgedacht. Die Krachlatte ist meine Erstlings - Flinte, also ein reiner Gebrauchsgegenstand, aber so ein Paar Eckdaten interessieren mich dann doch.


Einen schönen Abend.
Kipplauf_Fan:cool:
 
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Ich glaube auch, das das Ding mal viel gekostet hat.
Der Gelenkabzug und die Lagerung der Zündstifte mit gesicherten Schrauben deuten darauf hin.
Schwer zu sagen wie alt das Gewehr sein kann.
 
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Das spuckt zumindest mal der Übersetzer aus
1607466513721.png
Ansonsten meine ich nicht ST ETIENE als Beschussamt erkennen zu können
 
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Nu ma langsam mit den wertvollen Teilen.
Die Waffe ist eine nett zurechtgebaute und auch ansprechend - aber nicht aufwendig gravierte - Flinte mit Seitenschlossen (mal öffnen, ob es sich nicht um "Fake-SS" handelt) französischer Bauart, in St. Etienne, dem französischen Waffenzentrum seinerzeit, beschossen. Vorher hat der Hersteller in guter französischer Werbe-Manier alle möglichen Eigenschaften von Flinte und Laufstahl auf die Laufbanden gehämmert - sollte u.a. die ausländische Konkurenz abschrecken und dem Käufer besondere Qualtät signalisieren.
Die Läufe sind beiderseits gechoked (Stärke kann ich nicht erkennen), der Laufstahl wird mit vier Lorbeerkränzen und "Superieur" beschrieben, was Werbegeschwätz ist und keinerlei einklagbare Relevanz hat...
Das "Crochets encastrés" heist wörtlich "eingesetzte Haken", bedeutet also auch nur "übliche Bauart .- nix Besonderes.
Gleichermaßen geschwafel ist das "Canon de Sureté auf jeder Laufbande = "Läufe mit Sicherheitsanspruch".
Konkreter ist das "PT unter Krone" = Rauchloser Beschuss und die 3 Kronen in den Palmwedeln über St. Etienne als Nachweis für 3-fache Beschussprobe mit 1300kp/cm2.
Und interessant und bei solcher Flinte ein wersteigerndes Argument: mit Ejektoren!
Zum Alter der Waffe: Der Machart (Fischhaut, Metallbearbeitung, Beschusszeichen) nach ab1960 gebaut, (ich bin aber kein Spezi französischer Waffen & Beschusszeichen) - lass Dich dabei nicht von der 65er Patronenlagern verunsichern - die waren damals - ähnlich wie auch in GB - vor allem bei Flugwildschützen, wegen der etwas geringeren Vorlagen bei hohen Schussserien, sehr beliebt.
---------
Insgesamt eine "nett aufgemachte, ansehnliche Flinte" mit recht sauberer Herstellung und gutem Wert, wenn tatsächlich noch ordentliche Seitenschlosse integriert sind (mach mal eine Seite auf und stelle bitte ein Bild ein!). Bei einem hochwertigen Teil denke ich eher an spezielle Belgier oder Engländer oder eine ausgesuchte Suhlerin....
 
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Servus,

an die Seitenschlosse werde ich mich die Tage einmal ranmachen. Nach dem Grundputz sieht die Flinte sehr gut aus(y). Lediglich die Brünierung ist an einigen Stellen nicht oder fast nicht mehr vorhanden. Ursprünglich schien sie auch einmal buntgehärtet gewesen zu sein, oder es sind alte Lötfarben, da bin ich mir nicht sicher. Außerdem habe ich etwas nach dem Hersteller recherchiert, aber nichts gefunden. Weder in alten Katalogen noch in einem Büchsenmacherverzeichnis wird er aufgeführt:rolleyes:.
Hochwertiger wäre natürlich eine Boss, Purdey, Rigby oder H&H, da ist aber der Geldbeutel zu klein:LOL:.

Danke vielmals für die Auskunft.

VG. aus dem verschneiten Bayern.
Kipplauf_Fan:cool:
 
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Mit den 3 Beschussstempel aus St. Etienne lässt sich die Flinte zwischen 1923 und 1962 einordnen, „eingrenzen“ würde ich es nicht nennen.

„Massenware“ aus St. Etienne, gebaut im Auftrag des Händlers/Büchsenmachers im Bayeux.
Bei der Gravur dürfte der Elektromeisel zum Einsatz gekommen sein (Ausfransungen).
Ich tippe auf Ende der 50er-Jahre, qualitativ nicht das höchste der Gefühle, da auch sichtbare Arbeits- und Feilspuren.
 
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...
Bei der Gravur dürfte der Elektromeisel zum Einsatz gekommen sein (Ausfransungen).
Ich tippe auf Ende der 50er-Jahre, qualitativ nicht das höchste der Gefühle, da auch sichtbare Arbeits- und Feilspuren.

Könntest du das bitte mal auf den Bildern kenntlich machen?

Ich folge euren offensichtlich fachkundigen Ausführungen gerne und aufmerksam, kann das aber teilweise nicht zuordnen. Da ich das gerne nachvollziehen können würde und beispielsweise die Hinweise auf den Elektromeißel (Ausfransungen) zukünftig auch erkennen möchte, interessiert es mich.

Die Arbeits- und Feilspuren, die - deinen Ausführungen folgend - vermeidbar wären, würde ich auch gerne einordnen. Wo genau finde ich die auf der abgebildeten Waffe?


grosso
 
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Könntest du das bitte mal auf den Bildern kenntlich machen?

Ich folge euren offensichtlich fachkundigen Ausführungen gerne und aufmerksam, kann das aber teilweise nicht zuordnen. Da ich das gerne nachvollziehen können würde und beispielsweise die Hinweise auf den Elektromeißel (Ausfransungen) zukünftig auch erkennen möchte, interessiert es mich.

Die Arbeits- und Feilspuren, die - deinen Ausführungen folgend - vermeidbar wären, würde ich auch gerne einordnen. Wo genau finde ich die auf der abgebildeten Waffe?


grosso

Hier wurde am Ende zu tief gearbeitet/gestaucht, vermutlich nach Härtung mit elektr. Graviermeisel, dadurch erhöhte Ausbrüche. Am linken unteren Bildrand ist der Graveur zu sehr übers Ziel raus.
0C3A5E5A-05F2-4E51-BB6E-C34F31445BC2.jpeg

Die Feilspuren sind großflächig zu sehen, hier nochmals von der Nähe.
64B06829-F705-42CF-BF78-B06A5010963E.jpeg
 

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