Seitenschlosse nach H&H mit Sicherheitsfangstangen und vorliegenden Schlagfedern - "das Seitenschloss mit den eingebauten Krücken":
Leider wurden diese Schlosse so konstruiert, dass der Hebel, der das Schlagstück dadurch los"schlagen" läßt, dass er aus der Schlagstückraste gedrückt wird, ungüstige Hebelverhältnisse um seine Drehachse hat und die Schlagstückachse viel zu dicht an der Raste liegt. Folge: ruppig stehende Abzüge wie beim billigsten Blitzschloss.
Also werden die Rasten sehr kurz gehalten und noch "etwas poliert" - und dadurch unsicher! Folge: Krückstock muß her - hier auf den Fotos gut sichtbar ein Hebel über dem Abzugshebel, der in eine größer und gröber dimensionierte pyramidenförmige Raste eingreift - mit deutlich längerer "Rutschfläche". Dieser muß zur Schussauslösung so angehoben werden, dass er durch die Abzugsplatte als erster aus der Raste gehoben wird. Sollte einmal - durch Sturz oder Schlag z.B. oder beim "Doppeln" - der Abzugshebel angehoben werden und aus der Raste rutschen, ohne dass dies durch die Platte des Abzugs "bewußt" geschieht, fängt sich das massive (hier gut zu erkennende, pyramidenförmige) Rastenstück des Schlagstücks im "nur darauf lauernden" Hilfshebel über dem Abzugshebel, halt dem von mir so titulierten "Krückstock".
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Also: Flinte hat echte Seitenschlosse - leider aber in der unausrottbaren Form der H&H-Schlosse mit den besch..eidenen Hebelverhältnissen der Abzugsmechanik.
Selbst bei 55.000 Engl. Pfund Sterling-Waffen unausrottbar - und deshlb vom uninformierten Volk hochverehrt...
Dies Dir zum Trost.
Dennoch: Hab Freude & Weidmannsheil an der recht hübsch aufgemachten Flinte!
PS: und wenn Dir mal der Kerl übern Weg läuft, der die ganzen Schraubköppe vermackelt hat, erschieß ihn mit gekochtem Hühnermist.