Unbekanntes Taschenmesser

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Gelöschtes Mitglied 8180

Guest
Hallo zusammen,

ein Bekannter von mir hat mir das abgebildete Messer gezeigt. Er hat es wohl als Bub vor etwa 35 Jahren seinem mittlerweile verstorbenem Onkel abgeschwatzt.

Kann mir einer was dazu sagen?

Danke!


20181128_151734.jpg20181128_151623.jpg
 
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Steht doch drauf! Firma Weidmannsheil, Solingen. Mit "e". Müsste eigentlich auch in der einen Griffschale mit Hirschkopfmotiv eingelegt sein. Meins hat keinen Korkenzieher und die Klinge ist runtergeschliffen bis zum Rücken. Hat mir seeehr lange gedient und ist jetzt zum Knochenschaben nach dem Abkochen degradiert....
 
G

Gelöschtes Mitglied 8180

Guest
Naja, gelesen hab ich es auch. Ich meinte mehr das vermutliche Alter dieses Exemplares etc.

In den Griff ist nichts eingelegt.
 
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Weidmannsheil Weltersbach ist eine alte Solinger marke. Der Hersteller wurde irgendwann in den 80ern (glaube ich) von Diefenthal übernommen. Ich schau mal, ob ich näheres finde

EDIT: Link zum Messerforum: https://www.messerforum.net/showthr...pringerk%F6nig&p=204536&viewfull=1#post204536

Wenn "cut" das so schreibt, dann stimmt das auch 100%ig. Der hat über die Historie der Solinger Messerhersteller bereits ein äußerst informatives Buch geschrieben.

Wann Deines herstellt wurde kann ich leider nicht sagen. Dieser Typ Messer wird seit den 20ern gebaut.
 
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Werden die Backen nach oben deutlich stärker?
Dann sind diese warscheinlich gegossen und das wurde wohl nur bis in die fruehen 50er so gemacht.
Ich habe ein Gräfrath mit gegossenen Backen (sehr ähnlich wie Deins) und das ist aus den 50ern.
1961 kaufte Hubertus die Firma Gräfrath, jedoch haben die späteren Gräfrath Messer bereits Backen aus Flachmaterial.
Hier ein paar Seiten aus Gräfrath Katalogen von 1908 und 1940.
Das Modell ist also jedenfalls ein altes, denke, dass Weidmannsheil Deins in den 50ern gefertigt hat.

graefrath_1908.jpg

graefrath_1940.jpg

Viele Grüsse
Nico
 
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Werden die Backen nach oben deutlich stärker?
Dann sind diese .. gegossen und das wurde wohl nur bis in die fruehen 50er so gemacht.
Ich habe ein Gräfrath mit gegossenen Backen ... späteren Gräfrath Messer bereits Backen aus Flachmaterial. ...
Wie geschulte Lichter schon am Beschliff der Backen erkennen, handelt es sich definitiv um "nach oben deutlich stärkere", also gegossene (Neusilber-) Backen. Es sind sogenannte Hahnekopp-Backen, eine Spezialität Solinger Jagdtaschenmesser aus der guten, alten Zeit.

Hahnekopp-Backen haben eine ganz besonders ästhetische, eben erhabene Anmutung und liegen bei der Roten Arbeit unvergleichlich gut, buchstäblich satt und sicher an den Fingerspitzen.

Der firme Waidmann legt deshalb, immer wenn es um Solinger Jagdtaschenmesser geht, Augenmerk und Wert auf das Vorhandensein von Hahnekopp-Backen, nicht zuletzt auch weil ihm die moderne, flache Abart als Zeichen von Kostenminimierung und in gewisser Weise auch von Kulturmarxismus gelten.

Dass die (durchaus großen, teils bis weit in die Siebziger und in Einzelfällen sogar bis nach der Jahrtausendwende verbauten) Altbestände dieser Hahneköppe inzwischen verarbeitet sind und kein Solinger Hersteller Anstalten macht diese gute, alte Tradition wieder aufleben zu lassen, zeigt exemplarisch, wie schlimm es um die Jagdmesserfertigung in Solingen (darauf, dass der Ur-Grund gemäß dem Sayschen Theorem eigentlich im beklagenswert dürftigen Knowhow der Kundschaft liegt, sei hier lieber nicht eingegangen) bestellt ist.
 
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Ich hänge mich einfach mal auf diesen Tröt drauf. Habe ein solches Messer schon seit fast 30 Jahren, als Kind vom Opa geerbt.

Die Jugendsünden sieht man ihm leider sehr an. Wer kann jemand empfehlen, der das aufarbeiten kann?
Leider fehlt mir auch eine passende Messertasche aus Leder, auch für einen Tipp dafür, wäre ich dankbar.

Den Hersteller sowie dessen Nachfolger gibt es ja nicht mehr, wie ich dank Euch erfahren habe.
 

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