- und schon wieder ein Jäger...

M03

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Tut mir Leid wenn jemand keine andere Lösung seiner Probleme sieht. Aber es gibt immer einen anderen Weg als diesen !
 
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M03 schrieb:
Tut mir Leid wenn jemand keine andere Lösung seiner Probleme sieht. Aber es gibt immer einen anderen Weg als diesen !

Da kann man als außenstehender leider nicht beurteilen. So argumentiert ein gesunder Mensch, aber hier kann oft nur sog.professionelle Hilfe das Schlimmste verhindern.

Ich kannte einen Fall, wo die damals an sich gesunde Mitdreißigerin mehrfach vor einem Suizid bewahrt wurde. Sie hatte aber auch angekündigt, daß sie es doch wieder versuchen würde. Und stand dann eines Tages auf der ICE-Trasse.
 
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@bienenjäger

ich lese jetzt erst deinen Beitrag:
Bin ganz schön erschüttert darüber !
Als ich noch in Meiningen wohnte, war ich Vorstand der
KJS, da kann es sein, daß ich den Jäger auch kannte !
Schlimm so etwas, aber man kann diesen Schritt leider
wirklich nicht vorher sehen, das macht Klick und schon ist
es zu spät .
Hier, in der Oberlausitz, hat sich vor Weihnachten das selbe
abgespielt und keiner hat es vorher geahnt .

Old Tom
 
G

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Guest
Auch wenn es jetzt heftig klingt, aber lieber so, sprich alleine auf einer Kanzel als auch noch andere zu gefährden bzw. in Mitleidenschaft zu ziehen. Angefangen beim ICE bis hin zu Leuten die sich ins Auto setzen und in den Gegenverkehr rasen.

Man wird nie ganz verstehen, was in diesen Menschen vor sich geht, sollte jedoch höchsten Respekt vor deren Entscheidung haben. Denn diese wird meistens nicht einfach so aus einer Laune heraus gefällt.
 
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Forestgump schrieb:
Auch wenn es jetzt heftig klingt, aber lieber so, sprich alleine auf einer Kanzel als auch noch andere zu gefährden bzw. in Mitleidenschaft zu ziehen. Angefangen beim ICE bis hin zu Leuten die sich ins Auto setzen und in den Gegenverkehr rasen.

Amen. Auch wenn uns das wieder einen den Schusswaffen zugeschriebenen "unnatürlichen Todesfall" in der Statistik und uns Legalwaffenbesitezrn damit unnötigen Ärger bringt.

Man wird nie ganz verstehen, was in diesen Menschen vor sich geht, sollte jedoch höchsten Respekt vor deren Entscheidung haben. Denn diese wird meistens nicht einfach so aus einer Laune heraus gefällt.

Respekt? Nein. Das ist in aller Regel krankheitsbedingt (Depression) und Du hast doch auch keinen Respekt vor jemandem, der Grippe hat, nur weil er eben mit Fieber im Bett liegt? Ein Bekannter, der sich berufsbedingt mit deisen Sachen auseinandersetzen musste nannte Selbsttötung "in aller Regel den extremsten Akt des Egoismus". Schade, wenn jemand meint nicht anders zu können. Aber Respekt verdient er dafür nicht, allenfalls Mitleid.

Und bevor jetzt wer "Lyncht ihn!" ruft: ich habe gute Freunde verloren, die meinten, sich selber töten zu müssen, ich hatte jahrelang einen latent selbstmordgefährdeten Mitbewohner in der Studi-WG und ich habe größtes Bedauern für meinen Schwager und seine Kollegen, die zu oft die Reste abkratzen dürfen, z. B. neulich erst wieder als sich so ein krankes A***loch vor den Zug gestellt hat - und seinen 5 Jahre alten Sohn dabei hatte. :evil:

Joe
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
@ Mohawk: Ob jetzt Respekt oder Mitleid muss jeder für sich selber definieren. Wenn jedoch jemand vor diesem Schritt noch so klar ist alles notwedinge (Erbe, Verträge, Festlegungen etc.) zu Regeln und die Hinterbliebenen nicht vor einem Scherbenhaufen stehen, ist das sicher nicht reiner Egoismus.

Aber belassen wir es dabei, gibt schönere Themen über die man diskutieren kann.
 
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Vielleicht ist's ja eine Definitionsfrage.

Ich respektiere die Entscheidung als solche. Ob sie auf dem Hintergrund einer psych. Erkrankung getroffen wurde bzw. ob diese dafür tatsächlich ausschlaggebend war, kann ich als Außenstehender kaum beurteilen.

Die Zeiten, in denen solche Menschen in aller Stille verscharrt und danach totgeschwiegen wurden, sind Gottlob vorbei.
 
A

anonym

Guest
Mohawk schrieb:
Respekt? Nein. Das ist in aller Regel krankheitsbedingt (Depression) und Du hast doch auch keinen Respekt vor jemandem, der Grippe hat, nur weil er eben mit Fieber im Bett liegt? Ein Bekannter, der sich berufsbedingt mit deisen Sachen auseinandersetzen musste nannte Selbsttötung "in aller Regel den extremsten Akt des Egoismus". Schade, wenn jemand meint nicht anders zu können. Aber Respekt verdient er dafür nicht, allenfalls Mitleid.

Bedauern für meinen Schwager und seine Kollegen, die zu oft die Reste abkratzen dürfen, z. B. neulich erst wieder als sich so ein krankes A***loch vor den Zug gestellt hat - und seinen 5 Jahre alten Sohn dabei hatte. :evil:

Gut möglich dass ich den Schwager dann kenne.
Wir hatten das jüngst mit Frau mit Säugling. :x An solchen Tagen hast entweder das Glück frei zu haben oder du weisst wieder dass du unterbezahlt bist.

Mein Respekt oder Mitleid hält sich in argen Grenzen. Ich hab selber schon zu viel mitgemacht und zu viele im persönlichen Umfeld gehabt die sich irgendwann (und viel zu früh) der Krankheit x oder y ergeben mussten.
Jeder der nach dem ersten mißglückten Versuch eben noch da ist sollte mal für 2-3 Monate auf eine Kinderkrebs-Station oder so zwangsverpflichtet werden.
Dann kann er mal sehen wie viele Menschen alles tun um weiterleben zu dürfen. Und was er da einfach wegwirft. :x
 
A

anonym

Guest
Naturfuehrer schrieb:
Die Zeiten, in denen solche Menschen in aller Stille verscharrt und danach totgeschwiegen wurden, sind Gottlob vorbei.

Ich hab jetzt eine Weile drüber überlegt ob ich dazu was schreibe oder nicht.
Ich tu´s.
Maßgeblich für das sehr stille Vorgehen war meines Wissens früher die Kirche. Mit einer sehr harten Haltung gegenüber Selbstmördern.
War die wirklich schlecht? Engstirnig und kurzsichtig?
Ich meine nicht.
Bis vor kurzem wurde bewußt um einen Selbstmörder der sich mittels auf die Gleise stellen verabschiedet hat kein Aufhebens gemacht. Dann kam einer der Fußball besser spielen konnte als andere...
Und rate mal wann sich mehr Leute vor den Zug geschmissen haben - vorher oder nachher?
Dann gabs da welche die mitgekriegt haben dass man wirklich auf ewig seine Internetseiten kriegt, jeder deinen Namen kennt, usw. wenn Du möglichst viele Unschuldige mitnimmst auf deinem Weg ins Nirvana.
Man hat diesen Selbstmördern einen eigenen (unpassenden) Namen gegeben: Amokläufer.
Keiner von denen will lebend da raus kommen, Selbstmord sonst nix. Wichtig ist nur dass wirklich jeder hinschaut hinterher.
Die Aas-Verwerter von Bild und Co. helfen gerne... Die Eltern der unschuldigen Opfer setzen mit Vereinen und Stiftungen noch einen zur Verewigung drauf...

Du hast schon recht, unsere Gesellschaft sucht momentan nach einem anderen Umgang mit dem Thema, wenn auch eher unbewusst. Bis jetzt haben wir aber nicht geglänzt dabei, besser als früher sind wir erst recht nicht.
Zu den ersten Opfern dieses Prozesses gehören wir hier selber. :roll:
Immer schön "Danke Selbstmörder" sagen wenn Du wieder Dein Vorhängeschloß an die Waffentasche machst!
Und später wieder wenn Du Armatix kaufst oder wie es die Ex-SED Politiker gerne wieder hätten Deinen Drilling oder die R93 auf dem Weg ins Revier bei der nächsten Polizeidiensstelle abholst weil die Puffn daheim nicht mehr haben darfst.

Sorry falls ich zu stark ins Off-Topic gekommen bin!
Wie wir gehört haben war der Jäger-Kollege ein guter Kerl - und wird von denen die ihn kannten entsprechend betrauert werden. Und ich will ihn nicht mit solchen Amokspinnern über einen Kamm scheren.
Aber zum Thema Umgang mit Selbstmord musste das einfach gesagt werden.
 
A

anonym

Guest
Selbstmorde - BRD+DDR bzw. Deutschland

Jahr männlich weiblich gesamt
1955 6.191 3.486 9.677
1960 6.640 3.577 10.217
1965 7.499 4.280 11.779
1970 8.230 4.816 13.046
1975 11.731 7.267 18.998
1980 8.332 4.536 12.868
1985 8.576 4.040 12.616
1990 6.853 3.142 9.995
1991 13.458 4.354 14.010
1992 9.326 4.132 13.458
1993 12.690 3.730 12.690
1994 9.130 3.588 12.718
1995 9.222 3.666 12.888
1996 8,728 3.497 12.225
1997 8.835 3.412 12.256
1998 8.579 3.069 11.648
1999 8.080 3.077 11.157
2000 5.850 5.215 11.065
2001 8.188 2.968 11.156
2002 8.106 3.057 11.163

Interessante Statistik, oder?

31.08.2006, 13:45 | | Focus
Alle 47 Minuten ein Selbstmord
In Deutschland nimmt sich statistisch alle 47 Minuten ein Mensch das Leben. Damit sterben mehr Menschen durch Selbstmord als durch Verkehrsunfälle, Drogenmissbrauch, Aids und Gewalttaten zusammen.
Wie der Vorsitzende des „Nationalen Suizid Präventionsprogramms“, Armin Schmidtke, am Donnerstag mitteilte, gab es im Jahr 2004 in Deutschland 10 733 Selbsttötungen. Bei Männern lag die Zahl mit 7939 fast drei Mal so hoch wie bei Frauen (2794). Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sei Selbstmord nach Verkehrsunfällen die zweithäufigste Todesursache. In den vergangenen Jahren nahm auch die Zahl bei älteren Menschen überproportional zu.
 
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@gletscherpris - Vielen Dank für die interessanten Gedanken zum Thema (meine ich jetzt wirklich so).

Du hast auch Recht - neben der individuellen Dimension gibt es immer auch noch eine gesellschaftliche.

Ich hab' mich allerdings nur auf die individuelle bezogen - auf den Umgang mit dem Suizid im engsten Kreis.

NF
...der eine gute Bekannte und liebe Freundin vor gut 10 Jahren auf diesem Weg verloren hat.
 
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gletscherpris schrieb:
Zu den ersten Opfern dieses Prozesses gehören wir hier selber. :roll:
Immer schön "Danke Selbstmörder" sagen wenn Du wieder Dein Vorhängeschloß an die Waffentasche machst!
Und später wieder wenn Du Armatix kaufst oder wie es die Ex-SED Politiker gerne wieder hätten Deinen Drilling oder die R93 auf dem Weg ins Revier bei der nächsten Polizeidiensstelle abholst weil die Puffn daheim nicht mehr haben darfst.

Und ich will ihn nicht mit solchen Amokspinnern über einen Kamm scheren.
Aber zum Thema Umgang mit Selbstmord musste das einfach gesagt werden.

Sic tacuisses :twisted:
 
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>>>>Ich sage trotzdem, er war ein Guter, vielleicht zu gut für diese Welt.<<<<

Er war nicht besonders gut, sondern krank.

>>>>Ob jetzt Respekt oder Mitleid muss jeder für sich selber definieren. Wenn jedoch jemand vor diesem Schritt noch so klar ist alles notwedinge (Erbe, Verträge, Festlegungen etc.) zu Regeln und die Hinterbliebenen nicht vor einem Scherbenhaufen stehen, ist das sicher nicht reiner Egoismus. <<<<

Suizidalität ist eine allein durch Krankheit verursachts denken und handeln.
Ein Suizidaler ist nicht mehr er selbst. Er ist nicht in der Lage zu fühlen, nicht in der Lage zu erkennen, was sein Suizid für seine Kinder, Partner, Familie bedeutet. Diese machen sich oftmal die schwersten Vorwürfe und werden darurch selber depressiv und suizidal.


>>>>Jeder der nach dem ersten mißglückten Versuch eben noch da ist sollte mal für 2-3 Monate auf eine Kinderkrebs-Station oder so zwangsverpflichtet werden.
Dann kann er mal sehen wie viele Menschen alles tun um weiterleben zu dürfen. Und was er da einfach wegwirft. Mad<<<<

Das würde die Krankheit nur noch verschlimmern, die Suizidalität noch weiter verstärken.

>>>>Du hast schon recht, unsere Gesellschaft sucht momentan nach einem anderen Umgang mit dem Thema, wenn auch eher unbewusst. Bis jetzt haben wir aber nicht geglänzt dabei, besser als früher sind wir erst recht nicht. <<<<

Doch, dadurch das Depression und Suizid aus der Tabuecke herraus kommt, nehmen deutlich mehr Menschen professionelle Hilfe in Anspruch und brauchen sich dann nicht umzubringen.

>>>>Respekt? Nein. Das ist in aller Regel krankheitsbedingt (Depression) und Du hast doch auch keinen Respekt vor jemandem, der Grippe hat, nur weil er eben mit Fieber im Bett liegt? Ein Bekannter, der sich berufsbedingt mit deisen Sachen auseinandersetzen musste nannte Selbsttötung "in aller Regel den extremsten Akt des Egoismus". Schade, wenn jemand meint nicht anders zu können. Aber Respekt verdient er dafür nicht, allenfalls Mitleid. <<<<<

Ja, dem kann ich mich nur anschließen, nur das es der Egoismus der Krankheit ist, die den Menschen/Suizidalen vollkommen beherrscht.
 

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