Und sie mähen wieder - 2015

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Jedes Jahr aus traurigem Anlass dieser Faden. Hatte am Wochenende beim Ansitz an einer gemähten Wiese Stelle Bussarde beim Kröpfen gesehen und mir das mal nach dem Abbaumen genauer besehen. Leider ein vernähtes Kitz. An anderer Stelle haben mir Krähen ein weiteres totes Kitz angezeigt. Von circa 10 Wiesen im Revier sind an einem einzigen Tag 8 gemährt worden. Da waren mal zwei trockene Tage angekündigt und dann legen die Landwirte natürlich schnell los. Die müssen eben ihren Job machen (Zitat aus dem Film - siehe link). Schade, dass eben oft die Pächter nicht informiert werden. Wenn ich beim Morgenansitz "mal eben" zwei Kitze finde, wie viele mögen insgesamt geschreddert worden sein?

Hier nochmal ein link von 2014. Ab Minute 14 geht es um Rehe.

http://www.ndr.de/fernsehen/Naturnah-Fuchsretter,naturnah892.html
 
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Unsere Bauern rufen fast alle mindestens einen Tag vorher an. Wir schwermen dann am Abend vor der Mad aus und stellen Stangen mit wedelden Einkaufstüten auf.
Wenn ich es schaffe, gehe ich in der Dämmerung noch mit meiner Rassel durch den Schlag und mach ordentlich Lärm. Oft werden jedoch mehrere große Schläge auf einmal abgemäht.

Bisher funktioniert das aber seit Jahren sehr gut. Ausgemähte Kitze gibt es auf diesen Wiesen keine.
Die Ricken holen in der Nacht ihre Kitze aus den Wiesen.

Der Einsatz wirkt jedoch nur, wenn am nächsten Tag wirklich gemäht wird. Wenn nicht, müssen die Stangen wieder eingesammelt werden, sonst gibt es schnell einen Gewöhnungseffekt.

TH
 
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Uns hat der Landwirt letzte Woche vor Pfingsten angerufen das er Morgen früh mähen wolle...

also gings heute gegen 18:30 zum

Die Weide gilt es....jpg

20 ha Grünland.

Wir sind mit 5 Hunden und 10 Leuts

Aufstellen zum Suchen.jpg

Dann Losmaschiert

Zwei von Uns haben dann

die große Flatter II.jpg

Trassenband als Flatterbänder; ca 3 Meter lang; an den Bäumen verknotet

alle 30-50 Meter ein neues Band.


Die Mühe hatt sich Augenscheinlich

der Mühen Lohn.jpg


Gelohnt....


Die Fundstelle des Kitz ( 1 Tag alt ) habenn wir Makiert und dem Landwirt den Ort Mitgeteilt;
er wird die Ecke vermutlich stehen lassen.


Als Treiber konnten wir auch viele Nichtjäger verpflichten; und haben dann auch ihre Hunde ( an Feldleinen) mit suchen lassen....

Erstaunlich wie schnell die Hunde von den Jagdhunden lernen können.


TM
 
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Jedes Jahr aus traurigem Anlass dieser Faden. Hatte am Wochenende beim Ansitz an einer gemähten Wiese Stelle Bussarde beim Kröpfen gesehen und mir das mal nach dem Abbaumen genauer besehen. Leider ein vernähtes Kitz. An anderer Stelle haben mir Krähen ein weiteres totes Kitz angezeigt. Von circa 10 Wiesen im Revier sind an einem einzigen Tag 8 gemährt worden. Da waren mal zwei trockene Tage angekündigt und dann legen die Landwirte natürlich schnell los. Die müssen eben ihren Job machen (Zitat aus dem Film - siehe link). Schade, dass eben oft die Pächter nicht informiert werden. Wenn ich beim Morgenansitz "mal eben" zwei Kitze finde, wie viele mögen insgesamt geschreddert worden sein?

Hier nochmal ein link von 2014. Ab Minute 14 geht es um Rehe.

http://www.ndr.de/fernsehen/Naturnah-Fuchsretter,naturnah892.html


ist das nicht ne straftat ? wär doch ne anzeige wert gewesen...wenns wehtut ist der lerneffekt garantiert da
 
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ist das nicht ne straftat ? wär doch ne anzeige wert gewesen...wenns wehtut ist der lerneffekt garantiert da

Der Lerneffekt wäre, dass wir das Revier bei der nächsten Verpachtung nicht mehr bekommen. Seinen eigenen Jagdgenossen zeigt man besser nicht an. Es ist Diplomatie gefragt. Bei mir kommt erschwerend hinzu, dass das Revier 90 min Autofahrt entfernt liegt. Wenn mir einer sagt, ich mähe heute Abend, kann ich nicht viel unternehmen. Unglückliche Situation. Aber zumindest melden sollte der Landwirt die Mahd beim Pächter. Irgendwer behauptete sogar, er sei dazu verpflichtet. Da bin ich überfragt.

Das hier hab ich mal im Netz gefunden:

"Die Polizei in .... ermittelt nun gegen den betroffenen Landwirt, der selbst aktiver Jäger ist, wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Danach wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, "wer ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt." Ein Polizeisprecher verwies auf Entscheidungen mehrerer deutscher Gerichte in ähnlichen Fällen. Danach sei (mindestens einen Tag) vor dem Mähen der örtlich zuständige Jagdpächter zu informieren. Eventuell vorhandener Zeitdruck bei der Ausführung der Mäharbeiten ist kein vernünftiger Grund und rechtfertigt die Tötung der Rehkitze durch das Mähgerät nicht", heißt es in einem anderen Urteil.

Außerdem sollte so was auch mal der Laienpresse erscheinen. Da sind immer nur die Jäger die "Bambikiller". Ich unterstelle aber mal, dass kein Landwirt bewusst Kitze zerhackt. Da ist manchmal mehr teamwork gefragt.
 
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Nach den Erfahrungen die wir dieses Jahr sammeln durften ( gut; einige sind noch sehr frisch)
brauchen wir uns keine Sorgen zu machen das uns Personal zum Ablaufen der Grünlandflächen ausgeht....

und wir eine Chance ein Positives Immage für Jagd- und auch für Landwirte- nicht haben ungenutzt verstreichen lassen.

(Unter den Landwirten spricht sich rum das mann als Flächennbewirtschafter auch eine Verantwortung trägt...)

Wenn Nachbarn, Freunde und Bekannte der Landwirte fragen :" hat das bei euch auch so gut geklappt ? Bei Meyer sind wir abends mit den Jägern über die Wiese gelaufen und haben Kitze gesucht; da sind keine Totgemäht worden..."

- Unbeteiligte Identifizieren sich positiv das Sie selber aktiv mit den Jägern ( die als Organisator) was bewirkt haben
- " warum sagt der Schulze nicht einfach bescheid wen er mähen will...die anderen können das auch "
- der Lohnunternehmer; der mäht; : " wen ich bei dir Freitag Morgen mähen soll; dann sagst du aber die Jäger zu Donnerstag abend bescheid; ich will keine Kitze mehr totmähen; das tu ich meinen Leuten nicht mehr an " ( es liegt an uns jäger selber das z.B die Lohnunternehmer unsere Kontaktadressen wie Handynummer haben...)

Nebenbei kleine zusatzinformationen an die beteiligten Landwirte :" ... Sach mal; kannst du auch bestätigen das das Risiko für Labmagenverdrehungen bei Kühen drastisch singt wen keine ausgemähten Kitze und Hasen in der Silage sind ? Hast du auch weniger Probleme wen du den 2.Schnitt verfütterst ?"...
wirken oft Wunder;
eine Milchgebende Kuh die wegen Labmagenverdrehung ( Lebensbedrohlich für die Kuh !) Opperativ behandelt werden muß; kostet die OP schon 250 € und die Kuh fält mit ihrer Jahresmilchleistung Rapide ab... und das kostedt alles Geld der Landwirte.


Wir haben schon jetzt Nachfragen von Nichtjagenden Hundehaltern die nächstes Jahr mit Uns die Wiesen ablaufen wollen; und wen mann dann sieht wie die Ricke in der nmähe des Grünlandes uns alle argwöhnisch beobachtet; oder Kitze aufstehen und vor uns Flküchten; oder sich drückende Kitze sogar gefunden werden...

das Prägt.

Dann abschliesend noch mal für ein Glas Wasser; ein Bier; ein Schoppen Wein zusammensitzen; und gut is.

Nur sollten wir Jäger nicht vergessen uns bei den nHelfern und auch den Landwirten zu bedanken.

Ein Ergebnis : "unsere Jäger schießen nicht nur Tiere tot; die machen bissel mehr..."


TM
 
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Gude,

wir haben ein Faltblatt entworfen und auf unserer Homepage zum Download zur Verfügung gestellt. Es soll dazu dienen, dass Revierverantwortliche mit den Landwirten Kontakt aufnehmen, Maßnahmen erklären, die Rechtslage erläutern, Bitten äußern und Ansprechpartner benennen.

http://www.jagd-ww.de

Die Aktion wurde durch diverse Pressemitteilungen begleitet.

}:-\
B
 
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Seinen eigenen Jagdgenossen zeigt man besser nicht an.


Geht viel einfacher: Bilder hast du, mach dir eine annonyme Emailadresse, mit Datum und Ort an den örtlichen Tierschutzverein... alles andere geht dann von selber :twisted:

Du bist nicht der böse, und den seine ruhigen Tage sind gezählt...
 
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Über Hundekot und Müll auf den Wiesen beschweren sie sich, wenn es unter kommt..
Das kommt dann öffentlich in die Zeitung. Von Kitzen ist da nie zu lesen..

WMH

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Bei mir waren es etwa 250 ha innerhalb von zwei Tagen. Hoffnungslos, diese Flächen abzusuchen. Die Feldrehe bekommt man aus den Wiesen ohnehin nicht raus, die stellen sich 500 m weiter wieder ein. Kitzverluste waren die letzten Jahre eher gering obwohl ich zugeben muss, dass ich nicht mit Gewalt danach gesucht habe. Dieses Jahr anscheinend gar keine Verluste, da die Ricken zu großen Teilen noch tragen.
 
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Über Hundekot und Müll auf den Wiesen beschweren sie sich, wenn es unter kommt..
Das kommt dann öffentlich in die Zeitung. Von Kitzen ist da nie zu lesen..

WMH

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Tja;
eben rief der Landweirt an;

leider war ein ganz frischn gesetztes Kitz nicht zu Retten...:sad:

Nächstes Jahr will er aber bei solcher Aktion das Bier was wir dann anschliesend abschütten bezahlen.

Ich glaub kaum das ihn beri solcher Aktion ein Hundehaufen im Grass interesiert.... den die Leut's mit Hund sind auch in seinem Interesse unterwegs.


TM
 
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Damit meinte ich auch nicht eure Hunde beim Absuchen.

Bei uns war ein großer Aufruf vom Verband, dass die Bauern zunehmend mit von Kot und Müll kontaminierten Wiesen (Heu/Silage) zu kämpfen haben und ihre Tiere krank davon werden.
Da kann ein Kitz doch auch nicht prickelnd sein, meinte ich.

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In unserer örtlichen Zeitung war heute ein großer Bericht zu dem Thema! Lippische Landeszeitung 30.05.2015
 
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Kein Bauer hat Spaß daran Kitze oder andere Tier zu schreddern beim Mähen. Das ist die eine Seite.
Mal emotionslo betrachtet ergibt sich ein differenziertes Bild. Kitze kann man uU finden und irgendwie "retten". Junghasen auch? ich meine finden? Wenn Vögel im Grünland brüten sollten, welche findert man? Die Lerche in der Fehlstelle oder Rebhenne oder Fasanenhenne die sich drücken wenn man nicht gerade drauftritt?
Ist nicht das Kitz das Bambisyndrom schlechthin? Zählt die Bemühing zu dessen Rettung mehr als das zue Rettung anderer Tiere außer den erwähnten? Was ist mit Kröten, Blindschleichen Fröschen Eidechsen, Mäusen? Sind die lebensunweter? Machen solche geschredderten Tierchen kein Harm in Heu oder Silage?
Und weiter. Flächenleistungen von 10 ha/Std beim Mähen sind keine Seltenheit, in Grünlandregionen eher die Regel, die Flächengrößen entsprechend. Wer sucht solche Flächen ab?
Silageschnitte sind bereits zum größten Teil gelaufen, waren um Mitte Mai schon soweit. Bis zu dem Zeitpunkt waren die meisten Kitze noch Sicherheit, nämlich im Bauch der Ricken.
Kritisch wird es wirklich ab der 2. Maihälfte, dann ist die Hauptsetzzeit. Und jetzt, Ende Mai, sind meine KleeLuzernegrasbestände ca 1m hoch. Was soll man darin finden?
Ich möchte nicht falsch verstanden werden, ich habe absolut kein Interesse außer meinem Grünlandbestand auch noch tierisches Eiweiß zu "ernten".
Weiter. Wir müssen also akzeptieren, daß bei der Mahd tierische Verluste jeder Art einfach unvermeidlich sind, unteschiedlich nach Region, Klima, Bestand.
Als Lanwirt ist man daan natürlich froh über Fuchs, Bussard, Krähe. Kolkrabe, Milan die die ungewollte "Schweinerei" biologisch bereinigen. Edal ob geschreddertres Kitz, Hase, Vogel oder Kriechtier.
Und wenn wir dann in der Materie der wahren Praxis stehen, zum Wohle unserer Haustiere und naütrlich auch unseres Portemonnais, Qualitätsfutter ernten wollen btw müssen, über Mähtermine oftmals innerhalb von Stunden entscheiden müssen, wie kriegt man dann die so oft vorgeschlagenen Maßnahmen gebacken?
In mehr als 2/3 meiner Mähentscheidungen entscheide ich morgens gegen 7°° ob es passen könnte oder nicht.
Ich benötige zB 8 mm Verdunstung für Silage und 15 mm zur Heuwerbung. Da kommt es wirklich auf den letzten Wetterbericht an.
Die ganze Aufregung berührt aber in der Praxis nur die 2-3 Wochen von Mitte Mai bis Anfang Juni.
Und man sollte immer die Verhaltensweisen der "Zielobjekte" vor Augen haben. Kitze können in der gesamten Fläche vorkommen, Hasen fast auschließlich in den ersten 20 m , bzw in Teilflächen mit schlechtem bis mickrigem Bewuchs, desgleichen jagdbare Vögel, Lerchen ausschließlich in Fehlstellen (Lerchenfenster).
Und Kitze drücken sich in den ersten 3 Lebenstagen egal was kommt(Berührung, Lärm)absolut und die nächsten 3-4 Tage immer noch sehr stark. Junghasen sind "bescheuert". Entweder sie flüchten bereits bei 4 m Seitenabstand, keheren aber dann wieder zurück, versuchen über Freiflächen zu flüchten, rücken geraqde soweit weg, daß sie nicht erfaßt wertden und werden im Übrigen auf Grund ihrer"überwältigenden" Größe meist erst dann entdeckt wenn die Krähen sie "entsorgen".
Ach ja, Krähe und "Kolki". Was ich nicht bemerke oder erst wenn der
flüchtenden Junghaseversucht die nächste Deckung zu erreichen, mehr als 30 - 40 m Vorsprung geben die ihm nicht.
Ich weiß, scheiß Alternativen. Aber such is life.
 

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