Und wieder ein JJ mit der Frage nach der passenden Erstausstattung

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Ist tatsächlich so...

Lieber jede Sekunde in die Vorbereitung der Jägerprüfung stecken als schon jetzt von Langwaffen und anderer Ausrüstung zu träumen.

Die vorher investierte Zeit darin ist schlicht sinnlos im Vergleich zur investierten Zeit ins Lernen.

Aber natürlich am Ende des Tages soll es jeder so machen, wie er es will. Just my 2 Cents habe ich hier mal gelesen. :)
 
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Mein Budget ist nicht unbegrenzt, dafür bin ich viel zu sehr Schwabe, aber ich möchte auch nicht jetzt etwas kaufen und mich in 3 Jahren dann darüber ärgern. Ganz nach dem Motto „ich kann es mir nicht leisten günstig zu kaufen.“

Ich kauf lieber günstig als billig oder teuer.

Wenn du ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis suchst weil du grundsätzlich auf's Geld schauen musst oder einfach ungern zu viel zahlst, lass Blaser, Mauser, Sauer aussen vor. P/L stimmt nicht, mit dem Kaufpreis zahlst du nicht nur die Büchse, sondern zu einem guten Teil die Werbung und die Vergünstigungen, die sie z.B. den Jagdschulen gewähren, damit sie den JS-Anwärtern nahegebracht werden.

Wenn du einen Geradezugrepetierer willst, der in der Handhabung (fast) narrensicher ist, schau dir die Heym SR30 an. Eine geniale Konstruktion, die einigen meiner Jungjäger zusätzliche Sicherheit bei der Handhabung gab und gibt. (Und man kann damit sogar jagen, wenn man aus Schludrigkeit das Magazin im Auto vergessen hat. Gerüchten zufolge sollen einige R8-Jäger das Problem kennen).

Zu Zeiss und Swaro gibt es brauchbare Alternativen wie z.B. DDoptics, die z.T. nur 1/3 kosten und auch nach 15 und mehr Jahren vollkommen jagdtauglich sind. (Gilt für FG und ZF). Ob ein 50er oder doch ein 56er Glas hängt nicht unwesentlich von deinem Alter ab. Ab 40 würd ich keine Aufpreise mehr für 56er zahlen.

Ob du eine WBK brauchst, entscheidest du, nachdem du das Revier und die Jagdmöglichkeiten kennst. Ohne Fernglas/ZF brauchst nicht auf den Ansitz, ohne WBK geht das problemlos. Dto. für NSG.

Ein Drilling ist eine Universalwaffe und damit ziemlich genau das Gegenteil von einer Notlösung. Das merkst du spätestens dann, wenn du den 8m an der Kanzel vorbeischnürenden Fuchs mit deiner Büchse gnadenlos unterschossen hast. Oder du dir deinen ersten im Winter geschossenen Fuchs gern gerben lassen würdest.

Auch der Drilling muss kein Blaser sein, ein S&S 3000 mit mündungslangen Einstecklauf in .22(Mag/Hornet) ist bewährt zuverlässig. Eine Schwenkmontage drauf statt der alten SEM spart bares Geld.

Bleifrei oder nicht ist ne religiöse Frage, die ich nicht beantworten will. Nur eins: Lass dir nicht einfallen, mit Scheibenmunition auf Wild zu schiessen. Eine 50er Schachtel S&B ist billig und nett für den Schiessstand, als Jagdmunition taugt sie nicht.
 
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.........
Wenn der TS sich weiter im Internet beraten lässt, dann zweifelt er schon in einer Woche wieder an Kaliber und Lauflänge. Dazu muss er nicht mal ein Stück erlegen, nur noch ein paar Seiten im Forum lesen und genau so wird es ihm auch mit Optik, Montage, Munition, Bekleidung und jedem anderen Produkt ergehen.

Erst mal Jagdschein und Jagdgelegenheit haben, dann lernt man auf 3 Ansitzen und ner Kiste Bier mit dem JAB und den Mitjägern sicherer worauf es vor Ort ankommt, als in 100 Seiten berühmt-berüchtigter Internet-Schwarmintelligenz anonymer user.
Eben.
Und das geht jedem so, der nicht aus eigener Erfahrung zumindest ein bisschen mitreden kann.
Deswegen versteh ich die Leut ned, die, obwohl die Tinte auf der Jägerprüfungsurkunde noch ned trocken ist, sofort alles mögliche kaufen und davon dann bitte nur das teuerste.
Werbung wirkt offenbar.
Es macht einfach Sinn verschiedenes selbst mal testen zu können, eh man einen Haufen Geld ausgibt und nach nem Jahr feststellt, es wäre nicht nötig gewesen oder sogar ist man mit dem Kauf überhaupt nicht mehr zufrieden.
Daher, wenn es denn unbedingt ein Geradezugrepetierer sein soll, mal umguggen. Andere Mütter haben auch schöne Töchter.
Für mich ist meine Ausrüstung Werkzeug. Das soll einwandfrei funktionieren und mir auf keinen Fall Schweißperlen auf die Stirn treiben, wenn es doch mal in der Kanzel irgendwo drüber schabt oder nass und dreckig wird. Passiert mir irgendwie häufiger.
Daher find ich beispielsweise stainless Lauf und Kunststoffschaftschaft erstrebenswerter als Holzklasse xy.
Und insgesamt finde ebenfalls ich, dass solche praktischen Überlegungen zukunftssicherer sind, als Markenhype.
Also erstmal abchecken, wie das Anforderungsprofil an das Werkzeug aussehen wird, dann guggen, wer/was dieses Anforderungsprofil am besten erfüllt.
Damit fährt man bei der Anschaffung von allem dauerhaft gut und bleibt zufrieden mit seinen Käufen.
 
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Mein Budget ist nicht unbegrenzt, dafür bin ich viel zu sehr Schwabe, aber ich möchte auch nicht jetzt etwas kaufen und mich in 3 Jahren dann darüber ärgern. Ganz nach dem Motto „ich kann es mir nicht leisten günstig zu kaufen.“ vielleicht entspreche ich damit nicht dem „typischen“ Jungjäger, der sich für 3k die komplette Ausrüstung leisten muss. Aber ich bin auch kein Adelssohn der Papas Kreditkarte bekommt, sondern verdiene mir mein Geld selbst.
...
Dennoch vielen Dank an alle die hier konstruktiv beitragen und mir echt unheimlich helfen :)
Du siehst das schon richtig. (y)
Aus dem Grund war aber auch gleich in meiner ersten Antwort der Hinweis darauf dass Deine Informationslage viel am Internet hängt - und da wird nicht am meisten laut wer auch am meisten Ahnung hat. ;)
Am Beispiel R8:
Macht man wenig falsch damit. Und Du hast schon Erfahrung sammeln können damit und weißt dass Dir das Ding von der Bedienung her passt.
Die Sache mit dem Kurzlauf ist grade furchtbar in Mode.
Ich würde JEDEM raten: Kauf den Lauf "normal" lang und auch nur "dünn". Also die Standard-Version. Ein Gewinde an der Mündung sollte aber schon sein. (Wegen Schalldämpfer etc.)
WENN man dann - aus gemachter Erfahrung heraus! - meint der Lauf wäre einem doch zu lang kann man beim R8 leicht auf einen anderen Lauf tauschen. Oder den vorhandenen Lauf kürzen lassen, was auch nicht die Welt kostet. (Von Büchsenmacher zu Büchsenmacher nicht immer gleich.)
Ich sag es gleich dazu: Ich hab R8 und zwei verschiedene Längen. Ich würd den kurzen Lauf NICHT mehr nehmen.
Ok vielleicht war das Wort „Notlösung“ falsch gewählt, aber wenn ich ein Reh schießen möchte, dann nehme ich den Kugellauf, dann trage ich aber unnötigerweise zwei Flintenläufe herum. Wenn es dann auf Krähe geht, trage ich den Flintenlauf unnötigerweise mit mir herum?
Ist meine denke hier falsch? Wenn ja, dann bitte ERKLÄRT es mir. Für mich ist ein Drilling aktuell eine Waffe die ich in der Jagdschule kennen gelernt habe und auf mich einen eher „traditionellen“ Eindruck gemacht hat.
...
Deshalb bitte ich hier noch einmal, dass ihr mir konstruktiv helft, ich versuche ja auch höflich zu bleiben, danke.
Konstruktiv:
Ein Drilling ist keine Notlösung. Er ist vielmehr DER Spezialist überhaupt. :giggle:
Entstanden im Zusammenhang mit unserem Revierjagdsystem.
Wo man nur auf bestimmtes Wild jagt und auch nur zu bestimmten (oft kurzen) Jagdzeiten reicht eine spezialisierte Waffe. (Kugel vs. Schrot). Und das geht auch bei uns.
Wer aber das ganze Jahr im Revier unterwegs ist kann auf einer Runde im Revier nicht sagen ob er am Dorfweiher Enten antrifft oder auf der Wiese dahinter das Kitz steht das noch laut Abschussplan erlegt werden sollte.
Wer eine Einladung hat auf eine kleine Hasenjagd und dort noch beim Jagdherren für 1-2 Tage länger bleibt ist vielleicht auch mal froh über die "Flinte" bei der der Kugellauf für den Ansitz noch mit dabei ist.
So falsch ist der Drilling nicht. (y)
 
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Wie auch ohne Jagdschein.
Darauf würd ich mich mal konzentrieren....

Jo.

Wie man ohne Jagdschein was von der Jagd verstehen lernt?
Revier suchen, rausgehen,mitarbeiten, zuhören, lernen, bevor man den Schein hat.
Er schreibt doch, daß er mit einem Pächter rausgeht, warum fragt er den nicht?
Das macht übrigens die Prüfung zum Kinderspiel.
 
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Ein Jungjäger kann nur sein wer bereits die Jägerprüfung erfolgreich abgelegt hat.
.., ich vergaß die deutsche Gründlichkeit in meiner Ausführung, die einem angehenden JJ
natürlich jegliche Kompetenz absprechen muß. Aber wie man in diesen Zeiten sieht, nutzt
sie nicht viel :devilish: :evil:
 
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Die SP und die SPCE gibts auch in 50er Schachteln und mir würde da kein Grund einfallen warum man damit nicht jagen gehen könnte (Höchstens Bleifrei ist vorgeschrieben)
Auch wenn ICH mir besseres weiß als das SPCE: Die Praxis hat längst bewiesen dass man damit jagen kann.
Ich glaube diese Diskussion muss man nicht führen - und außerdem ist sie im Hinblick auf einen künftigen Jungjäger und dessen (eigentliche) Fragen völlig überzogen um ihn damit zu belasten.
 
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Ich empfinde es als halbwegs fahrlässig, einem angehenden Jungjäger einen Drilling aus der Fraktion 'Alteisen' zu empfehlen.

Mal abgesehen von der Tatsache, dass man eine solche Waffe mögen und schätzen kann und auch die handwerkliche Qualität in Ehren hält, wird nicht nur der Jungjäger regelmäßig üben müssen und sollen. Mit einem solchen Drilling hält er da schlicht nicht das geeignete Gerät in Händen.

Ein solcher älterer Drilling kann mit einer ganzen Reihe potenziell kritischer Elemente behaftet sein. Abgesehen von der Tatsache, nicht die ideale Übungswaffe zu sein, kann das Zusammenschießen der Kugelläufe (soweit Bockdrilling) eine Herausforderung darstellen. Alte Optiken, in Form von Gucklöchern, verbunden mit SEM Montagen, schaffen gerne weitere Baustellen.

Ich lebe in einer Niederwildgegend und hatte, als Revierpächter, auch irgendwann gemeint, einen solchen Drilling haben zu müssen. Nach Umbau auf eine andere Optik und Montage, war das eine nette Waffe, die meinen Waffenraum allerdings recht schnell wieder verlassen hat.

Wenn der TS einen ordentlichen Repetierer im Kaliber .308 Win oder 8x57IS erwirbt, erfüllt er damit sicher keine feucht romantischen Jägerträume, hat aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Waffe, die er, wenn er will, ein Jägerleben lang führen kann. Ja, in solcher eher langweiliger Repetierer ist bestimmt mehr funktionierendes Werkzeug, denn schönes Jagdmöbel ... aber darum sollte es am Anfang wohl auch nicht gehen.

Kauft er einen R8 Repetierer, wird er, so er sich denn doch später anders entscheiden sollte, bei einem Verkauf (fast) den Neupreis erzielen können. Das Risiko ist also, wie ich aus eigener praktischer Erfahrung weiß, sehr überschaubar.

Natürlich gibt es neben der Blaser R8 auch andere Reptierer, die man sich anschauen kann und sollte.

So eine Dentler Montage kann man sich sicher auf die Kanone bauen, schön geht, nach meiner Einschätzung, deutlich anders. Für meinen Geschmack bauen die Dentler Montagen regelmäßig zu hoch. Wenn Du in Bezug auf den Repetierer, preislich relativ weit oben ins Regal greifst, solltest Du dir, nach meiner Auffassung, eine Blaser Montage gönnen. Diesbzgl. sind wir aber sicher im Bereich der persönlichen Präferenzen und man kann das trefflich diskutieren.


Grosso
 
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G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Man kann auch einen Drilling ein Leben lang führen.......
und Nein, du wirst niemals fast den Neupreis erzielen, der Gebrauchtwaffenmarkt ist hinüber und das wird noch schlechter
 
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Werter martl m-

Der Jungjäger/Aspirant hat sich vor Beginn der Jagdausübung in einen treffsicheren Schützen
zu verwandeln.
Der Drilling ist eine Waffe für den erfahrenen Jäger, nicht aber für den Anfänger.
Alles zu seiner Zeit.

Die Beschäftigung mit der Büchse wird dem Jungjäger schon zeigen, ob der Küchenschuß auf den 170m-Hasen möglich ist oder nicht.
Es wird ihm auch zeigen, ob der schnürende Fuchs auf 10m möglich ist oder nicht.

Mit dem Drilling kann der Jäger alles schießen.
Nur kein Papier.
Schade.

Es ist einfach nicht klug, das eigene schießtechnische Können und Wissen bei einem
Jungjäger zu vermuten.

derTschud
 
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Man kann auch einen Drilling ein Leben lang führen.......
und Nein, du wirst niemals fast den Neupreis erzielen, der Gebrauchtwaffenmarkt ist hinüber und das wird noch schlechter

Ja, das mag schon sein!

Wenn Du aber regelmäßig üben möchtest, wirst Du damit (nur mit einem Drilling) nicht sonderlich gut aufgestellt sein.

Ich habe nach wie vor noch einen Drilling mit thermostabilem Laufbündel und nehme auch den, in meinem hiesigen Niederwildrevier, recht selten mit raus. Das ist aber sicher meinen persönlichen Präferenzen geschuldet.

Soweit ich einen breitbandig einsetzbaren Repetierer in Händen halte, für den ich Übungsmunition günstig erwerben kann, kann ich sicher auch über den Erwerb eines Drillings nachdenken.


Grosso
 

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