Unerklärlicher Tiefschuss

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Liebe Forumsmitglieder,

mich würden eure Meinungen zu folgendem Fall interessieren:

Ich habe auf eine Entfernung von 205 Metern auf einen starken Feisthirsch geschossen. In der Kanzel Bedingungen wie am Schießstand (Sandsäcke unter dem Vorder- und dem Hinterschaft, rechter Ellenbogen aufgelegt), daher ganz ruhig Mitte Blatt abgekommen. Am nächsten Morgen Nachsuche durch den Wildmeister eines Großrevieres mit seinem erfahrenen BGS. Ergebnis: offenbar Vorderlauf hoch durchschossen, zum Glück ohne den Knochen zu treffen (nur zwei kleine Wildbretteilchen und ganz wenig Schweiß am Anschuss und weder Knochensplitter noch Schnitthaar). Da die Waffe auf 200 Meter Fleck eingeschossen ist, beträgt die Abweichung des vermutlichen Treffersitzes vom Abkommen zwischen 20 und 30 cm.

Habe dann im Revier zwei Kontrollschüsse mit den beiden noch im Magazin befindlichen Patronen gemacht, ebenfalls unter Bedingungen wie am Schießstand. Ergebnis: beide Schüsse mit einer 2 Euro-Münze abdeckbar, aber auf 100 Meter 13 (!) cm Tiefschuss, womit der Vorderlaufschuss für mich erklärbar gewesen wäre.

ABER: am nächsten Tag am Schießstand die große Überraschung: wir haben insgesamt 16 Schüsse gemacht, davon 14 ich selbst. Das Gewehr hat perfekt geschossen, Treffpunktlage hat gepasst, Schussbild ebenso. Wir haben auch durch einige Schüsse festgestellt, dass die Absehenverstellung am Ballistikturm sofort reagiert und die Treffer dort liegen wo sie sollen. Dass alte Patronen im Magazin waren, kann ich ausschließen, außerdem habe ich mit der Waffe heuer bereits 8 Stück Reh- bzw. Rotwild ohne Probleme erlegt.

Geschossen habe ich mit meinem Steyr-Mannlicher S (Vorläufermodell des „SBS 96“) im Kaliber 7mm. Rem. Mag., der 1996 angekauft wurde und den ich auf der Jagd hauptsächlich führe. Insgesamt habe ich mit dieser Waffe etwa 350 Stück Schalenwild erlegt (hauptsächlich Reh-, Rot- und Gamswild, aber auch Schwarz-, Muffel- und Damwild). Schlechte Schüsse selten und eigentlich immer erklärbar (schlechtes Abkommen, Hindernis in der Flugbahn, etc.).

Laborierung seit ca. 15 Jahren 9,7 g Swift Scirocco-Geschoß. Präzision (auch bei weiteren Schüssen) und Wirkung top. Zielfernrohr Zeiss Victory HT 2,5-10x50 mit Absehenschnellverstellung (seit drei Jahren auf der Waffe montiert, bisher knapp 70 Stück damit erlegt).

Ich habe heuer meine 23. Jagdkarte gelöst und erlege im Durchschnitt 25 Stück Schalenwild im Jahr auf Distanzen bis 300 Meter. Natürlich gibt es dann und wann mal einen Fehlschuss oder nicht optimalen Treffer. Wie gesagt, sind schlechte Schüsse aber nicht häufig, schon gar nicht mehrmals hintereinander. Bin also kein Anfänger mehr und gelte als verlässlicher Kugelschütze, wobei die Betonung auf „Kugel“ liegt ;).

Zwei Tage vor dem Schuss auf den Hirsch bin ich von einem starken Regen überrascht worden und die Waffe ist nass geworden. Es ist aber ausgeschlossen, dass Wasser in den Lauf gekommen ist. Eine Erklärung wäre vielleicht, dass Regenwasser in die Zwischenräume zwischen Lauf und Schaft eingedrungen ist, sich das Holz innen kurzfristig verzogen und sich dadurch die Treffpunktlage verändert hat? Oder könnte es sein, dass der Schaft, den ich nach dem Regen mit einem Tuch trockengewischt habe, zu wenig eingeölt war und sich verzogen hat und die Waffe daher zu tief geschossen hat??

Fragen über Fragen und die Hoffnung, dass ihr mir helfen könnt, Licht in die Sache zu bringen, da ich noch niemals annähernd mit einer solchen, für mich unerklärlichen und auch belastenden, Situation konfrontiert war und daher einigermaßen ratlos bin.

Liebe Grüße und Wmh,

Peter
 
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Schaft gequollen und jetzt anliegend könnte eine Erklärung sein, dass könnte ein Schäfter/Büma durch Kunststoffbettung abstellen. Was ist mit der Montage? alles fest, oder ist ein Fuß oder anderes Bauteil lose?
Ersteres Problem hatte ich bei meiner Büchse (allerdings ganz geschäftet) auch. Hat ein Schäfter für 1 Hunderter gelöst, freigestochen und gebettet.
Horrido
 
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16 Mai 2014
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Schaft gequollen und jetzt anliegend könnte eine Erklärung sein, dass könnte ein Schäfter/Büma durch Kunststoffbettung abstellen. Was ist mit der Montage? alles fest, oder ist ein Fuß oder anderes Bauteil lose?
Ersteres Problem hatte ich bei meiner Büchse (allerdings ganz geschäftet) auch. Hat ein Schäfter für 1 Hunderter gelöst, freigestochen und gebettet.
Horrido

Montage wurde kontrolliert, alles fest, Lauf hat gestern 16 Schüsse bestens ins Ziel gebracht. Kann mir nicht erklären, warum genau jene 5 Schüsse, die im Magazin waren, so viel zu tief waren...
 

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