Ungarn schliesst die Grenzen ab 1 September

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Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Es wird im Moment von den Verschiedensten Lobbys ( darunter Jagd ) starker Druck ausgeübt auf die ausführenden Ministerien um die Einreise Verordnung mit Ausnahmen zu lockern. Morgen werden wir sehen ob das gelungen ist.

Kein Wunder, daß die Verschwörungstheorien immer mehr ins Kraut schießen und die Ablehnung von Coronamaßnahmen immer weiter zunimmt. Dann wäre es ja offenbar nur eine Frage der Lobby und nicht der Corona Prävention, wer leiden muss.
 
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Stimmt, ich hab übersehen, dass das die bisherige Regelung der Ungarn ist.
 
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@Inyathi die privaten Genossenschaften sind nach meinem Verständnis recht groß... ab 3000 ha und ich habe nicht den Eindruck, dass diese finanzielle Probleme haben, wenn sie ein Jahr keine Trophäe nach außen geben. Die Genossenschaft, die ich kenne, hat 60 Mitglieder, einen Jagdmeister und 2 Berufsjäger. In so einer Größe kann man was abfedern.
Wenn das Wildbret nicht mehr vermarktet werden kann, das wäre schwieriger.
Die Böcke werden auch nicht an Ausländer verkauft- gibt genug reiche Ungarn...
Peter

3000 ha ist die Mindestgröße für ein Revier in Ungarn. Im Schnitt sind die Reviere der Gesellschaften 6-10.000 ha groß, gibt natürlich auch kleinere und größere. Natürlich gibt es einige Jagdgesellschaften welche auch Rücklagen bildeten bzw. gut wirtschaften, diese werden wohl das Jahr schaffen und ggfls. auch die Mitglieder stärker zur Kasse bitten, wobei dann wiederum natürlich welche aussteigen werden wenn statt 1000 € plötzlich 3000 €p.A.fällig würden.

Viele Jagdgesellschaften unterhalten Jagdhäuser welche auch bei Nichtnutzung Unterhalt kosten, natürlich auch beim Bau Geld verschlingen.
Wenn mann jetzt mal so eine durchschnittliche Jagdgesellschaft als Beispiel nimmt :

45 Mitglieder a 800 € ( das ist ein normaler Kurs für dort, Ausländer entsprechend mehr ) = 36.000 € - davon kannst Du gerade 2-3 BJ bezahlen, hast noch keine Köchin, Putzfrau, Gärtner , Strom usw für das Jagdhaus und natürlich noch keine Pacht.

diese fiktive JG verkauft nun ein paar Abschüsse an Ausländer :
40 Böcke im Schnitt 350 G = 18.000 €
10 Hirsche im Schnitt 7-8 kg = 25000 €
etwas Kahlwild und Sauen = 6000 €
2 Drückjagden mit im Schnitt 50 Stk und 10 Jägern = 35000 €
o.g. nur reine Abschussgebühren, ohne Führung isw.
kommt also von der Gastjägerseite ungefähr 84.000 dazu bezahlen diese noch die Unterkunft und Sprit für die Berufsjägerfahrzeuge sowie Jagdführung.

Du siehst also, dass es für viele schwierig wird ohne die Einnahmen von Ausländern Pacht, Wildschaden usw. zu stemmen. Hast die Gesellschaft gerade vor ein paar Jahren ein neues Jagdhaus gebaut ist die Kasse leer und die schauen in die Röhre.
 
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Nicht Lachen: Ob ich sie jagen würde, weiß ich nicht. Ich möchte sie wenigstens einmal in meinem Leben in natura sehen. Andere Leute bereisen ferne Länder, um die Landschaften zu sehen oder das dortige Leben zu genießen - ich sehe mir bei entsprechenden Reisen lieber die die für mich bisher nur aus Bildern oder Filmen bekannte Tierwelt, wenn möglich in freier Wildbahn, an. Ist bekloppt, weiß ich, aber ich schwelge in solchen Naturereignissen.
Großtrappen gibts eh in Deutschland auch. Wozu also nach Ungarn fahren?
 
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was müssen die lokalen Mitglieder in einem ung. Revier leisten bzw was dürfen sie jagen? Von den 45 Leuten sind wieviele tatsächlich aktiv oder nur Mitläufer? Sind die Berufsjäger hauptamtlich und was machen die eigentlich so 7 Tage in der Woche außer auf "dicke" Trinkgelder von den ausländischen Jägern hoffen?
 
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ist recht unterschiedlich...in den mir bekannten JG werden überschaubare Freigaben an Trophäenträgern pro Jahr verlost bzw. vergeben, dazu Abschusshirsche, Kahlwild usw.
Gegen Euro oder Forint auch mehr außer der Reihe.
Kahlwild und Reh ist meistens frei, dazu Niederwild und Raubwild.
Wobei man sagen muss, dass bei 50 Mitgliedern nur 20-30 aktiv jagen.
Ansonsten sind oft in der Mitgliedschaft enthalten: ein paar Fasanenklapperjagden, Enten,Gänse,Drückjagd und eben die Abschusskontigente die beschlossen/verlost werden.

Die Berufsjäger führen Gäste, gehen kirren, bauen Hochsitze, Pirschwege, Wildäcker,bestätigen Wild und organisieren innerhalb der Mitglieder die Jagd.
 
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was müssen die lokalen Mitglieder in einem ung. Revier leisten bzw was dürfen sie jagen? Von den 45 Leuten sind wieviele tatsächlich aktiv oder nur Mitläufer? Sind die Berufsjäger hauptamtlich und was machen die eigentlich so 7 Tage in der Woche außer auf "dicke" Trinkgelder von den ausländischen Jägern hoffen?

Was ich vor Ort so gehört habe verdient ein Berufsjäger in Ungarn ~400€ im Monat. Gerade auf den Niederwildjagden sind dann auch 2-3 davon mit als Hundeführer oder Treiber dabei, das Trinkgeld bekommt der Jagdleiter und der verteilt es dann..hoffentlich gerecht.
 
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Was ich vor Ort so gehört habe verdient ein Berufsjäger in Ungarn ~400€ im Monat. Gerade auf den Niederwildjagden sind dann auch 2-3 davon mit als Hundeführer oder Treiber dabei, das Trinkgeld bekommt der Jagdleiter und der verteilt es dann..hoffentlich gerecht.
Der Berufsstand ist bei uns auch schlecht bezahlt. Die haben bestimmt noch irgendwas Anderes, um halbwegs über den Winter zu kommen.
 
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Hi,
mein Eindruck ist, dass @Inyathi eher ein Revier im Umland von Budapest beschreibt ;-)
Das Revier, dass ich in Südungarn kenne, hat kein Jagdhaus und alle Genossen sind Jäger. Wildbretverkauf macht viel aus und da viele Bauern auch Jäger bzw. Landbesitzer verpachten, geht es mehr um die Möglichkeit selbst Jagen zu gehen. Zudem sind die neuen Reviere auf 19 Jahre verpachtet. Da kann man schon langfristig denken.
Nicht zu vernachlässigen ist der Jagdmeister, der die jagdlichen Vorgaben macht.
Verkauft werden nur ein paar Böcke über 400 Gramm.
Trotzdem sind die Finanzen ok.
Peter
 
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Ich kenne also nur die großen Spitzenreviere und wundere mich immer wieder über die moderne Ausrüstung der Berufsjäger, angefangen bei der Kleidung, über Ferngläser und ZF ( meistens aus dem westlichen Nachbarland der ehemaligen K. u. k.-Monarchie), über moderne Büchsen bis zu modernen Geländewagen. Bei den Schweisshundführern gehört auch modernste Telemetrie zur Grundausstattung!
 
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in den Spitzenrotwildrevieren hat der PH ganz sicher höheres Gehalt als Staatsbediensteter, bekommt die Ausrüstung möglicherweise gestellt oder gar von höchst zufriedener Kundschaft geschenkt. Ganz sicher gibt es dort auch eine Hierarchie: vom Oberwildmeister bis hinab zum Kirrgutausbringer.
 
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