@ Rotmilan: ob die Besoldung der Förster "bescheiden" war, darüber lässt sich trefflich streiten! Eigentlich beginnt sie seit ewigen Zeiten mit der gleichen Besoldungsgruppe, klar verdiente ein Revierförster 1953 weniger als ein Forstinspektor 2014, das Leben war aber damals auch billiger, aber die Besoldungsgruppe war damals A 9 und ist es heute auch noch!
Ich weiß ja nicht, was Du unter "ewigen Zeiten" verstehst, aber beschränken wir uns zunächst mal auf die Zeit nach dem 2. WK.
Es gibt aus dieser Zeit so nette Spottverse über die "untere Beamtenschaft":
"Was er nicht isst das packt er ein, das arme Dorfschullehrerlein."
Der Gehobene Dienst war damals auch nicht der "Standard" bei den Förstern, es gab damals auch noch den Mittleren Dienst ("Sekretäre", bzw. beim Forst die Forstwarte).
"Dienstland" und "Deputat" machten einen nicht geringen Anteil der Besoldung aus.
Natürlich war die Besoldung eines Inspektors "schon immer" A9, nur hat sich die Höhe, nicht nur absolut, sondern v.a. in der Relation zur sog. "freien Wirtschaft" deutlich verändert.
Ein Freund erzählte, dass sie nach Abschluss der Meisterschule den Kollegen, der zum Bauhof ging belächelten, weil der dort deutlich weniger Geld bekommen habe als in einem Industriebetrieb.
Nach wenigen Jahren habe er sie aber nicht nur ein-, sondern sogar überholt - und das deutlich.
Das war zwar kein Beamter, aber das Verhältnis ö.D. - "freie Wirtschaft" soll da ähnlich gewesen sein.
Ein Förster erzählte mir mal von Gehaltserhöhungen im zweistelligen Prozentbereich in den 70ern.
Muss wohl die Zeit gewesen sein in der die Parlamente
"mal voller und mal leerer, aber immer voller Lehrer" gewesen sind - man sorgt ja für seinesgleichen.
Derselbe Förster erzählte sein Vater habe sich als junger Referendar in einem Winter mit der Flinte einen Drilling "zusammengeschossen" und einer meiner damaligen JuJä-Ausbilder erzählte, dass seine Mutter immer schon eine Woche bevor der Pelzhändler kam das Haus wienerte und zu kochen anfing, damit der einen möglichst guten Eindruck hatte - schließlich hätte der immer "ein zweites Jahresgehalt da gelassen".
Soo toll war die Besoldung der "alten" Förster also wohl nicht.
Geändert hat sich das erst in den 70ern und mittlerweile "schlägt das Pendel wieder zurück", wenn man sich die Netto-Gehälter von verbeamteten und angestellten Förstern ansieht.
WaiHei