@ Edelweiss:
Die 7x57R wurde um 1893 entwickelt, um die jagdlichen Vorteile der "neuen" - damals Kleinkaliberpatronen genannten - Patronen (Präzision; höhere Geschwindigkeiten; bessere Terminalballistik) auch in den doch sehr häufigen Kipplaufwaffen nutzen zu können.
Diese Kipplaufwaffen hatten oft nur recht schwache Verschlüsse, die für die damaligen, meist konischen Expresspatronen, oft noch aus der SP-Zeit, ausreichten.
Die Industrie zeigte hier Mut, diese alten Verschlüsse mit nun deutlich höheren Drücken zu belasten (Größenordnung: von 2000 auf über 3000 bar Kupferstauch).
Aber man bekam dann doch Bauchschmerzen, als die Verschlüsse klapperten und reduzierte den Druck der 7x57R gegenüber der randlosen Ausgangspatrone.
Dies hatte nichts mit der Hülsenform zu tun, da war die Randversion der randlosen ebenbürtig.
Dies zeigt auch eine Neuentwicklung aus den 30er Jahren: nachdem man auch für diese "modernen" Patronen entsprechend feste Verschlüsse einsetzte, wurde (Von RWS und/oder DWM?) eine der randlosen Patrone identisch starke 10 Gramm-TMRK-Laborierung entwickelt für die Randpatrone, die das Geschoss auf 840m/s beschleunigte!
Da aber "unwissende" Jäger diese wegen der "umwerfenden" Wirkung wiederum in ihren alten "Leichtbausystemen" einsetzten, wurde sie wieder vom Markt genommen.
Also:
Das unterschiedliche Gasdruckniveau liegt nicht an der Hülsenform sondern am Einsatz in doch noch oft schwächeren (alten) Kipplaufverschlüssen.