Unterschiede einbasige, - zwei- oder mehrbasige Pulver

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@NullAhnung:

Danke, wieder was dazugelernt! Dachte bislang, Bofors-Pulver seien einbasig, aber dafür recht hoch nitriert.

WH Lodenmantel
 
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NullAhnung schrieb:
Die heutigen Norma-, Rottweil- und Alliant Reloder Pulver sind chemisch zweibasige Treibladungsmittel mit niedrigem Nitroglyzerinanteil. Die kugelförmigen und gewalzten kugelförmigen Treibladungsmittel für Wiederlader sind zweibasig. Lösungsmittelfreie kugelförmige stellt m.W. keiner mehr her. Die kugelförmigen Pulver von St.Marks-Powder, PB Clermont, Explosia und MilanBlagojevic (und auch die russischen) sind mit Lösungsmitteln gefertigt und zweibasig.
Es gibt z.Z. noch in den USA surplus-Pulver IMR-7XXX die dreibasig sind-die bringen allerdings miserable Leistung.

Hallo NullAhnung,

bedeutet dies, daß einbasige Pulver nur noch von Vihtavuori auf dem Markt sind? Wie kann man als Wiederlader die verschiedenen Pulver anhand von Kenndaten vergleichen? Oder ist das Ganze Kaffeesatzleserei, weil man ohnehin nie genau weiß, was in der Dose drin ist?

Viele Grüße,

Markus
 
A

anonym

Guest
Safarischorsch schrieb:
[Nein die n1...Serie von Vita z.B. nicht.
Rottweil und Norma sind alle 2basig, zum Glück.
Wie ich auch den anderen Postings entnehme:
Da irrst du dich ! :!:
P. :D
 
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Ok-der eine sagt so der andere so !

Ich möchte z.b nur einbasige die m8ir den Übergangskegel nicht so schnell versauen !
 
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S*****s Diskussion. Ich vermute, dass die Vihtavuori N1XX Serie noch einbasig ist, jedenfalls wirds mir immer wieder versichert. IMR sind drei Buchstaben, mit denen der Wiederlader eine alte Pulvermarke assoziiert, insbesondere in den USA. Etwa wie Kemira hier bei uns. Allerdings werden die "Kemira" Pulver nach wie vor von Vihtavuori hergestellt. IMR von Hinz und Kunz , ein wenig von SNC in Kanada und ADI in Australien. Die geben sich redlich Mühe, die alten DuPont-IMR Typen so gut es geht zu kopieren. Ist ganz gut gelungen.
Accurate 4350 is einbasig. (Der Ur-Lieferant liefert Einbasiges, man weiss nie was wirklich drin ist)
Zweibasige Pulver belasten die Läufe nicht mehr als einbasige. US-Infanteriemunition ist seit Jahrzehnten mit zweibasigen Pulvern geladen. Warum sollte man die Lebensdauer der Infanteriewaffen unnötig verkürzen? Es gibt sogar einige zweibasige Pulver die auffällig niedrigere Abbrandtemperaturen erzeugen als herkömmlich einbasige Pulver- diese Probleme sind heute gelöst. Die Erosions-Sage stammt noch aus der Zeit von Abel und Nobel, also um 1900 herum und hält sich hartnäckig. Wir verwenden aber kein Cordite und Ballistite mehr, daher ist es zweitrangig ob zum Wiederladen einbasiges oder zweibasiges Pulver verwendet wird.
 
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threeseven schrieb:
Ok-der eine sagt so der andere so !

Ich möchte z.b nur einbasige die m8ir den Übergangskegel nicht so schnell versauen !

Der Übergangskegel wird bei Patronen mit übergrossem Volumen-Kaliberverhältnis schnell angegriffen. Also z.B. 30-378 Weatherby, .264 Win Mag aber auch 243 Win und 220 Swift. Das unabhängig davon ob ein- oder zweibasige Pulver verwendet werden. Die konstruktionsbedingte Undichtigkeit zwischen Geschoss und Form des übergangskegels trägt ebenfalls dazu bei.
 

bb

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Hab ich mal irgendwo gelesen. Nitroguanidin dient wohl dazu das Mündungsfeuer zu reduzieren, z.B. bei Geschütztreibladungen. Ist aber wohl nicht ganz rauchfrei. Genaueres weiß ich aber nicht.
 
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Normalerweise wird dreibasiges (diglycoldinitrat-nitroguanidin) Pulver für Schiffsgeschütze verwendet, so von 8 bis 16 Zoll. Es soll das Mündungsfeuer und den Laufverschleiss reduzieren, ist aber energieärmer als andere Pulver.
Es gibt in den USA noch IMR7383 (3-basig) Surpluspulver für Wiederlader, ist sehr kritisch zu verladen und bringt keine Leistung.
So was wird heute nicht mehr hergestellt. Heutige Miltärpulver sind oft polymergebundene Nitraminpulver die nicht einmal zünden wenn die Patrone von einer Hohhladung getroffen wird, sondern bestenfalls verkokeln oder verbesserte extrudierte zweibasige TLM wie EI-Niesen von der Nitrochemie. Die meisten sind so grobkörnig, dass sie sich fürs Wiederladen nicht eignen und die wenigen erhältlichen Anzündhütchen dafür nicht geeignet sind.
 
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Hallo zusammen,

irgendwie haben mich die Beiträge bisher nicht richtig weitergebracht.

Ich wollte wissen, ob es für den Wiederlader von Bedeutung ist (sein kann), ob er ein- oder zweibasige Pulver verwendet. (Mehrbasige wurden ja schon ausgeschlossen :wink: ).

Gibt es unterschiedliche Eigenschaften wie z.B. Temperaturstabilität, Druckverhalten, etc.?

Warum fertigt Vihtavuori ein- und zweibasige Pulver für den gleichen Anwendungsbereich? Sind andere Hersteller, die nur zweibasige Pulver anbieten fortschrittlicher? Fragen über Fragen!

Viele Grüße,

Markus
 
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Nach meinem Wissen dient die Beimischung einer zweiten Base auf Nitroglycerin-Basis dazu, dass die Druckspitze abflacht und somit höhere Geschossgeschwindigkeiten bei gleichem Druck erreicht werden können als bei der Verwendung von einbasigen Pulvern (sprich: mehr Leistung bei gleichem Gasdruck). Damit einher geht eine höhere Verbrennungstemperatur. Diese und die aggressiveren Verbrennungsrückstände des zweibasigen Pulvers sollen (angeblich) die Läufe mehr schädigen als einbasige Pulver.

Ich habe mit N550 in 7x65R und 8x57IS allerdings keine guten Erfahrungen gemacht. Die über QL errechneten Laborierungen kamen von der DEVA mit dem Kommentar zurück, dass die Gasdrücke deutlich zu hoch seien und zudem Schwankungen zwischen den Patronen aufgetreten seien, die außerhalb des Normbereichs liegen. Mit N160 und N140 hatte ich derartige Probleme noch nie (im Gegenteil, die Patronenserien in den anderen Messprotokollen waren sehr gleichmäßig), weshalb ich reumütig zu den alten Pulvern zurückgekehrt bin.

WH Lodenmantel
 
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Gibt es unterschiedliche Eigenschaften wie z.B. Temperaturstabilität, Druckverhalten, etc.?

also zweibasige Pulver haben im Vergleich zu einbasigen Pulvern mehr Energieausbeute bei gleichem Gasdruck.

Und zweibasige Pulver sind nicht so stark Temperaturschwankungen unterlegen wie einbasige Pulver.
 

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