Ursache für V0-Sprung gesucht

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Hallo,

wie die Überschrift verrät bin ich auf der Suche nach der Ursache für einen V0 Sprung, den ich in dieser Form in
meiner Wiederladerkarriere bisher noch nicht erlebt habe.

Ich habe vor kurzem bei egun PPU Hülsen in 8x57IS gesteigert, diese -wie schon öfter beim Kauf gebrauchter Hülsen- nach Gewicht sortiert und Lose gebildet. Danach Vollkalibriert, abgelängt entgratet und gereiningt.
Dann 15 Hülsen mit ZH bestückt und mit 180grs Nosler Ballistic Tip und 50grs Lovex D073.6 geladen.
5x OAL 81,0mm, 5x OAL 81,5mm und 5x OAL 82,0mm.

Dann bin ich zum Schießstand gefahren, um zu sehen, welche der 3 Setztiefen die Besten Streukreise bringt
und gleichzeitig V0 gemessen.
Die 82mm ließen sich teilweise nur schwer schließen und die Streukreise waren nicht prickelnd.
81,5mm war ganz brauchbar und bei 81mm hatte ich ein Grottenschlechtes Schussbild mit 2 extremen
Außreißern im Schussbild (mehr als 10cm abseits) und das zeigte sich auch bei der gemessenen V0 !
Alle anderen 13 Schuss bewegten sich im Bereich von 810 m/s +/- 10m/s nur die 2 Ausreißer in der
81mm Labo hatten 854m/s und 866m/s.

Mein erster Gedanke war: Messfehler. Aber auf der Scheibe waren die 2 Schuss, bei der die V0 Ausreißer
gemessen wurden auch die, die sich von der Gruppe absetzen.

Als nächstes dachte ich daran, daß das doch ziemlich weit raus gesetzte Nosler BT am Übergangskonus
an geht und bei der 82mm und 81,5mm Labo einfach beim laden in die Hülse gedrückt wurde, und somit
immer konstant war.
Beim Trockenversuch konnte ich aber eine Dummypatrone mit dem Nosler BT mit 84mm laden
und nach dem Entladen war die noch genau so lang wie vorher.... Also Fehlanzeige.

Dann dachte ich an Streuungen des Innenvolumens bei gleichem Gewicht. Die 5 betroffenen Hülsen der 81mm Labo habe ich ausgelitert und das Innenvolumen Streute um 0,3grs H2o, also auch nicht wirklich die Ursache.

Dann kamen Zweifel auf, ob ich richtig geladen hatte, aber ich hatte mit Pulverfüller, also Volumetrisch dosiert und zusätzlich noch jede Labo mittels elektronischer Waage geprüft. Nachdem alle Hülsen befüllt auf dem Ladebrett standen hatte ich außerdem noch eine Sichtkontrolle durchgeführt und alle hatten den gleichen Füllstand. Also eigentlich auch hier Fehlanzeige.

Da mir langsam die Ideen ausgehen, woran das Problem liegen könnte, wollte ich mal hier in die Runde fragen, ob jemand schon mal
so ein Phänomen beobachten konnte, oder eine Erklärung dafür hat.

Gruß,

Manuel
 
A

anonym

Guest
Nimm mal anderes Pulver ich traue dem Zeug nicht was du da verwendest.

Gruß Lusches
 
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hallo,
wenn die Huelsen und die Geschosse ok waren/sind und das TLM exakt gemessen war, dann kanns nur an dem Treibladungmittel selber liegen oder mit den Zuendhuetchen stimmte was nicht, z.B. verschiedene Sorte oder oelig/feucht oder nicht richtig gesetzt oder deutlich unterschiedliches Alter und was weiss ich noch...

Gruss und Weihei
 
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Zwei weitere Fehlerquellenmöglichkeiten:
wenn die Hülsen mehr als 1x geschossen wurden (eher 3-5x) kann das Metall am Hals versprödet sein und zu einem ungleichen Auszugswiederstand geführt habe
Heilmittel: anglühen

oder
der Halsdurchmesser ist ungleichmäßig, selber Effekt wie oben
Heilmittel: Inside neck turning (Keine Ahnung was nun das Dt. Wort ist)

die gängigen Ursachen hast Du ja schon ausgeschlossen. Mit Lovex habe ich keine Erfahrung aber es gibt ja Leute, die mögens.
 
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Danke für die Antworten.

@Lusches: in 308 bringt das Pulver immer konstante Leistung und Spitzenergebnisse.
Ich hab mittlerweile 2 Kg davon verladen und nie irgendwelche Probleme damit gehabt...
Hat Dein Mißtrauen gegenüber dem Pulver einen objektiven Grund ?

@Wutzje:
Ja, das könnte sein.... Ich hatte die Zündhütchen tatsächlich aus der Reste-Schachtel. Zwar alles eine Sorte und ein Los, aber da kommen die rein, die bei anderen Versuchen übrig bleiben... Wenn ich mich richtig erinnere waren da auch 2 dabei, die ich schon mal gesetzt und wieder delaboriert hatte. Interessanter Ansatz, aber leider nicht mehr nachvollziehbar. Worauf wäre denn der Drucksprung
zurück zu führen, wenn die ZH´s schuld sind ? Für mein Verständnis können die ZH´s nicht besser werden, also mehr Zündenergie liefern, als im Original-Zustand. Das war aber augenscheinlich bei mir der Fall. Müssten die ZH´s aber bei Öl etc. nicht schlechter werden und tendenziell gar nicht zünden ?
Es waren übrigens Federal 210 Gold Medal Match Zündhütchen, falls das eine Rolle spielen sollte, weil die sich als besonders konstant erwiesen haben sollen....

@Mooze:
Ebenfalls ein interessanter Ansatz. Ich habe die betroffenen Hülsen mal gemessen. Der Spread der Hals-Dicke beträgt 0,1mm.
Von 0,3mm bis 0,4mm Hals-Stärke sind Hülsen unter den 5 vertreten.
Aber auch hier die Frage: Kann der Ausziehwiederstand die V0 um 50m/s erhöhen ? Danach müsste ja jeder Factory-Crimp
den Gasdruck und die V0 erhöhen. Meine persönlichen Erfahrungen -empirisch ermittelt- haben ergeben, daß der Factory Crimp nie dazu führt, die V0 zu erhöhen, aber meistens verringert er die V0 Streuungen, und eher selten erhöht er die Präzision.

Gruß,

Manuel
 
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Ich weiss aus eigene Erfahrung das die Energie die von von ein Zuendhuetchen geliefert wird groesser ist als man denkt; Ich hatte mal einen MI Karabiner aus Der ich Hornady plinking Geschosse nu durch die Energie vom Zuendhuetchen in die Rinde einer Holzscheibe geschossen habe auf 1 Meter entfernung.
 
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Wenn die v0 von Schuß zu Schuß ansteigt liegt der Schluß nahe, daß der Lauf zugeschmiert wird und die Laufverengung zu einem höheren Druck und mehr v führt.
Also mal chem. reinigen und/oder Geschoßwechsel. Scheint aber bei Dir nicht der Fall zu sein.

Die OAL ist mMn rel. lang, kann es sein, daß das Geschoß schon in die Züge eintritt, bevor es den Hülsenhals verlassen hat?
 
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@Lüderitz
Du schreibst:
Die OAL ist mMn rel. lang, kann es sein, daß das Geschoß schon in die Züge eintritt, bevor es den Hülsenhals verlassen hat?

Ich denke das soll so sein, damit es keinen Freiflug gibt.

Was vieleicht sein kann ist, dass die Geschosse ganz knapp vor die Zuege gesetzt sind und wenn die Geschosse ungleich lang sind oder die Ogiven ungleichmaessig ausgebildet sind beruehrt vieleicht das eine oder andere Geschoss gerade so die Felder, was einen erhoehten Einpresswiderstand erzeugen kann der wiederum zu einem erhoehten Druck hinter dem Geschoss fuehrt usw. Da es jedoch um die 8x57IS geht glaube ich da nicht wirklich dran, bei dem langen Uebergang.

Ausgestossene Zuendhuetchen koennen beschaedigt sein, z.B. der Zuendsatz ist gebrochen, das fuehrt zu einer groesseren Oberflaeche, die moeglicherweise zu einem schnelleren Abbrennen desselben, so wie das auch bei den Treibladungsmitteln der Fall sein kann.

Gruss und Weihei
 
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hab noch was vergessen:

ich wuerde die Geschosse nicht so weit raussetzen, wegen der geringen Fuehrungssetztiefe von nur knapp ueber 4mm. Bevorzugt setze ich mindesten eine Kaliberstaerke, das muss man aber nicht so machen und ist wohl auch eine "Geschackssache"

Gruss und Weihei
 
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Ich glaube, ich habe des Rätsels Lösung gefunden !

Beim erneuten Laden mit den nach Gewicht sortierten Hülsen fielen mir größere und kleinere Zündlöcher auf....
Gegenprobe bei den verschossenen Hülsen: 82mm, 81,5mm alle mit kleinem Zündloch, bei der 81mm Labo waren
2 mit größerem Zündloch dabei....

Also Augen auf beim Hülsenkauf ! Vor allem nachher beim sortieren !
Ich werde vermutlich einfach um es definitiv zu wissen 10 identische Patronen laden,
je 5 mit Hülsen mit großem Zündloch und 5 mit kleinem Zündloch.
Dann V0 vergleichen....

Sachen gibt´s da muss man erst mal drauf kommen... Sowas blödes....

Gruß,

Manuel
 
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Hallo,

Glueckwunsch, das wirds sein, Problem bzw Ungleichmaessigkeit mit dem Zuendhuetchen bzw der Anzuendung des TLM. Deshalb hab ich auch geschrieben: wenn die Huelsen und die Geschosse ok waren...

Bei allen Huelsen (neu oder gebraucht), die neu zu mir kommen bearbeite/kontrolliere ich die Zuendloecher mit dem Zuendlochnetgrater, da die meisten Huelsen innen einen leichten Grat vom Stanzen bei der Herstellung haben, obwohl es Leute gibt die behaupten es gaebe Hersteller die die Zuendoecher bohren, aber da kanns ja auch zur Gratbildung kommen.

Gruss und Weihei
 

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