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Gelöschtes Mitglied 15848
Guest
Was die "Bezahl-Drückjagden" betrifft, war das nie ein "Wunschmodell" der staatlichen Regiejagd, sondern politische Lobbyarbeit des DJV und der LJVs. Es sollten alle Wege zu Jagdbeteiligung privater Jäger im Staatsforst besser geöffnet werden, Verpachtung, Abschussfreifgaben und Drückjagdbeteiligung. Also erst jahrelang gefordert und jetzt kritisiert?!
Ja, weil es nicht der breite Wunsch der bestehenden Jägerschaft, sondern Klientelpolitik war. Die Verbände versprachen sich von einem Jägerboom mehr Mitglieder, mehr Geld, mehr politischen Einfluss und die Jagdschulen und Ausrüster mehr Geschäft. Dafür mussten mehr schnelle und möglichst unverbindliche Jagdgelegenheiten geschaffen und Jagd zum Massensport entwickelt werden. So wurde zehntausenden Jagdinteressenten ohne wirklich Zeit, Faible und räumliche Nähe für Jagd die Möglichkeit gegeben, ein paar Einzeltage zu buchen.
Die Verbände hatten nur nicht damit gerechnet, daß diese neuen Jägergenerationen für Verbandsarbeit nicht nur wenig empfänglich, sondern sogar ihr eher abgeneigt waren.
Es würde gehen, wenn man es gemeinsam so vereinbart. Leider wollen sich Jäger mit der Revierpacht vor allem Spaß und Erholung gönnen, in den sie sich ungern von außen reinreden und einschränken lassen.
Wer zahlt nimmt sich auch natürlich das Recht die Musik zu bestimmen. Der Drang nach möglichst hochpreisiger Vergabe der Jagdrechte liegt wie Blei über unserer Jagd. Das befördert zahlreiche Fehlentwicklungen in der Jagd. Da dies jedoch als Eigentumsrecht wahrgenommen wird, erntet der Eigentümer auch was er selbst gesät hat.
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