Also jetzt kommt die Auflösung. War heute wieder dort, leider hat mein Jagdfreund die Sau schon entsorgt, also keine weiteren Fotos.
Ich saĂ dort zwei Tage vorher, nicht ge- oder beschossen. Der Frili lag ca. 10 m neben der ForststraĂe.
Wilderei ist nicht auszuschlieĂen. Aus dem Jagdgatter nebenan wurde vor ein paar Jahren ein hochkapitalter Rothirsch herausgeschossen, Zaun aufgeschnitten und weg.
Daher folgende Reihenfolge:
1. Fotos gemacht
2. Neben dem schweiĂigen Schaum vor dem Gebrech nur eine kleine schweiĂende Wunde, tiefblatt, Herzgegend. Kann sein: Geschosssplitter, Kleinkaliber, kein Ausschuss,
2. Hochsitz ĂŒberprĂŒft ob jemand oben gesessen hatte, SchieĂlatte, Gartenstuhl, Verschluss war alles unberĂŒhrt.
3. Dann wegen eines ev. Doppeltreffers in Richtung StraĂe nach weiteren Anhaltspunkten gesucht, Reifenspuren waren nur meine da..Sonst keine Hinweise
4. Gedankenspiel: Jede Sau die mit egal ob Geschosssplitter oder Kleinkaliber beschossen wird, flĂŒchtet mit der Rotte und verendet nicht am Platz der Kirrung im Kreis ihrer Lieben. Einmal bin ich fast verweifelt: Der Geschosssplitter drang in den Gehörgang ein und lies die Sau am Platz verenden. Also Maisjagd, Verkehrsunfall scheidet schon mal aus.
5. Wildkamera zeigte am Vortag diese Rotte plus einen Keiler ca. 80 kg geschÀtzt. War leider abgebaut.
6. Stumpfe Gewalteinwirkung wurde immer sicherer. Dann die "Obduktion": Der Schmiss tiefblatt ging nicht sehr tief, keine Ăffnung der Kammer. SchweiĂte nur wenig.
7. Abseits der kleinen Wunde dann sehr groĂe BlutergĂŒsse. Durch stumpfe Gewalteinwirkung waren BlutgefĂ€sse geplatzt, der Frili wurde vermutlich von Keiler auch noch "bearbeitet" als er schon lag. NatĂŒrlich wurde auf ev. Anzeichen ASP auch geachtet, z.B. Kehlkopfdeckel etc.
Es ist fĂŒr mich sehr fazinierend die Todesursache aufzuklĂ€ren. Bin oft zu angeblichen WildereifĂ€llen gerufen worden. Die Polizisten hatten nie so recht einen Plan. In allen FĂ€llen waren es Todesursachen durch Rivalen oder UnfĂ€lle, zwei mal auch durch Ăste (am Stich eingedrungen). Auch eine im Nachbarrevier mit Posten absichtlich beschossenen Sau war mal dabei, aber keine Wilderei.
Insofern hat
@Forestgump das RÀtsel schon ratzfatz auf Anhieb gelöst
Danke auch den anderen fĂŒr Ihre EinschĂ€tzungen. Leider keine weiteren Fotos..
Ohne Anzeichen einer Gewalteinwirkung wĂ€re es natĂŒrlich ein Fall fĂŒr den Vet. geworden. Schimmelpilzvergiftung gab es hier auch schon mal. Hier wird aber alles ziemlich aufgerĂ€umt in der Nacht.
Heute haben sie mich wieder ausgeschmiert: Zuerst kamen schon um 19.45 vier Sauen, aber nicht an die Kirrung. Dann um 20 Uhr runter, VorsatzgerĂ€t verstaut, da steht eine Sau an der Kirrung (WĂ€rmebild) als wir auf dem RĂŒckweg waren....Naja dann eben ein anderes Mal...