Verlust der Jagdfreude bis hin zum beenden des Hobbys.

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Naja, wenn man den Ehrgeiz hat die Jahresstrecke allein zu erledigen, obwohl noch andere mit BGS im Revier sind ist das vorsichtig ausgedrückt ziemlich unhöflich.
Da empfehle ich den Staat, da kannst du loslegen ohne Rücksicht auf andere und wirst noch gelobt.

Kameradschaft ist es auch dem anderen weniger glücklichen einen Tip zu geben, wo er sich mal hinsetzen könnte.
 

Wheelgunner_45ACP

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@cast Das war nicht Ehrgeiz, die 5 Stück war den Situationen geschuldet. Wir waren nur 2 (Pächter + meine Wenigkeit) und ich hatte vordergründig keinerlei Einschränkung. Zudem musste mir bei den Telefonaten oder persönlichen Treffen auch immer anhören, dass der Abschussplan noch nicht erfüllt wäre. Und in den fast 2 Jahren davor habe ich kein einziges Stück Schalenwild sondern nur einen Fuchs erlegt. Von den 5 Stück ging eines an den Verpächter (Bestandteil des Pachtvertrages), eines hab ich abgekauft und zusammen mit den Erlös für das restliche Wildpret an den Pächter abgeführt.
 

JBB

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Naja, wenn man den Ehrgeiz hat die Jahresstrecke allein zu erledigen, obwohl noch andere mit BGS im Revier sind ist das vorsichtig ausgedrückt ziemlich unhöflich.

Ja und Nein - wir kennen die Freigabe zu dem Zeitpunkt nicht genau.

Wenn ich meinen Ex-Pächter nehme, wo ich jetzt Streß hatte... Den Haupteil der Strecke habe ich gelegt in dem Revier. Versuche, ihn auch zum Glück zu tragen wurden nicht angenommen. Aber dann gesagt bekommen, was noch liegen soll.

Sry, wenn man mir sagt, was ich schiessen soll und es kommt, dann tue ich das. Ich bin keine Frau, der man durch versteckte Signale seine Wünsche mitteilt. Klare Ansage, fertig.
 
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...

All die Tipps wie "such dir was neues", "mach viele Reviergänge", "kauf dir 'ne Wärmebild" sagen mir, dass ich Jagd nicht zusätzlich mit Beruf und Familie unter einen Hut bringen werde. Wenn ich eh schon knapp am Burnout vorbei schramme, ist zusätzlicher Druck von einem Jagdherrn (oder von mir selbst) wann ich endlich was zur Strecke bringe, das letzte was ich brauchen kann.

...

Die Jagd mit (stressigem) Beruf und Familie (in der Kleinkindphase) unter einen Hut zu bringen ist definitiv nicht einfach. Schon für einen gut vernetzten "Altjäger" kann so eine Lebensphase schnell zur jagdlichen Frustration auswachsen - noch viel schneller für einen Jungjäger ohne jagdl. Vernetzung bzw. Erfahrung. Den Druck rauszunehmen, einfach mal nur Samstags auf den Stand zu gehen und nebenbei im Verein/Hegering (o. ä.) nach und nach aktiver zu werden ist sicher keine schlechte Idee. Gruss Wisent
 
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Wenn er es dann auch ümsetzen würde:sneaky:
Kannte einen, der wollte einfach irgendwie keine Beute machen.

Kenn ich auch, manche versucht man wirklich zur Beute zu tragen, die nehmen es nicht an, wenn auch aus verschiedenen Gründen.

Ich habe aus diesem Jahr zwei solcher Erlebnisse:

Auf einen braven 6er habe ich meinem Mitjäger aufmerksam gemacht, mitsamt den üblichen Zeiten, zu denen er austritt. Jedenfalls wollte er den scheinbar nicht erlegen, vielleicht aus Stolz, weil er ihn nicht selbst bestätigt hatte, vielleicht weil er die rote Arbeit scheut, ich weiß es nicht.
Zum Schluß, nachdem sich der Bock rarer machte, habe ich ihm eine Kugel angetragen.

Einen guten Abnormen hatte ich mehrfach bestätigt und meinem Jagdherrn gemeldet, daß er sich hinsetzen und schießen kann. Er hat ihn dann nicht geschossen, sondern gesagt, er habe schon so viele Böcke geschossen und würde sich sehr freuen, wenn ich den erlege. Hut ab vor solchen Leuten und ich bin dankbar, daß ich bei ihm jagen darf.

Ich hoffe, daß ich nicht jagdneidisch bin, denn ich denke, es gibt genug für alle.
Wirklich beurteilen können das wohl nur meine Mitjäger.

In diesem Sinne wünsche ich WMH und daß uns die Passion und Freude an der Jagd nicht vergeht.

klausef
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Stimmt....nur, die meisten Naturgenüsse gingen zur Not auch ohne Jagdschein:unsure:

Ja, darüber sollte vielleicht so mancher Jagdschüler vorher mal nachdenken.

Was Jagdneid und Kameradschaft angeht, so ist die Jagd auch nicht anders als der Rest der Gesellschaft. Neid, Frust, Mobbing, Benachteiligung dürfte auch jeder schon mal in Schule und Job bemerkt oder erfahren haben, es gibt sie in jeder Fussballmannschaft der Kreisklasse. Diese Vorstellungen sind wohl eher von romantischen Wunschdenken geprägt. Darüber hinaus verklärt der selbstsichere Blick auf das eigene Ich bei nicht wenigen den Blick auf die Realität.

Diese sieht dann nicht selten ganz anders aus als der Betroffene beklagt. In vielen privaten Revieren ist jagdliches Können, Leistung, zeitlicher und physischer Einsatz und finanzielle Beteiligung sehr ungleich verteilt, was oft unterschlagen oder ausgeblendet wird. Naturgemäß kann das aber für erhebliche Differenzen zwischen den Beteiligten sorgen.

Wie Cast schon schreibt, ab zum Staat, da sind alle sind gleich. Wenn man bezahlt hat interessiert es auch meistens nicht, ob man sich mal ein halben Jahr nicht blicken lässt, keine Revierarbeiten erledigt, kein Wild verkauft, ein Egoist oder Samariter ist. Frust gibt es freilich auch da, wenns blöd läuft hat man einen kleinen PB wo kaum Wild einsteht, während es auf der Nachbarkanzel ständig knallt.
 
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Kann hier nur in die Kerbe mit einschlagen.

In meinem ersten Jagdjahr und dem ersten Revier waren trotz großzügiger Rehwildfreigabe der Jagdneid und die Beleidigungen gegenüber mir als ich einen schwachen Jährling streckte groß.
Habe ein ziemlich dickes Fell habt, mir seinen verbalen Mist angehört und ihm am Ende auch reinen Wein eingeschenkt. Vielleicht war er verärgert, wie leicht es mir von der Hand viel im noch fremden Revier.

Beim ersten Ansitz wurde mir ein Sitz am Acker zugeteilt, schlechte Windverhältnisse, kaum Äsung in der Nähe, kein Prossholz und eine Bundesstraße. Ich ließ es mir nicht anmerken, war dankbar und setzte mich trotz niedriger Chancen an, wie es der Beständer für richtig hielt.

Natürlich umsonst.

Beim zweiten Mal fragte ich, ob ich mir einen Sitz aussuchen kann. Das wurde bejaht und ich ging zu einem neuen Sitz, an dem noch nicht gejagt wurde und der an diesem Tag für mich perfekt schien. Zwischen einem Wäldchen und einer Reihe Eichen am Acker, die gerade kräftig Mast hatten. Der Wind war perfekt und stieß mir direkt ins Gesicht. Der Jährlingsbock ließ sich nicht lange bitten, äste an der Eiche und lag kurze Zeit später im Knall. Kaum war der Beständer da, um das Stück mit mir zu Bergen ging das unbegründete und emotionale Gepöbel los.

Den Bock habe ich dann bezahlt und bin nachhause. Kerl,... dachte ich nur.

Mit viel Glück habe ich eine zweite Jagdlegenheit bekommen und bin so froh um die Bekanntschaft dieser Menschen, so dankbar. Jeder freut sich mit jedem. Gesichtetes Wild wird gemeldet. Habe einen Pächter zu einem alten Bock geführt und konnte ihm genau die Uhrzeit sagen, wann der Bock, wo austritt und so war es dann auch.

Erfreue mich seither am Miteinander, der Arbeit im Revier, der Sauenjagd, Rehwildjagd, der Krähenjagd, der Entenjagd und auch bald der Taubenjagd (Decoys sind bestellt).

Sehe es mittlerweile jedoch auch sehr gelassen. Ich muss nicht jagen. Wenn sich die Gelegenheit eines tollen Reviers mit klasse Menschen ergibt, dann bin ich aber voll dabei.

Glaube jedoch, dass es gut war den Kontakt zum schlechten JAB und Revier schnell & schmerzlos abzubrechen anstatt sich daran den Frust an der Jagd zu holen - lieber etwas neues zu suchen.

Waidmannsheil
 
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Naja, gerade für Jungjäger, bin ich ja auch noch, ist es oft ein Kompromiss. Wer viel beigebracht bekommt, wird in der Regel auch stärker eingespannt. Das meint sowohl die tätige Mithilfe im Revier, als auch die Zügel, die er bei der Jagd bekommt.
Ich krieg wenig beigebracht, darf dafür aber machen, was ich will. Da ich jagdlich gut vernetzt bin, hol ich mir den Input dann an anderer Stelle und habe die Möglichkeit, nach Absprache nahezu alles auszuprobieren, was auch seinen Reiz hat. Es dauert so zwar länger, die Jagd zu erlernen und es ist auch frustrierend, wenn mal länger nix geht - aber auch das bildet Erfahrung.
Auch ist es meiner Meinung nach durchaus wichtig zu wissen, was man nicht möchte. Sei es beim Hochsitzbau oder bei der Jagd.
 
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Ich krieg wenig beigebracht, darf dafür aber machen, was ich will. Da ich jagdlich gut vernetzt bin, hol ich mir den Input dann an anderer Stelle und habe die Möglichkeit, nach Absprache nahezu alles auszuprobieren, was auch seinen Reiz hat. Es dauert so zwar länger, die Jagd zu erlernen und es ist auch frustrierend, wenn mal länger nix geht - aber auch das bildet Erfahrung.
Kenn ich;)
Beim selber nachdenken verfällt man aber zumindest nicht so leicht in nachplappern von markigen Sprüchen;)
 
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Was Jagdneid und Kameradschaft angeht, so ist die Jagd auch nicht anders als der Rest der Gesellschaft.
Wie sagte meine Frau: ihr Jäger seit ja schlimmer als Frauen!
Dieser Spruch viel im Zusammenhang mit meinen menschlichen Begegnungen bei der Jagd.
Hatte da wohl öfter das zweifelhafte Glück ein Magnet für Idioten zu sein.....
 
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Kameradschaft ist es auch dem anderen weniger glücklichen einen Tip zu geben, wo er sich mal hinsetzen könnte.

Wenn ich einen Tipp wo sich Ansitzen lohnt, Sichtung, Fährten usw. teile (ich betreibe bei uns im Revier auch die Kameras und gebe die nützlichen und interessanten Bilder an alle weiter) und das führt bei anderen zu Erfolg ist das fast so gut wie selbst strecken. Der Erleger freut sich und meine Schlussfolgerungen haben sich als zutreffend gezeigt.
 
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Naja, wenn man den Ehrgeiz hat die Jahresstrecke allein zu erledigen, obwohl noch andere mit BGS im Revier sind ist das vorsichtig ausgedrückt ziemlich unhöflich.
Da empfehle ich den Staat, da kannst du loslegen ohne Rücksicht auf andere und wirst noch gelobt.

Kameradschaft ist es auch dem anderen weniger glücklichen einen Tip zu geben, wo er sich mal hinsetzen könnte.
Danke, Ich bin der gleichen Meinung, Leider in der Jägerschaft Wenige mit der Einstellung.
 

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