Vermeintlich verirrtes Projektil tötet Beifahrer

G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Da ich in der Nähe wohne und einen Teilnehmer dieser Jagd zufällig flüchtig kenne, gibt es für mich künftig folgende Regelung:
Ich nehme bei keiner Maisjagd mehr teil und werde auch in meinem Revier solch eine Jagd nicht mehr durchführen. Selbst wenn ich nicht schieße, kann ich als Jagdleiter haftbar gemacht werden bei einem Unglücksfall.
Bei dem konkreten Fall ist wirklich ein Verkettung aller scheinbar unmöglichen Dinge zusammen gekommen. Letztendlich hat der Schütze aller Wahrscheinlichkeit nach in Richtung Bundesstraße geschossen. Das wird ihm wohl zum Verhängnis werden.
Trotzdem tut mir der Mann unendlich leid, ebenso das Opfer samt Angehörigen.

Servus, genau so wird es bei mir auch ablaufen. Bei mir im Revier selbst nicht und auch nirgendwo dort, wo ich die Schützen nicht kenne und der Rest nich auch passt.

Ich denke was man an der Stelle auch mal betonen darf/muss: Man sollte zwingend zwischen Gegenden mit großer Erfahrung bei diesem Thema unterscheiden und den Gegenden, wo Sauen "Neuland" sind. Im Neuland hat im Zweifel die Hälfte der Jäger noch nie eine Sau in Natura vorgehabt geschweige denn eine geschossen. Dass es hier eventuelle eine andere Gelassenheit gibt als in Gegenden wo die Sauen Standwild sind liegt nahe. Hinzu kommt die Vertrautheit mit der Waffe etc. wenn ich sonst nur Rehe mit der .222 über den Regenbogen schicke.

Gerade da wo es schon lange viele Sauen gibt und "Erntejagden" ein fester Bestandteil des Kalenders sind, sprich keine ad hoc Aktion stattfinden, herrscht mit Sicherheit eine andere Routine vor. Beispiele sind sicher ausreichend DJ-Böcke oder gar Wagenkolonnen mit Anhänger und DJ Bock drauf. Auch sind die Schützen bei Schwarzwild sicher wesentlich abgeklärter wenn man im Jahr selbst 2-stellig erlegt, fängt ja schon beim Ansprechen etc. an. Guckt man sich Videos über Erntejagden im Osten an, stehen da selten die Schützen wie bei der Treibjagd in einer Reihe am Mais. Viel mehr sind es wenige strategisch positionierte Schützen etc.
 
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UNS allen, die mit diesem Vorfall nichts zu tun haben, fällt insgeheim ein Stein vom Herzen, das wir bislang (die allermeisten jedenfalls) noch niemals direkt mit einer solchen Situation in Verbindung standen.

Doch- und das ist das schlimme daran, was ziehen wir, jeder Einzelne von uns- für persönliche Konsequenzen daraus??

Jeder hat mittlerweile begriffen, dass die sog. Erntejagden brandgefährlich sein können.

Konsequenz: Absage der Teilnahme, Einstellung dieser Art der Bejagung??

Bislang nichts erkennbar....

... bis zur nächsten Schlagzeile???
Dieser Vorfall hat mich in meiner Auffassung bestärkt an keiner Erntejagd teilzunehmen.
Ein sicherer Kugelfang ist da A und O - Jagd in einer Kulturlandschaft wie Deutschland bedarf einer besonderen Vorsicht. Sicherlich ein Allgemeinplatz aber man muss sich dass immer wieder bewusst machen....
 
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@ columba: Wenn Du mit deiner Aussage:

" Sicherlich ein Allgemeinplatz aber man muss sich dass immer wieder bewusst machen.... "

einen Allgemeinsatz meintest, bin ich voll mit Dir da'cord (y)(y)(y)
 
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@ Jagdspaniel
und an dieser Herangehensweise, gibt es nichts auszusetzen. Jeder kann das für sich (und sein Revier) entscheiden.
Die Forderung alle betreffend sind kritikwürdig ...

um es nochmal klar zustellen: ich habe geschrieben:

Es geht nicht darum, sich mitschuldig zu fühlen, es geht darum, für sich selbst zu entscheiden, ob man an solchen Jagdarten wie sie in den letzten Jahren mehr und mehr in Mode gekommen sind, teilnimmt oder ob diese Art der Bejagung, aus Sicherheitsgründen nicht anders zu gestalten sind.

Von: alle Maisjagden für Alle zu verbieten habe ich nichts geschrieben.
 
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Dieser Vorfall hat mich in meiner Auffassung bestärkt an keiner Erntejagd teilzunehmen.
Ein sicherer Kugelfang ist da A und O - Jagd in einer Kulturlandschaft wie Deutschland bedarf einer besonderen Vorsicht. Sicherlich ein Allgemeinplatz aber man muss sich dass immer wieder bewusst machen....

Aha. Interessant. Demzufolge meidest du also auch jede andere Jagdart, die vom Boden stattfindet? Keine Pirsch, keine Drückjagd, keine Treibjagd? Der Kugelfang ist doch gar nicht das elementare Sicherheitsproblem auf Maisjagden.

Weißt du, was „sicherer Kugelfang“ bedeutet?

Ist dir und Euch bewusst, dass auch auf der regulären Ansitzjagd der „sichere Kugelfang“ bei einem 4-Meter-Sitz bei ca. 25-30 Metern endet?

Wenn es stimmt, dass das Projektil nach dem Durchschlagen des Wildschweins keinen Bodenkontakt mehr hatte, bevor es das Auto traf, dann bedeutet das

a) es wurde gänzlich ohne Kugelfang geschossen oder
b) das Projektil wurde im Wildkörper abgelenkt.

Außerdem wurde laut bild.de von einer erhöhten Position geschossen.

Problematisch war sicher der Schuss Richtung Bundesstraße.

Einige hier sollten aber die Absolutheit ihrer Positionen überdenken.

(.... schreibt einer, der selbst von klassischen Maisjagden nichts hält....)
 
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Und man sollte sich vielleicht mal wieder an das "Gefährdungs-T" erinnern, das man irgendwann in der Ausbildung mal gelernt haben sollte ...
 
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Bravo!

Ich erweitere das ja bei anderen Themen immer um das Thema "Weitschuss".

Betrachtet man Jagdunfälle, sind die Risiken woanders. Das liegt natürlich auch an der unterschiedlichen Häufung.
Insgesamt sind Jagdunfälle ein äußerst seltenes Phänomen.
Würde sich an die allgemeinen Sicherheitsregeln gehalten, wären es noch sehr viel weniger.

Dabei fände ich mal eine Betrachtung interessant, zw. Unfällen auf dem Weg zum und vom Revier zu im Revier
 
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#355
Ist dir und Euch bewusst, dass auch auf der regulären Ansitzjagd der „sichere Kugelfang“ bei einem 4-Meter-Sitz bei ca. 25-30 Metern endet?

Nur wegen der Absolutheit der Argumente, stimmt das allerdings auch nicht, denn:
Es kann je nach Geländeverlauf auf 35 kein (ausreichend sicherer) Kugelfang gegeben sein,
aber auf 135 m schon.

außerdem:
Wenn es stimmt, dass das Projektil nach dem Durchschlagen des Wildschweins keinen Bodenkontakt mehr hatte, bevor es das Auto traf, dann bedeutet das
a) es wurde gänzlich ohne Kugelfang geschossen oder
b) das Projektil wurde im Wildkörper abgelenkt.


Geeenau - aber ein bereits durch Einwirkung deformiertes Geschoss, dürfte kaum so witerfliegen.
Wie gesagt, wir wissen zu wenig.

Wenn der Verteidiger von der Jagd mehr versteht als Staatanwalt und Richter könnte das Urteil milder ausfallen, was allerdings für alle Beteiligten kein Trost ist.
 
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SO lese ich das aus dem Zitat heraus.
Konsequenz: Absage der Teilnahme, Einstellung dieser Art der Bejagung??

Bislang nichts erkennbar....

... bis zur nächsten Schlagzeile???
Und das steht unabhängig vom Schreiber oft genug da.
Auch über das Thema Ernetejagd hinaus.
Wenn irgendwas jemandem nicht passt, wird hier (zu) oft nach allgemeinen Verboten gerufen:
Halbautomaten, Nachtsichttechnik, Erntejagd, Plastikschäfte usw.
Dauerthemen.
 
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