Verpachtung - bin baff

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Obwohl schon ausgelastet, mache ich mit 2 langjährigen Freunden noch bei einer Verpachtung mit. Für die beiden wäre es ein Pantoffelrevier.

Wir durften uns mit der Gemeinde halboffiziell abstimmen. Es gibt 20 Pächtergemeinschaften als Bewerber mit mindestens 3 Personen. 300 ha. 90% Feld und der Forst grenzt an.... Wenig Rehwild und Sauen als Wechselwild. Da war ich dann auch sehr überrascht, denn so superzentral liegt das wahrlich nicht.

Spannend wurde es, als es um die Kriterien geht, den vlt zeichnet sich da ein Trend ab. Der Preis ist hoch und fix, auch höhere Angebote werden nicht berücksichtigt. Die Pächter als Personen spielen eine Rolle, aber man wollte von uns auch wissen, wie wir JJ (nicht JSCH-Inhaber ;-)) einbinden und was wir unter Hege verstehen. Mal etwas spitz formuliert...alle 4 Wochen mit NST Sauen bejagen wollen die nicht.

Wir hatten ein Konzept bereits eingereicht, Zufall, aber zum Glück stand da alles drin. Vorab: wenn es klappt berichte ich weiter, aber ich bitte um Verständnis, dass ich zumindest bis dahin weder Minikonzept noch Ort weitergebe oder nenne.
 
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Also haben die quasi einen "Businessplan" von euch verlangt... Was gebt ihr, wie betreibt ihr das Revier um abzuleiten zu können, ob es Sinn mit euch hat und ob Ihr valide Ansätze zur Bewirtschaftung aufzeigt.
Wahnsinn... heutzutage ist nichts mehr einfach....
 
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Also haben die quasi einen "Businessplan" von euch verlangt... Was gebt ihr, wie betreibt ihr das Revier um abzuleiten zu können, ob es Sinn mit euch hat und ob Ihr valide Ansätze zur Bewirtschaftung aufzeigt.
Wahnsinn... heutzutage ist nichts mehr einfach....

Die andere Seite der Medaille ist die, dass man keine Leute haben möchte, die schlicht über den Kontostand an das Revier kommen, denen die Bewirtschaftung aber egal ist, Hauptsache ab und an mal jagen.

Man möchte verantwortungsvolle "Unternehmer", die mit dem vergebenen Jagdausübungsrecht entsprechend umgehen. Finde ich nicht verwerflich. Wenn man sich vorher beiderseits Gedanken gemacht hat ist die Wahrscheinlichkeit geringer, hinterher Scherereien zu haben.
 
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Also eine Jagdgenossenschaft die vor der Verpachtung nicht aufs Geld sondern auf die potentiellen neuen Pächter blickt, inklusive eines Bejagungskonzepts - find ich persönlich TOP !!!
Gab ja leider immer wieder (und sicherlich aktuell auch noch) Jagdgenossenschaften denen es nur ums Geld geht/ging.

Viel Erfolg wünscht

der olle pudlich
 
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Also haben die quasi einen "Businessplan" von euch verlangt... Was gebt ihr, wie betreibt ihr das Revier um abzuleiten zu können, ob es Sinn mit euch hat und ob Ihr valide Ansätze zur Bewirtschaftung aufzeigt.
Wahnsinn... heutzutage ist nichts mehr einfach....
Nein, das haben sie nicht verlangt. Wir haben es vorgelegt und beim Gespräch gewissermassen erfahren, dass sie so etwas sich gewünscht haben und mal sehen wollen, welche Bewerber sich Gedanken machen über eine 3 Zeilen Bewerbung hinaus. Etwas tricky. Hätten sie es so ausgeschrieben, hätten sie vermutlich Papiere ohne Ende bekommen.
 
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Also eine Jagdgenossenschaft die vor der Verpachtung nicht aufs Geld sondern auf die potentiellen neuen Pächter blickt, inklusive eines Bejagungskonzepts - find ich persönlich TOP !!!
Gab ja leider immer wieder (und sicherlich aktuell auch noch) Jagdgenossenschaften denen es nur ums Geld geht/ging.

Viel Erfolg wünscht

der olle pudlich

Keine Sorge, ums Geld geht es auch... Hoher Pachtpreis, waldbauliche Massnahmen on top mit Deckelung. Wildschaden nach oben offen, wobei man nur grob 50% zahlen muss.

Unser Konzept kostet auch Geld, das sagen wir ja zu. Das Geld bekommen wir über Verkauf nicht rein, auch wenn wir Null Schaden haben.

Aber jetzt heisst es 4 Wochen warten
 

ElCaracho

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Also eine Jagdgenossenschaft die vor der Verpachtung nicht aufs Geld sondern auf die potentiellen neuen Pächter blickt, inklusive eines Bejagungskonzepts - find ich persönlich TOP !!!
Gab ja leider immer wieder (und sicherlich aktuell auch noch) Jagdgenossenschaften denen es nur ums Geld geht/ging.

Viel Erfolg wünscht

der olle pudlich

Ist aber inzwischen einfach immer uninteressanter, da durch Erbschaften und Stückelung der Flächen soviele Jagdgenossen zusammenkommen, dass der individuelle Scheck bei den meisten wohl unter vernachlässigbare Einnahmen fällt. Bei EJBs sicherlich anders, aber die sind ja eh meistens in der Pacht ein bisschen teurer.
 
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Also haben die quasi einen "Businessplan" von euch verlangt... Was gebt ihr, wie betreibt ihr das Revier um abzuleiten zu können, ob es Sinn mit euch hat und ob Ihr valide Ansätze zur Bewirtschaftung aufzeigt.
Wahnsinn... heutzutage ist nichts mehr einfach....
Gebranntes Kind eventuell, vielleicht sah das Business von Vorpächtern eben kein Business oder Business über Gebühr vor. Es schadet nie, mal mit offenen Karten zu spielen.

Ich drücke die Daumen!

Zu den Pachteinnahmen der JG: mein Nachbar gibt offen zu, nur wegen Essen und Trinken zu den Versammlungen zu gehen, mit seinen 5ha Handtüchern gibt es eh nix zu bestimmen :)
 
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Wäre mal echt interessant zu hören, in welcher Ecke deine Verpachtung stattfinden soll. Bundesland mit nord-süd-west-ost würde mir reichen.
In unserer Ecke in Niedersachsen Ost gehen die Pachtpreise zurück. Der Wolf, die Bemühungen der Staatforsten, ASP.... da gehts steil bergab.
Ehrlich gesagt, möchte ich auch keine Revier pachten, um Äcker und Wiesen bewachen zu dürfen und dann noch Wildschaden zu zahlen... Alles etwas ruhiger. Örtliche Pächter, gesenkte Pachtpreise ( Hochwildrevier!) und auch kulante Regelungen bei tatsächlichen Wildschäden.
 
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Ich sehe das Vorgehen der JG eher als schräg. Ich will vorab wissen, was die Pächter gedenken zu unternehmen, frag aber erst mal nicht nach. Wer das von sich aus schreibt, ist im Vorteil, vorausgesetzt, er trifft die Wünsche der Genossen mehr oder weniger zufällig. Der Preis steht wohl schon fest (warum schreibt man dann aus?) und man erwartet, dass das vorgesetellt Konzept dann auch umgesetzt wird???

Ganz ehrlich: das klingt ziemlich nach Waschen ohne Wasser.
Wenn ich das als Jagdgenossenschaft möchte, dann formulier ich entweder meinen Pachtvertrag entsprechen mit Vorgaben und Ausstiegsmöglichkeiten für mich, der die Luftnummern nachhaltig vergrault. Oder ich schreib erst garnicht aus und geh gezielt auf meinen Wunschkandidaten zu, von dem ich weiß, dass er meine Vorstellungen umsetzen wird, oder ich geh gleich in die Eigenbewirtschaftung (ggf. mit kompletter Wildpretübernahme, Wildschadensersatz in entsprechendem Umfang und entsprechend hohem Preis für den Begehungsschein), dann kann ich mich jeder zeit zum 1.4. von dem jeweiligen Jäger trennen, wenn er nicht die Vorgaben der Verpächter umsetzt.

Ich hab es hier auch schon erlebt, dass die neuen Jagdpächter den Jagdgenossen erzählt haben, wie sie wo anders gejagt haben und was da gerade auch im Wald alles umgesetzt und durchgeführt wurde. Und kaum war die Tinte auf dem Vertrag trocken, ging hier vor Ort auf einmal gar nix mehr und immer sind alle anderen Schuld und sie können ja leider nicht s wie sie wollen, weil das und das.
 
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So eine Revierlage kenne ich, habe so etwas mal 2 Jahre bejagt. Nachts kamen die Sauen und das Rotwild auf die Felder, machten Schaden ohne Ende.
Das Revier war ca. 20 km von Kassel entfernt.
 
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Ausschreibungen haben doch mit dem Preis zwar was zu tun, sind aber doch nicht das Kriterium No.1. Man bindet sich ja im Idealfall bilateral über mehrere Jahre.

Wird nicht ausgeschrieben, heisst es natürlich wieder "Beziehungen schaden nie" und selbst mit Ausschreibung heisst das nix (siehe Personalwesen/HR).
 

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