Verschluss der Langwaffe kannelieren

JBB

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Sogar die billige Mossberg MVP in meinem Schrank hat dies. Also nicht zwingend ein Argument bzgl billigster Fertigung wenn es fehlt, wiel teuer ist die Waffe sicher nicht...
 
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Ein üblicher Kammer-Verschluss ist nicht gehärtet. Ausnahmen mögen die Regel bestätigen.

Der kannelierte zylindrische Teil des Verschlusses ist auch bei den meisten heutigen Repetiererkonstruktionen nicht belastet, da die Warzen im Hülsenkopf oder direkt im Lauf verriegeln. Nur wenn bspw. in der Hülsen-Brücke verriegelt wird muss da überhaupt noch axialer Schub abgefangen werden, da fällt mir aber keine aktuelle massengefertigte Konstruktion ein.

Dieser Teil des Verschlusses ist sicher auch nicht so ausgeformt weil das Teil "durchkonstruiert" ist, sondern weil es schlichtweg die billigste Fertigungsweise ist.

Gegen die Kannelierung spricht aus technischer Sicht überhaupt nichts, es sei denn man hat so einen Exoten auf den die obigen Beschränkungen zutreffen (Sauer 90 o.ä.). Da es sich um die spanende Bearbeitung relevanter Teile handelt bleibt das aber eh dem Büchsenmacher vorbehalten und ist zudem Beschusspflichtig, also kann man sich da auf der sicheren Seite wähnen.
Das die Gewichtsersparnis vernachlässigbar und die Optik gewöhnungsbedürftig ist, bleibt natürlich trotzdem bestehen. Und ob das bei Frost wirklich viel bringt, das halte ich eher für eine vorgeschobene Begründung.
Es reicht doch wenn es dem Besitzer gefällt.

„die erbarmungsloseste Waffe ist die gelassene Darlegung von Fakten“ den musste ich mir jetzt mal von Bertl leihen.
 
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„die erbarmungsloseste Waffe ist die gelassene Darlegung von Fakten“ den musste ich mir jetzt mal von Bertl leihen.

Fakt ist das die Verschlusskörper zum überwiegenden Teil, zumindest bei entspr. Qualitätsanspruch zumindest vergütet und teilweise im Bereich der Verriegelungsflächen gehärtet sind, bzw. auch im Bereich der Hartbearbeitung bereits vorgehärtetes Material zur Anwendung kommt. Zig Hersteller, zig Unterschiede, eine allgemeine Aussage dazu ist zu einfach. Auch muss der Verschlusskörper und Verriegelungselement(e) nicht zwingend einteilig sein, siehe Rem. 700.Bei Verwendung der heutzutage üblichen Materalien der Schneidwerkstoffe, sprich in diesem Fall der Fräser spielt Härte und Vergütung jedoch eine untergeordnete Rolle.
Die Herstellungskosten im Gesamtprozess der Waffe ab Werk sind gering, ein Programmschritt mehr auf dem entspr. Bearbeitungszentrum.
 
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Fakt ist das diese zum überwiegenden Teil, zumindest bei entspr. Qualitätsanspruch die Verschlusskörper vergütet und teilweise im Beteich der Verriegelungsflächen gehärtet sind.Bei Verwendung der heutzutage üblichen Materalien der Schneidwerkstoffe, sprich in diesem Fall der Fräser spielt dies jedoch keine Rolle.
Die Herstellungskosten im Gesamtprozess der Waffe ab Werk sind gering, ein Programmschritt mehr auf dem entspr. Bearbeitungszentrum.

mir ging es ja eher um die sachlich korrekte Darlegung der Fakten. Das hier keiner die Verriegelungsflächen kannelieren möchte setze ich einfach mal voraus.
 
G

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Eine Hsc Fräse nach heutigem Standard macht die 4 Nuten mit Hm Radius Fräser in einer Minute fertig. Somit kein grosser Kostenfaktor.
 
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Wie schon von anderen erwähnt, es kann auch aus optischen Gründen ohne einen für den Besitzer praktischen Nutzen zu haben gefallen.......
 
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Fakt ist das diese zum überwiegenden Teil, zumindest bei entspr. Qualitätsanspruch die Verschlusskörper vergütet und teilweise im Beteich der Verriegelungsflächen gehärtet sind.Bei Verwendung der heutzutage üblichen Materalien der Schneidwerkstoffe, sprich in diesem Fall der Fräser spielt dies jedoch keine Rolle.
Die Herstellungskosten im Gesamtprozess der Waffe ab Werk sind gering, ein Programmschritt mehr auf dem entspr. Bearbeitungszentrum.

Einfach nur Nein, und Fakt schon gleich gar nicht.
Vergütung beschreibt die kombinierte Wärmebehandlung von Metallen, bestehend aus Härten und anschließendem Anlassen.
Wenn die Teile vergütet wären, dann wären sie damit schon gehärtet. Mir drängt sich nicht der Eindruck auf du wüsstest hier wovon du sprichst.

Gerade im Bereich der Warzen wird nicht gehärtet. Härte lässt sich nicht ohne eine gewisse Sprödigkeit erreichen, beim Vergüten redet man von der erreichbaren "Glashärte", dass will man am stärksten belasteten Bereich sicher nicht haben.
Es würde an dieser Stelle auch überhaupt keinen Sinn machen.
Scherfestigkeit und Duktilität sind hier gefragt.
Oberflächenhärte bzw. Härte im Allgemeinen nutzt gegen Abrasion, wo sollen da im Verriegelungsbereich die abrasiven Einflüsse sein denen es mit Oberflächenhärte zu begegnen gilt?

Gerade der Schritt der Vergütung ist eben gerade nicht "nur ein weiterer Schritt auf dem Bearbeitungszentrum" sondern richtig aufwändig, zusätzlich zum Aufheizen, Abschrecken (Härten) und nochmaligem Aufheizen (Anlassen) wird auch eine weitere Nacharbeitung wegen unvermeidbarem Wärmeverzug nötig.

Es ist billiger und sinniger einen hochzugfesten Stahl für den Verschluss zu nehmen statt nutzlos gehärtete Teile endbearbeiten zu müssen.

Fun-fact: Und da hochzugfeste Stähle auch hochlegiert sind, sind sie quasi by-the-way auch rostträge/rostfrei, weshalb praktisch alle Verschlüsse von Repetieren in neuerer Zeit "rostfrei" erscheinen und keines weiteren Oberflächenschutzes bedürfen, daher nicht mehr standardmäßig brüniert oder anderweitig beschichtet sind.

Wie immer mögen Ausnahmen die Regel bestätigen.
 
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Ist das gleiche wie beim Lauf, sieht hübsch aus, muss jagdlich sicher nicht sein, mir gefällts.
 
T

Thaleskreis

Guest
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Gerade im Bereich der Warzen wird nicht gehärtet. Härte lässt sich nicht ohne eine gewisse Sprödigkeit erreichen, beim Vergüten redet man von der erreichbaren "Glashärte", dass will man am stärksten belasteten Bereich sicher nicht haben.
Es würde an dieser Stelle auch überhaupt keinen Sinn machen.
Scherfestigkeit und Duktilität sind hier gefragt.
Oberflächenhärte bzw. Härte im Allgemeinen nutzt gegen Abrasion, wo sollen da im Verriegelungsbereich die abrasiven Einflüsse sein denen es mit Oberflächenhärte zu begegnen gilt?......

Sicher daß du da nix durcheinander bringst ? Gerade durch das Vergüten vermeidet man ja diese Glashärte.
Und natürlich sind z.b. Verriegelungswarzen wärmebehandelt.
Und wo die Abrasion stattfindet kan man leicht selbst feststellen: einfach mal einen stramm gehenden Zylinderverschluß mit weichen Warzen 100 mal auf und zumachen und danach den Verschlußabstand messen.


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Gerade der Schritt der Vergütung ist eben gerade nicht "nur ein weiterer Schritt auf dem Bearbeitungszentrum" sondern richtig aufwändig, zusätzlich zum Aufheizen, Abschrecken (Härten) und nochmaligem Aufheizen (Anlassen) wird auch eine weitere Nacharbeitung wegen unvermeidbarem Wärmeverzug nötig............

Habermann sagte es ist nur ein weiterer Schritt bei der Bearbeitung, und da hat er recht.
Vergütet wird nämlich nicht auf dem Bearbeitungszentrum ;) sondern danach egal ob kannelliert oder nicht.
 

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