Versicherungen für Jäger - Erfahrungen / Empfehlungen - lohnt sich's?

[deepSky]

Grüss' Gott beinand!

Kurz zu mir: JJ, auch so noch jung -26- und begeisterter Mitleser hier. Naja - solange die Nettiquette eingehalten wird ;-)

Mei Frage an's Forum: Bei mir stehen die entsprechenden Versicherungen mal wieder an.

JAGDHAFTPFLICHT

Kommt wohl keiner drum rum. Aktuell bin ich bei der Allianz, bei den Beiträgen bluten einem die Augen. Was das angeht bin ich geizig - gerne mal großzügig in Munition, Übungsschiessen usw. investieren, aber da... ne. Wenn sich was sparen ließe - muss dazu sagen, ich habe alle meine Versicherungen bei der Allianz und bei einem Markler. Also Privathaftpflicht, Unfall, Rechtsschutz, Hausrat, KFZ... Ob der mir da für die Jagdhaftpflicht einen guten Preis gemacht hat? Klassischer Umfang bei mir: https://www.allianz.de/recht-und-eigentum/jagdhaftpflichtversicherung/ OHNE Hund, da keiner vorhanden!

Wo seid ihr versichert? Kosten pro Jahr? Zufrieden? Mit oder ohne Hund?

JAGD UND SPORTWAFFENVERSICHERUNG

Der eigentliche Knackpunkt. Habe jetzt von meinem Markler einen Anruf bekommen, das solle ich unbedingt machen, ich solle ihm eine Aufstellung mailen was ich alles an teurem Gerät habe.

Lohnt sich das? (Also eine Jahresversicherung nicht so eine 30-Tage-weil-Jagdreise-mit-Flugzeug-Versicherung)
Habt ihr sowas schonmal gebraucht?
HÄTTET ihr sowas schonmal gebraucht? (Wie oft ging bei euch mal was kaputt und es war teuer?)
Was habt ihr an Wert versichert und was kostet das?

Kurz zu meinem Krempel: Habe eine Mittelklasse-Büchse (UVP 2200) und ein ZF (UVP 3300) und ein Glas (UVP 2600) und ne Schrotplempe, aber eher fürn Schiessstand (UVP 1900). Also keinen XXL-Schrank mit teurem, ererbtem/emotional behaftetem Zeug. Also weder etwas das man nicht mit Geld ersetzen kann weil vom geliebten Opa oder X Büchsen auf das sich das "Führungsrisiko" verteilen würde.

Mir geht's so jetzt nicht schlecht, also wenn mal was Kleineres ist flucht man, aber kann das verschmerzen. (Mag Leute nicht die nur am Jammern sind) No risk no fun. Was aber nicht heißen soll, dass ich mir das Zeug nicht zusammengespart hätte - so ausm Ärmel habe ich den Graffel in meinem Alter nicht geschüttelt. Andere brauchen n dickes Motorrad, dazu n 12L-Auto geleast und gehen jedes Wochenende 2x essen. Ich nicht - ich hab n anderes kostenintensives Hobby! N Totelschaden an ZF und Büchse tät aber schon weh - ich schlaf einfach besser wenn n gutes Polster aufm Kto liegt und ich der Regierung nicht erklären muss warum da n paar Tausender "investiert" werden mussten.

Bin zerrissen!

Danke und WMH!
deep

 

[Beowulf80]

Relativ wichtig wäre, die Rechtsschutz vielleicht mal wem anders aufs Auge zu drücken, damit Du im Notfall auch mal gegen die Allianz prozessieren kannst - sonst könnte es bei den Deckungszusagen klamm werden. Ich selbst bin bei der Gothaer, wenn ich mich recht erinnere, hatten die einige Ausschlüsse weniger als die anderen und sind gleich teuer (zB Jagd in befriedetem Gebiet etc.).
Die Waffen sind doch über die Hausrat mitversichert oder welchen Fall deckt eine Spezialversicherung ab? Tatsächlich Defekte? Die Optiken in dieser Preisklasse haben zumeist 30 Jahre Garantie und dann gern auch darüber hinaus sehr kulante Hersteller.

 

[HeiLo]

hättest jetzt für 100kEuro Waffen im Hause, dann würde eine extra Versicherung vielleicht Sinn machen, aber bei so einem kleinen Bestand. Nee, der Mann von der Argoanz denkt nur an seine Provision.

 

[Eisbaer1017]

...
JAGDHAFTPFLICHT
Kommt wohl keiner drum rum. Aktuell bin ich bei der Allianz, ...

Wenn ich den Passus:
"Bei Personen-, Sach- und Vermögensschäden prüft die Jagd-Haftpflichtversicherung, ob und in welcher Höhe Schadensersatzpflicht besteht. Sie übernimmt den Schadensersatz, wenn er berechtigt ist – und wehrt unberechtigte Ansprüche für Sie ab. Notfalls auch vor Gericht. "
richtig deute, bedeutet das, dass die Versicherung im Falle eines Schadens, den Du unverschuldet verursacht hast, dem Geschädigten keinen Cent zahlt.

"Im Versicherungsrecht gilt generell das Verschuldensprinzip, will heißen – ohne Schuld keine Zahlung. Was sich so logisch anhört, kann im Einzelfall fatale Folgen haben: Stellt ein Gutachter fest, dass bei einem Jagdunfall durch Schusswaffengebrauch dem Unglücksschützen kein Schuldvorwurf zu machen ist – etwa weil bei dem tatsächlichen Schusswinkel nicht zu erwarten war, dass jemand gefährdet werden konnte … zahlt die Versicherung keinen Euro! Selbst wenn es eindeutig Ihre Kugel war, die einen Jagdfreund schwer verletzte!Dass es durch diese dramatische (völlig legale) Rechtsauslegung zu höchst ungerechten Folgen für alle Beteiligten kommen kann, braucht man nicht näher zu erläutern. Um sich davor zu schützen, sollte man eine Versicherung abschließen, die auf den Einwand der Verschuldenshaftung bei Schusswaffengebrauch verzichtet.Die nämlich reguliert im Schadensfall für mich auch Schäden, die ich streng formal nicht verschuldet habe. Zum Wohle aller."
(= Verzicht auf Einwand der Verschuldenshaftung bei Schäden durch Schusswaffengebrauch)

https://www.rwj-online.de/rwj/servi...ht-am-falschen-ende-sparen_6_1630.html#page_2

 

[kuno]

Wenn ich den Passus:
"Bei Personen-, Sach- und Vermögensschäden prüft die Jagd-Haftpflichtversicherung, ob und in welcher Höhe Schadensersatzpflicht besteht. Sie übernimmt den Schadensersatz, wenn er berechtigt ist – und wehrt unberechtigte Ansprüche für Sie ab. Notfalls auch vor Gericht. "
richtig deute, bedeutet das, dass die Versicherung im Falle eines Schadens, den Du unverschuldet verursacht hast, dem Geschädigten keinen Cent zahlt.

[URL='https://www.rwj-online.de/rwj/service/geld-versicherung/nicht-am-falschen-ende-sparen_6_1630.html#page_2']_2[/URL]

Was ist falsch daran?

 

[cast]

Falsch ist zuerst mal die Allianz als teuerste, ohne ein mehr an Leistung.

Marktführer isg die Gothaer, es geht auch günstiger und nicht deutlich schlechter, wer einen Hund oder gar mehrere hat sollte da den Schwerpunkt setzen.

 

[Eisbaer1017]

Was ist falsch daran?

Viel Spaß falls Du der Geschädigte bist.

 

[Passion]

Beitrag gemäß Zahlweise zuzüglich Steuer
136,05
Jäger
Wagnisart
Jäger
Beschreibung
Jagd-Haftpflicht
Beschreibung
Jagdscheininhaber
Menge / Anzahl
1
Deckungssumme pauschal für Personen-, Sach- und Vermögensschäden
6.000.000,00

 

[scaver]

Wer auf die Gesellschaftjagd geht muss damit rechnen, dass er zu Schaden kommt. Gibt es keinen Schuldigen, dann wird auch nicht bezahlt. Schicksal ist nicht versicherbar. Wem das nicht gefällt der beleibe dem fern. Warum soll die Gemeinschaft für etwas bezahlen, für das man indirekt selbst die Schuld hat. Dieser Flatrate abgsichert sein müssen Zwang, ist schlicht zum heulen.
sca

 

[Pilzesammler]

Viel Spaß falls Du der Geschädigte bist.

Was hat eine Haftpflicht damit zu tun? Wenn ich der Geschädigte bin ist das meiner Haftpflicht rel. egal.

 

[Eisbaer1017]

Wer auf die Gesellschaftjagd geht muss damit rechnen, dass er zu Schaden kommt. Gibt es keinen Schuldigen, dann wird auch nicht bezahlt. Schicksal ist nicht versicherbar. Wem das nicht gefällt der beleibe dem fern. Warum soll die Gemeinschaft für etwas bezahlen, für das man indirekt selbst die Schuld hat. Dieser Flatrate abgsichert sein müssen Zwang, ist schlicht zum heulen.
sca

Wer sagt das der Schaden auf einer Gesellschaftsjagd entsteht und/oder der Geschädigte Jäger sein muß (https://www.stuttgarter-nachrichten...ehr.926136f4-cc47-411c-a93c-194b90df520d.html)

 

[Eisbaer1017]

Was hat eine Haftpflicht damit zu tun? Wenn ich der Geschädigte bin ist das meiner Haftpflicht rel. egal.

Die Haftpflicht des Verursachers!

 

[Mutex]

Was hat eine Haftpflicht damit zu tun? Wenn ich der Geschädigte bin ist das meiner Haftpflicht rel. egal.

Was hier gemeint ist, ist der sogenannte "Verzicht auf den Einwand der Verschuldenshaftung":

Bei einem Jagdunfall schießt Du Deinem Kamerad Fritz ins Bein. Er behält einen Schaden, kann nicht mehr arbeiten und er verlangt Schmerzensgeld und Verdienstausfall/Rente von Dir.

Dem willst Du gerne nachkommen, denn Dein schlechtes Gewissen plagt Dich und genau dafür hast Du ja eine Haftpflichtversicherung. Deine Haftpflicht prüft das aber genau und stellt fest, dass Du dich korrekt verhalten hast und Du an dem Unfall gar keine Schuld trägst, somit auch nicht haftbar bist. Entsprechend zahlt die Versicherung nicht.

Fritz hat also keinen Anspruch gegen Dich, muss mit den Folgen alleine klar kommen und künftig von Sozialhilfe leben.
Wärst Du mit der Situation zufrieden?

Falls Deine Haftpflicht diesen Verzicht im Tarif hat, wird sie bezahlen, obwohl Du formal nicht schuld bist.

 

[scaver]

@
Mutex
Eisbaer1017


Ich sags noch mal. Wenn man nicht fahrlässig handelt und es zum Unfall kommt, egal ob auf Gesellschaftsjagd oder nicht, dann gibts auch kein Geld, wenn es keinen Schuldigen gibt, das ist nun mal so. Wenn ich Fritz ins Bein schiesse, und ich wäre nicht schuld, nach strengsten Maßstäben nicht schuld, was ich kaum glauben kann, dann hat Fritz Pech gehabt. Fritz kann nicht jagen gehen, wenn er das Restrisiko für sich oder seine Familie nicht wuppen kann. Einer privaten Zuwendung vom Schützen steht nichts im Wege.

Daher mein Rat: Überlege er genau wer mit Dir zur Jagd geht. Keine Versicherung kann ausgleichen, was Idioten anzurichten vermögen.
sca

 

[Mutex]

...bin jetzt nochmal neugierig geworden und habe das im Detail bei meiner JHV geprüft, die nach meiner Erinnerung dieses Merkmal hat. Dort steht:

"Der Versicherer verzichtet auf Wunsch des Versicherungsnehmers auf den Einwand des nicht vorhandenen Verschuldens, wenn dieser durch Schusswaffengebrauch während der Jagdausübung einen Personenschaden verursacht hat (z.B. Jagdunfall durch Querschläger). Dieser Verzicht gilt nicht, wenn und soweit der Geschädigte in der Lage ist, Ersatz seines Schadens von einem anderen Schadenversicherer oder von einem Sozialversicherungsträger zu erlangen. Die Bestimmungen des § 117 (3) VVG gelten analog. Ein Mitverschulden des Geschädigten wird angerechnet. Der Versicherer behält sich Rückgriffsansprüche wegen seiner Aufwendungen gegen schadenersatzpflichtige Dritte (z.B. Mitverursachung) vor."

Habe dabei auch folgendes entdeckt, das quasi das umgekehrte Szenario abdeckt:

"Versichert sind der Versicherungsnehmer und die in diesem Vertrag versicherten Personen für den Fall, dass eine versicherte Person von einem Dritten durch Schusswaffengebrauch geschädigt wird.
Diese Deckung setzt voraus, dass der Schädiger namentlich bekannt ist, über eine Jagdhaftpflichtversicherung verfügt, ihn kein Verschulden trifft und er nicht vorsätzliche gehandelt hat. Diese Erweiterung gilt nicht, soweit der Versicherte Schadenersatz von einem anderen Versicherer oder Sozialversicherungsträger erlangen kann."

Nur mal als Info, wie das konkret bei einer JHV aussehen kann.