Verstärkt Leitbachen schiessen?

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Und warum kommt man dann in bestimmten Gebieten nicht weiter, obwohl es genaus gemacht wird wie Du es vorschlägst?
Das was jetzt eingefordert wird, ist nichts weiter als die Fortsetzung dessen was sich als nicht zielführend herausgestellt hat.
Wenn z. B. in Bayern ein Bachenabschussanteil von 20 % gefordert wird, dann geht das schon rein mathematisch nicht, denn so viele haben wir überhaupt nicht. Du musst mal ausrechnen wieviele Frischlinge übrigbleiben (bzw. vorhanden sein müssen) wenn 20 % Bachen geschossen werden.
Machen wir mal eine Milchmädchenrechung:
Sagen wir ein Bestand besteht aus 10 Keilern über 2 Jahre.
20 Altbachen, die bringen im Durchschnitt 7,5 Frischlinge = 150 Frischlinge.
Nachdem 80 % des Zuwachses aus der Überläuferklasse kommen, da rechnen wir mal 4 Frischlinge pro ÜLB, das ergibt 450 Frischlinge.
Da errechnen sich 112 Überläuferbachen. Dann haben wir mal angenommen dazu noch 108 Überläuferkeiler.
Damit haben wir einen fiktiven Bestand von 850 Sauen.
Davon sind 250 Sauen > als 1 Jahr und 600 Frischlinge. Nun wollen wir mehr als den Zuwachs schießen, sagen wir mal 700 Sauen.
Bei einem Bachenabschussanteil von 20 % wären das 140 Bachen. Wo nehmen wir die her?
Nicht einmal zusammen mit den Überläuferbachen in Form eines Totalabschusses der weibl. Stücke erreichen wir diesen Wert.
Selbstverständlich kann man den einen oder anderen Parameter verändern. Viel wird sich nicht ändern.
Einfach mal durch den Kopf gehen lassen, was so draußen herumläuft, wie der Altersklassenaufbau ist.
 
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@RäudigerFuchs:
Okay Du hast diese Erfahrung gemacht, hundert andere haben vielleicht die entgegengesetzte Erfahrung gemacht, soll man deswegen diesen Einzelfall zur Regel erheben?
Ich hab doch nichts dagegen, wenn man so einer hartnäckigen Bache nicht anders beikommt. Aber nur von einem Fall dann diesen Schluss zu ziehen halte ich für nicht zielführend.
Schau ich habe über 7 Jahre eine territorial Rotte an einer Kirrung ans Licht gewöhnt und kannte jedes Stück genau. Es war nichts leichter als diese Rotte an einer anderen Kirrung zusammen mit den Jagdnachbarn jedes Jahr soweit runterzuschießen bis es gepasst hat. Sie behielt ihr Streifgebiet bei.
Das Problem sind doch nicht standorttreue, meist Überläuferrotten, die mal hier und mal dort auftauchen. In der zweiten Nachthälfte wird dann eine Wiese umgedreht und dann tschüss!
Wir haben zu viele davon, weil zuviele Frischlinge übrig bleiben. Ganz einfach.
 
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Nein, Widerspruch.
Die nicht standorttreuen kleinen Überläuferrotten verursachen die hiesigen immensen Wiesenschäden nicht und sind zudem relativ leicht bejagbar. Wildschäden hat man immer, aber von Leitbachen auf die Wiesen geführte, große Rotten (ich hatte mal 54 Stück auf einer Wiese!) sind das Übel. Nach oft wiederholter Lehrmeinung kommen die nicht so schnell wieder, wenn man Frischlinge rausschießt. Wie gepostet habe ich in 2007 22 Frischlinge weggeschossen. Geholfen hat es nicht viel !

Eine, zwei, drei kleine territoriale "Röttchen" und Leitbachenabschuß wäre unsinnig und kontraproduktiv. Da sind wir einer Meinung.
 
S

Schmitt679

Guest
Hallo Herr Schmitt,

ich bitte um Anmerkung, in welcher Felduntersuchung dies festgestellt wurde, bitte Quellenangabe! Ich kanns nämlich nicht mehr lesen, diesen Unsinn. Wissenschaftlich wurde bisher lediglich ein Nachweis erbracht, dass es eine Rauschsynchronisation gibt. Nicht mehr und nicht weniger. Also bitte mal die Aussage belegen.
Und wohin uns die bisherige Art des Bejagens gebracht hat (vornehmlich Frilis und Überläufer, und dann auch meist männliche), sehen wir ja.

In gespannter Erwartung
der Kurpfalzjäger[/quote]

Ich habe da leider keine Studie.
Ich habe da lediglich aus unserer Erfahrung gesprochen. Ich weiß ja nicht, ob wir andere Sauen haben aber bei uns ist es nunmal so, dass die männl. Frischlinge vom Vorjahr weggejagd werden und die weibl. werden geduldet nachdem die Bache neu gefrischt hat. Oftmals ist dann der Fall, dass man den ein oder anderen "jetzt Überläufer" aus der Rotte schießen kann. Dabei zeigt sich auch, dass Diese nicht führend waren und sind.

Hier werden einem Studien um die Ohren geworfen aber so eine Studie ist auch nichts anderes als eine Beobachtung der Wildart über einen bestimmten Zeitraum und in einer bestimmten Gegend.
Es sind also auch nur Erfahrungsberichte. Und wieviel die taugen, kann man an jedem weiteren Beitrag hier lesen. Jeder hat andere Beobachtungen und Erfahrungen gemacht. Bei uns ist der SW Bestand nicht so hoch, dass wir uns Sorgen machen müßten und daher kann ich die SW Bejagung auch noch mit viel Spaß ausüben. Wir haben im Feld auch so gut wie keinen Wildschaden, obwohl wir im Nachbarwaldrevier immer ca. 10 Stück SW auf der DJ schießen. Das liegt aber meiner Meinung (Es ist wieder nur eine Meinung) nach daran, dass ich im Feld nicht kirre und mir somit die Sauen nicht unnötig ins Feld locke. Auch das zählt natürlich nur für unsere Breiten.
Wer hier bei uns viel im Feld kirrt, der muß sich nicht wundern, wenn er viel Wildschaden hat.
 
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Schmitt679 schrieb:
Ich habe da leider keine Studie.
Ich habe da lediglich aus unserer Erfahrung gesprochen. Ich weiß ja nicht, ob wir andere Sauen haben aber bei uns ist es nunmal so, dass die männl. Frischlinge vom Vorjahr weggejagd werden und die weibl. werden geduldet nachdem die Bache neu gefrischt hat. Oftmals ist dann der Fall, dass man den ein oder anderen "jetzt Überläufer" aus der Rotte schießen kann. Dabei zeigt sich auch, dass Diese nicht führend waren und sind.

Hier werden einem Studien um die Ohren geworfen aber so eine Studie ist auch nichts anderes als eine Beobachtung der Wildart über einen bestimmten Zeitraum und in einer bestimmten Gegend.


Aber so eine Studie ist wenigstens nach vorher festgelegten Regeln durchgezogen worden und basiert nicht auf Zufallsbeobachtungen. So wurde in Mecklenburg-Vorpommern grade ein 5-jähriges (!) Forschungsprojekt zur Raum- und Habitatnutzung des Schwarzwildes unter besonderer Berücksichtigung des Bejagungseinflusses und der Rolle älterer Stücke in der Rottenstruktur beendet. Auftraggeber der Studie waren die Stiftung Wald und Wild in M-V und die Oberste Jagdbehörde dort. Es ergab übrigens erstaunliche Ergebnisse.
Ebenso wurde im vergangenen Jahr bei uns im Pfälzerwald wegen der immer wieder aufflackernden Schweinepest eine Felduntersuchung in einem abgegrenzten Gebiet mit Forst- und Biologiestudenten durchgeführt, um wirklich mal nachzuweisen, wieviel Schwarzwild denn tatsächlich pro 100ha vorhanden ist. Und die schlimmsten Befürchtungen wurden da noch übertroffen, trotz Rekordabschuß von über 80000 Sauen in Rheinland-Pfalz.
Mit Verlaub, aber solchen Ergebnissen vertraue ich mehr als Einzelbeobachtungen...
 
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Mohawk schrieb:
Schmitt679 schrieb:
Wer ... im Feld kirrt,

wer macht denn sowas?? Wer kirrt denn im Feld?

na, die Bauern

Bei mir vor 2 Jahren geschehen. Bin draußen, die Felder abgehen, da sehe ich einen ca. 1,50 breiten Streifen quer über den frisch gekeimten Maisacker.

Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, daß der Spezl seinen Rest an Maissilage vom letzten Winter mit dem Miststreuer entsorgt hat.
 
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Na irgendwo muss das Zeug ja wohl hin - so ist es noch Humus - wenn er es zu nächsten Deponie fährt ist es Problemmüll :lol:
 

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