Hallo Mistfink,
Beim durchlesen dieses Themas sind mir zwei Möglichkeiten in den Kopf gekommen. Ich bin aber kein Techniker und habe keine Ahnung ob es realistisch ist.
Möglichkeit 1: der Bewegungsmelder der Kamera arbeitet mit Ultraschall. In diesem Fall könnte man vielleicht mit einem Ortungsgerät für die Fledermausbeobachtung Erfolg haben. Diese Geräte sind eigentlich dafür gedacht die Ultraschallwellen der Fledermäuse für das menschliche Ohr hörbar zu machen, so lassen sich die Arten bestimmen. Funktioniert vielleicht auch bei deinem Problem.
Möglichkeit 2: der Bewegungsmelder arbeitet mit Infrarot. In diesem Fall gibt es Kameras die Infrarotempfindlich sind und die Strahlung sichtbar machen. Ich kenne das zum Beispiel von einer Videokamera mit infrarotnachtsichtfunktion. Es soll auch billige Kameras geben die keinen Infrarotfilter haben. Wenn man also im dunklen bei eingeschalteter Kamera durchs Revier läuft und auf den Kamerabildschirm schaut, dann sollten die Kameras auffallen.
Sollte der Bewegungsmelder anders funktionieren habe ich leider keine Ahnung
Ich kenne keine handelsübliche Wildkamera, deren Bewegungs-Sensoren mit Ultraschall arbeitet, schon weil das verhältnismäßig energieintensiv ist (für Batteriebetrieb ungeeignet). Die Technik ist auch eher was für die relativ exakte Distanzmessung im Nahbereich, weniger zur Bewegungserkennung.
Alle mir bekannten Bewegungssensoren an Wildkameras arbeiten mit Infrarot. Das Ganze erfolgt aber
passiv. Sie senden selbst also kein Infrarot zur Bewegungserkennung aus, dass man zur Ortung nutzen könnte. Letztendlich werden Bewegungen erkannt, indem plötzliche Veränderungen der eingehenden Infrarotsignalstärke im Erfassungsbereich detektiert werden. Erfassungsbereich ist daher segmentiert um einen messbaren Kontrast zwischen den Feldern zu haben.
Eine Ortung ist über die Bewegungsmelder also nicht möglich.
Erst wenn man in den Erfassungsbereich gelangt und die Fotofunktion mit Blitz auslöst, könnte auch ein IR-Blitz zuverlässig mit Restlichtverstärkern erkannt werden. Die Auslösedistanz zur Kamera entspricht aber üblicherweise maximal 10m-15m, eher kleiner. Du müsstest also abends nach der Dämmerung den Wald in Streifen von <10-15m abgehen um mit Restlichtverstärkern fest zu stellen, ob es irgendwo geblitzt hat.
Da ist es vermutlich einfacher und effizienter bei Tageslicht die Baumstämme nach den Kästen abzusuchen. Das dürfte auch überhaupt die einzige praktikable Möglichkeit sein. Selbst wenn es sich um GPRS-Kameras handelt, wäre es relativ aufwändig und mit einigem technischen Know-How verbunden, die Teile über das Mobilfunknetz zu orten, ganz legal wäre das für unsereins wohl auch eher nicht möglich.
Meine Meinung also: Nein, es gibt keine einfache Möglichkeit Wildkameras aufzuspüren. (Zum Glück, vielleicht wären sonst auch die legal von uns Jägern angebrachten Wildkameras noch stärkerem Vandalismus ausgesetzt)