Vierling

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26 Jan 2005
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Auffällig ist, dass Gravuren aus dem Alpenraum jenseits der deutschen Grenze an Stil und Qualität auf den ersten Blick erkennbar sind.
Das ist eine pauschale Wertung, die ich nicht teile . Ansprechende Darstellungen , graviert von Meistern ihres Faches, werden nicht nach Zugehörigkeit zu einem Gebiet/Staat bewertet, sondern nach der Qualität der Ausführung. Das ist eine sogenannte Binsenweisheit .....

WTO
 
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Die Ansprüche wie auch Wertschätzung hängt eben vom persönlichen Geschmack ab. Soweit ich weiss könnte man dies auch als Binsenweisheit ansehen. Auch pauschal, teile ich aber.
 
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Hallo zusammen, technisch gesehen sind Vierlinge die zusammenschiessen eine Besonderheit und hochinteressant. Eine solche Waffe wird man, denke ich, nicht vorrangig aus jagdlichen Gesichtspunkten wählen. Hätte ich die Wahl dann würde ich die Kaliber 20/76; 20/76; 7x65R sowie .22 Hornet wählen. Bei Retz steht sogar ein top gebrauchter....

http://www.retzandson.com/de/angebote/gebraucht-waffen
 
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Neulich habe ich wieder mal mit einem alten Ferlacher Meister gesprochen, der in seiner Laufbahn in Summe 5 Vierlinge bauen "durfte". 3 davon waren Kundenwünsche, sowohl in klassicher "T-Ausführung", als auch in der Variante des kleinen Kugellaufs in der Laufschiene (ähnlich Waldläufer). Das aufwändigste Stück war ein Vierling: 2x 8x68S; 1x 6,5x57R, 1x 20/70.
Die weiteren waren halbfertige Stücke, da sind benachbarte Meister, welche sich daran versucht haben, gescheitert. Trotz allem Misstrauen gegenüber dem Mitbewerb in der nächsten Straße, bekamen sie entweder die Schlosse nicht reguliert oder sie waren nach einem halben Jahr umherlöten nicht zum Schießen zu bringen, also gingen sie kleinlaut zum Nachbarn.
Dieser Gewehrtyp ist wohl das höchste im Waffenbau (aktuell sind 2 Stk. in Produktion, sogar mit Ejektoren). Ob diese heute noch jagdliche Relevanz haben, sei dahingestellt, ich halte den Waffentyp für ein sehr komplexes "Spielzeug" für Menschen, die sonst schon alles haben.
 
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Eine Laufverstellung bei einem Vierling ist sicher technisch möglich, ob das aber noch zum Anschauen ist -
WTO

Ich hab eine Mündungsverstellung an einem Doppelbüchsdrilling,.... wenn du nicht genau hinschaust, siehst du nicht mal, dass der eine hat.

Vierling is sicher auch optisch kein Problem.

Gruß

HWL
 
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Guten Abend zusammen,

würde gerne mehr zu dieser interessanten Kombinierten wissen und hören, wer solch eine besitzt oder damit Erfahrungen gesammelt hat.
Vlt. kennt auch jemanden einen Büma, bei dessen solch ein Meisterwerk steht.
Aufgefallen ist mir, dass es kaum welche in 7x57R gibt, weiß da jemand mehr dazu?


MfG und Waidmannsheil

Nordbaden


Meine Erfahrungen bestehen leider nur aus den Beobachtungen, die ich an den Vierlingen verschiedener Freunde machen konnte und den Gespächen , die ich mit ihnen zum Thema Vierlinge führte. Gekauft habe ich mir nie einen, weil mir das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht gefiel.

Nr.1 Besitzer war der Vater eines Freundes. Er ließ den Vierling ca. 1960 bei Fanzoj in Ferlach nach eigenen Angaben bauen. Kal.9,3X74R, .222Rem., 2X 16/70.
Dieser Vierling war SCHWER! Der Vater meines Freundes führte ihn auf Treib- und Stökerjagden, aber auch auf Ansitz. Mein Freund lieh den Vierling häufiger aus und erlegte damit in meiner Gegenwart Fasan, Ente, Taube und Rehwild....
Über das Zusammenschießen der Kugeln gab es nie Klagen,
 
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Guten Abend zusammen,

würde gerne mehr zu dieser interessanten Kombinierten wissen und hören, wer solch eine besitzt oder damit Erfahrungen gesammelt hat.
Vlt. kennt auch jemanden einen Büma, bei dessen solch ein Meisterwerk steht.
Aufgefallen ist mir, dass es kaum welche in 7x57R gibt, weiß da jemand mehr dazu?


MfG und Waidmannsheil

Nordbaden
Guten Abend zusammen,

würde gerne mehr zu dieser interessanten Kombinierten wissen und hören, wer solch eine besitzt oder damit Erfahrungen gesammelt hat.
Vlt. kennt auch jemanden einen Büma, bei dessen solch ein Meisterwerk steht.
Aufgefallen ist mir, dass es kaum welche in 7x57R gibt, weiß da jemand mehr dazu?


MfG und Waidmannsheil

Nordbaden

... da ist was falsch gelaufen....
... über das Zusammenschießen der Kugelläufe hat sich damals niemand beklagt. Weil die .222 auf Kanin und Taube zu brutal war, ließ der Vater meines Freundes noch einen E-Lauf in 22lfB einbauen...
Dann kam aber der Tag, an dem die .222 keine Präzision mehr hatte. Schließlich verkaufte der Vater meines Freundes den Vierling. Später hat er sich geäergert: der neue Besitzer ließ die Läufe neu garnieren und die .222 schoss wieder präzise!

Nr.2 Dieselbe Familie. In der Wild und Hund wurde (Ende der 60er Jahre) ein Bühag-Vierling von einem Hamburger Händler angeboten. Kal. 8X57IRS, 22Hornet, 2x 16/70, Duralkasten. Als ich meinem Freund von der Annonce erzählte, antwortete er:"Kannst du bei uns begucken, mein Vater ist sofort nach Hamburg gefahren und hat ihn gekauft!"
Der Suhler Büchsenmacher, der den Vierling baute und über die Bühag zunächst in die Schweiz verkaufte , gravierte seine vollständige Adresse auf den Stoßboden. Durch den Gebrauch ist die Adresse nicht mehr lesbar - schade.
Dieser Vierling wiegt etwa 3,4kg. Damit kann man leben!!! Mein Freund verwendet ihn bis auf den heutigen Tag. Von der Kaliberkombination her halte ich ihn für sehr gut. Die 8X57 reich für alles deutsche Schalenwild, die 22Hornet reicht bis zum Fuchs. Mit dem Vollmantelgeschoss reißt sie auch nicht die großen Löcher. Die 16er Schrotläufe haben nicht den hohen Druck der 20/76. Bislang ist der Verschluss dicht. Er hat eine, seitlich am oben liegenden kleinen Kugellauf angebrachte, Greenerverlängerung und eine doppelte Laufhakenverriegelung.
Auf meine Frage, ob er den Vierling verkaufen wolle, erhielt ich eine Antwort, die ich im Wortlaut nicht wiedergeben möchte...

Nr.3 Ein anderer Freund reichte mir sein"neues" Jagdgewehr. Erster Eindruck: der Drilling ist etwas schwer.... Irrtum, es ist ein "Burgsmüller-Vierling". Der kleine Kugellauf liegt zwischen den drei anderen Läufen. Auch die Suhler Einhakmontage ist wie bei einem Drilling ausgeführt. Daher meinte ich zunächst, einen Drilling in Händen zu halten. Der Vierling wurde zwischen den Kriegen in Suhl gebaut. Eine Adresse findet sich am gr. Kugellauf. Burgsmüller ließ diesen Vierling mit drei Schlossen ausstatten. Das mittlere Schloss wird durch einen seitlichen Schieber auf große oder kleine Kugel geschaltet. Der Schieber auf der Scheibe muss auf Kugel oder Schrot geschaltet werden und die seitliche Greenersicherung will auch noch bedient werden ....
Bei diesem Vierling meines Freundes macht die Umschaltung gr. - kl. Kugel oft Ärger. Sie liegt am Anstoß von Schaft und Baskül auf der linken Seite und ist auch schon mal rausgefallen. Der Büma reparierte auf Garantie.
Dieser Vierling befindet sich jagdlich im Volleinsatz! Enten aus den Graben aufsteigend mit dem 16er Schrot, Gänse und Füchse mit der 5,6X35R, Reh und Sau mit 7X57!

Nr. 4 Ein "Burgsmüller-Vierling" stand beim Büchsenmacher. Erbengemeinschaft: Preisvorstellungen haushoch - vom Büchsenmacher dreistellig eingeschätzt.
Kaliber 8X57IR, 5,6X35R,16/65. Neubeschuss im 2.Weltkrieg. Zfr. Hensoldt mit seitlicher Verstellung über das Objektiv. Montage greift seitlich in die Schiene.
Für einen Sammler ggf. interessant, für mich als Umbaustart eine Schraube ohne Ende. Zu viele Konstuktionselemente, die sich nicht bewährt haben!!!

Nr. 5 Ein Bekannter besaß mal einen Burgsmüller-Vierling. Ihm leuchtete die Dreischloss-Konstruktion mit den drei Schiebern nicht ein. Er tauschte

Nr6. Ein Hahnvierling eines Bekannten. Interessant daran sind die zwei Klappkimmen. Eine für kleine Kugel, eine für große Kugel.
 
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Kannst Du davon mal Bilder einstellen?
DSC04055.JPG

7x57R, 7x57R, 20/70.....Suhl, Verstellung by Fortner.

Wenn du genau hinschaust, erkennst du, dass das Einschubkorn grad nicht eingebaut ist.

Es wird herausgeklopft, darunter befinden sich die Verstellschrauben, eine weitere Verstellschraube ist mittig, in dem Rechteck zwischen den Kugelläufen.

Von der Seite betrachtet sieht man überhaupt nichts von der Mündungsverstellung.

Eine Mündungsverstellung für einen Vierling könnte genau so aussehen.

Es würden dann eben nicht zwei nebeneinander liegende Läufe verstellt, sondern zwei übereinander liegende.

Gruß

HWL
 
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Wenn der KK-Lauf in der Schiene liegt, kann ich mir das nicht vorstellen ...

WTO

Wo soll da das Problem sein,...... die Schiene ist auf den letzten 8 - 10 cm nicht mit den Läufen verlötet, sondern frei.... es genügt da ein lotfreier Spalt von 1 - 1,5 mm beidseitig.

Das genügt, um den Schienenlauf drücken zu können.

Gruß

HWL
 
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Lies mal hier:
https://www.wm-intern.net/2016/07/29/vierlinge-universalwaffen-oder-exoten/

Ist 3 Jahre alt, da findest du ein paar Informationen zu dem Thema

Interessant finde ich den Vierling von Fanzoj für die Bärenjagd mit 2x9,3x74R und 2x12/76. Wenn der einem passend liegt und die Schussleistung mit Schrot passt, dann wäre es die optimale Waffe für gemischte Jagden wo man mit allem vom Karnickel bis zum dicken Keiler rechnen muss. Meist haben solche Waffen aber keine brauchbare Balance und man trifft einfach nicht damit.
 

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