Nun, alles hat seine zwei Seiten. Eine vernünftige konventionelle Landwirtschaft muss nicht "böse" sein. Wenn ich im Sinne der Artenvielfalt in der Feldflur etwas erreichen möchte, dann geht es darum:
1. Der Landwirt soll keine "Vermögensverluste" dabei haben.
2. Er soll keine Mehrarbeit haben, sprich er braucht für mich keine großen Opfer bringen.
Er soll nur das eine oder andere anders machen. Dann wäre schon viel gewonnen. Ich versuche immer alle drei Parteien Landwirtschaft -- Naturschutz -- Jagd unter einen Hut zu bekommen. Da gibt es viele Möglichkeiten. Ich habe mich immer als Mittler verstanden. Dabei ist der Naturschutz noch der einsichtigere Partner. Die Landwirte sagen: Wir machen das, wenn Du uns bezüglich des Naturschutzes den Rücken frei hältst. Da kann man reden. Aber dann kommen die Vorortkontrolleure vom AELF und alles geht den Bach runter.
Wenn ich bedenke, dass die Biolandwirtschaft keine ÖVF bereit stellen muss, dann ist mir der konventionelle Landwirt viel lieber mit der Anlage von Buntbrachen, sofern solche angelegt werden. Wenn aber mit Zwischenfrucht alles umgangen wird, ist niemand geholfen. Wenn Landwirte für das Gemeinwohl, den Artenschutz auf ihren Flächen eine Leistung erbringen, dann sollen sie auch gutes Geld dafür bekommen. Wir bräuchten eine Codierung der Flächen mit Auflagen die dem Schutzzweck nicht zuwider laufen. Wenn es eben mal sinnvoll ist, nichts auf der Fläche zu tun, dann ist es eben so. Die frühere Praxis der Pflichtstilllegung war ja nicht als Naturschutzmaßnahme angedacht, hat aber viel gebracht. Dass die Jäger das alles verschlafen haben, da was draus zu machen ist eine andere Sache. Auch die späteren glöZ-Flächen waren okay. Die Gehölze in den Brachen hat bei uns der Rehbock gefegt (man darf halt nicht alle totschießen). Es brauchte kein Mulchen. Die Insekten hatten ihre Winterquartiere. Alle war gut, aber dann musste mit CC das Rad neu erfunden werden.