Volksbegehren Artenvielfalt Bayern - unterstützenswert?

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 20170
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z/7

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Es gibt Einzelboxen, die aber normal nebeneinander stehen = Kontakt zu Artgenossen
Hier stehen die vielfach in Reihe, da sieht man vom Artgenossen nur die Rückwand seiner Box.

Ich geh da näher drauf ein, weil das ein gutes Beispiel dafür ist, was der Laie mitbekommt, sich dabei denkt, keine Ahnung hat von den Hintergründen, dem zeitlichen Ablauf, den Vor- und Nachteilen, den Diskussionen, die landwirtschaftsintern dazu geführt werden, und daß eben eine bestimmte Haltungsform per se kein Garant für Tierwohl ist, sie muß auch richtig gemacht werden.

In der Pflanzenzucht analog. Ich hatte mal Quartier in nem Saatgutbetrieb. Meine Fresse, was der alles für besondere Maßnahmen hatte. Als Laie siehst Du nur ein Weizenfeld, ob das für Brot oder Viehfutter oder eben als Saatgut geplant ist, weißt ja net. Da wird sicher viel geschimpft über Dinge, die unter Berücksichtigung aller Vor- und Nachteile und Notwendigkeiten einfach in Kauf genommen werden müssen, sonst hätten wir nix zu fressen.
 
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Ist bekannt. Das war auch eher als Einwand dagegen zu verstehen, dass die Boxenhaltung pauschal als so "super optimal" dargestellt wurde.

Habe ich ja nicht getan!
Wo die Kälber bei den Müttern bleiben (Mutterkuhhaltung) wird ausschließlich Fleisch produziert. Die Milch kann eben nur einer trinken...
 
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Gelöschtes Mitglied 3798

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Durch die Meldungen, daß es mit dem Volksbegehren geklappt hat, wird die Diskussion hier nun auf die nächste Ebene gehoben.
Nun kann der BBV zeigen wie ernst es ihm mit dem Artenschutz ist und er kann sich konstruktiv beim Regierungsentwurf einbringen.
Oder versuchen alles mit Hintertürchen und Ausnahmen zu verwässern.....
Auf jedenfall wird es interessant werden ob nun Chancen ergriffen werden, oder nur Kosmetik betrieben wird.
 
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Wer nicht davon leben muss, der redet sich immer leicht!
Ist ja kein Problem mal eben 10% seiner knappen Flächen - ja Deutschland ist klein und dicht besiedelt - für den Naturschutz zur Verfügung zu stellen. Am besten natürlich kostenlos...

Und jedes Hektar fehlt auch wo anders wieder - dann eben noch mehr Gen-Zeug aus USA oder Brasilien. Ist ja so gewünscht...
 
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ist doch Quatsch, aber in meinem Bekanntenkreis gibt es Betriebe mit 500ha+, die es nicht schaffen 1 ha übers Revier verteilt zu "opfern" und ich kenne Betriebe mit 150ha, die haben 2 ha zu Wildäckern gemacht. Wenn jeder jagende Landwirt etwas machen würde, oder zumindest drauf achten würde, dass der Altenteiler im Mai/Juni den Mulcher stehen lässt, wär schon etwas gewonnen.
Die Kälber waren früher nicht immer 14 Tage, sondern oft erst 1 Woche alt, wenn sie beim Aufzüchter/Mäster ankamen, damit diese frischen Kälber sich nicht gegenseitig den Nabel besaugen und damit Nabelentzündungen entstehen, wurden sie die ersten Tage in der Gruppenhaltung angebunden.
 
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Wo die Kälber bei den Müttern bleiben (Mutterkuhhaltung) wird ausschließlich Fleisch produziert. Die Milch kann eben nur einer trinken...

Nein so ist es nicht. Auch in der Milchkuhhaltung gibt es bereits andere Konzepte. Das die stark in der Minderheit sind ist klar. Aktuell sollen es 40 Betriebe in Deutschland sein.
 
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So ist es doch. Auch die Kälber die an der Kuh saugen werden nach 14 Tagen - 3 Wochen abgesetzt. Die Kuhkälber werden in Gruppen aufgezogen und die Bullenkälber holt der Händler. Dazu kommt dass die niemand so gern haben möchte, da sie keinen Nuckeleimer kennen.
 
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@ Äsungsfläche:
die 10% sauge ich mir nicht aus den Fingern:
Es steht drinnen, daß 13% der Offenlandfläche (=Fläche ohne Siedlung und Wald) für Biotopverbund genutzt werden sollen. Alleine aus der Definition mit "Offenlandfläche" bleibt nicht mehr viel anderes übrig außer Landwirtschaftsfläche.

Ich gebe Dir allerdings damit recht, daß der Mulcher stehen bleiben sollte!
Bei uns haben Betriebe mit 30 ha teilweise 2 ha (geförderte) Gewässerrandstreifen - Betriebe mit 500 ha gibt es bei uns im weiten Umfeld praktisch nicht. Kenne nur einen...
Die meisten Vollerwerbsbetriebe befinden sich inkl. Pachtland im Bereich 50-100 ha. Und wer dann (unentgeltlich?) auch nur 5ha verliert, der muss das erst verdauen...
 
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sieht bei uns anders aus, es gibt kaum Grünland weil es hier auch kaum noch Viehhaltung gibt. Im Nordkreis sind die Böden schlechter, dort gibt es noch vereinzelt Milchvieh, oder Mutterkühe. Hier haben wir 80-100 BP, alles reine Marktfruchtbetriebe von 250-7/800 ha. Hinter der ehemaligen Zonengrenze die Agrargenossen mit 1000ha +. Mein Mitpächter gehört nicht zu den größten, aber Er findet immer mal ein paar qm für Mischung oder Kohl, Grabenränder, Graswege, Böschungen. Ich habe Industriebrachen "annektiert" man findet immer etwas;)
 
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Gelöschtes Mitglied 3798

Guest
@ Äsungsfläche:
die 10% sauge ich mir nicht aus den Fingern:
Es steht drinnen, daß 13% der Offenlandfläche (=Fläche ohne Siedlung und Wald) für Biotopverbund genutzt werden sollen. Alleine aus der Definition mit "Offenlandfläche" bleibt nicht mehr viel anderes übrig außer Landwirtschaftsfläche.

Ich gebe Dir allerdings damit recht, daß der Mulcher stehen bleiben sollte!
Bei uns haben Betriebe mit 30 ha teilweise 2 ha (geförderte) Gewässerrandstreifen - Betriebe mit 500 ha gibt es bei uns im weiten Umfeld praktisch nicht. Kenne nur einen...
Die meisten Vollerwerbsbetriebe befinden sich inkl. Pachtland im Bereich 50-100 ha. Und wer dann (unentgeltlich?) auch nur 5ha verliert, der muss das erst verdauen...

Drum schrub ich z.B. auch von den Kommunen und erweitere auf Grabenverbände, Wasserwirtschaftsämter, Kirchen usw..... erst wenn die alle ihre Hausaufgaben gemacht haben sollte man bei denen anklopfen die Ihre Flächen zwecks Einkommen brauchen.
Hausaufgaben bestehen z.B. darin KOMMUNALE Flächen - also Flächen welche der Allgemeinheit gehören - der klammheimlichen Bearbeitung zu entziehen - da liegt bei manchen Gemeinden einiges Potential brach.
Bei Kommunen z.B. könnte das Gemeinwohl vorangestellt werden - eigene Ackerflächen nur an besonders schonende Bewirtschafter mit 10 % Blühflächenauflage verpachten - im Gegenzug rentiert sich die Fläche über Zuschüsse und eine sehr niedrige Pacht.
Kirchen ziehen aus Erfurcht vor der Schöpfung entsprechend nach....
Mulchpflicht in Mulchverbot ändern - wer mulchen will und dies nicht als Bearbeitungsschritt auf Ackerflächen machen muss, hat dies zu beantragen und zu begründen - "Muas sauber sei" ist dabei regelmäßig KEIN Grund.
Von mir aus auch ne 10% Ökauflage für Hausgärten über 200m²...
(Hielte ich locker ein... ;))

Wenn das alles in einem neuen Gesetzentwurf steht - dann - und nur dann, darf und muss man auch die Landwirtschaft in die Pflicht nehmen.
Das Förderwesen - soweit bayrisch beeinflussbar - entrümpeln und kundenfreundlich gestalten wäre dann schon ein dickes Brett zu bohren....

Sowas KÖNNTE der BBV jetzt in einem Gegenentwurf der Landesregierung einbringen.

Nun muss der Gegenentwurf zum Volksbegehren eben attraktiv genug sein um zu punkten...
...das ist machbar - die Standesvertreter müssen jetzt nur wollen.....

P.S.
Hab mir grad die Unterstützerliste nochmal durchgesehen.... neben Grünen und Linken, den üblichen Naturschutzverbänden sind auch die beliebte deutsche Umwelthilfe dabei, wie diverse vegane und esoterische Weltverbesserer...
Zugegeben, neben Imkern, Fischern und anderen bodenständigen Vereinen.
Dennoch - Tut mir Leid - aber da KANN ich einfach nicht unterschreiben.... :eek::unsure:
Ich setze auf das nun folgende Verfahren....
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Bingo !
Sieht wohl nach Volksentscheid aus.
Mal sehen wie das dann ausgeht.
Direkte Demokratie kann auch gehörig nach hinten losgehen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 20170

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Bingo !
Sieht wohl nach Volksentscheid aus.
Mal sehen wie das dann ausgeht.
Direkte Demokratie kann auch gehörig nach hinten losgehen.
Momentan siehts noch gar nichts aus!
Es ist auf jeden Fall gut dass jetzt etwas ins rollen geraten ist.
Jetzt kommt es darauf an was draus zu machen.
Und jetzt wird sich auch das wahre Gesicht der Initiatoren und auch der haupsächlich Betroffenen (BBV) zeigen.
Man kann jetzt was daraus machen und wirkliche Verbesserungen erreichen oder wieder mal abblocken und versuchen zu relativieren.
Das jahrelang komplett in die falsche Richtung gefördert wurde und wird ist auch klar. Vielleicht verbessert sich auch da was.
Wir werden sehen...
 
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Wir leben in einer Zeit der allgemeinen Phantasielosigkeit. Wo sind die ehemaligen Macher in diesem Land geblieben? Schaut Euch doch mal hier um: Reichsbedenkenträger, Schiedsrichter fast bis zum Blockwart geben den Ton an. Wenn "etwas" zum Stillstand gekommen ist, in einen Zustand der vielen nicht passt dann zitiere ich mal Napoleon in dem Fall als er grad nicht mehr weiter wußte: "Fangen wir doch einfach einmal an!". Einer muss in diesem Spiel den ersten Schachzug machen, dann wird sich das Spiel in eine Richtung bewegen. Der Bauer kann auch die Königin vom Platz fegen und umgekehrt. Prozesse müssen irgendwie in Bewegung gebracht werden, dann sind die Steuermänner gefragt. Die dürfen nicht gleich die Hosen voll haben. Jetzt müssen sich alle einbringen, sonst haben nur noch die das sagen, welche nicht wissen durch welche Clotüre sie gehen sollen.
Deswegen stehe ich nach wie vor zu meiner Unterschrift und möchte hinterher nicht nur Trittbrett fahren.
 
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Das Ding ist gelaufen. Es sind wohl genug Unterschriften beinander. Gut, soll der Söder und der Aiwanger was draus machen.
 

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