Vollmantelgeschosse auf Wild

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Jetzt fallt bitte nicht alle sofort über mich her, ich hab einen Bericht im Netz gefunden, mit dem ich so nicht klarkomme.
Bitte lest mal den Bericht auf: http://home.snafu.de/l.moeller/index.html Jagdgeschoß 1
und sagt mir, was ich davon zu halten habe,
etwas ungläubig
der Torfläufer
 
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Kann man lesen, aber nicht alles so unbedarft übernehmen.

Ginge es nach dem Autor, sollten wir alle Waffen/Munition verwenden deren V0 deutlich über 1000 m/S liegen.

Über die Spezifischen Nachteile verliert er kein Wort.

Gruss
Bernhard
 
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Servus Moorjäger,

die Seiten des Verfassers machen mir einen höchst wirren Eindruck. Was da alles an Themen abgehandelt wird deutet nicht auf professionelle Kompetenz hin.

Die Wirkung von Vollmantelgeschoßen hinsichtlich der Energieabgabe an den Wildkörper ist längst geklärt - danach entspricht die Verwendung solcher Geschoßtypen bei heimischen Wildarten nicht dem Stand der Technik; zusätzlich ist m. E. die Verwendung dieser Geschoße als unwaidmännisch einzustufen, weil diese in aller Regel nicht zu einer sofortigen Tötung des beschossenen Stückes führen.

------------------
Waidmannsheil!
Njl
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Nussjackl:
die Seiten des Verfassers machen mir einen höchst wirren Eindruck. Was da alles an Themen abgehandelt wird deutet nicht auf professionelle Kompetenz hin.<HR></BLOCKQUOTE>

Nun sind es aber zumeist leider gerade die (vermeintlichen) "Profis" (Büchsenmacher, Jagdausstatter, Verkäufer), denen es zu oft an ballistischer Kompetenz fehlt. Lutz hat demgegenüber deutlich mehr Ahnung.

Ich gebe Dir darin Recht, daß die lange Webpage eher wirr zu lesen ist. Auch komme ich mit Lutzens Vorliebe für haarsträubende Eindeutschungen nicht klar - meinem Sprachempfinden entsprechen "schnelle Platzer" und "mittlere Pilzer" nun einmal nicht. Aber jedem sein Plaisir... (seufz).

Inhaltlich bieten die Seiten sehr viel Anregung und interessante Details; den Anfänger können sie aber leicht verwirren, und man muß - worauf Bernhard schon hinwies - mit der nötigen kritischen Distanz herangehen, ohne dabei den Kopf zuzumachen.

Unter mitteleuropäischen Jagdbedingungen gibt es sicherlich durchaus Verwendung für Vollmantelgeschosse, ich darf an Collanis Threads erinnern - insoweit hat Nußjackl nicht recht - , aber Lutzs Vorliebe für sehr schnelle Projektile mit dementsprechend großen temporären Kavitäten hat auch gravierende Nachteile.

Gruß,
Carcano

[Dieser Beitrag wurde von carcano am 01. August 2001 editiert.]
 
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Ich habs bei anderer Gelegenheit schon mal geschrieben: Es gibt ein Buch "Jagdgeschosse und ihre Wirkung" von M.Rosenberger.
(Titel möglicherweise nicht ganz wörtlich wiedergegeben).

Der Autor war m.W. in der Entwicklungsabteilung bei einem Munitionshersteller tätig und weiß von was er schreibt.
Ich halte das Buch mit seinen Beschreibungen für gut. Es ist keinesfalls ein Abdruck der Herstellerprospekte. Wer sich mit der Geschosswirkung der diversen Konstruktionen auseinandersetzen will, sollte es gelesen haben.
 
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auch wenn´s ein bischen weh tut muss ich mich auf carcanos seite schlagen. die lutz-möller-seiten sind durchaus nachdenkenswert.
 
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Interessant ist sicher auch die "Praxisnähe" der Jägerausbildung die beim 1.Bock deutlich wird!
So sieht es nämlich aus. Jemand der Lernen kann, aber noch kaum ein Stück in freier Wildbahn gesehen hat, der kriegt eher den Jagdschein, wie jemand der schon Jahre draussen ist, aber nicht der Beste im Lernen ist.
Traurig.
 

f

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Hallo alle!

Ich habe mich schon vor einiger Zeit mit dessen Thesen beschäftigt.
Es gibt niemanden der sie bestätigen kann. Der Aberglaube (lt. div. Tierärzten) dass hochrasante Geschosse mit Schockwirkung töten stimmt nicht.
Außerdem geht eine derartige Geschwindigkeit immer auf Kosten des Laufes.
Im grossen u. ganzen finde ich die Site des Hr. Möllers sehr gut aber auch gewagt. Er traut sich die Jagd so darzustellen wie sie ist. (letztendlich Tötung u. sonst nichts!)

VOLLMANTELGESCHOSSE verwende ich auch (9,3) aber nur zur Nachsuche - keine Splitterwirkung (Hunde)

W.H.
kubi
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Original erstellt von f:
Ich habe mich schon vor einiger Zeit mit dessen Thesen beschäftigt.
Es gibt niemanden der sie bestätigen kann. Der Aberglaube (lt. div. Tierärzten) dass hochrasante Geschosse mit Schockwirkung töten stimmt nicht.


1. Richtig.
2. Zu kurz.
3. Eine nachgeschobene Differenzierung Deinerseits wäre wünschenswert. Ich weiß, was du meinst, und inwieweit du damit recht hast. Es ist aber schon sehr knapp.

Außerdem geht eine derartige Geschwindigkeit immer auf Kosten des Laufes.

Jaja... vide .22-378 und dergleichen Krümelmonster. Wer Höchstgeschwindigkeiten erzielen will, braucht Treibringgeschosse und sich verengende Gerlich-Läufe, und Stellit-ausgekleidete Übergangskegel. Und was soll das alles letztlich dann in praxi bringen ? Ein gutes, uraltes, langes TM RK mit hoher Querschnittsbelastung und opaistischer Geschwindigkeit tötet genauso gut und noch zuverlässiger.

Im grossen u. ganzen finde ich die Site des Hr. Möllers sehr gut aber auch gewagt. Er traut sich die Jagd so darzustellen wie sie ist. (letztendlich Tötung u. sonst nichts!)

Eine trockene und kantig-klare Meinung, die von einem Profi wie "f"/kubi freilich auch eher erwartet werden kann, als von einem "zivilen" Sonntagsjäger (die treffende Vokabel ist wertneutral so zu verstehen, daß es schon einen Unterschied in Intensität *und* in Mentalität ausmacht, ob mensch Tag für Tag das grüne und rote Handwerk treibt, oder nur freizeitmäßig am Wochenende nach 3 Stunden Anfahrt).
Jagd ohne Tötung ist als Tätigsein und Erleben gut und schön, aber keine "Jagd" in unserem Sinne, und wem es nur ums Naturerleben als solches und die Hege und Pflege ginge, der brauchte auch kein Gewehr durch die Botanik zu schleppen.

Mit seiner differenzierten Meinung übers Lutzens Site stimme ich im übrigen überein. Manches daran ist gewagt (nicht zuletzt der rabiate Umgang mit der deutsche Sprache), aber vieles anregend und weiterführend. Auch die Unbefangenheit und Ehrlichkeit erfrischen sehr; die übliche jagdliche Heuchelei gibt's da kaum, und ich vermisse sie auch nicht (Kudos und Bussis an Karoline Schmidt).

WH, und Danke an kubi,
Carcano

[Dieser Beitrag wurde von carcano am 07. August 2001 editiert.]
 
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Möchte nochmal auf f´s Aussage zu den Vollmantelgeschossen, die er in seiner 9,3 w.g. nicht vorhandener Splitterwirkung einsetzt, zurückkommen.

Sind nicht bei Lutz auch Bilder von Geschossen nach Gelantinebeschuss abgebildet?

Irgendwo (kann auch im Rosenberger [ist gerade verliehen] gewesen sein)habe ich ausgelutschte Vollmantel gesehen, die beim Gelantinebeschuss anfingen zu torkeln und sich im Körper übeschlugen. Ergebnis: Zerbrochene Geschosse, Trennung von Kern und Mantel, Splitter.

Wer keine Splitter will muß sich ggfs. mal mit echten Vollgeschossen (z.B. Barnes oder ABC, dann mit Deformationsstarter) auseinandersetzen.

Oder ist die 9,3 nicht schnell genug, so das das Geschoß diese Effekte nicht zeigt?

Grüße
Franz
 
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Moin!
Unfreiwillig machte ich kürzlich meine erste jagdliche Erfahrung mit VM Geschossen:
Ich bestieg eine etwa 550km entfernt von meiner Wohnung stehende Kanzel um meinen ersten Bock zu erlegen. Nachdem ich die Munitionsschachtel (grüner Kunststoff, bin Wiederlader) herausgesucht habe und meine Waffe laden will, fällt mir mit Schrecken auf, das ich eine falsche erwischt habe. Das ist mir noch niemals passiert! Etwa zeitgleich wechselt ein Bock, der nicht ganz über Lauscher hoch hat in meine Richtung. Alwin, der nette Beständer, hatte mir genau so einen frei gegeben. Ich lasse es darauf ankommen. Das 147grs .308Win VM Geschoss trifft auf's Blatt und nach genau drei Gängen schlegelt dieser zum letzten Male. Später beim Zerwirken stellten wir fest, das praktisch kein Wildpretverlust veststellbar ist.
Ich möchte unbedingt darauf hinweisen, daß das kein Aufruf zur "Vollmanteljagd" sein soll, ich in anbetracht des Themas meinen kurzen Bericht trotzdem zum besten geben wollte.
WH
Michel
 
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Original erstellt von Michel:
Das 147grs .308Win VM Geschoss trifft auf's Blatt und nach genau drei Gängen schlegelt dieser zum letzten Male.

Waidmannheil !

Das nächste mal kannst Du ja wieder ein "richtiges" Geschoss nehmen.
cool.gif


Meine Prognose:
Triffst Du wieder die gleiche Stelle, wird das Stück schnell liegen, triffst Du irgendeine andere Stelle, wird man sehen müssen...
wink.gif


Treffen ist (fast) alles, meint
basti
 

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