Die deutsche Autoindustrie kann sich halt nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern muß das liefern was der Markt fordert. Das gilt für alle Unternehmen, welche langfristig überleben wollen. Der Zug, daß Hightech ausschließlich aus Deutschland komm, ist schon lange abgefahren. Wir sind sogar zu dämlich einen Flughafen, eine Oper oder Bahnhof zu planen, von den Kosten mal ganz zu schweigen. Wenn sich die deutsche Autoindustrie nicht anpaßt wird sie so oder so untergehen.
Das ist nichts, was der Markt fordert, das ist etwas, was Politik per dirigistischer Öko-Planwirtschaft versucht durchzusetzen ... und das wird mit hoher Sicherheit schiefgehen. Eine echte, nicht subventionierte, Nachfrage nach Elektrofahrzeugen gibt es faktisch nicht und einer wettbewerbsorientierten Durchsetzung innovativer und CO2 armer Antriebe wurde die Tür zugeschlagen.
Mit dem FJS in München wurde durchaus der Beweis geführt, dass wir einen Flughafen bauen können, wenn sich Politik weitestgehend raushält. Herr Wowereit und Herr Platzeck haben bei der Grundsteinlegung des BER bekanntlich betont, sie brauchten dazu keinen Generalunternehmer, das könnten sie selbst. Entsprechend wurde auch u.a. der Aufsichtsrat politisch besetzt und das Ergebnis ist Geschichte bzw. zum Teil noch Gegenwart.
Die deutsche Autoindustrie wird weder den Untergang noch die Rettung der Europapolitik herbeiführen. Wir reden hier von einem meistens völlig überteuerten Luxusgut, welches wir uns momentan leisten wollen und können. Die heute Jugend sieht das schon ganz anders. Da spart kaum einer auf ein Auto oder verschuldet sich dafür. Wenn man eins braucht leiht man sich halt eins aus. Die paar Hanseln vom Dorf fallen da nicht weiter ins Gewicht. Noch haben die Autohersteller eine Chance sich dem Neuen Markt anzupassen. Aber dazu müssten Sie auch mal von Ihren hohen Rössern herunterkommen oder sie enden wie die Hersteller von Fernsehern, Radios, Kameras, Computern, oder die Stahlindustrie, wo Made in Deutschland mal zu Weltspitze gehörte.
Vom Verkauf und speziell vom Export der völlig überteuerten Luxusgüter, haben wir über Dekaden sehr gut gelebt, einen signifikanten Außenhandelsüberschuss erzielt und den Menschen in diesem Land seeehr auskömmliche Arbeitsverhältnisse geschaffen.
Ob und wie sich Mobilität verändert und welche innovativen Konzepte erfolgreich sind, sollten wir tatsächlich dem Markt überlassen und nicht der Politik. Wir können uns aber, wie gesagt, darauf verständigen, dass die Tonne CO2 einen relevanten Preis haben muss.
Wenn Herr Diess sagt, dass das Auto zukünftig ein digitales Device sein muss, dann hat er sicher Recht. Problematisch wird es aber, wenn die deutschen Aluhutträger ihre soziale Inkontinenz bei Facebook ausleben, sich aber ansonsten mit einer DSGVO schützen wollen, die bestimmte Steps verunmöglichen oder zumindest deutlich erschweren wird. Das wollen wir also auch nicht!
Soweit wir zudem die Entwicklung dazu hilfreicher, innovativer digitaler Startups abwürgen, indem wir VC Gebern die Finanzierung solcher Startups so unattraktiv wie eben möglich gestalten, weil wir die Abschreibung entsprechender Verluste auf 20 Jahre (!) festlegen, Gewinne aber im Jahr ihres Entstehens besteuern, sollten wir uns nicht wundern, wenn das nur bedingt bzw. gar nicht funktioniert und VCs ihr Glück lieber in den USA, China oder GB suchen.
Ich habe das lange anders gesehen, die Briten werden uns aber in Kürze auslachen.
Was du so alles weißt. Volvo gehört einem chinesischen Konsortium. Wenn man denen mangelnder Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit unterstellt, ist Deutschland wohl schon eingeschlafen. Die Chinesen kaufen hier nicht mehr den Müll auf, sondern Firmen mit Zukunftspotenzial.
Wenn für dich 180km/h Höchstgeschwindigkeit der Untergang des Abendlandes oder eine große Verschwörung gegen dieses sind, lebst du eh in einer Welt, welche es nur noch in deinen Erinnerungen gibt.
Ja, weil ich schon das eine oder andere Mal in China war und da Geschäfte gemacht habe, weiß ich zumindest ein ganz kleines bisschen. Been there, done that, got the T-Shirt ... didn't see you anywhere around.
In manchen Bereichen kann und darf man den Chinesen mangelnde (eigene) Wettbewerbsfähigkeit unterstellen. Als sie Kuka gekauft haben, gab es auch einen großen Aufschrei um dann festzustellen, dass die nicht unerhebliche Schwierigkeiten im Wettbewerb haben und hatten.
Die Chinesen sind sicher mit Tempo unterwegs und streben eine ökonomische Führungsrolle an, ihre Investments sind aber auch nur von vergleichbarem Erfolg gekrönt. Ihre Beteiligung an Mercedes und der Sitz im Aufsichtsrat sollten uns aber genau aus den angeführten Gründen zu denken geben.
grosso