Nein, in einem zentralistisch, diktatorisch geführten Land überlässt man so gut wie nichts dem Markt und agiert natürlich dirigistisch. Ist es das, was Du hier auch möchtest?
nein, das will ich selbstverständlich nicht. aber der neoliberalismus hat noch nie ein problem gelöst, sondern nur welche geschaffen und in der masse zahlt der konsument auch nicht freiwillig mehr, weil er ein guter mensch ist. d. h. im ergebnis, dass der staat klare vorgaben machen muss (die natürlich nicht jedem schmecken), soweit die wirtschaft nicht von selber die herausforderungen erkennt und entsprechend agiert. hätte brüssel nicht die notbremse gezogen, so wären bei der deutschen autoindustrie heute oder in wenigen jahren wohl kisten mit 800 ps mit immer mehr ausstattung gegen aufpreis wahrscheinlicher, als emissionsfreie lösungen.
In Metropolen wie Shanghai drohte allerdings auch der Verkehrskollaps und somit war Handeln geboten. Man muss den Chinesen dann allerdings auch zugestehen, dass sie massiv und schnell in Infrastruktur investiert haben.
so ist das. allerdings bezahlen wir das "mehr" an freiheit mit einem "mehr" an (fragwürdigen) kompromissen. das ist nun mal so in einer demokratie. trotzdem will ich nicht, dass die staaten europas bei uns zuschauen, wie der kollaps voranschreitet, sondern zeigen, dass sie handlungsfähig sind und sich bemühen, den neoliberalismus zu zügeln, wenn du so willst (auch wenn es nicht immer gelingt).
Natürlich haben die Autobauer über die Jahre mehrheitlich gut verdient und auch erkannt, dass nur Größe (im Sinne von Stückzahlen) ein Erfolgsmodell ist und Profit (damit der Aktienkurs) die Eigenständigkeit sichert bzw. gegen Übernahmen schützt.
das ist auch wieder so ein 0815-geschwafel, wie es der standard-bwl-prof nicht anders drauf hat, um die hörer ihres eigenen denkens zu berauben. bullshit! wenn große akteure die wende nicht hinbekommen, werden sie garantiert zu übernahmekandidaten, wobei auch schon wesentliche beteiligungen reichen. das umweltthema gibts nicht erst seit gestern. wohin die reise geht, war in den konzernen völlig klar. in den chefetagen konnte man es sich blos nicht so recht vorstellen, dass in brüssel mal ein anderer wind blasen könnte und die konservativen methoden bei den ein oder anderen mächtigen nicht mehr ziehen. die erforschung zukunftsfähiger verkehrskonzepte kostet unmengen geld und bringt allenfalls renditen, wenn man selbst keine bonis mehr bekommt. in den wirtschaftseliten ist aber das schnelle geld gefragt und nach ihnen dann die sintflut. so ist das mit zuviel freiheit ....
Ich glaube, dass fehlende Planungssicherheit und das einhergehende Risiko, auf ein politisch nicht gewünschtes Pferd zu setzen, das Handeln deutlich erschwert hat.
quatsch! bei innovation gibt es keine planungssicherheit. und das ist immer risiko, welches der unternehmer zu tragen hat. dafür gibts auch mehr geld. ansonsten wären es ja beamte und verwaltungen. unser problem in d ist die mentalität, gewinne zu privatisieren und risiken zu sozialisieren. corona ist das beste schulbeispiel für die hirnkranke mentalität. über die konsequenzen werden wir noch zu reden haben. immer das gleiche muster. der staat rettet und wenn es vorbei ist, geht es weiter wie gehabt. nur der staat (also die solidargemeinschaft) ist ärmer.
Endlich habe wir nun aber auch den Klimawandel und damit die Legitimation für den Weg in den neuen Sozialismus. Musst man vor Jahren dem Nachbarn den Sportwagen noch missgönnen und sich ggf. des Neids überführt sehen, kann man besagten Nachbarn nun zum Klima-Paria erklären und eine Umerziehung einfordern.
bei dem stammtischgesülze ist jede erwiderung sinnlos. neid muss man sich erarbeiten und mitleid gibt es gratis. ob es der tesla oder benz ist, bleibt sich gleich. neid ist so alt wie die menschheit und daher völlig zeitlos. wenn der staat aber darauf hofft, dass seine schäfchen in der mehrheit von alleine verzichten, bewusster leben oder einen anstrengenderen weg gehen, dann wird er dabei zugrunde gehen. der mensch braucht führung, gleich ob millionär oder harzer.
Im Sinne des 'Gleichmachens' ist es natürlich für die Sozialisten viel verlockender, politisch motiviert vorzugeben und zudem auch staatliche Industriepolitik betreiben zu wollen, als mit ansatzweise intelligenten Mitteln wie einem CO2-Preis, steuernde Elemente zu schaffen. Die Subvention des A380 oder der Solarenergie mögen als absolute Beispiele für echte Erfolgsmodelle dienen, die letztlich einen massiven Bauchklatscher gemacht haben.
hier widerspreche ich dir nicht. allerdings verwechselst du sozialismus mit klaren regeln und der richtlinienkompetenz des staates. der co2-preis allein hilft nicht, denn diese kosten sind durchlaufende posten und am ende der wurst bleibt oft nichts anders übrig, als hinein zu beißen. abgesehen davon wird eine marktwirtschaftliche co2-bepreisung von einem wohlständigen volk wie d viel besser verdaut, d. h. bis die erwünschte steuerungswirkung eintritt, dauert es ohne weitere harte maßnahmen viel zu lange.
Klar, Fahrverbote reduzieren den Individualverkehr und bringen auch endlich die anderen aus ihren komfortablen Autos in den Regen und den teils schlechten Öffentlichen Nahverkehr. Auf dem Land kann man, mangels ausgebautem ÖPNV, sicher wieder auf Pferdefuhrwerke setzen. Tempolimits ebnen auch endlich die ein, die sich schnelle/ teure Autos leisten können und wollen und helfen ggf. dem neidgeplagten Kleinwagen-Chauffeur.
jetzt schreibst du wieder quatsch!! wenn die politik permanent damit befasst ist, der autoindustrie den arsch zu pudern, bleibt weniger geld für den ausbau der öffentlichen verkehrsmittel. schau dir österreich an. die haben keine eigene autoindustrie und schwub gibts da moderne netze, bahnen, die funktionieren und gemeinden, die autos aus deutschland nicht durchlassen, weil dort niemand geld in die öffentlichen netze steckt, obwohl es versprochen wurde.
es war politisch jahrzehnte nicht gewollt, den verkehr von der straße auf die schiene zu bringen. jetzt wo brüsseler strafzahlungen drohen und umweltinitiativen immer unangenehmer aufbegehren, wird die politik gängig. logisch hat das folgen.
aber auch auf dem land muss man umdenken und das geht normalerweise nicht ohne schmerzen, denn komunalpolitiker sind auch nur politiker. ansonsten kann man die leute vom land steuerlich gezielt entlasten, damit die zwingend erforderlichen belastungen nicht so arg durchgreifen. aber ohne teuerungen wirst du selbst auf dem land nix bewegen. das sind alles neoliberale ergüsse, wie es sie nur in den träumen der marktgläubigen gibt. mit der realität menschlichen verhaltens hat das nix zu tun und mit sozialismus im übrigen auch nix, sondern mit vernunft und verantwortung gegenüber denen, die nach uns kommen.
natürlich kann man über einzelmaßnahmen debattieren und das ist auch völlig o.k. in einer demokratie.
Was ist das denn für eine krude Argumentation? Wäre es denkbar, dass es in Deutschland nur wenige deutsche VC-Investoren gibt, weil die mehrheitlich auch in Deutschland steuerpflichtig sind? Könnte es sein, dass deutsche Investoren nicht risikoaffin sind, weil es eben auch unattraktiv ist, in Deutschland Risikokapital zu geben? Warum sollten denn deutsche Startups zwangsläufig um ausländisches Geld bzw. ausländische Investoren buhlen, wenn es die auch - bei attraktiveren Rahmenbedingungen - in Deutschland geben könnte?
das ist nicht krude! steuersätze für unternehmen bzw. unternehmer in d haben mit der realität steuerlicher belastung selten etwas zu tun. alles eine frage der gestaltung und der wahl des steuerlichen beraters. wenn ich deutscher bin, vc-investor sein möchte und am starnberger see wohne, muss meine firma keineswegs in d steuern zahlen. aber wenn ich am starnberger see wohne und es mir gut geht, ich immer reicher werde auch ohne außerordentliche risiken einzugehen... wozu sollte ich dann vc-investor spielen? die deutsche mentalität ist keine vc-mentalität, außer ein geldiger ist philantrophisch veranlagt. die gibts auch, aber nicht sehr viele davon.
Muss nun also das deutsche Startup ggf. komplett den Weg ins Ausland gehen um möglicherweise besser und unproblematischer die Finanzierungsrunden zu überstehen?
kapital kennt keine nationalismen sondern nur leistung. es ist unbarmherzig und deshalb musst du auch ein guter start-up-unternehmer sein, wenn du welches willst. als beamter in der verwaltung brauchst du keines.