Jedes Jahr das gleiche Palaver um Beginn der "Blattjagd" und die Tricks und Kniffe der so gewieften Jägerei.
Das "sie jetzt schon treiben", ist zum Beispiel in seiner Allgemeingültigkeit Quatsch...Allerhöchstens geht es langsam los...
Die individuelle Brunftigkeit von weiblichen Stücken - und davon hängts nunmal ab, verteilt sich von sagen wir mal grob Anfang Juli (erste seltene Ausnahmen) bis Mitte August und die heißen Tage des Einzelstücks sind nur jeweils wenige...
Daher kann man in stark mit Rehwild besetzten, oder auch sehr weitläufigen Revieren durchaus Einzelgeschehen bei der Paarbildung jetzt schon beobachten.
Bei uns z.B. ists aktuell noch sowas von ruhig, wie die Ruhe vorm Sturm, es kommt aktuell gar kein Rehwild überhaupt in Anblick und das nicht, weil sie ausgerottet sind, aber die Wildstände sind angepasst.
Die Hauptzeit, die eigtl. "Blattzeit", bilden in den allermeisten Revieren die letzten Julitage mit der ersten Augustwoche. In vor allem letzterer lassen sich am ehesten Böcke blatten, weil sie dann tw. wieder nach noch brunftigen Stücken suchen, oder weil die territorialen, schon müden Böcke, besonders aufs Eifersuchtsblatten reagieren ! Allerdings muß man da in den Einstand und etwas mehr Musik machen, als auf den Gummiball zu drücken.
Ein wenig was vom Reh-Verhalten und der Anwendung der verschiedenen Laute und Strophen zu kennen, schadet nicht. Wer meint - so, jetzt ist Blattzeit und irgendwo in sein Instrument bläst, braucht sich nicht zu wundern, wenn nix kommt...
Anfang der Brunft hab ich am meisten die Böcke geschossen, die schon bei einer Ricke standen und trieben, indem ich nicht den Bock, sondern die Ricke mit dem Kitzfiep (Geschrei) geholt habe. Dann kommt er nach, muß nachkommen...(der Arme).
Das man verblatten kann, daran glaub ich auch nicht sehr... oft ist der Grund, daß nix kommt, einfach, das kein Stück in der Nähe ist, was es hören könnte.
Klar ist aber, man kann oft aufgesuchte Plätze gehörig verstänkern und wenn an einem Platz der Wind in die Deckung geht, sollte mans lassen....
Die Antwort die ich auf @Busch Beitrag geschrieben hatte war ein kleiner Spass.
Ich muss wirklich zugeben das ich selbst noch nie zurück geschreckt habe wenn ich es mal verbockt habe, wie reagieren die Böcke denn da?
Ich schrecke in Situationen zurück, wenn ein Stück nicht wegen meines Winds schreckt sondern viell. ihm weil eine Bewegung auffiel. Rehe warnen leicht wegen für sie nicht einordnenbaren Wahrnehmungen und andere setzen das fort - also gebe ich den arttypischen Laut ab, der zeigen soll, hier ist ein Artgenosse, das hat beruhigenden Charakter. Der "Schrei" kommt schnell über die Lippen, ohne Instrument. Außerdem ists ganz ideal, um Reh und Sau in Bewegung zu stoppen, für einen sauberen Schuß.
Zusätzlich schrecken Rehe auch einfach gern im Frühjahr, wenns ums Abstecken der claims geht...
Wenn ein Stück nur kurz schreckt und hochflüchtig wegdonnert, dann braucht man auch nicht mehr zu schrecken...