Vorbereitung zur Bockjagd 2019

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 15976
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Waidmannsheil!
Hab auch schon hintenrum Geschwätz über einen von mir erlegten Bock gehört.
So lang das erlegte Stück dem Pächter passt, ist für mich alles in Ordnung;)
Waidmannsdank! Nach der Erlegung "mußte" ich mir ja Abends "Hallali oder der Schuß ins Brötchen" ansehen... ich gestehe, ich bin ein Kulturbanause und hatte ihn bislang noch nicht gesehen ;) Das ging ja mal gar nicht und wurde von Spezi mit Kommentaren zum Film nicht unter zwei Minuten geahndet o_O Es war ein sehr kurzweiliger Abend und der Bock wurde entsprechend mit Asbach-Cola totgetrunken. Trotzdem ging es Morgens um 4 wieder ins Revier :giggle:
 
G

Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
Was ist an Jagdbeute und Erlebnis bei einem mehrjährigen Sechser hochwertiger als z.B. bei einem Knopfspieß-Jährling ?
Sicherlich gibt es mehr Knochenmasse zum Sammeln, Angeben und auch Abstauben, wer das denn möchte und eindeutig etwas mehr Wildpret zur Verwertung. :rolleyes:

Aber sonst ?

Aus welchem Antrieb jagen wir eigentlich ? - gut, für meine Person kann ich jederzeit klare Antworten geben !
Die Jagd an sich und das Erlebnis soll anständig, spannend und erfüllend sein, unabhängig von der Beuteart und ihrer Größe und hat sich in ein sinnstiftendes Umfeld einzupassen.
Jagd ist heute kein Selbstzweck und weitestgehend kein Plaisir von Grundeigentümern mehr.

Also, wenn der Sechser abends dumm am Waldrand austritt oder der scheue Jährling am Streifgebietsrand sich umherdrückt ? Was ist dann die bessere Jagd, was bereitet mehr Freude ?

Ich mag es, draußen zu sein, Wild zu überlisten und sauber zu handwerken und möglichst viel von der Beute zu verwerten. Mal schlage ich blitzschnell zu, manchmal brauche ich Wochen, um ein bestimmtes Stück zu bekommen. Ich wertschätze dieses Wildtier lebend wie auch als leblose Beute.

Aber es sollte mich bitte niemand belehren wollen, was ein "falscher oder richtiger" Rehbock ist, weil er dieses oder jenes Gehörn gebildet hat. Dies findet auch seit langem nicht mehr statt, ich muß mich nicht mit dieser Art von Jägern umgeben.

Wer lange jagt, sieht die anerkannten wildbiologischen Erkenntnisse bezogen auf die verschiedenen Wildarten in seinem jagdlichen Tun bestätigt, wenn er nur ehrlich zu sich selbst ist.
Nur wer sich mit Verhalten und den Lebensgewohnheiten der bejagten Wildtiere im Lebensraum gut auskennt, sein Revier kennt und gut umtreibt, zeichnet sich für mich als versierter Jäger aus, nicht derjenige, der unbelegte Vererbungstheorien konserviert oder die Kopfschmuck-Ausprägung zu abwertenden Machtspielen mit seinen Mitjägern benutzt.
 
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Danke (y) Was ich in den letzten Tagen nach der Erlegung meines ersten Stückes außerhalb des Revieres an "Anfeindungen" zu hören bekam.... ich fing schon fast an, mich dafür zu schämen. "Einen so jungen Bock, und dann auch noch im Bast. So etwas schießt man einfach nicht. Da hätte ich auch 5 Stück am ersten Mai erlegen können".
Selbst der Oberförster hat sich herzlich mit und für mich gefreut, als er von der Erlegung erfuhr. Und von den eigenen Kollegen wird man noch blöd angemacht.

Wer bei uns im Revier etwas schießt was im Bast ist, der ist im nächsten Jagdjahr nicht mehr bei uns.
Diese Regelung ist allen im Revier bekannt.
 
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Ich telefoniere gerade mit dem Jagdherren. Knallharte Ansage: "Es wird geschossen was der Jagdschein hergibt". Andere Reviere, andere Sitten. Dies ist ein privatwirtschaftlich genutzter Forst, die eine stramme Bejagung begrüßen und wo Du, wenn Du sagen würdest, Du hättest einen Bock laufen lassen, nur weil er im Bast war, nie wieder eine Jagdeinladung erhalten würdest.

Und jeder soll dort jagen, wo es ihm als Jäger gefällt (sagt er gerade ;))
 
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So sind die Regeln halt überall anders.

Wild das bei uns aus dem Wald austritt und nicht im Bast oder führend ist wird erlegt.
Dies gilt so für Rehwild, Rotwild und Damwild.
Unsere Bestände sind hoch ebenso die Gewichte des erlegten Wildes.
Vor dieser Regelung hatten wir viele Kümmerlinge.
 
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Das ist doch in jedem Revier anders, weil auch die Reviere unterschiedlich sind. Ich möchte die ersten 4 Wochen Schmalrehe und Jährlinge im Kühlhaus haben. Warum? Weil 4 Strassen durch unser Revier führen und die gehetzten Jährlinge die Gruppe mit dem meisten Fallwild sind.
Die älteren Böcke haben ihr Revier besetzt und zigeunern nicht so viel hin und her.
Die Altvorderen erzählten immer, dass man vor dem Krieg nur 6er schoß und diese meist mit Schrot, hinter einer Stiege auf dem Sitzstock sitzend. Also in der Blattzeit.:cool:
 
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Das ist doch in jedem Revier anders, weil auch die Reviere unterschiedlich sind. Ich möchte die ersten 4 Wochen Schmalrehe und Jährlinge im Kühlhaus haben. Warum? Weil 4 Strassen durch unser Revier führen und die gehetzten Jährlinge die Gruppe mit dem meisten Fallwild sind.
Die älteren Böcke haben ihr Revier besetzt und zigeunern nicht so viel hin und her.

Exakt so ist es bei uns auch.
 
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Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Also, wenn der Sechser abends dumm am Waldrand austritt oder der scheue Jährling am Streifgebietsrand sich umherdrückt ? Was ist dann die bessere Jagd, was bereitet mehr Freude ?
.
Also in der Praxis ist es doch eher so das der Jährling dumm am Waldrand Austritt und sich der alte Sechser sich heimlich rumdrückt 😉
 
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Wer bei uns im Revier etwas schießt was im Bast ist, der ist im nächsten Jagdjahr nicht mehr bei uns.
Diese Regelung ist allen im Revier bekannt.
Hmmmm..... Andere Ansicht dazu:
Mein erster "Bock" letztes Jahr war am 20.5. noch voll im Bast, die Knöpfe sogar im Spektiv kaum zu erkennen, 7 kg aufgebrochen (ohne Haupt und Läufe), Rachendasseln ohne Ende.
Ich halte die Erlegung trotz Bast für absolut richtig.

Grüße
 
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im heimischen Revier hat jeder Jäger einen Bock frei. Jeder entscheidet selbst welcher der "Richtige" ist. Egal ob Bast oder Sechser. Wenn zum Ende der Jagdzeit noch was nachzuholen ist können "Zweitböcke" erlegt werden.
Von daher schau ich manchmal etwas länger und erlege erst später und nicht gleich im Mai.
Rehwild ist genug da, schätze min. ca. 250 Stück im Revier. Habe neulich mal mitgezählt wie viel ich in einer Stunde "Gummipirsch" sehe. Waren über 60 in ca. 20% des Reviers. Und ich hatte nicht den Eindruck dass es übermaßig viel Anblick war.

Nunja...ich hatte eigentlich andere Pläne und wollte mal einen Kapitalen Bock (jedenfalls einen mit dicken Rosen, Perlung...was knuffiges) erlegen. Nun ist nicht jedes Jahr ein richtig guter zu finden...und wenn einer da ist muss man den ja auch erstmal entdecken und kein anderer Jäger soll zuvorkommen....und dann kam mir heute ein laufkranker Bock. Den wollt ich sich nicht weiter quälen lassen.
Ist ein geringer Sechser von ca. 6 Jahren. Hat ein Gewicht von 19kg. Auf 150m saß das TTSX aus der 9,3x74R mitte Blatt zeigte gute Wirkung. Ansonsten hätt ich noch ´ne Weile nach einem Starken oder Abnormen umgesehen (und später wahrscheinlich ´n Jährling erlegt).
Jetzt hab ich mehr Zeit für Raubwild und Rotwild.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
gehetzten Jährlinge die Gruppe mit dem meisten Fallwild sind.
Die älteren Böcke haben ihr Revier besetzt und zigeunern nicht so viel hin und her.


Wo Jährlinge gehetzt werden, kann es ebenso den älteren Bock (oder die Ricke !) auf der Straße erwischen - in Straßennähe jagt man, was man bekommt oder jammert über hohe Verkehrsverluste !
Letzlich ein Teufelskreis...!
Ich jagte als junger Jäger in solchem Revier, manchmal holte man die Hälfte des vorgebenen Abschusses von der Straße, weil man zu zaghaft schoß und sich mit unsinigen Vorgaben beschränkte.
Der stärkste Sechser, der bei mir als Erinnerungsstück hängt, lag aufgedunsen auf einer Wiese im Mai neben der schnellen Straße und ich hab schon aufgeplatze Ricken samt ihren Kitzen geborgen im April.
Gut , dagegen kann man leider wenig machen bzw. schon im Herbst vorher eingreifen.
 
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Nein, stimmt so nicht.
Durch Druck auf die Jährlinge und Beginn am 1. statt 16.Mai, konnten wir die Fallwidverluste deutlich absenken. Wenn ich Deiner These folgen wollte, müsste ich alles totschießen.
 

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