Was ist an Jagdbeute und Erlebnis bei einem mehrjährigen Sechser hochwertiger als z.B. bei einem Knopfspieß-Jährling ?
Sicherlich gibt es mehr Knochenmasse zum Sammeln, Angeben und auch Abstauben, wer das denn möchte und eindeutig etwas mehr Wildpret zur Verwertung.
Aber sonst ?
Aus welchem Antrieb jagen wir eigentlich ? - gut, für meine Person kann ich jederzeit klare Antworten geben !
Die Jagd an sich und das Erlebnis soll anständig, spannend und erfüllend sein, unabhängig von der Beuteart und ihrer Größe und hat sich in ein sinnstiftendes Umfeld einzupassen.
Jagd ist heute kein Selbstzweck und weitestgehend kein Plaisir von Grundeigentümern mehr.
Also, wenn der Sechser abends dumm am Waldrand austritt oder der scheue Jährling am Streifgebietsrand sich umherdrückt ? Was ist dann die bessere Jagd, was bereitet mehr Freude ?
Ich mag es, draußen zu sein, Wild zu überlisten und sauber zu handwerken und möglichst viel von der Beute zu verwerten. Mal schlage ich blitzschnell zu, manchmal brauche ich Wochen, um ein bestimmtes Stück zu bekommen. Ich wertschätze dieses Wildtier lebend wie auch als leblose Beute.
Aber es sollte mich bitte niemand belehren wollen, was ein "falscher oder richtiger" Rehbock ist, weil er dieses oder jenes Gehörn gebildet hat. Dies findet auch seit langem nicht mehr statt, ich muß mich nicht mit dieser Art von Jägern umgeben.
Wer lange jagt, sieht die anerkannten wildbiologischen Erkenntnisse bezogen auf die verschiedenen Wildarten in seinem jagdlichen Tun bestätigt, wenn er nur ehrlich zu sich selbst ist.
Nur wer sich mit Verhalten und den Lebensgewohnheiten der bejagten Wildtiere im Lebensraum gut auskennt, sein Revier kennt und gut umtreibt, zeichnet sich für mich als versierter Jäger aus, nicht derjenige, der unbelegte Vererbungstheorien konserviert oder die Kopfschmuck-Ausprägung zu abwertenden Machtspielen mit seinen Mitjägern benutzt.