Leute, wenn ihr schon nix wisst - warum gebt ihr dann Antworten als hättet ihr Ahnung?
Ich drösel das mal an dem einen Posting auf, geht vielleicht einfacher.
Ich weiß nicht wie Bleifrei im Schwarzpulverbereich Verwendung finden kann.
Es geht. Und zwar schon lang, es gibt einen Markt dafür. Der Markt wird hauptsächlich durch die verschiedenen Hunting-Seasons generiert. Keiner will die Muzzleloader Season ausfallen lassen, nur weil in seinem Gebiet Bleifrei Pflicht ist.
Dazu sollte man aber Inline-Vorderlader haben oder zumindest Perkussionzündung.
Steinschloss kann Zicken machen. Ich will aber nicht behaupten, dass es komplett unmöglich ist.
Abgesehen von den Kalibern für die es oft bei moderneren Patronen kein Pendant gibt, ist das Konzept des Geschossweges im Laufe einen ganz anderen. Wir können gleich die Vorderladerwaffen die mit einer Rundkugel und einem Patch, oder mit Minié-Geschosse geladen werden ausschließen.
Das sind Äpfel und Birnen miteinander verquirlt.
VL für den Einsatz von Rundkugeln haben einen anderen Drall als VL speziell für Langgeschosse.
Selbst wenn man eins ausschließen könnte - was man weder kann noch muss - wären die VL für RK die aus der einen Drall-Gruppe und die für Minié genau die aus der anderen Gruppe.
Langgeschosse gehen auch aus den Waffen mit RK-Drall, wenn auch nicht alle gleich gut.
Das überaus beliebte Maxi-Ball ist sogar extra dafür entwickelt worden, ursprünglich meines Wissens sogar primär zur Jagd.
Aus eigenem Erleben sind Maxi-Ball ein echter Tip auch für Scheiben-Schützen.
Das Prinzip des Maxi-Ball fußt aber auf dem weicheren Geschossmaterial Blei. Ich wills nicht ausschließen, dass es auch schon jemand bleifrei versucht hat. Dazu bin ich aber zu lang schon nicht mehr in der "Szene" aktiv um das dann mitgekriegt zu haben.
Die Hinterladern wurden in der Mehrheit der Fällen mit Patronen und Papierumhüllten Geschosse geladen, oder später vor allem bei den Nitro for Black Ladungen mit sehr dünn Metallummantelte Bleigeschosse.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Es war (und ist) einfacher eine Papierpatrone zu bauen für Perkussions-Hinterlader, insbesondere im militärischen Bereich. Nötig ist sie nicht.
Es wäre sogar so, dass die höchste Menge Pulver nur dann geht wenn man jegliches Material für eine Hülse weglässt, was jagdlich durchaus erwünscht sein kann.
Paperpatchen und die dünne Metallfolie gehören NICHT zu Perkussions-Hinterladern. Die kamen erst mit "echten" Patronenwaffen richtig ins Spiel.
Das ist nochmal Äpfel und Birnen fleißig miteinander zu einem Smoothie verquirlt.
Ein Perkussions-Hinterlader hat ein leicht übermaßiges Geschoss, so wie unsere heutigen Büchsen auch.
Der Vollständigkeit halber muss man sagen, dass es im Sportbereich durchaus auch Experimente gab, bei denen man eine Form von Paperpatchen für Perkussions-
Vorderladerwaffen mit Langgeschossen machte. Ist recht aufwändig, aber der Könner holt da gut was an Präzision raus. (Wäre bzw. ist auch bei der 45-70 so.)
Ich glaube deswegen nicht das Bleifreie Geschosse irgendeinen Platz beim Schwarzpulverschießen haben, es sei wir haben es mit modernen Versionen dieser Waffen zu tun.
Bleifreie sind nicht besser. Und in aller Regel auch teurer. Machbar ist es aber.
Eventuell so was für Vorderlader.
www.westernguns.fr
Sabots (sorry, ich hab mich aufgrund des höheren Wissens-Niveaus ab einem bestimmten Punkt fast nur noch mit Schützen aus den Staaten ausgetauscht) sind die Standard-Lösung für Bleifrei in VL.
Alleine Barnes hat meines Wissens mindestens vier verschiedene Typen im Angebot.
Die Sabots sind auch der Grund warum man Steinschloss kritisch sehen muss (genau wie beim Thema Schwarzpulver-Ersatzstoffe für die Treibladung). Der Druckaufbau ist einfach nicht so gut wie bei Perkussionswaffen. Ein Stoffpatch ist für eine Steinschlosswaffe immer noch die optimale Dichtung. Und das ist halt dann eher was für die altbewährte Blei-Rundkugel.
Und weil es schon angesprochen wurde:
Die überaus in Deutschland beliebten "Vollbäder" zum Reinigen von VL kann man machen. Muss man aber nur für bestimmte Bauformen wirklich anwenden. Bei allen anderen geht es auch anders und ist kaum viel mehr Aufwand als das chemische Reinigen einer modernen Patronenwaffe.
Ein Lauf mit Pulversack in der Schwanzschraube ist mit einem echten "Wasser-Einlauf" besser bedient. Andere ohne Pulversack hätten das gar nicht nötig. Typischer Hersteller für Waffen mit Pulversack ist Pedersoli.