Vorderlader - der Faden für Männer und die die welche werden wollen!

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Das Problem mit dem Verbot der Vorderladerjagd kann man ja mit einem Sharps umgehen, aber was ich mich immer frage ist, ob es bleifreie Geschosse für Schwarzpulverbüchsen in .451 oder .54 gibt..

Hat jemand schonmal was in der Richtung gesehen?
 
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Macht Spaß, nur das Reinigen danach etwas weniger.
Bis vor einigen Jahren habe ich des Öfteren in unserem Pistolen-Verein mit Vorderlader-Revolvern geschossen.
Mittlerweile bin ich noch der letzte verbliebene VL-Schütze, weshalb ich nur noch am Saisonende damit schiesse.

Der Reinigungsaufwand ist mir also durchaus bekannt.
 
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Das Problem mit dem Verbot der Vorderladerjagd kann man ja mit einem Sharps umgehen, aber was ich mich immer frage ist, ob es bleifreie Geschosse für Schwarzpulverbüchsen in .451 oder .54 gibt..

Hat jemand schonmal was in der Richtung gesehen?

Ich weiß nicht wie Bleifrei im Schwarzpulverbereich Verwendung finden kann. Abgesehen von den Kalibern für die es oft bei moderneren Patronen kein Pendant gibt, ist das Konzept des Geschossweges im Laufe einen ganz anderen. Wir können gleich die Vorderladerwaffen die mit einer Rundkugel und einem Patch, oder mit Minié-Geschosse geladen werden ausschließen. Die Hinterladern wurden in der Mehrheit der Fällen mit Patronen und Papierumhüllten Geschosse geladen, oder später vor allem bei den Nitro for Black Ladungen mit sehr dünn Metallummantelte Bleigeschosse. Ich glaube deswegen nicht das Bleifreie Geschosse irgendeinen Platz beim Schwarzpulverschießen haben, es sei wir haben es mit modernen Versionen dieser Waffen zu tun.


Eventuell so was für Vorderlader.

 
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Leute, wenn ihr schon nix wisst - warum gebt ihr dann Antworten als hättet ihr Ahnung? o_O
Ich drösel das mal an dem einen Posting auf, geht vielleicht einfacher.
Ich weiß nicht wie Bleifrei im Schwarzpulverbereich Verwendung finden kann.
Es geht. Und zwar schon lang, es gibt einen Markt dafür. Der Markt wird hauptsächlich durch die verschiedenen Hunting-Seasons generiert. Keiner will die Muzzleloader Season ausfallen lassen, nur weil in seinem Gebiet Bleifrei Pflicht ist.
Dazu sollte man aber Inline-Vorderlader haben oder zumindest Perkussionzündung.
Steinschloss kann Zicken machen. Ich will aber nicht behaupten, dass es komplett unmöglich ist.

Abgesehen von den Kalibern für die es oft bei moderneren Patronen kein Pendant gibt, ist das Konzept des Geschossweges im Laufe einen ganz anderen. Wir können gleich die Vorderladerwaffen die mit einer Rundkugel und einem Patch, oder mit Minié-Geschosse geladen werden ausschließen.
Das sind Äpfel und Birnen miteinander verquirlt.
VL für den Einsatz von Rundkugeln haben einen anderen Drall als VL speziell für Langgeschosse.
Selbst wenn man eins ausschließen könnte - was man weder kann noch muss - wären die VL für RK die aus der einen Drall-Gruppe und die für Minié genau die aus der anderen Gruppe.

Langgeschosse gehen auch aus den Waffen mit RK-Drall, wenn auch nicht alle gleich gut.
Das überaus beliebte Maxi-Ball ist sogar extra dafür entwickelt worden, ursprünglich meines Wissens sogar primär zur Jagd.
Aus eigenem Erleben sind Maxi-Ball ein echter Tip auch für Scheiben-Schützen.
Das Prinzip des Maxi-Ball fußt aber auf dem weicheren Geschossmaterial Blei. Ich wills nicht ausschließen, dass es auch schon jemand bleifrei versucht hat. Dazu bin ich aber zu lang schon nicht mehr in der "Szene" aktiv um das dann mitgekriegt zu haben.

Die Hinterladern wurden in der Mehrheit der Fällen mit Patronen und Papierumhüllten Geschosse geladen, oder später vor allem bei den Nitro for Black Ladungen mit sehr dünn Metallummantelte Bleigeschosse.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Es war (und ist) einfacher eine Papierpatrone zu bauen für Perkussions-Hinterlader, insbesondere im militärischen Bereich. Nötig ist sie nicht.
Es wäre sogar so, dass die höchste Menge Pulver nur dann geht wenn man jegliches Material für eine Hülse weglässt, was jagdlich durchaus erwünscht sein kann.

Paperpatchen und die dünne Metallfolie gehören NICHT zu Perkussions-Hinterladern. Die kamen erst mit "echten" Patronenwaffen richtig ins Spiel.
Das ist nochmal Äpfel und Birnen fleißig miteinander zu einem Smoothie verquirlt.
Ein Perkussions-Hinterlader hat ein leicht übermaßiges Geschoss, so wie unsere heutigen Büchsen auch.
Der Vollständigkeit halber muss man sagen, dass es im Sportbereich durchaus auch Experimente gab, bei denen man eine Form von Paperpatchen für Perkussions-Vorderladerwaffen mit Langgeschossen machte. Ist recht aufwändig, aber der Könner holt da gut was an Präzision raus. (Wäre bzw. ist auch bei der 45-70 so.)

Ich glaube deswegen nicht das Bleifreie Geschosse irgendeinen Platz beim Schwarzpulverschießen haben, es sei wir haben es mit modernen Versionen dieser Waffen zu tun.
Bleifreie sind nicht besser. Und in aller Regel auch teurer. Machbar ist es aber.

Eventuell so was für Vorderlader.

Sabots (sorry, ich hab mich aufgrund des höheren Wissens-Niveaus ab einem bestimmten Punkt fast nur noch mit Schützen aus den Staaten ausgetauscht) sind die Standard-Lösung für Bleifrei in VL.
Alleine Barnes hat meines Wissens mindestens vier verschiedene Typen im Angebot.

Die Sabots sind auch der Grund warum man Steinschloss kritisch sehen muss (genau wie beim Thema Schwarzpulver-Ersatzstoffe für die Treibladung). Der Druckaufbau ist einfach nicht so gut wie bei Perkussionswaffen. Ein Stoffpatch ist für eine Steinschlosswaffe immer noch die optimale Dichtung. Und das ist halt dann eher was für die altbewährte Blei-Rundkugel.

Und weil es schon angesprochen wurde:
Die überaus in Deutschland beliebten "Vollbäder" zum Reinigen von VL kann man machen. Muss man aber nur für bestimmte Bauformen wirklich anwenden. Bei allen anderen geht es auch anders und ist kaum viel mehr Aufwand als das chemische Reinigen einer modernen Patronenwaffe.
Ein Lauf mit Pulversack in der Schwanzschraube ist mit einem echten "Wasser-Einlauf" besser bedient. Andere ohne Pulversack hätten das gar nicht nötig. Typischer Hersteller für Waffen mit Pulversack ist Pedersoli.
 
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Das Problem mit dem Verbot der Vorderladerjagd kann man ja mit einem Sharps umgehen, aber was ich mich immer frage ist, ob es bleifreie Geschosse für Schwarzpulverbüchsen in .451 oder .54 gibt..

Hat jemand schonmal was in der Richtung gesehen?
Dazu müsste ich mich echt neu in die Szene einarbeiten.
Wird schwierig zu finden, weil der Markt hauptsächlich auf der anderen Seite des großen Teichs ist. Und dort die Vorderlader halt der Anreiz über die verschiedenen Jagdsaisonen sind und die Hinterladerwaffen eher nicht.
Die Standard-Bleifrei-Lösung mit dem Sabot wird für Sharps und Co. eher nix sein.

Und .45 sind auch eher nicht so interessant. Das ist nach unseren Maßstäben was für maximal Rehwild. .54 ist schon eher das Mittel der Wahl. Die Hinterlader haben ja auch noch das Problem mit der festgelegten Pulvermenge.
Eine Jagdladung für einen .54er VL hat so seine 95 grs Pulver. Die musst in die Kammer von einer Sharps erstmal reinkriegen. :rolleyes:
 
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Wir sprechen hier aber von richtigen Schwarzpulverwaffen, unter anderem Vorderlader, und nicht von diversen modernen hybriden oder andere Waffen die wie Schwarzpulverwaffen aussehen sollen.

Außerdem wird im obigen Beitrag auch einiges reingemischt von dem gar nicht die Rede ist bei vor allem dem Thema Vorderlader.
 
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Bis vor einigen Jahren habe ich des Öfteren in unserem Pistolen-Verein mit Vorderlader-Revolvern geschossen.
Mittlerweile bin ich noch der letzte verbliebene VL-Schütze, weshalb ich nur noch am Saisonende damit schiesse.

Der Reinigungsaufwand ist mir also durchaus bekannt.
Ich hab auch einen .36er Remington von meinem Vater. Da schieß ich ab und zu. Auch eine .45er VL-Büchse hab ich. Damit schieß ich auch so im Schnitt ein mal im Jahr. Spaß macht das schon auch. Am Sonntag Vormittag war ich wo auf 50m mit dem UHR und dem KK schießen, da haben Zwei mit ihren 1873 UHRs Patronen mit Schwarzpulver geladen verschossen.
Da denk ich mir dann immer: "...da fühl ich mich wohl, da bin ich daheim..." :ROFLMAO:
 
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Vor gefühlt 20000 Jahren, real aber nur 40 Jahren, haben wir in unserer damaligen Schierßmannschaft mal ein Juxschießen mit VL veranstaltet. War Grandios. Laufender mit Hawken .45 Rundkugel.
Ergebnis: wir wollten sowieso mal einen neuen Scheibenrahmen haben, es lag tatsächlich ein Überläufer, und ja, nach einer erklecklichen Zahl von Schüssen lohnt es sich wirklich ,mal sein Gesicht vom Bankräuberimage mittels nicht zu knappen Einsatzes von Seifenwasser in den Originalzustand zu versetzen.
Mein persönliches Fazit nach dieser wirklich lehrreichen Veranstaltung: die Jungs damals , die damit gejagt haben, den wilden Westen überlebt haben, die hatten echt was drauf.
 
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Das Problem mit dem Verbot der Vorderladerjagd kann man ja mit einem Sharps umgehen, aber was ich mich immer frage ist, ob es bleifreie Geschosse für Schwarzpulverbüchsen in .451 oder .54 gibt..

Hat jemand schonmal was in der Richtung gesehen?
Sabots gibt es für Vorderlader. Allerdings nicht alle Kaliber
 
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Wie schon so oft gesagt - die Variante der bleifreien Geschosse für den Vorderlader gibt es dank der Jagd in Kommiefornien zu Hauf. Die Optionen sind

1) Rundkugel aus nicht-bleihaltigem Metall. Diese können wie beihaltige Rundkugeln auch mit einem dickeren Pflaster verladen werden.

2) Die oftmals beschriebenen Treibspiegelgeschosse. Diese nutzen ein i.d.R. etwas weicheres Geschoss als die vergleichbaren Patronengeschosse. In dem fast zum Standard gewordenen 1/2 Inch VL sind in der Regel mit einem .45er Geschoss gestopft. (z.B von Barnes erhältlich)

3) Bleifreie Vollgeschosse mit anderen Methoden der Abdichtung. Das "Trophy copper" z.B. hat einen Plastikgürtel und das Powerbelt einen entsprechenden Gas Check.

Bei der Geschossauswahl für die eigene WAffe einfach gucken, für welchen Drall sie gedacht ist. Faustregel - je länger das Geschoss, desto mehr Drall wird benötigt. Die längeren bleifreien Conicals werden in traditionellen Waffen kaum fliegen. Genauso haben untermäßige Sabots und andere Kugeln, die auf die Expansion durch Pulvergase und Abdichtung durch Kunststoffe setzen oftmals ein Problem mit Waffen, die einen größeren Zündkanal haben.

Ach ja, es gibt immer Ausnahmen von den Regeln, aber generell gedacht:
- Seitenschloss und langer oder mittlerer Drall -> bleifreie RK oder kurzes Vollkalibergeschoss
- Inline -> Sabot oder Vollgeschoss
 

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Bitte beim Thema bleiben und persönliche Streitereien privat klären.
Danke !
 
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Wie schon so oft gesagt - die Variante der bleifreien Geschosse für den Vorderlader gibt es dank der Jagd in Kommiefornien zu Hauf. Die Optionen sind

1) Rundkugel aus nicht-bleihaltigem Metall. Diese können wie beihaltige Rundkugeln auch mit einem dickeren Pflaster verladen werden.
Hast Du dazu Erfahrungen?

Die etwas anderen Verhältnisse von Rundkugelgröße und Pflasterstärke sind logisch - und auch relativ unschädlich. Bei uns ist es zwar Mode das Pflaster eher (zu) dünn zu wählen und die Kugel (zu) dick, aber ich hab genug selber probiert um zu wissen, dass es das nicht braucht.

Aber bei der Wirkung im Ziel müsste es eigentlich deutlich bemerkbar sein. Eine klassische RK deformiert durchaus, das wird bei den Ersatzmaterialien schwierig machbar sein.
Gehen die dann im Kaliber eher größer, frei nach dem Motto "size matters"?
 
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Es wurde und wird dem deutschen Jäger nur aberzogen.
Der Bediener muss andere und eher mehr Kenntnisse haben. (Die jetzt bei uns verloren gehen.)
Dem Wild ist es egal ob Geschosse oder Schrote vorher in einer Hülse gesteckt sind oder nicht. :rolleyes:
Mit "bleifrei" hat sich das alles sowieso erledigt.

Ich jag(te) zwar nicht mit Vorderlader, aber immer wieder mal mit Schwarzpulver-geladenen Patronen mit Bleigeschoss drauf.

Kurze Entfernung, bum und um.... kann mit jeder Nitropatrone mithalten.

Gruß

HWL
 
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Mit "bleifrei" hat sich das alles sowieso erledigt.

Ich jag(te) zwar nicht mit Vorderlader, aber immer wieder mal mit Schwarzpulver-geladenen Patronen mit Bleigeschoss drauf.

Kurze Entfernung, bum und um.... kann mit jeder Nitropatrone mithalten.

Gruß

HWL

Es ist deswegen sicher auch problemlos machbar mit Vorderlader Waffen, wobei bei gefährlichen Wildarten ich jedoch Sorgen hätte was den Backup angeht. Frederick Courteney Selous hat uns zwar mit seinem Vorderlader 4 bore gezeigt das es sogar bei Elefanten geht, aber wie er sich damals in den Siebziger Jahren des 19°Jahrhundert abgesichert hat ist mir nicht bekannt. Heutzutage wird unter aller Wahrscheinlichkeit neben jedem Vorderlader Jäger in Afrika bei der Jagd auf gefährliche Wildarten ein PH mit entsprechender Bewaffnung stehen.

Der Held mit seinem Vorderlader 4 bore 1876
1634109889787.png

Was die Präzision angeht können auch viele Vorderlader mithalten. Ich hatte einen Tryon Rifle Kal.54 der, geladen mit selbst gegossenen Rundkugeln und Patches, eine ausreichende Präzision auf 50m geliefert hat so das man ihn auch problemlos für die Jagd, auf Plain Game zum Beispiel, hätte einsetzen können. Anders ein Springfield Mod.1861 den ich aber nur mit Minié-Geschosse geladen habe und dessen Präzision immer zu wünschen übrig gelassen hat. Letztere ist aber primär nie eine Jagdwaffe gewesen.
 
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Die Präzision meiner Hawken wäre mit Maxibal sicher bis weit über 100m ausreichend um damit Waidgerecht zu jagen, die Wirkung auf Wild kann ich nicht beurteilen da mir da Erfahrung fehlt, da aber die Energie sicher bis >100m ausreicht sehe ich auch da keine Bedenken.
 

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