Vorhaltemaß beim Flüchtigschiessen auf Sauen

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Nicht konstant, aber im Moment der Schussabgabe, wenn man quasi überholt?

Ich habs anhand eines Videos geschätzt, von einem Bekannten am laufenden Keiler...

Vom Anschlag bis zum Schuss dauerte es etwa 0,9 Sekunden, die letzten 0,05s vor dem Schuss legte er mit der Mündung etwa eine Strecke zurück, die 6 mal dem Laufdurchmesser entsprach. Da ich weiß, dass es ein Semiwightlauf ist, hab ich so gerechnet:

6x19x10^(-3) : 0,05 = 2,28 m/s

Unsicherheit in dem Fall: Bei der Zeit relativ gering, denn die kann ich sauber rausschneiden, bei der Strecke: Marker zu Beginn der Zeitrechnung auf den Film und am Ende dann die Strecke messen - etwas Unsicherheit dabei, auch wenn die Kamera eigentlich still stand.

Wie viel letztendlich durch Drehung und wie viel durch andere Bewegung entsteht - für die Bewegungsgeschwindigkeit der Kugel in Laufrichtung der Sau interessiert das nicht.

Die größte Unsicherheit ist die Frage, ob die Geschwindigkeit in dieser Zeit von 0,05s konstant war, oder aber eventuell doch gleichmäßig beschleunigt? Daher auch die Überlegung mit einen Beschleunigungssensor, hier könnte man wirklich jede Bewegung in jede Richtung analysieren.

Auch weiß ich nicht, ob es bei jedem gleich ist? Das Video bot sich halt an, da erstens ruhig gefilmt, zweitens auch ein Treffer...
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

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servus

Man kommt niemals auf 2-3 m/s! Die meisten Waffen sind so etwas über einen meter lang, der Drehpunkt ist die Körpermitte, also müsste man sich in einer Sekunde um ca. 120-180 grad drehen.
stell Dich hin, sage "23" und drehe Dich dabei.. dann wirst Du sehen, weiviel Grad an Körperdrehung Du in einer Sekunde hinbekommst.

Vielleicht sind andere Leute, mit ausreichend Training, ein wenig beweglicher und schneller als Du ? ;)
 
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Hab nochmal zwei Videos analysiert, diesmal von mir. Da komm ich auf einmal auf 7 Laufbreiten, Laufdurchmesser 14mm - macht 1,96m/s... (Treffer 9, 8 Uhr)
Beim anderen sind es 4 Laufbreiten, leider Waffenmodell unbekannt, bei angenommenen 15mm wären es 1,2m/s... (Treffer 8, 7 Uhr)

Beim ersten Video wars eine 10, darum hatte ich das auch zuerst ausgwählt.

Scheint auch sehr personenabhängig zu sein, hab leider nicht mehrere Videos von einer Person, um zu sehen, wie es da streut.
 
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Gelöschtes Mitglied 13232

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servus


stell Dich hin, sage "23" und drehe Dich dabei.. dann wirst Du sehen, weiviel Grad an Körperdrehung Du in einer Sekunde hinbekommst.

Vielleicht sind andere Leute, mit ausreichend Training, ein wenig beweglicher und schneller als Du ? ;)

Und die Sau, die du dann auf 50m beschiesst rennt wie schnell???
Es geht nicht darum, das man maximal kann, sonders was praktisch passiert...
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

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Vorhaltemaße sind furchtbar trügerisch, weil es darum geht, was ich während der Schussabgabe mach. Ich beispielsweise treffe in der Regel dahin, wo ich hinziele, wenn ich sauber schwinge. Weil ich wahrscheinlich erst während des Abziehns überhol. Durch das von der Zielgeschwindigkeit abhängigen Geschwindigkeit meines "Schwingens" ergibt sich dabei quasi das Vorhaltemaß. So zumindest mein Eindruck bei mir. Was hab ich mich schon über Treffer zu weit vorn geärgert. Immer dann, wenn ich Zeit hatte zu überlegen, wie weit ich vorhalten muss... :)
 
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Gelöschtes Mitglied 15976

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Was auch schief geht, ist es einen Schuss als leicht abzutun, weil langsam und nahe drann..........
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

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serfus

Und die Sau, die du dann auf 50m beschiesst rennt wie schnell???
Es geht nicht darum, das man maximal kann, sonders was praktisch passiert...

..ich meine, dazu habe ich mich einige Seiten vorher schon geäussert.

Du musst das nur lesen....

Aber ich schaffe es, mich in einer Sekunde um mehr als 120° zu drehen. Und es ist mir dabei egal, wie schnell eine Sau rennen würde.
Es langt mir, dass ich die Tontauben fehle, die ich beschieße ;)
 
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Ich möchte ja auf der 8 hinten mitte treffen und da hat sich das für meine Waffen und Munitionskombi so bestens bewährt.
Wenn ich jetzt zukünftig mit bleifreier Mun arbeite, werde ich aber die 10 als Treffersitz wählen, da muss ich dann auch erstmal gucken wie es sich auf das Vorhalten auswirken wird. Soll ja das Vorhaltemaß verringern bin mal gespannt!

DJV 8 hinten Mitte ist weit hinter der Mitte der Sau. Mir würde das ja reichen. Aber wie wir hier https://forum.wildundhund.de/thread...fernglas-ein-56-mittelklasse-fg.116902/page-5 gelernt haben ist sogar schon ein Schuss mittendrauf (DJV 10!) ein zwingend unmoralisch.
Gruß-Spitz
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

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servus

DJV 8 hinten Mitte ist weit hinter der Mitte der Sau. Mir würde das ja reichen. Aber wie wir hier https://forum.wildundhund.de/thread...fernglas-ein-56-mittelklasse-fg.116902/page-5 gelernt haben ist sogar schon ein Schuss mittendrauf (DJV 10!) ein zwingend unmoralisch.
Gruß-Spitz
...aber nicht, dass Du jetzt die Zusammenhänge bewusst verwässerst....

Bei der Drückjagd wirst Du wohl sehen, woher die Sau anwechselt und kannst demzufolge hinten und vorne eindeutig unterscheiden.

Also ich könnte das.... bestimmt :)
 
G

Gelöschtes Mitglied 13232

Guest
serfus



..ich meine, dazu habe ich mich einige Seiten vorher schon geäussert.

Du musst das nur lesen....

Aber ich schaffe es, mich in einer Sekunde um mehr als 120° zu drehen. Und es ist mir dabei egal, wie schnell eine Sau rennen würde.
Es langt mir, dass ich die Tontauben fehle, die ich beschieße ;)

Es ging mir bei meiner ersten Antwort darum, dass die theoretische Annahme, dass sich die Mündung mit 2-3m/s bewegt und man diese Geschwindigkeit beim Vorhaltemaß auf die Sau abziehen kann praktisch nicht zutrifft, da sich die Mündung deutlich langsamer bewegt. Beim Skeet schießen ist das wieder anders, aber das macht man eh komplett aus dem Gefühl heraus und zielt nicht.
 
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Ich kann nur empfehlen mit der tatsächlichen DJ Waffe üben, üben und noch mehr üben. Und wenn auf der Bewegungsjagd die Sau kommt, aufnehmen, mitschwingen und (aber auch nur dann!) wenn du dir sicher bist fliegen lassen. Es gibt nahezu unendlich viele Faktoren die dich in der Realität einholen die du vorher nie geübt hast.
Mein Tip: nimm die Waffe immer in Anschlag wenn dich wild anwechselt. Sauen hörst du meist vorher schon. Bereite dich vor, also sofern du es einschätzen kannst und ein variables glas hast anpassen bevor das wild im schussbereich ist, natürlich in Abhängigkeit von Stand. Spart dir wertvolle Sekunden beim ansprechen und schießen. Übe im schießkino das Repetieren im Anschlag. Benutze Handwärmer für die kalte Jahreszeit, mit fast tauben Fingern macht schießen nicht viel Sinn. Du wirst merken das du von mal zu mal sicherer wirst. Je spitzer die Sau auf dich zukommt umso weniger musst du vorhalten. Ich warne ausdrücklich vor Schüssen auf komplett spitz zulaufendens wild. Erstens ist der tödliche Treffpunkt kleiner als ein bierdeckel und zweitens hättest du auf den meisten jagden das uneingeschränkte Kaufrecht. Sprüche wie "nicht geschossen ist auch vorbei" ignorierst du bitte und lässt diese Jagd im nächsten Jahr aus.
Ganz wichtig -> Handys gehören in die Tasche für Notfälle!!!
Einiges kann man aus dem Augenwinkel sehen und reagieren, aber alles andere wild außer Schwarzwild hörst du erst wenn es zu spät ist. Augen und Ohren in alle Richtungen spitzen, dann klappt's auch mit dem Strecke machen. Bin zwar total abgeschweift, aber ich musste mal einiges loswerden, sorry.
Für den Fall es geht auf Erntejagden, wenn keine erhöhte Position (Kugelfang) gegeben ist, brauchst du garnicht erst laden oder kannst direkt nach Hause fahren. Wenn alle 20m ein Schütze steht das gleiche. Ich habe die besten Erfahrungen nicht direkt am Feld gemacht, sondern in einiger Entfernung zu diesem auf den Wechseln. Sobald die sauen die vermeintliche Deckung erreicht haben bremsen sie meist schlagartig ab. Zudem hat der Schütze ausreichend Zeit zum ansprechen und kann sich vorbereiten.
Entschuldigt den abgeschweiften Text.
Am Ende zählt Erfahrung durch üben, schießen wenn man sicher ist und nicht schießen wenn man auch nur eine Sekunde Zweifel hat.


Wmh
 
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Ich kann nur empfehlen mit der tatsächlichen DJ Waffe üben, ... Sprüche wie "nicht geschossen ist auch vorbei" ignorierst du bitte und lässt diese Jagd im nächsten Jahr aus.....

Ganz wichtig -> Handys gehören in die Tasche für Notfälle!!!
.....
Entschuldigt den abgeschweiften Text.
Am Ende zählt Erfahrung durch üben, schießen wenn man sicher ist und nicht schießen wenn man auch nur eine Sekunde Zweifel hat.
Wmh

DANKE! das ist kein abschweifender Text, sondern beschreibt fast exakt meine Einstellung .. manches davon nur in der Theorie, zugegeben. Ich hab schon mal ne Rotte verdaddelt, weil ich fasziniert dem Rehwild zugesehen und zudem die Knarre gesichert hatte. Als dann die 8 Sauen (Mutti + 7 Kleine) in 20m Abstand aus dem Mais kommend über die Schneise durchgerauscht sind, war ich so perplex, daß ich viel zu spät reagierte. Sowas von peinlich... :rolleyes:
Andere DJs waren da schon erfolgreicher und der Treffersitz auch gut, aber ich hatte immer das Gefühl, das es irgendwie Glücksache war. Daher mein Versuch, sich der Sache irgendwie theoretisch zu nähern, aber das war wohl nix.
Anders als beim Flintenschiessen wird aber das "Scheisse-Schiessen" auf Schalenwild ungleich kritischer gesehen. Rasiert man ner Krähe den Stoß ab, kratzt das kaum jemanden, aber ne angeflickte Sau ist echt Mist. Üben in der Praxis ist also ein ziemliches Vabanque-Spiel. Trifft man dreimal gut, alles primstens.
Bei dreimal daneben oder schlecht möchte ich nicht in der Haut des Schützen stecken. Da wird man sehr schnell abserviert.
Der laufende Keiler ist natürlich ein Anfang, aber das gleichförmige Bewegungsbild bringt einen dann auch nicht mehr weiter.
Ich werd`s mal mit dem Schiesskino versuchen - und weiter auf mein Glück hoffen..
Gruß V
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Ein wenig Selbstvertrauen ist ebenfalls nicht verkehrt! Das heißt wenn es beim Schuss auf den laufenden Keiler gut klappt, sich der Bewegungsablauf eingeprägt und konstant gute Treffer erzielt werden, dann geht man auch sicherer auf eine Dj! Sollte sich da vorm Schuss ein schlechtes Gefühl einstellen, einfach den Finger gerade lassen und alles ist gut.
 
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Beim lfd. Keiler bekommt man Sicherheit im Umgang mit der Waffe. Das wichtigste ist mitschwingen und nicht auf passender Höhe vorhalten und reinlaufen lassen. Wie ich schon schrieb kommen auf einer Bewegungsjagd etliche weitere Faktoren dazu. Diese gilt es zu erkennen und zu kompensieren. Das braucht aber Zeit und möglichst viele Gelegenheiten. Irgendwann ist man sich sicher und gibt den Schuss ab den man sich am Anfang vielleicht nicht zugetraut hat. Ohne mich aus dem Fenster zu lehnen würde ich behaupten, dass jeder der ehrlich mit sich selbst ist in dem Moment wo er das erste mal alleine auf dem dj-bock steht und ihn die Sau anwechselt Zweifel bekommt oder bekommen hat. Ich hoffe das keiner schießt wenn er sich unsicher ist oder sowas wie "Ich habs mal probiert". Da platzt mir der Kragen. Das Selbstvertrauen und die Sicherheit kommt mit Zeit und du wirst merken das es nicht unbedingt glückstreffer waren. Im Zweifel einfach den Finger gerade lassen und auf die nächste passende Situation warten.

Also Waidmannsheil und viel Anblick
 

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