Meine Erfahrungen beziehen sich nicht auf den HF, sondern auf BaySF.
Vorab: Sie sind positiv, dennoch bin ich seit heuer kein PB'ler mehr.
Aber zunächst mal mein Hintergrund: Ich hatte keine jagdliche Vorprägung. Den beruflichen (internationale Reisen) und familiären (kleine Kinder) Umständen entsprechend, entschied ich mich für einen Intensivkurs.
Mir war natürlich bewusst, dass die Theorie alleine nicht ausreichend war und dass man beim Staatsforst nicht automatisch mit einem Lehrherrn rechnen sollte, um genügend in die Praxis eingeführt zu werden.
Es wurde vom Revierleiter auch nicht das Blaue vom Himmel versprochen, er wahr ehrlich.
Ich nahm also allen Mut zusammen, und nahm die Herausforderung an.
Oberstes Gebot war für mich, angesichts der Tatsache es mit lebendigem Kreaturen zu tun zu haben, Qualität vor Quantität. Also lieber sauber zu erlegen, als hastig im Jagdeifer und Zugzwang der Abschussquote drauf zu halten. Im Juli etwas später mit dem PB begonnen, hat es im August bereits mit dem ersten Bock geklappt. Sauberer Schuss. Er verendete im Knall. Bilderbuchsituation, Erleichterung und Hin- und Hergerissenheit zwischen Ekstase ob des Erfolges und Auweh, wie versorge ich nun.
Also brach ich den Bock trotz mangelnder Praxis auf. Ich dachte mir, lieber schlecht schärfen, als Wildbret verderben zu lassen, denn ich konnte telefonisch niemanden herbeirufen.
Die Strecke wurde in jenem zunächst nicht größer. Ich lernte im Wald zu beobachten, Fährten und Wechsel zu deuten, Salzlecken anzulegen, um das Rehwild "sichtbarer" zu machen.
Im Folgejahr war ich deutlich erfolgreicher und mir hat nur ein einziger Abschuss zur Erfüllung der Quote gefehlt.
Ich hatte die Zeit so sehr genossen, so dass ich fühlte, dass die Jagd das richtige für mich ist, obwohl ich natürlich immer noch nicht alle Facetten kannte und auch noch nicht kenne, man lernt nie aus.
Zwischenzeitlich lernte ich einen PB-Kameraden kennen, der in jenem Jahr zweigleisig unterwegs war. Er hatte in einem privaten Revier eine Jagdmöglichkeit bekommen. Dort durfte ich ebenfalls schnuppern und hauptsächlich bei der Sauenjagd und Wildschadensverhütung unterstützen. Das nahm mich so sehr ein, dass ich ehrlich gesagt den PB im darauf folgenden Jahr, also letztes Jahr, vernachlässigte.
Ich musste mir eingestehen: beides geht nicht. Ich zog dem Kameraden gleich und gestand dem Förster ein, dass ich mich verändern wollte und den PB nicht mehr verlängern wollte, Ich sagte aber auch, dass es nicht an ihm oder an BaySF lag, sondern dass mich die Weite des privaten Reviers lockte (<100ha versus >700ha).
Wir gingen mit einem herzlichen, kameradschaftlichen und verständnisvollem Abschied auseinander.
Fazit: Man kann, wenn man charakterlich eher eigeninitiativ geprägt ist, durchaus beim Staat jagen...(wenn man mit kleineren Jagdflächen klar kommt)...Natürlich hängt das auch von den Personen ab. Mein Förster war sehr angenehm. Genauso hatte ich meist prima PB-Kameraden, mit einer Ausnahme, wie es im Leben halt so ist.
Angeberei spielte insgesamt nie eine Rolle und man wurde als Anfänger nicht nieder gemacht.
Nun im privaten Revier, habe ich allerdings mehr Möglichkeiten von Praktikern zu lernen, das muss ich gestehen.