Vorsicht vor dem HessenForst

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Wo ist der Unterschied zur Pacht?!
Ich nehm die Aufgaben eines Landbesitzer`s wahr, zahl ihm seine Schäden und zahl obendrauf auch noch Pacht dafür.... Ist kein Unterschied.


Der Eigentümer, übrigens meist eine Genossenschaft hat aber keinen Jagdschein, muss aber jagen.
Du willst jagen hast aber kein Land. Da kann man schon über Geld reden. Sind ja meist viele Eigentümer beteiligt.
Aber der Förster hat einen Schein genau deswegen. Der muss niemanden in den Wald lassen.
Er hat eine Aufgabe, die ihm zuviel Arbeit ist, also wälzt er die Arbeit auf andere ab und lässt sie dafür auch noch bezahlen.
Das ist wie bei Tom Sawyer und dem Gartenzaun.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25821

Guest
Meine Erfahrungen beziehen sich nicht auf den HF, sondern auf BaySF.
Vorab: Sie sind positiv, dennoch bin ich seit heuer kein PB'ler mehr.
Aber zunächst mal mein Hintergrund: Ich hatte keine jagdliche Vorprägung. Den beruflichen (internationale Reisen) und familiären (kleine Kinder) Umständen entsprechend, entschied ich mich für einen Intensivkurs.
Mir war natürlich bewusst, dass die Theorie alleine nicht ausreichend war und dass man beim Staatsforst nicht automatisch mit einem Lehrherrn rechnen sollte, um genügend in die Praxis eingeführt zu werden.
Es wurde vom Revierleiter auch nicht das Blaue vom Himmel versprochen, er wahr ehrlich.
Ich nahm also allen Mut zusammen, und nahm die Herausforderung an.
Oberstes Gebot war für mich, angesichts der Tatsache es mit lebendigem Kreaturen zu tun zu haben, Qualität vor Quantität. Also lieber sauber zu erlegen, als hastig im Jagdeifer und Zugzwang der Abschussquote drauf zu halten. Im Juli etwas später mit dem PB begonnen, hat es im August bereits mit dem ersten Bock geklappt. Sauberer Schuss. Er verendete im Knall. Bilderbuchsituation, Erleichterung und Hin- und Hergerissenheit zwischen Ekstase ob des Erfolges und Auweh, wie versorge ich nun.
Also brach ich den Bock trotz mangelnder Praxis auf. Ich dachte mir, lieber schlecht schärfen, als Wildbret verderben zu lassen, denn ich konnte telefonisch niemanden herbeirufen.
Die Strecke wurde in jenem zunächst nicht größer. Ich lernte im Wald zu beobachten, Fährten und Wechsel zu deuten, Salzlecken anzulegen, um das Rehwild "sichtbarer" zu machen.
Im Folgejahr war ich deutlich erfolgreicher und mir hat nur ein einziger Abschuss zur Erfüllung der Quote gefehlt.
Ich hatte die Zeit so sehr genossen, so dass ich fühlte, dass die Jagd das richtige für mich ist, obwohl ich natürlich immer noch nicht alle Facetten kannte und auch noch nicht kenne, man lernt nie aus.
Zwischenzeitlich lernte ich einen PB-Kameraden kennen, der in jenem Jahr zweigleisig unterwegs war. Er hatte in einem privaten Revier eine Jagdmöglichkeit bekommen. Dort durfte ich ebenfalls schnuppern und hauptsächlich bei der Sauenjagd und Wildschadensverhütung unterstützen. Das nahm mich so sehr ein, dass ich ehrlich gesagt den PB im darauf folgenden Jahr, also letztes Jahr, vernachlässigte.
Ich musste mir eingestehen: beides geht nicht. Ich zog dem Kameraden gleich und gestand dem Förster ein, dass ich mich verändern wollte und den PB nicht mehr verlängern wollte, Ich sagte aber auch, dass es nicht an ihm oder an BaySF lag, sondern dass mich die Weite des privaten Reviers lockte (<100ha versus >700ha).
Wir gingen mit einem herzlichen, kameradschaftlichen und verständnisvollem Abschied auseinander.
Fazit: Man kann, wenn man charakterlich eher eigeninitiativ geprägt ist, durchaus beim Staat jagen...(wenn man mit kleineren Jagdflächen klar kommt)...Natürlich hängt das auch von den Personen ab. Mein Förster war sehr angenehm. Genauso hatte ich meist prima PB-Kameraden, mit einer Ausnahme, wie es im Leben halt so ist.
Angeberei spielte insgesamt nie eine Rolle und man wurde als Anfänger nicht nieder gemacht.
Nun im privaten Revier, habe ich allerdings mehr Möglichkeiten von Praktikern zu lernen, das muss ich gestehen.
 

Westwood

Moderator
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Der Eigentümer, übrigens meist eine Genossenschaft hat aber keinen Jagdschein, muss aber jagen.
Du willst jagen hast aber kein Land. Da kann man schon über Geld reden. Sind ja meist viele Eigentümer beteiligt.

Stimmt ich erbringe eine Leistung die der Eigentümer selbst nicht erbringen kann... Müsste die Jägerschaft eigentlich Geld für nehmen. Da wir aber alle in der Hinsicht schön bescheuert sind tun wir das nicht, sondern zahlen auch noch Geld dafür.
Ist im Forst nichts anderes, da wird aus einer Position die eigentlich Kosten generiert auch noch ein Ertrag erwirtschaftet.
Soll mir recht sein.
 
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Ja schön bescheuert. Aber Ansonsten kann ich dann machen was ich will und habe keinen Chef weil ich der Chef bin.
Was nütz es mir wenn ich nix zahlen muss und für alles um Erlaubnis fragen muss ?
Das schöne an nem Pachtvertrag ist doch das man dem Verpächter auf mal gut auf die Füsse treten kann und Trotzdem noch Jahre lang da lustig jagen kann ... mach das mal wenn du nur nen BGS hast.
 
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"Preise beim Wildhändler" können auch die Endverbraucherpreise sein...

Das könnte auch sein, daran habe ich auch schon gedacht. Jedoch reden wird doch dann nicht mehr über einen günstigen Preis, so wie Vulpes es angedeutet hatte... das er günstig Wildbret von Hessenforst bezieht (auf Niveau von Wildbrethändlerpreisen).
 
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Du interpretierst mich falsch. Ich kenne nicht die Preisliste für Wildhändler von HessenForst. Ich kenne die Wildabgabepreisliste für meinesgleichen in dem für mich zuständigen FA. Ich habe keine Mengenpreise beim Wild, insofern wirkt sich meine Abschussquote auch nicht auf meinen Abnahmepreis aus. Ich habe lediglich das Gegenteil behauptet, der gute Abgabepreis wirkt sich auf meine Bereitschaft zur Selbstabnahme aus. Auf was willst Du eigentlich hier hinaus?

Ich will darauf hinaus / es verstehen, was du damit meinst:

[...]Die Preise in dem FA von HessenForst, in dem ich jage, sind absolut fair und liegen unter den Preisen des Wildhändlers. [...]

Nehmen wir mal an, dass normale Begehungsscheininhaber bei Hessenforst 5€ / KG Rehwild zahlen (sozusagen dann er Einkaufspreis des Begehungsscheininhabers). Ein Wildbrethändler der bei Hessenforst abnimmt zahlt bedeutend weniger als 5€ / KG Rehwild, sagen wir mal 1€ / KG Rehwild (sauber geschossen etc., wenn unsauber dann sicherlich noch weniger).

Wenn du nun Preise unter den Preisen des Wildhändlers erhälst, dann a) respekt und b) wieso und c) wie ist dann der Preis / KG Rehwild?
 
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I... Ein Wildbrethändler der bei Hessenforst abnimmt zahlt bedeutend weniger als 5€ / KG Rehwild, sagen wir mal 1€ / KG Rehwild (sauber geschossen etc., wenn unsauber dann sicherlich noch weniger).
...
Dann müsste man sich ja nicht wundern, wenn es für die privaten Jäger keine Motivation gäbe, viel Rehwild zu erlegen, wenn Hessenforst mit Dumpingpreisen von 1€ / KG Rehwild den Wildpretmarkt zerstören würde.
Wenn ich selber nichts mehr brauche, dann lasse ich ein Kitz im Dezember eben laufen, wenn ich dafür nur z.B. 12 Euro bekomme, das deckt ja nicht einmal die unmittelbaren Unkosten.
 
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Ja schön bescheuert. Aber Ansonsten kann ich dann machen was ich will und habe keinen Chef weil ich der Chef bin.

Dafür hat man aber auch eine ganze Menge Aufgaben, nebenbei, mit denen ein BGS-Inhaber, oder Pirschbezirksinhaber nichts am Hut hat.
Genossenschaftsversammlung, Wildtiererfassung, Planung und Beantragung des Abschusses, Abschußlisten führen, Jagden planen, Reviereinrichtungen bauen, ausbessern, kaufen Wild vermarkten und des weiteren mehr;)
 
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Dann mus man sich ja nicht wundern, wenn es für die privaten Jäger keine Motivation gibt, viel Rehwild zu erlegen, wenn Hessenforst mit Dumpingpreisen von 1€ / KG Rehwild den Wildpretmarkt zerstört.
Wenn ich selber nichts mehr brauche, dann lasse ich ein Kitz im Dezember eben laufen, wenn ich dafür nur z.B. 12 Euro bekomme, das deckt ja nicht einmal die unmittelbaren Unkosten.

"...sagen wir mal 1€ / KG Rehwild!" (Hatte ich oben geschrieben) - Ob der Preis stimmt, weiß ich nicht; war einfach mal ins Blaue unterstellt / phantasiert.
 
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Gelöschtes Mitglied 25569

Guest
"...sagen wir mal 1€ / KG Rehwild!" (Hatte ich oben geschrieben) - Ob der Preis stimmt, weiß ich nicht; war einfach mal ins Blaue unterstellt / phantasiert.
Du hast mich richtig verstanden. Die Erleger haben in dem FA, wo ich jage, sozusagen Vorzugspreise. Deine „Phantasiepreise“ von 1€ pro KG bis zu 5€ pro KG treffen hierbei überhaupt nicht zu. Ich finde es jedoch äußerst interessant, dass Dich diese Preisfrage so hartnäckig umtreibt. Wenn ich jage, denke ich nicht an Preise - leider...
 
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Dafür hat man aber auch eine ganze Menge Aufgaben, nebenbei, mit denen ein BGS-Inhaber, oder Pirschbezirksinhaber nichts am Hut hat.
Genossenschaftsversammlung, Wildtiererfassung, Planung und Beantragung des Abschusses, Abschußlisten führen, Jagden planen, Reviereinrichtungen bauen, ausbessern, kaufen Wild vermarkten und des weiteren mehr;)

Ja, da sollte man schon Spass dran haben.
Aber mir ist es das alles einfach wert.
Wenn man etwas nur macht weil es einfach und/oder billig ist sollte man eh überlegen ob es mit der Passion so weit her ist .
 
G

Gelöschtes Mitglied 25569

Guest
Wenn ich sehe bei wie viel Revierinhabern ich hinter den Abschußlisten herlaufe, jedes Jahr die Gleichen:mad:
Wahrscheinlich sind die damit noch am „tüfteln“ denn Papier ist ja geduldig und Dichtung und Wahrheit sind für manchen so schwer auseinander zu halten.😇 Ich kenne welche, die schreiben jedes Jahr, wenn sie besonders geschickt sind mit leichter Variante, das selbe. Und dann wundert man sich, wenn der Gesetzgeber an genau diesen Punkten den Hebel ansetzt. Aber viele haben entweder noch gar nicht verstanden oder es ist ihnen egal, was da diesbezüglich im neuen Bundesjagdgesetz blüht. Im Forst hingegen muss jedes erlegte Stück vorgewiesen werden, da gibt es nicht viel Spielraum für Fantasie.
 
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2021 Abschusslisten in D größtenteils immer noch analog. 🤦‍♂️

"Zum Glück" gibts in BW das Wildtierportal.
 

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