Hi,
den einen oder anderen alten Bekannten mag es interessieren:
Da wo "Gomba" VGP führte, hab ich mich bemüht via VPS die volle gesetzliche Brauchbarkeit unseres Hundes für den Einsatz bei Wasserjagden zu erreichen.
Die Vorarbeit letztes Jahr, nämlich BP wurde von manchem mir nur virtuell bekanntem Jäger als unnützer Unfug abgetan, weil für derartige Arbeiten gäbe es bitte schön andere Rassen. Für den Schwerpunkteinsatz auf solchen Jagden ganz sicher ja, aber ich hab nun mal etwas Wasser im Revier und ein paar Enten. Dafür lohnt eine andere Rasse nicht, wenn das vorhandene Modell sowohl schwimmt als auch apportiert. Der Gesetzgeber hat Vorschriften erlassen, die gehören eingehalten, also Prüfung.
Zudem jagt es sich spontaner mit dem eigenen Hund. Und überhaupt, andere üben doch für Prüfungen auch Dinge, die sie später nur gelegentlich bis gar nicht jagdlich anwenden.
Also fleißig geübt bis alle VPS-Fächer einwandfrei funktionierten. Nur keine lebenden Enten, weil ich bei den offiziellen Wasserübungstagen der Gegend nie Zeit hatte. Aber da sich der Hund auch so an diesen Tieren interessiert zeigte, machte ich mir da keine weiteren Gedanken - Fehler?
Wichtigstes Prüfungsziel war also "Stöbern mit Ente" bestehen und wenn alles gut ging auch die VPS - wobei ich massive Bedenken hatte beim Fach "Stöbern", weil ca. 150 Drückjagden auf dem Tacho, die letzten davon eine Woche vor der Prüfung, bei der GP* mit Note 4... das könnte nach der vorsteherkonzipierten VPS-Ordnung schief gehen.
Stattdessen brach uns die sonst so zuverlässig Schweißarbeit fast das Genick. Kam Gombas Eywa mit der besten Arbeit in diesem Fach zurück, so lieferten wir die schlechteste - weil ich Depp vergessen hatte, mal Kunstfährte direkt nach großem Standtreiben zu üben. Bei der gegebenen Verleitung durch Schwarzwild und Rehwild in dem Revier war der Hund dadurch absolut im Stöbermodus und nur mit viel Geduld und Spucke zur Arbeit auf einer Kunstfährte zu bewegen. Ein Abruf, 2 Punkte, egal was nun kam, mehr als ein III. Preis war nicht mehr möglich.
Aber wir haben uns tapfer geschlagen. Einen 3er beim Standtreiben, weil angeleint. Ebenfalls je ein Punkt Abzug für je eine Hilfe bei Stöbern ohne Ente und Verlorensuche im deckungsreichen Gewässer, da erinnerte sich der Hund wohl kurzzeitig an seine Rassezugehörigkeit, die er dann aber bei der lebenden Ente wieder hervorragend vergaß. So hervorragend, dass die Richter des Württembergischen Kurzhaarklubs und alle Anwesenden inklusive meinereiner den Mund vor Staunen nicht mehr zu bekamen und das Ganze auch schriftlich fixierten :27: Ach ja, ebenfalls nur 3 Punkte fürs Bringen am Wasser, ich hab da nicht mehr auf Abgabe im Sitz geachtet, kann ja der Hund nix für sein Deppenfraule. Ansonsten alles 4er.
Beim Stöbern im Wald fand der Hund dann zu allem Übel auch noch ein Reh, das er laut jagte - und wovon er sich auf 250m Distanz abpfeiffen ließ - wieder alle Münder offen, weil für die Rassegruppe auch eher untypisch. Das hab ich in der letzten Saison angefangen am Ende vom Trieb, um den Hund schneller zurück zu bekommen, ich hätte nicht gedacht, dass das auch am Anfang funktioniert - wann hätte ich das auch testen wollen.
Wer war der ungewöhnliche Prüfling? Carl vom Riedelberg - Brandelbracke :15: hat mit 174 Punkten im III. Preis mit einer 4h beim Stöbern mit Ente die VPS (o.F.) bestanden.
WH
Canida
Waidmannsheil auch an Martina und Michael und allen anderen, die dieser Tage ihre Prüfungen absolviert haben!
______________
* GP der Bracken hat so wenig mit der VGP/VPS zu tun, dass diese Prüfung nicht zum Ausschluss von der VPS führt - hatte deswegen extra vorher Kontakt mit dem JGHV... bevor jemand meint, wir wären quasi unbefugt gestartet.
Abschließende Bemerkung für Hunderassen-Unkundige: Wer definitiv einen Hund für Wasserarbeit oder Apport an Land oder mit "sicherem" Gehorsam hinterm Wild braucht, der wähle bitte keine Bracke! Das oben Beschriebene ist nicht die Regel, sondern die Ausnahme! Diese Hunde sind für diese Arbeiten nicht gezüchtet, oft wasserscheu und wenn überhaupt nur mit sehr viel Fingerspitzengefühl zum Apportieren auszubilden. Carl ist im Hauptberuf mit Leib und Seele "Schalenwildschubser" und Loshund.
Habe fertig :31:
den einen oder anderen alten Bekannten mag es interessieren:
Da wo "Gomba" VGP führte, hab ich mich bemüht via VPS die volle gesetzliche Brauchbarkeit unseres Hundes für den Einsatz bei Wasserjagden zu erreichen.
Die Vorarbeit letztes Jahr, nämlich BP wurde von manchem mir nur virtuell bekanntem Jäger als unnützer Unfug abgetan, weil für derartige Arbeiten gäbe es bitte schön andere Rassen. Für den Schwerpunkteinsatz auf solchen Jagden ganz sicher ja, aber ich hab nun mal etwas Wasser im Revier und ein paar Enten. Dafür lohnt eine andere Rasse nicht, wenn das vorhandene Modell sowohl schwimmt als auch apportiert. Der Gesetzgeber hat Vorschriften erlassen, die gehören eingehalten, also Prüfung.
Zudem jagt es sich spontaner mit dem eigenen Hund. Und überhaupt, andere üben doch für Prüfungen auch Dinge, die sie später nur gelegentlich bis gar nicht jagdlich anwenden.
Also fleißig geübt bis alle VPS-Fächer einwandfrei funktionierten. Nur keine lebenden Enten, weil ich bei den offiziellen Wasserübungstagen der Gegend nie Zeit hatte. Aber da sich der Hund auch so an diesen Tieren interessiert zeigte, machte ich mir da keine weiteren Gedanken - Fehler?
Wichtigstes Prüfungsziel war also "Stöbern mit Ente" bestehen und wenn alles gut ging auch die VPS - wobei ich massive Bedenken hatte beim Fach "Stöbern", weil ca. 150 Drückjagden auf dem Tacho, die letzten davon eine Woche vor der Prüfung, bei der GP* mit Note 4... das könnte nach der vorsteherkonzipierten VPS-Ordnung schief gehen.
Stattdessen brach uns die sonst so zuverlässig Schweißarbeit fast das Genick. Kam Gombas Eywa mit der besten Arbeit in diesem Fach zurück, so lieferten wir die schlechteste - weil ich Depp vergessen hatte, mal Kunstfährte direkt nach großem Standtreiben zu üben. Bei der gegebenen Verleitung durch Schwarzwild und Rehwild in dem Revier war der Hund dadurch absolut im Stöbermodus und nur mit viel Geduld und Spucke zur Arbeit auf einer Kunstfährte zu bewegen. Ein Abruf, 2 Punkte, egal was nun kam, mehr als ein III. Preis war nicht mehr möglich.
Aber wir haben uns tapfer geschlagen. Einen 3er beim Standtreiben, weil angeleint. Ebenfalls je ein Punkt Abzug für je eine Hilfe bei Stöbern ohne Ente und Verlorensuche im deckungsreichen Gewässer, da erinnerte sich der Hund wohl kurzzeitig an seine Rassezugehörigkeit, die er dann aber bei der lebenden Ente wieder hervorragend vergaß. So hervorragend, dass die Richter des Württembergischen Kurzhaarklubs und alle Anwesenden inklusive meinereiner den Mund vor Staunen nicht mehr zu bekamen und das Ganze auch schriftlich fixierten :27: Ach ja, ebenfalls nur 3 Punkte fürs Bringen am Wasser, ich hab da nicht mehr auf Abgabe im Sitz geachtet, kann ja der Hund nix für sein Deppenfraule. Ansonsten alles 4er.
Beim Stöbern im Wald fand der Hund dann zu allem Übel auch noch ein Reh, das er laut jagte - und wovon er sich auf 250m Distanz abpfeiffen ließ - wieder alle Münder offen, weil für die Rassegruppe auch eher untypisch. Das hab ich in der letzten Saison angefangen am Ende vom Trieb, um den Hund schneller zurück zu bekommen, ich hätte nicht gedacht, dass das auch am Anfang funktioniert - wann hätte ich das auch testen wollen.
Wer war der ungewöhnliche Prüfling? Carl vom Riedelberg - Brandelbracke :15: hat mit 174 Punkten im III. Preis mit einer 4h beim Stöbern mit Ente die VPS (o.F.) bestanden.
WH
Canida
Waidmannsheil auch an Martina und Michael und allen anderen, die dieser Tage ihre Prüfungen absolviert haben!
______________
* GP der Bracken hat so wenig mit der VGP/VPS zu tun, dass diese Prüfung nicht zum Ausschluss von der VPS führt - hatte deswegen extra vorher Kontakt mit dem JGHV... bevor jemand meint, wir wären quasi unbefugt gestartet.
Abschließende Bemerkung für Hunderassen-Unkundige: Wer definitiv einen Hund für Wasserarbeit oder Apport an Land oder mit "sicherem" Gehorsam hinterm Wild braucht, der wähle bitte keine Bracke! Das oben Beschriebene ist nicht die Regel, sondern die Ausnahme! Diese Hunde sind für diese Arbeiten nicht gezüchtet, oft wasserscheu und wenn überhaupt nur mit sehr viel Fingerspitzengefühl zum Apportieren auszubilden. Carl ist im Hauptberuf mit Leib und Seele "Schalenwildschubser" und Loshund.
Habe fertig :31:
