VSwP/VFsP/VGP

Registriert
14 Sep 2005
Beiträge
2.933
Ein Aspekt findet bei der Fährtenarbeit wenig Beachtung. Es ist der bei einem flüchtigen und vielleicht noch angekupfertem Stück Wild vorhandene „Abrieb“ der Decke an der die Fluchtstrecke säumenden Vegetation. Diese Komponente decken die 3 Richter beim Legen der Fährte mit Textilfasern locker ab. Von daher kann die Formel, dass nach 4 h die menschliche Witterung zu vernachlässigen wäre, nicht ansatzweise stimmen.
Ich bin nach meinen ersten Erfahrungen mit bleifreier Munition vor 10 Jahren auch zum Fährtenschuh übergegangen, denn er ist der beste Kompromiss für die Vorbereitung auf schwierige Suchen. Laufschüsse mit wenig bis gar keinem Schweiß. Zugesetzte An- und Ausschüsse. Die VGP-Fährte simuliert die kurze Totsuche.
Allen Prüfungen eigen ist die Tatsache, dass der Hund sich genau wie in der Ausbildung auf die Tatsache einstellen kann und muss, dass Anschuss und Verlauf der Wundfährte schon vertrampelt worden sind. Er muss also lernen, menschliche Witterung zu ignorieren. Er muss lernen, die Witterung anderer Hunde, die vor ihm auf der Fährte gearbeitet haben, also Stöbern oder Nachsuche, zu ignorieren.
Zum einem Vorsteher gehört die VGP dazu. Das ist so. Er soll der Allrounder sein. Eine VFSP obendrauf sollte das Ziel sein.
Die VGP-Schweissarbeit sollte ohne große Diskussion auf 600 m erweitert werden. Schon wegen der Diskussion um die Anerkennung der Brauchbarkeit.
Die VSwP/VFSP sollte generell in wildreichen Revieren erfolgen. Abspringendes Wild, frischwarme Verleitungen, grossflächig überbrochene Bereiche sind echte Hürden.
Und der Beginn darf auch gern 100 m auf staubtrockenen Stoppeln liegen. Das fetzt auch.
 
Zuletzt bearbeitet:

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Ein Aspekt findet bei der Fährtenarbeit wenig Beachtung. Es ist der bei einem flüchtigen und vielleicht noch angekupfertem Stück Wild vorhandene „Abrieb“ der Decke an der die Fluchtstrecke säumenden Vegetation. Diese Komponente decken die 3 Richter beim legen der Fährte mit Textilfasern locker ab. Von daher kann die Formel, dass nach 4 h die menschliche Witterung zu vernachlässigen wäre, nicht ansatzweise stimmen.
So ist es. Jeder, der seinem Hund schon mal unvoreingenommen bei der Fährtenarbeit zugesehen hat, kennt das Beschnüffeln der Vegetation bis in Kniehöhe.

Dazu kommen die Partikel, die jedes Lebewesen ohnehin permanent verliert, die mit der Zeit zu Boden sinken, an Gebüsch und Unterholz hängenbleiben und den Verlauf der Fährte wie ein Staubschleier auskleiden.
 
Registriert
14 Sep 2005
Beiträge
2.933
Und in der Praxis ist der Schweiß sowieso meist weg. Fliegen, Regen und im Falle der Erntemaschinen an Raps und Mais fehlt der Anschuss gleich ganz.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: z/7
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
5.985
Ein Aspekt findet bei der Fährtenarbeit wenig Beachtung. Es ist der bei einem flüchtigen und vielleicht noch angekupfertem Stück Wild vorhandene „Abrieb“ der Decke an der die Fluchtstrecke säumenden Vegetation. Diese Komponente decken die 3 Richter beim Legen der Fährte mit Textilfasern locker ab. Von daher kann die Formel, dass nach 4 h die menschliche Witterung zu vernachlässigen wäre, nicht ansatzweise stimmen.
Ich bin nach meinen ersten Erfahrungen mit bleifreier Munition vor 10 Jahren auch zum Fährtenschuh übergegangen, denn er ist der beste Kompromiss für die Vorbereitung auf schwierige Suchen. Laufschüsse mit wenig bis gar keinem Schweiß. Zugesetzte An- und Ausschüsse. Die VGP-Fährte simuliert die kurze Totsuche.
Allen Prüfungen eigen ist die Tatsache, dass der Hund sich genau wie in der Ausbildung auf die Tatsache einstellen kann und muss, dass Anschuss und Verlauf der Wundfährte schon vertrampelt worden sind. Er muss also lernen, menschliche Witterung zu ignorieren. Er muss lernen, die Witterung anderer Hunde, die vor ihm auf der Fährte gearbeitet haben, also Stöbern oder Nachsuche, zu ignorieren.
Zum einem Vorsteher gehört die VGP dazu. Das ist so. Er soll der Allrounder sein. Eine VFSP obendrauf sollte das Ziel sein.
Die VGP-Schweissarbeit sollte ohne große Diskussion auf 600 m erweitert werden. Schon wegen der Diskussion um die Anerkennung der Brauchbarkeit.
Die VSwP/VFSP sollte generell in wildreichen Revieren erfolgen. Abspringendes Wild, frischwarme Verleitungen, grossflächig überbrochene Bereiche sind echte Hürden.
Und der Beginn darf auch gern 100 m auf staubtrockenen Stoppeln liegen. Das fetzt auch.


OMG! Bitte nicht so viele Fakten!!!
 
Registriert
14 Sep 2005
Beiträge
2.933
So, Rechner zu. Ob zu den Hunden, ab in den Busch. Gelände aussuchen, um jungen Führern mit jungen Hunden Gelegenheit zu geben, die Fährtenschuharbeit zu lernen.
 
Registriert
14 Sep 2005
Beiträge
2.933
Im Übrigen, wer immer hier im Faden den Tip zur KLM-Postille gab. Herzlichen Dank. Ist eine gelungene Zusammenfassung für alle die, die sich scheuen, der Borngräber zu lesen. Was logisch, wenn schon die PO nicht gelesen wird.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Im Übrigen, wer immer hier im Faden den Tip zur KLM-Postille gab. Herzlichen Dank. Ist eine gelungene Zusammenfassung für alle die, die sich scheuen, der Borngräber zu lesen. Was logisch, wenn schon die PO nicht gelesen wird.
Scheuen ist gut. Der Schinken ist sauteuer und, ehrlich, ich hatte inhaltlich mehr erwartet für das Geld. In ein Mantrailing-Seminar investiert bringt es einen deutlich weiter.

Das :
Fährtenarbeit ist so zu einem wesentlichen Teil ein Gehorsamsfach. Der Hund soll auf einer Fährte angesetzt nur diese arbeiten und nicht auf eine verlockendere Verleitung changieren. Neben Anlagen und Ausbildung ist somit der Gehorsam des Hundes wichtiger Faktor für den Erfolg.

hast Du wohl übersehen?
:rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Weil Du den Text als gelungene Zusammenfassung apostrophierst. Was für die technischen Teile ja durchaus zutrifft. Der Begriff Gehorsam ist hier jedoch völlig fehl am Platz.
 
Registriert
7 Jul 2020
Beiträge
3.370
Scheuen ist gut. Der Schinken ist sauteuer und, ehrlich, ich hatte inhaltlich mehr erwartet für das Geld. In ein Mantrailing-Seminar investiert bringt es einen deutlich weiter.

Das :


hast Du wohl übersehen?
:rolleyes:
Beim Borngräber war ich eigentlich nur überrascht, wie viel allgemein Blabla darin steht.
Warum die Autoren, und das gilt nicht nur für Borngräber diese ganze Grundlagen über Haltung oder bei ihm die persönlichen Vorraussetzungen des Privatlebens des Hundeführers etc. in so ein Werk schreiben müssen, ist mir schleierhaft. Wenn ich so ein Fachbuch kaufe, erwarte ich eigentlich eine Hilfe, wie ich meine Ausbildung verbessern kann, und zwar ganz speziell in diesem Bereich, ich erwarte kein Allgemeinwerk über Hundehaltung.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Das kommt noch dazu. Beim Baumann hat es wenigstens noch nostalgisch historischen Wert, aber in neueren Werken ist es höchst überflüssig. Der Richter ist noch krasser. Der kost aber keine 100 Teuronen in Hochglanz. Naja, vllt findet es in 100 Jahren ja Anklang in Historiker-Kreisen.
 
Registriert
24 Feb 2021
Beiträge
514
Der Borngräber ist aus meiner Sicht neben einem Fachbuch auch der Versuch des Autors sich selbst ein "Vermächtnis" zu setzen. Das erklärt einerseits die allgemeinen Gedanken zu aus seiner Sicht richtigen Hundeführern und die umfassende Darstellung seines Werdegangs und seiner Leistungen mit dem Schweißhund.

Ich fand das Buch interessant aber als Ausbildungsratgeber ist es nur bedingt zu gebrauchen.

Wenn man für die Einarbeitung des Hundes auf die Fährte eine Anleitung haben möchte, ist man mit Wilkening, Erfolgreiche Nachsuche meiner Ansicht nach ganz gut bedient. Es handelt sich dabei aber um eine sehr knappe Ausführung, was von einigen auch kritisiert wird.
 
Registriert
4 Feb 2009
Beiträge
10.416
Ich konnte Borngräber persönlich erleben und bin gewiss kein besonderer Freund von ihm, aber er ist eine andere Hausnummer als Wilkening!
 
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
5.985
Der Borngräber ist aus meiner Sicht neben einem Fachbuch auch der Versuch des Autors sich selbst ein "Vermächtnis" zu setzen. Das erklärt einerseits die allgemeinen Gedanken zu aus seiner Sicht richtigen Hundeführern und die umfassende Darstellung seines Werdegangs und seiner Leistungen mit dem Schweißhund.

Ich fand das Buch interessant aber als Ausbildungsratgeber ist es nur bedingt zu gebrauchen.

Wenn man für die Einarbeitung des Hundes auf die Fährte eine Anleitung haben möchte, ist man mit Wilkening, Erfolgreiche Nachsuche meiner Ansicht nach ganz gut bedient. Es handelt sich dabei aber um eine sehr knappe Ausführung, was von einigen auch kritisiert wird.

Die Tatsache, dass an der Neuauflage nunmehr eine Weimaraner-führende Co-Autorin mehr oder weniger maßgeblich mitgewirkt hat, macht diese auch nicht wirklich Ziel führender...
 
Registriert
24 Feb 2021
Beiträge
514
Borngräber ist sicher ein fachliches Schwergewicht, dessen Erfahrungen und Können aus meiner Sicht nicht in Frage steht. Sein Werk stellt aber leider keine einfach zu handhabende "Anleitung" für das Abführen des Hundes dar.

Ja, die Einbeziehung des Weimaraners hab ich im Hinblick auf die erste Auflage auch nicht verstanden. Die erste Auflage gefiel mir besser, hat einen nostalgischen Charme. :LOL:
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
144
Zurzeit aktive Gäste
358
Besucher gesamt
502
Oben