Wärmebild-Borkenkäfer

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Hallo!
Ich habe mal eine spezielle Frage:Kann man mit einer Wärmebildkamera Fichten lokalisieren,die von Borkenkäfern befallen sind? Strahlen die Tierchen im Frühjahr genug Wärme unter der Rinde ab,so daß der Stamm sich von unbefallenen abhebt?
Hat das vielleicht schon mal jemand ausprobiert?
Wie sieht ein Ameisenhaufen im Winter aus, wenn die Tiere sich ins Innere des Nestes zurückziehen??
MfG
Artur
 
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Das ist eine interessante Frage!
Wir sind gerade ein wenig am schauen wegen Drohne + WBK zur Kitzrettung. Habe einen Sponsor der einen nicht unerheblichen Teil finanzieren würde. Wenn ich die WBK hier betrieblich nutzen könnte, dann wäre eine Anschaffung schon wieder etwas näher gerückt...
 
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Ist einen Versuch wert, wird aber nicht gelingen. Borkenkäfer leben nicht im Volk.
Bei Bienen geht es sehr gut, im Winter die Volksstärke und Sitz der BIENENTRAUBE im HOLZKASTEN zu sehen. Es gab kürzlich einen Bericht in der "Biene" vom DLV Verlag bei der FLIR one eingesetzt wurde.
Bei meinen Bienen im Styropor Kasten geht es nicht, der isoliert zu stark.
Schöne Bilder davon gibt es unter https://bieneneber.ch/winterkontrolle-bienenvoelker-flir-waermebildkamera/
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Insekten sind ektotherm (wechselwarm) damit entspricht die Körpertemperatur der Umgebungstemperatur.
Die Tiere "strahlen" also unter der Rinde keine Temperatur über der Umgebungstemperatur ab und sind somit nicht detektierbar.
 
S

scaver

Guest
Der Baum schwitzt vor Angst, wenn der Borkenkäfer kommt, das kann man mit der Wärmebildkamera sehen. Baumflüster konnen das auch, der bekannteste glaube ich, ist ein Förster. Die Insekten sind wechselwarm, wegen der Tarnung. Ansonsten, wollte der TS sicher einen Scherz machen.
sca
 
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Nein wollte ich nicht!!
Das Insekten wechsellwarm sind ist mir bekannt!Die Bienen im Stock und die Ameisen im Nest strahlen in bestimmten Lebenslagen mal mehr und mal weniger Wärme ab.Die Frage ist, ob die Borkenkäfer dies unter bestimmten Umständen auch tun, etwa wenn es zu einem starken Fraß an sogenannten "Partybäumen" kommt!Dieses Verhalten wird durch starkes Ausschütten von Pheromonen ausgelöst!
Die Bienen im Stock können mit Wärmebild im Winter genau lokalisiert werden!
Frage war, trotz wechselwarm:Geht das mit Borkenkäfern vielleicht auch?
 
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Ja natürlich, mein Freund der Baum, der hat Angst.

Aber wenn ich oder der gute Förster Wohlleben dem Baum die geheimen Worte (Wichtelworte?) zuraune, dann beruhigt er sich wieder und spricht mit seinen Baumbrüdern, und schon singen wieder ewig die Wälder von Björndal oder wo auch immer.

Eine ganz andere Sache ist das jedoch mit den Insekten. Eigentlich wären sie ja gleichwarm, aber diese cleveren Kerbtierchen haben das wohl spitzbekommen, dass das eine viel bessere Tarnung ergäbe, wenn sie keine verräterische Wärmesignatur abgeben täten. Gesagt getan: zack bumm, schon tappt der Käferfeind im Dunkeln.

(Sorry, @scaver ... das musste sein: Es ist diese Vermenschlichung... da landet man immer ganz schnell bei Erdmutter Gaia, und davon bekomme ich Ausschlag :)
 
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Ich glaube nicht, dass es funktioniert. Falls es überhaupt Temperaturunterschiede gibt, dürften die sehr gering sein. Wenn ich mir dann die unterschiedliche Wärmestrahlung der Bäume ansehe, die daher kommen, welcher Baum grad ein paar Sonnenstrahlen mehr eingefangen hat, ...
Und wenn du für WBK-Detailbilder nah genug dran bist, dann siehst du wahrscheinlich auch die Bohrlöcher;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Nein wollte ich nicht!!
Das Insekten wechsellwarm sind ist mir bekannt!Die Bienen im Stock und die Ameisen im Nest strahlen in bestimmten Lebenslagen mal mehr und mal weniger Wärme ab.Die Frage ist, ob die Borkenkäfer dies unter bestimmten Umständen auch tun, etwa wenn es zu einem starken Fraß an sogenannten "Partybäumen" kommt!Dieses Verhalten wird durch starkes Ausschütten von Pheromonen ausgelöst!
Die Bienen im Stock können mit Wärmebild im Winter genau lokalisiert werden!
Frage war, trotz wechselwarm:Geht das mit Borkenkäfern vielleicht auch?

Wenn staatenbildene Insekten Wäme "abstrahlen" dann deshalb weil sie die Wärme durch Bewegung selber produzieren.
Dazu kommt im Winter die große Temperaturdifferenz zwischen Bienentraube und Umgebung.
Dies läßt eine gute Detektion zu.
Borkenkäfer sind sommeraktiv und Leben unter der Borke.
Ein einzelner Borkenkäfer (oder deren Larve) müsste dann soviel Wärme abstrahlen das er auch noch den "Dämmstoff" Holz unter dem er sitzt signifikant erwärmt um detektiert werden zu können.

Eine Thermografiekamera analytisch einzusetzten Bedarf im übrigen sehr viel Erfahrung.
Nicht umsonst gibt es genormte Zertifikationen in dem Bereich.
Thermografie ist mehr als bunte Bilder zu produzieren.
Und die Kameras die im "High End" wie z.B. Gebäudethermografie eingesetzt werden sind schon eine ganz andere Preis und Leistungklasse.
Hier sprechen wir dann von detektierbaren Temperaturunterschieden von 0,05 °C.
 
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Danke für fachlich qualifizierte Antworten!
Ich habe keine Erfahrung mit Wärmebildern,war nur so ein Gedanke mit den Borkenkäfern!
Freundlicherweise haben mir jetzt 2 Jäger zum Frühjahr/Sommer ihre Kamera zum ausprobieren zugesagt!!
Auch wenn es nicht gehen soll,ein Versuch ist es wert.....
Gruß
Artur
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Zur Aufnahme von Waldschäden werden Luftbilder mit Infrarotfilm gemacht, was man als indirekten Nachweis dann nehmen kann. Funktioniert aber erst bei eingetretender Schädigung, aber schon in dem Bereich den das menschliche Auge noch nicht wahrnehmen kann.
Dient der großflächigen Aufnahme.

Hier ein Wiki- Artikel:

https://de.wikipedia.org/wiki/Infrarotfotografie


CdB
 
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Ich persönlich finde es schade, daß die Frage hier teilweise so ins lächerliche gezogen wird! Es gibt keine dummen Fragen (wenn sie ernst gemeint ist), sondern nur dumme Antworten bzw. Antwortgeber!

Genau die genannten geringen Temperaturunterschiede sind doch die Möglichkeit, welche tatsächlich besteht und auch visualisiert werden könnte. Ob technisch / praktisch umsetzbar ???

Wenn der Borkenkäfer im Baum ist, dann ist es ja nicht ein Einzeltier sondern tausende Larven die fressen und sich bewegen. Zusätzlich wird der Baum aktiv (solange er kann) und auch Pilze (Bläue!) sind unter der Rinde aktiv = Stoffwechselvorgänge = Umsetzung von Energie = Wärme

Wenn es praktisch funktionieren soll, sehe ich einige Vorraussetzungen als unbedingt nötig an:
- extrem empfindliche Kamera
- Suche nur in der Nacht bzw. frühen Morgenstunden
- starker Befall, aber von Boden aus noch nicht sichtbar

Ich persönlich finde den Gedanken noch immer interessant...
 

z/7

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Zur Aufnahme von Waldschäden werden Luftbilder mit Infrarotfilm gemacht, was man als indirekten Nachweis dann nehmen kann. Funktioniert aber erst bei eingetretender Schädigung, aber schon in dem Bereich den das menschliche Auge noch nicht wahrnehmen kann.
Dient der großflächigen Aufnahme.

Der Einsatz auf Borkenkäfer ist durch den Umstand erschwert, daß Bäume, die aus wasserhaushaltstechnischen Gründen Trockenstreß haben, die gleichen Symptome zeigen, aber deswegen nicht entnommen werden müßten. Somit hat man damit nicht allzuviel gewonnen, da eine Untersuchung auf Bohrmehl und Bohrlöcher trotzdem erforderlich ist.

Zur Früherkennnung ist Bohrmehl unschlagbar, da das theoretisch schon sichtbar ist, wenn der Baum noch gar nicht gemerkt hat, daß die Wasserzufuhr knapp wird. Hundenasen sind auch eine Möglichkeit.
Luftbilder können eine Unterstützung für terrestrische Suche sein, mit der man diese effizienter gestalten kann. Mehr steht momentan nicht im Raum.

Den Wärmebildansatz vom Boden aus könnte ich mir aber auch gut vorstellen. Bohrmehl hat den großen Nachteil, daß es weggeblasen und durch Regen weggeschwemmt wird. Dann steht man vor dem Baum, und müßte grad beim Kupferstecher erstmal hochklettern. Ein Schwenk mit der Kamera durch den Bestand, und relevante Bäume sind eindeutig zu erkennen, das wär schon was.
 
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8 Nov 2015
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Hallo wernerzwo und z/7!!
Genau so ist mein gedanklicher Ansatz!!
Das Problem in unseren Wäldern ist die Verteilung der Fichtenblöcke über die gesamte Fläche der Försterei,Nord-Süd 55 km und Ost-West 25km Luftlinie!!
Man kennt die Fichtenecken in denen immer mal wieder Käfer zu schaden gehen.
Der Herbst hat aber gezeigt,daß auch in Käferuntypischen Flächen Befall vorhanden war, tw. mit starkem Fraß und Larvenentwicklung in 4.Generation bis 05.November!!
Zudem kommen noch die Trockenschäden, deren Ausmaß erst diesen Sommer so richtig sichtbar werden!!
Deshalb die Frage nach Wärmebild um evtl. etwas System in das Chaos zu kriegen!!
 

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