Nach einigen Ansitzen mit dem Pulsar Axion XQ38 LRF kann ich folgendes Zwischenfazit abgeben:
Bei den ersten Ansitzen hat mit das Gerät zunächst nicht vollständig überzeugt, zum Einen waren die Bedingungen sehr schwierig (sehr hohe Luftfeuchte, ein sehr trüber, nebliger Tag), zum Anderen muss man sich mit dem Gerät und vor allem mit den Einstellungen ja etwas einfuchsen. Nach 5, 6 Ansitzen bin ich jedoch mit dem Axion ziemlich zufrieden, ich jage allerdings in einem ausschließlichen Feldrevier.
Display: Das Oled-Display ist wirklich super: knackscharf, lässt sich ziemlich dunkel stellen (ich nutze meist die dunkelste Einstellung). Die Symbole (lassen sich übrigens separat hell und dunkel stellen) sind absolut nicht verpixelt. Allerdings hat das Display keine native Auflösung (höher aufgelöst als der Sensor), was ein wenig zulasten der Abbildungsqualität gehen dürfte
Verarbeitung: Tadellos. Absolut wertig, angefangen beim Ladegerät und Ladekabel bis hin zum Gerät, einwandfrei. Man hat wirklich das Gefühl, ein hochwertiges Gerät in der Hand zu haben. Überrascht hat mich, dass sich das Gerät durch die Magnesiumlegierung nicht allzu kalt anfühlt. Nicht so überzeugend ist allerdings die Tasche für den Jagdeinsatz, eigentlich ist sie ok, aber warum man bei einem Gerät zur Jagd laute, klimpernde Reißverschlüsse einsetzt, keine Ahnung. Hier wäre ein Magnetverschluss vielleicht besser gewesen, den hat selbst die ebenfalls sehr hochwertige Verpackung. Ich such jedenfalls noch nach einer passenden Tasche für die Pirsch. Habt ihr Ideen?
Akku: Der Hauptgrund für mich, das Axion zu kaufen, da auswechselbar. Die neuen APS5 (anderes Format als die bisherigen Akkus der Axion-Serie) halten bei mir 5-6 Stunden, was in den meisten Fällen sicher reicht. Ich habe mir allerdings noch einen zweiten Akku gekauft. Alternativ könnte man den Akku auch im Gerät über USB-C laden, habe ich jedoch noch nicht getestet.
Abbildungsleistung: Insgesamt bin ich ziemlich zufrieden, auch wenn ich zugeben muss, dass ich außer einen Pulsar Core FXQ55 keinen Vergleich zur Hand hatte. Insofern ist dies ein absolut subjektiver Eindruck. Das Sehfehld ist durch die 3,5-fache Grundvergrößerung relativ klein, was mich, als reiner Feldjäger aber nicht stört. Ein Reh ist auf 400m noch sicher als Reh anzusprechen, wenn es denn breit steht. Für mich absolut top. Was jedoch auffällt, die Abbildung der Umgebung hat bei schwierigen Bedingungen noch Luft nach oben, das ist sicher auf die F1,2-Linse zurückzuführen, wodurch der reale NETD-Wert höher als bei einer 1,0er Linse. Ob der Image-Boost-Modus wirklich etwas bringt, bin ich mir noch nicht sicher.
Handhabung: Das Gerät ist trotz des Laser-Entferungsmessers kompakt. Die Menüs, unterschiedlichen Bildmodi etc. sind eigentlich selbsterklärend. Ich finde die Bild-in-Bild-Funktion ziemlich nützlich. Allerdings muss man diese, wenn das Gerät ein paar Minuten ausgeschaltet ist, jedes Mal wieder manuell aktivieren. Das ist relativ nervig.
Laserentfernungsmesser: Funktioniert gut, jedenfalls bis einige hundert Meter. Ob die angegebenen 1000m wirklich funktionieren, keine Ahnung. Für mich reichen eigentlich 200m, Messungen funktionieren aber auch über 400m. Wenn die Luftfeuchte sehr hoch ist, oder es neblig ist, lässt die Reichweite aber etwas nach. Durch den Laserentferungsmesser muss man auf die Stream Vision-Funktion verzichten, was aus meiner Sicht aber ohnehin eher Spielerei ist.
Fazit: Für den reinen Feldjäger ein sehr gutes Gerät. Ich bin jedenfalls zufrieden.