Um das "Gesamtbild" zu diskutieren: Die Alternative zum Mitbringen der eigenen Waffe ist ja die Leihwaffe. Hierzu ein paar Überlegungen:
Wenn man an den Jagdurlaub noch einen allgemeinen Urlaub dranhängt, der Familie zuliebe (zB Kapstadt), oder gar ne Mietwagentour, scheidet das Mitbringen der eigenen Waffe meist aus.
Wenn man eine Leihwaffe nutzen will, sollte man den JF/PH fragen, was für Waffen der genau da hat. In Namibia gibt es auch Jagdfarmen mit R93 Gewehren, nur will man sowas vorher wissen. Recht verbreitet sind die Remington 700 und die Winchester 70. Dann kann man ja überlegen ob man mit diesen Waffen jagen will. Generell sollte man eher keine deutsche Hightechwaffen des 21. Jh. erwarten (Feinabzüge mit geringem Abzugsgewicht, Geradezugrepetierer, neue deutsche ZFR).
Auf der anderen Seite steht, mit der eigenen Waffe zu jagen.
Die erste Frage ist ob die eigene Waffe dazu wirklich geeignet ist, also Abzug, Kaliber und Optik+offene Visierung. Wenn man Oryxantilopen erfolgreich und möglichst unproblematisch zur Strecke bringen will (hier gehts ja um das südliche Afrika und die Oryxe sind die schusshärtesten der Antilopen, also ist der Oryx der kritische Punkt, danach kommen mE die Gnus), empfehle ich eindeutig .300 Win und aufwärts, 30-06 nur bei Laborierungen die alles ausreizen und dann geprüft treffsicher sind (kritisch: Hornady Superformance)., d.h. 308 usw ist mE rrraus. Andere werden da anderes empfehlen und in Gebieten mit dünner Vegetation mag das Nachschießen und Finden leichter sein, aber wenn schlussendlich der angeschweißte Oryx nicht gefunden wird, muss er bezahlt werden und es entsteht Frust.
Kommt man zum Ergebnis, dass die eigene Waffe tauglich ist (ggf. hat man aufgerüstet), so ist mein persönlicher Rat, lieber mit der eigenen Waffe zu jagen. Mit der eigenen, schon lange vertrauten Waffe schießt man merklich besser als mit einer fremden Waffe. "Besser schießen" meint vor allem die Situation wenn es darauf ankommt, auf der Pirsch vom Schießstock die Jagdchance zu nutzen, die sich halt nur kurz bietet, vllt. nur 10-20 Sekunden. Aber auch Handhabungsfehler unterlaufen mit der eigenen Waffe seltener, zB Funktionsstörungen durch unroutiniertes/nicht gefühlvolles/zu kraftvolles Bedienen unter Stress (Hülsenklemmer, Bedienen von Sicherung/Handspannung/Repetieren usw. - man kann das ja in den Schießkinos und auf Seminaren beobachten) aber auch Sicherheitsprobleme. Jagdgast sein ist punktuell Stress und nicht jeder schafft es loszulassen und sich vom JF/PH durch die Situation führen zu lassen und "sich zur Schießmaschine zu reduzieren". All das klappt mit der eigenen Jagdwaffe besser. Wer die beste jagdliche Leistung bringen will, sollte mit der eigenen Waffe jagen. Das gilt erst recht wenn jemand unbedingt meint, auf Entfernungen von 200 m und mehr schießen zu müssen.
Was noch bleibt, ist die Kostenabwägung: Der Preis der Leihwaffe pro Tag variiert etwas, je nach JF/PH/Farm. ca. 20-30 € zzgl. Munitionspreis schussweise abzurechnen (ca. 3-5€/Schuss), also bei einer 10 Tages-Jagd ca. 250,- € zzgl. Mun.
dagegen die Kosten des Jagens mit eigener Waffe:
0) Kosten Aufrüstung?
1) Preis Zusatzgepäck? Entfällt mE bei SAA und Air Namibia. Ansonsten sollte man mal drüber nachdenken, einen Vielfliegerstatus zu bekommen, idR bekommt man damit 1 Gepäckstück zusätzlich.
2) Preis neuer Waffenkoffer? (Gurtmaß 158 cm beachten, damit sind die meisten Peli cases raus)
3) Sicherheitsgebühr am Flughafen? Bei Abflug ab JNB fällt die mW an, ab WDH mW nein und ab Dtl. mW auch nein)