waffeneinfuhr namibia

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#41 und #43
Ich schließe mich den Aussagen und Empfehlungen von „hunter-69“ voll und ganz an.

Wenn ihr in „Familie“ u.a. in Namibia weiter unterwegs seit solltet, belastet die Mitnahme der eigenen Waffe nur die weitere jagdfreie Urlaubszeit. Außer man kann die eigene Waffe nach der Jagd auf der Farm so lange in Verwahrung lassen und holt sie sich vor der Rückreise in die Heimat dort wieder ab.

Vorteilhafter ist es wie „hunter-69“ schon sagte, man leiht sich in eurem Fall eine Jagdwaffe auf der Farm auf der man jagt. Da gibt es auch keine Probleme mit der Menge und Auswahl der richtigen Munition.

Natürlich kann man auch mit einem Hornet Kaliber eine Antilope per Kopfschuss erlegen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es selbst mit Kalibern wie z.B. 9,3x62 oder 300 WinMag manchmal Situationen gibt, wo man als Schütze verzweifelt, warum der mit gutem Blattschuss getroffene Oryx oder Hartebeest nicht umfällt.

Ich möchte hier keine Diskussion über Geschosse- und Kaliber für die Jagd in Afrika lostreten. Ich würde die EVO Green in 8x57 für die Jagd auf Großantilopen in Afrika nicht als gute Wahl empfehlen.

Wer schon Mal eine langwierige Nachsuche im Dickbusch auf Oryx oder andere Großantilopen mitgemacht hat, der weiß wie lang und anstrengend es werden kann. Dazu kommt auch noch, dass man teilweise einen kostbaren ganzen Jagdtag durch die Nachsuche verliert. Afrikanisches Wild ist einfach Schusshärter und nicht mit europäischen Wild vergleichbar.

Es ist bei der Jagd auf afrikanisches Wild immer vorteilhafter, wenn das gewählte Kaliber und Geschoss deutlich mehr als die benötigte Leistung aufweist.
 
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@ Monaco

Ich stimme Dir vollumfänglich zu, außer: "Außer man kann die eigene Waffe nach der Jagd auf der Farm so lange in Verwahrung lassen und holt sie sich vor der Rückreise in die Heimat dort wieder ab."
Wie soll der Farmer bei einer Polizeikontrolle argumentieren, wenn er eine Gästewaffe im Tresor hat? Es wird kontrolliert von schwarzen Beamten, die manchmal eine eigene Rechtsauslegung haben...

Außerdem ist die Frage, ob die Tour auch wieder bei der Farm vorbeiführt, auf der gejagt wurde.

Die Ausführungen zu Schußhärte, Kaliber usw. decken sich zu 100 % Prozent mit meinen Erfahrungen.
 
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Eine Leihwaffe hört sich erstmal praktisch an, man sollte aber im Vorfeld fragen, welche Waffe, Kaliber und Optik vorhanden sind.

Ist die Jagd der Fokus des Urlaubs, dann würde ich die eigene, vertraute Waffe nutzen, liegt der Fokus auf der Rundreise, dann kann man über eine Leihwaffe nachdenken.

PS: dieses Jahr bin ich mit einem alten Freund unten in Namibia, er nimmt entweder seine M03 in .30-06 mit 180grs Partition oder meine 9,3x64 mit 250grs A-Frame...
 
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Ich halte eine Leihwaffe für ein zweischneidiges Schwert. Viele erfüllen sich den Traum Namibia nur einmal und schießen ausgerechnet da mit einer nicht vertrauten Waffe. Ich hatte seinerzeit meiner Frau geraten, mit meiner 30.06 zu schießen, aber sie vertraute lieber ihrer .308. Die Entscheidung war richtig, weil man im Umgang damit nicht lange überlegen muß, wie sie sie funzt, wenn´s pressiert.
BTW: Evo Green würde ich auch nicht empfehlen. Wir z.b. schießen entweder Sako Hammerhead oder Brenneke TOG für meine .375 H& H, im Zweifel Nosler Partition.
 
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Viele gute Infos, herzlichen Dank.

Rundreise ist nur am Rande geplant, vielleicht Swakopmund und Windhuk auf der Rückreise 1-2 Tage. Jagd soll im Vordergrund stehen.

Wo liegt denn das Problem mit der EVO GREEN in 8x57?

Da schieße ich hier in meinem Plattland-Moorrevier auf 250 m Füchse, Rehe + Damwild und auf den zahlreichen Drückjagden sämtliches Schalenwild, darunter auch starke Sauen und Rotwild; insgesamt je nach Waidmannsheil zwischen 60-80 Stück pro Jahr. Ich habe mit der EVO GREEN null Probleme und finde Rasanz und Vielseitigkeit einfach genial.

Zur Not hole ich mir die HIT für die Reise, aber da müsste schon der BJ im Vorfeld sein Veto gegen die EVO einlegen.
 
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Nachtrag: Die Reise ist für die Osterferien 2021 im Erongo geplant, da hat es noch etwas Zeit. Da werde ich mal gezielt bei bestem Wetter drauf achten, was hier der Entfernungsmesser in der Mittagssonne so testweise macht. Ich denke, dass die rote (zweite) Absehenleiste auf Knopfdruck gut zu sehen sein wird, zumal man da eine ganz gute Range hinsichtlich der Beleuchtungsintensität hat.
 
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Wenn Du eine R8 hast, kauf Dir nen Wechsellauf in nem Kaliber ab 300 Win, das ist mein Rat.

Zur 8x57: Vergiss das Evo Green für Namibia. Es ist bei Oryxen viel zu schwach in jeder Hinsicht. Es zersplittert zu früh, das verbleibende Restgeschoss hat viel zu wenig Gewicht und damit zu wenig Durchschlagskraft (aber auch das Anfangsgewicht von 9,0 g ist schon zu wenig). Ich prognostiziere Dir lange Nachsuchen, die auch so ausgehen können dass der Oryx nicht gefunden wird. In Namibia hat auch nicht jede Farm gute Hunde, die entsprechende Nase haben und den Oryx stellen. Auch Zebra und Gnu sind sehr schusshart, aber nicht ganz so wie der Oryx.

Wenn Du an Ostern kommst ist die Regenzeit und damit die Feistzeit gerade am Ende, die Antilopen fallen dann besonders schlecht um. Wenn durch den Regen das Gras hoch steht ist auch die Nachsuche erschwert.

Wenn Du die 8x57 nehmen willst, solltest Du ein hartes Deformatorengeschoss nehmen und das möglichst stark geladen. Wenn das Hornady SPFX bei Dir präzise schießt, könnte das OK sein, Eo von 3.900 Joule und E100 von 3.300 Joule, 180 grain und das GMX-Geschoss.
https://www.frankonia.de/p/hornady/8x57-is-spfi-gmx-180-grs/176313?query=8x57+IS+barnes

Meine klare Empfehlung auf Oryx ist 300 Win und stärker (8x68S, 9,3, 338), immer hochlaboriert, Geschossgewicht 180 grain oder mehr; harte Geschosse (Barnes X, Hornady GMX falls die Schusspräzision stimmt, Swift A Frame, Norma-Oryx; das RWS-TUG eher nicht), die 30-06 nur bei maximal laborierten Patronen. Die 8x57 ist von Größe und Gewicht eigtl. OK, aber etwas lahm, sodass ich bei Schüssen auf 180 m etwas zweifle, habe mit der 8x57 aber keine Erfahrung.

Statt des in Europa beim Reh üblichen wildbretschonenden Schuss hinters Blatt solltest Du bei ausreichender Präzision und Treffsicherheit, vllt. bei eher nahen Entfernungen, versuchen, direkt auf die Blattmechanik zu treffen, denn damit geht der Oryx nicht mehr weit. Das Herz sitzt auch ziemlich weit vorne - das wäre also tiefblatt und im Vergleich zum Herz des Rothirschs nochmal grob 10 cm weiter vorne. Das klappt wirklich gut , wenn er schön auf 90 Grad breit steht und wenn beide Vorderläufe auf selber Höhe stehen. Dann erwischst Du beide Blätter und er geht manchmal direkt in die Knie.
 
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Empfehlen auf Oryx oder auf europäisches Wild, auf Basis welcher Erfahrungen?

Ich halte das MJG mit 8,3g für zu leicht und würde es auf Oryxe, Gnus und Zebras nicht ausprobieren wollen. Für nen Springbock oder einiges anderes plainsgame dürfte es wohl ausreichen.

Wenn an Ostern das Gras sehr hoch steht, wird ein so leichtes und auf Rasanz hochgezüchtetes Geschoss da sehr leicht abgelenkt. Auch diese vereinzelt hochstehenden Ästchen (oft von Büschen die eigentlich gekappt wurden, aber wieder nachwachsen) sind ein heikles Thema. Man sollte die Schussbahn immer prüfen. Wenn im ZFR in der Schussbahn irgendwas verschwommen schimmert, ist vllt etwas im Weg.

Selbst 300 Win und .300 Wby hat beim Oryx bei Knochentreffer aufs Blatt oft keinen Ausschuss, also mit hochlaborierten 180 grain Deformatorengeschossen. Die halte ich dennoch für genügend, weil die hohe Energie dann komplett aufgezehrt wird

Mit einer 9,3x62 ist man hier auch sehr gut angezogen. Die tritt auch nicht so wie die 8x68S.

Ich finde es sinnvoll, etwas Reserve zu haben. Wenn Jäger aus Deutschland hierherkommen, haben sie mitunter Umstellungsprobleme, Licht, Vegetation etc. sind anders, die Entfernungen wirken geringer als sie es sind, und plötzlich schießt derjenige schlechter als in Deutschland. Das gilt umso mehr wenn jemand sich nur wenige Tage Zeit nimmt für die Jagd. Was ich persönlich für Unsinn halte, aber Amerikaner machen ja auch Europe in 5 days. Bulimie-Jagdreisen nach Afrika.
 
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Hallo Grandelklau, auch dir herzlichen Dank für Deine Anregungen.

Was ich witzig finde: Als ich vor einiger Zeit nur flüchtig mit Afrika geliebäugelt habe, dachte ich mal, wenn es so weit ist, hol ich mir einen Wechsellauf in 8x68...

...weil: ich schieße nur deutsche Büchskaliber...

...aber dann las ich die Energieanforderungen für Namibia und da reicht die EVO in 8x57 auf dem Papier locker aus. Aber ich bin nicht beratungsresistent, ansonsten würde ich hier.
 
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Die minimalen Anforderungen per Gesetz und ein sinnvolles Kaliber sind oftmals zwei Paar Stiefel.
Ein zu weiches Geschoß ist ein größerer Schwachpunkt als ein "nicht-Magnum" Kaliber. Anschweißen, zahlen und nicht finden will wohl niemand.
Es ist auch die Frage, fahre ich regelmäßig runter und lasse auch mal den Finger grade oder habe ich "Erfolgsdruck" und will jede Chance erfolgreich nutzen?
Meine Meinung: hochwertiges Geschoß, 200grs und 850m/s an der Mündung (mehr geht immer) und die Sache ist stimmig.
Mit weniger "Hubraum" beschränkt man sich eben mal bei der Entfernung, es sei denn man ist sich des Treffers absolut sicher - denn auch in Afrika ist sauber treffen das wichtigste (hierzu die Bilder unter "perfect shot" suchen).
 
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@ Lüderitz #58

Daumen hoch (y) perfekt auf den Punkt gebracht.

Wer „untermotorisiert“ im Dickbusch & Savanne auf schusshartes Wild waidwerkt, der provoziert teilweise vorsätzlich Tierleid. Es folgen unnötige und anstrengende Nachsuchen und nicht selten läuft trotz intensiver Suche dann angebleites Wild durch den Busch. In den darauffolgenden Tagen zeigen einem dann die Geier an, wo die geschundene Kreatur elendig verendet ist.
 
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Hallo Grandelklau, auch dir herzlichen Dank für Deine Anregungen.

Was ich witzig finde: Als ich vor einiger Zeit nur flüchtig mit Afrika geliebäugelt habe, dachte ich mal, wenn es so weit ist, hol ich mir einen Wechsellauf in 8x68...

...weil: ich schieße nur deutsche Büchskaliber...

...aber dann las ich die Energieanforderungen für Namibia und da reicht die EVO in 8x57 auf dem Papier locker aus. Aber ich bin nicht beratungsresistent, ansonsten würde ich hier.


@ Dino der Wachtel

Da ihr erst im Frühjahr 2021 zu eurer Reise mit verbundener Jagd nach Namibia aufbrechen wollt, bleibt bis dahin ja noch genügend Zeit sich über das Land, die Menschen und die Jagd auf afrikanisches Wild zu informieren. Das ist auch gut so, denn je länger man sich intensiv mit der Planung einer Jagdreise in ein fernes Land beschäftigt, umso größer werden die Vorfreunde aufs Unbekannte und auf die kommenden Jagd-Abenteuer.

Als ich vor gut 20 Jahren meine erste Jagdreise nach Namibia plante, hatte ich wenig Wissen von der Jagd in Afrika und schon gar nicht vom afrikanischen Wild. Alles war exotisch und unbekannt.

Was nehme ich mit…? Welche Waffe, welches Kaliber ist das richtige, welche Munition, Ausrüstung, Bekleidung, Schuhe, Optik, die Liste der Fragen wurde immer länger.

Von Jagdfreunden und alten Hasen die schon mehrmals „Vor Ort“ gejagt hatten, bekam ich damals einen super Tip zu einem interessanten Buch über die Jagd und das Wild im südlichen Afrika.

Ich kann dieses interessante Buch nur wärmstens empfehlen. Es behandelt alle Bereiche der Trophäenjagd in Namibia. Es werden ausführlich die Jagdgebiete die bejagbaren Wildarten und deren Bejagung beschrieben. Es gibt jede Menge Hinweise zur Ausrüstung und viele weitere Informationen.

Für jeden Afrika-Neuling und auch erfahreneren Jäger der eine Jagd im südlichen Afrika plant, ist das Buch „Jagen in Namibia“ von Kai-Uwe Denker ein super Füllhorn an wertvollen Informationen.

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Quelle:
https://www.namibiana.de/namibia-in...ia-kai-uwe-denker-991630406-9916-30-40-6.html
 

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