Ich hatte vor ein paar Wochen mal eine Anfrage an den BJV gesendet, heute kam die Antwort:
Sehr geehrter Herr xxx,
Sie haben nachfolgende Anfrage an den Landesjagdverband Bayern geschickt:
Meine Frage: Sehr geehrte Damen und Herren, in letzter Zeit gab es einige Gewalttaten die mit illegalen Waffen begangen wurden. Dennoch wird erneut über eine Verschärfung des Waffenrechts debattiert, dabei die Salami-Taktik (Fokus auf AR-Klone, danach kommen die SLB oder Kurzwaffen) angewandt.
Wie positioniert sich der BJV proaktiv gegen die weitere Verschärfung des Waffenrechts, was ist geplant um einer jagd- und waffenfeindlichen Politik die Stirn zu bieten?
Herzlichen Dank!
Präsident Weidenbusch hat mich als zuständiges Präsidiumsmitglied um Beantwortung Ihrer Frage gebeten. Sie wollen die verspätete Rückmeldung entschuldigen.
Wie positioniert sich der BJV proaktiv gegen die weitere Verschärfung des Waffenrechts?
Eine Anpassung des Waffenrechts muss dann erfolgen, wenn dies sachlich als geboten erscheint. Insofern plädiere ich für eine Verschärfung des Waffenrechtes immer dann, wenn es darum geht, berechtigte staatliche Sicherheitsinteressen zu gewährleisten.
Beispiel: Derzeit ist die Begrenzung der registrierten (!) Langwaffen von Jägern in der Diskussion (z. B. 10 Stück). Inwieweit die Reglementierung auf 5, 7, 10, 15, ... Langwaffen sachlich tatsächlich geboten ist, dies muss diskutiert werden, ich sehe hier allerdings derzeit keinen faktischen Sicherheitsgewinn für die Gesellschaft, dies auch vor dem Hintergrund als die JägerInnen zu den am stärksten kontrollierten Personengruppen dieser Gesellschaft gehören. Gefühle diffuser Sicherheitsgewinne können jedoch keine Grundlage für die Einschränkung von Bürgern durch den Staat sein.
Was ist geplant um einer jagd- und waffenfeindlichen Politik die Stirn zu bieten?
Das aktuelle Präsidium des BJV reorganisiert seit der letzten Wahl die Verbandsstrukturen. Am Ende müssen in einer Demokratie die besseren Argumente maßgeblich sein. Diese Argumentationsgrundlage deutlich zu verbessern ist unser Ziel. Diesbezüglich haben wir in den vergangenen Monaten den Schießausschuss neu aufgebaut und optimieren hier inner- wie auch inter-organisatorisch.
In diesem Gremium werden seit Jahresbeginn alle für das jagdlichen Schießen relevante Sachverhalte strukturiert erarbeitet. Dies erfolgt in den den Handlungsfeldern "Jagdliches Schießen", "Schießstätteninfrastruktur", "Jagdliche Waffen", "Jagdliche Munition" sowie "Jagdliche Ausrüstung für Waffen".
Die hier erarbeiteten Positionen sind Grundlage für Vorlagen im BJV-Präsidium. Als Beispiel darf ich Ihnen nennen, dass z. B. derzeit der Einsatz von elektronischen Zielhilfsgeräten (hier: Kompaktgeräte) für die ASP-Abwehr Thema sind.
Insgesamt wollen wir in diesem Bereich aus der re-aktiven Verbandspolitik heraus und künftig die Themen pro-aktiv angehen.
Auch arbeiten wir derzeit an verbandsübergreifenden Initiativen. Konkret geht es um die Bildung von interorganisatorischen Kooperationsstrukturen der legalen Waffenbesitzer.