Waffenhandhabung in der Ausbildung

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Wir bilden in unserer KJV auch in einem Kurs über normalerweise 7-8 Monaten aus. Waffenhandhabung hat dort oberste Priorität. Ohne erste Stunden in Waffenhandhabung kommt uns auch keiner auf den Schießstand. Wir haben mehrere Schießausbilder. Wenn ein Teil der Jagdschüler schießt, macht der andere Teil Waffenhandhabung.

Ziel der Ausbildung muss doch sein, dass der Jagdschüler bei der Prüfung im Prinzip die ihm durch den Kurs vertrauten Waffen absolut sicher handhaben kann und damit die Jagdschule mit dem Bewußtsein verlässt, dass das dann mit seinen eigenen Waffen auch Pflichtprogramm ist.

So jedenfalls unser Anspruch.
Bei uns bekamen Leute eine Flinte in die Hand gedrückt, die davor noch nie eine Waffe in der Hand hatten und durften direkt schießen.
 
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Bei uns bekamen Leute eine Flinte in die Hand gedrückt, die davor noch nie eine Waffe in der Hand hatten und durften direkt schießen.

tja nu, was willst du machen, irgendwann ist immer das erste mal?????
War bei uns nicht anders. Wochenendkurs. Samstag/Sonntag. Erster Samstag, nach der Mittagspause ab auf den Schießstand.
 
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Ihr habt mutige Aufsichten, wenn die es akzeptieren, dass jemand ohne Ausbildung bzw. Einweisung mit scharfen Waffen trainiert..... Bei uns wird immer der Spruch zitiert, dass die Aufsicht mit einem Fuß im Knast ist. Bei uns wurde eingewiesen, dann unter Einzelaufsicht mit einem Schuss geladen (Tontaube) und dann geschossen. Zum Teil wurde das auch öfter exerziert bis der JJ es kapiert hatte und keine Gefahr für sich und andere darstellte.
 
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Gelöschtes Mitglied 25156

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Wer nicht damit umgehen kann, fliegt vom Stand. Ein vorgezeigter Jagdschein oder "ich mach aber bei uns im Verein Aufsicht" juckt nicht.
 
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Wir bilden in unserer KJV auch in einem Kurs über normalerweise 7-8 Monaten aus. Waffenhandhabung hat dort oberste Priorität. Ohne erste Stunden in Waffenhandhabung kommt uns auch keiner auf den Schießstand. Wir haben mehrere Schießausbilder. Wenn ein Teil der Jagdschüler schießt, macht der andere Teil Waffenhandhabung.

Ziel der Ausbildung muss doch sein, dass der Jagdschüler bei der Prüfung im Prinzip die ihm durch den Kurs vertrauten Waffen absolut sicher handhaben kann und damit die Jagdschule mit dem Bewußtsein verlässt, dass das dann mit seinen eigenen Waffen auch Pflichtprogramm ist.

So jedenfalls unser Anspruch.
In BW muss der Prüfling an Geradezugrepetierer (idR. R93 oder R8) 98er mit Stecher, Flinte (Quer,Bock Ein oder Doppelabzug, einem Standarddrilling ohne Handspannung oder Estl. , Pistole und Revolver ausgebildet sein, und wird da dann geprüft . Die Prüfung soll 15 Minuten dauern und es sollen 2 Langwaffen und eine Kurzwaffe geprüft werden.
Normalerweise stellen die Ausbildungsstellen die Waffen mit denen ausgebildet wurde zur Verfügung und diese werden verwendet.
Laut Prüfungsordnung muss dies nicht sein so lange die verwendeten Waffen den Kriterien entsprechen , wird aber so gehandhabt und ist auch Fair .
 
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In BW muss der Prüfling an Geradezugrepetierer (idR. R93 oder R8) 98er mit Stecher, Flinte (Quer,Bock Ein oder Doppelabzug, einem Standarddrilling ohne Handspannung oder Estl. , Pistole und Revolver ausgebildet sein, und wird da dann geprüft . Die Prüfung soll 15 Minuten dauern und es sollen 2 Langwaffen und eine Kurzwaffe geprüft werden.
Normalerweise stellen die Ausbildungsstellen die Waffen mit denen ausgebildet wurde zur Verfügung und diese werden verwendet.
Laut Prüfungsordnung muss dies nicht sein so lange die verwendeten Waffen den Kriterien entsprechen , wird aber so gehandhabt und ist auch Fair .
Ich hab mir heute noch mal unseren Ausbildungsplan rausgesucht: wir hatten an 18 Terminen erst Waffenkunde und dann Handhabung. Wie andere auch schon angemerkt haben: wir waren 5 Gruppen, aufgesplittet auf Ansitz, Keiler, Kipphase, Taube, Waffenhandhabung.
Innerhalb des Kurses gab es noch ein paar, die sich außerhalb zum Üben und Lernen getroffen haben. Dann gab es noch einen privat organisierten Termin mit einem BM, wo auch Handhabung mit Waffen außerhalb der von @Stomberger angesprochenen (;)) geübt werden konnte. Trotzdem hat es noch welche bei der Prüfung erwischt. Ob jetzt Streß oder Gedankenlosigkeit: es hätte nicht sein müssen bei der fundierten Ausbildung. In meinen Augen aber auch das Minimum dessen, was sein sollte. Trotzdem ertappe ich mich auch selbst als Ausbilder BW immer wieder bei dem einen oder anderen Fehler, wo ich bei mir selbst denke: "dafür hättest Du deine Rekruten ´ne Kasernenrunde drehen lassen ":whistle:
 
G

Gelöschtes Mitglied 8792

Guest
Erinnere Dich einfach an Deine STAN-Waffenausbildung bei der Truppe. Wie oft wurde dort die Handhabung gedrillt? Eventuell sogar unter erschwerten Bedingungen mit Maske und NATO-BH?

Ein einziger Abend für diverse Waffen? Das ist in meinen Augen absolut nicht ausreichend.

Könnte natürlich auch sein, das es besser war nicht mit scharfer Munition zu üben , weil sonst viele Trauerfälle in der Einheit gegeben hätte 😗
 
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Also bei mir (private Schule, 6 Monate lang faktisch jedes 2e Wochenende Sa/So von früh bis Nachmittag sowie einige Nachmittage unter der Woche) gabs in den ersten 3/4 Wochen intensiv Waffen/Munitionskunde mit allem, was später bei der Prüfung dalag (BDF/Drilling/Mauser/Kurzwaffen...)

-Nach 2 Monaten Waffensachkundenachweis bekommen + WBK geholt sowie eigene BDF besorgen+ eintragen
und ich glaub alle 3 Wochen war ein kompletter Schiestag drin mit vor allem Schrot auf Tauben, das waren bestimmt 8 mehrstündige Events...
sowie die Büchse auf laufenden Keiler/ Rehscheibe, also die Prüfungsdisziplinen sowie einige Male Kurzwaffenhandhabung/ schießen für den Extra-Nachweis, der vor der Prüfung fällig war.

"Begrabbeln" war auch im theorie-untericht immer dabei, jedes Mal das ganze Prozedere von Waffe aufnehmen, Zustand, Sichern, Laufkontrolle, Stecher, Wo sind die Beschusszeichen, welche Munition usw. mit simulierter Bockabschussprüfung oder "Sie gehen zur Hasenjagd, was brauchen /tun Sie..."

Alle möglichen Szenarien der Prüfung und der Praxis, bis man da bestimmte Abläufe automatisiert im Blut hat, muß man sie eben üben.

Hat sich bei der Schieß- und mündl-praktischen Prüfung ausgezahlt, da unsere kleine Truppe im Vergleich/Gegensatz zur 55Mann starken KJV-truppe problemlos ungeschoren sehr gut durchgekommen ist.
Die haben nämlich laut eigener Aussage viel weniger geschossen und die Handhabung geübt= Gab dann entsprechend 15 oder so, die es nicht packten und nochmal im Herbst beim 2en Anlauf ranmußten...
 
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Schön zu hören, dass es wo anders deutlich besser läuft. Bei uns haben die einfach durch die Bank kein Bock mehr denke ich. Waffenhandhabung ist da nicht das einzige Thema.

Ich bin trotz allem zuversichtlich, wir haben privat Möglichkeiten zum üben aufgetan. Muss man einfach nochmal mehr Ehrgeiz und Eigeninitative reinstecken dann wirds schon werden.
 
G

Gelöschtes Mitglied 27371

Guest
Tipp: wie du bemerkt hast, läuft das alles nach einer gewissen Choreographie ab. Oft haben die Ausbilder bzw. Prüfer ihre eigenen Vorstellungen diesbezüglich, da es keine 100%ig allgemeingültige Choreographie gibt. Man kann das bspw. schon in den YT-Videos sehen: das ist i.d.R. alles richtig, es gibt aber leichte Unterschiede. Diese vermeintlich leichten Unterschiede können aber für manche ein großer Unterschied sein, mit starker Meinung dazu. Finde also heraus, was die Ausbilder bzw. Prüfer sehen wollen. Das erspart unnötige Diskussionen, die entstehen könnten, selbst, wenn du objektiv gesehen alles richtig machst. Unnötig in einer Prüfungssituation.
 
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Hat sich bei der Schieß- und mündl-praktischen Prüfung ausgezahlt, da unsere kleine Truppe im Vergleich/Gegensatz zur 55Mann starken KJV-truppe problemlos ungeschoren sehr gut durchgekommen ist.
Die haben nämlich laut eigener Aussage viel weniger geschossen und die Handhabung geübt= Gab dann entsprechend 15 oder so, die es nicht packten und nochmal im Herbst beim 2en Anlauf ranmußten...

kann nicht sein. Ketzer.
 
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Tipp: wie du bemerkt hast, läuft das alles nach einer gewissen Choreographie ab.
Das ist ein schöner Begriff. (y)

Ich habe mit der Zeit den Eindruck bekommen es hilft den Leuten - oder zumindest so manchen davon - wenn sie am Anfang die Finger zum Zeigen benutzen und sich z. B. bei der abgelegten Waffe sozusagen "einmal rundherum arbeiten".
Sicherung (Hindeuten; Was seh ich). Vor zum Patronenlager (Wieder hindeuten). Dann vor und den Lauf ansprechen. Dann Abzug/Stecher. Umschalter (Drilling). Gespannt/nicht gespannt (z. B. 98er)
Rundherum, bis man wieder am Ausgangspunkt ist.

Mit der Zeit hat sich "die Runde" dann gefestigt und die Finger braucht es nicht mehr, davon sieht der Prüfer dann nichts.
Nach z. B. dem Laden usw. dreht man die Runde dann immer wieder. "Die Waffe ist jetzt geladen, eine Patrone im Patronenlager, der Lauf ist frei, sie ist nicht eingestochen und die Sicherung steht auf gesichert."
Usw.
Hört sich nach viel Gerede an, schafft aber einen sicheren Hafen in den man mental immer wieder zurückkehrt. Und man kommt ggf. beim Reden drauf, dass man was vergessen hat - ehe man dann einen Fehler vorzeigt.


Vielleicht hilft das dem Threadstarter ja etwas, wenn er schon eigenverantwortlich mehr machen will/muss.
 
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kann nicht sein. Ketzer.
War aber so....

Wie hatten eindeutig mehr übung/Routine und somit die nötigen Tauben/ Ringe sehr munitionssparend fix erledigt, während die KJV- Leute, auch die bestandenen, deutlich mehr Zeit und Patronen brauchten.

4 sind beim Schiessen durchgefallen, etwa 10 bei der mündl praktischen, davon soweit ich erfahren hab die meisten wg. Falsch gelaufenem Bockspiel oder Bedienfehler an der Kurzwaffe.

Einer davon war mit mir zusammen in der Prüfungsgruppe.
Wusste auch sonst nicht viel, aber finaler Fehler war wohl auch da mangelnde Erfahrungen mit dem 98er System...
 
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Sicherer Umgang kommt vom nötigen Maß an Routine - nicht zu viel und nicht zu wenig. Wir hatten bestimmt zehn Sitzungen beim TT-Schießen als Parallelveranstaltung plus ein Repetitorium kurz vor der Prüfung. Jeder hatte die Chance, alle Waffen (dieselben wurden auch in der Prüfung genutzt) mehr als einmal zu begrabbeln und seinen Rhythmus zu finden. Bei der Prüfung gab es dann auch keine Überraschungen, Waffenhandhabung Kurz- und Langwaffe wie bei den Übungsabenden plus eine Extrafrage (bei mir wurde nach Alternativen zu Blei als Geschossmaterial gefragt) und die 10min waren rum.
Eine Gelegenheit wäre mir viel zu wenig. In Niedersachsen beispielsweise wird ja eine echte praktische Prüfung durchgeführt, mit Aufbaumen auf DJ-Bock etc., da kriegt man ja nie alle Varianten durchgespielt an einem Abend.
 

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