Waffenhandhabung in der Ausbildung

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Also bei mir war es damals so, dass wir als erstes Fach Waffen durchgenommen haben. Als das Theoretisch durch war, gab es eine Einführung zum Thema Waffenhandhabung allerdings dort noch primär auf die Waffen ausgerichtet, die wir am Schießstand dann genutzt haben. Daraufhin haben wir dann mit dem Schießen begonnen (zu dem Zeitpunkt lief der Kurs dann bereits ~4 Wochen), dort wurde natürlich sehr auf das Thema Handhabung geschaut. Beim KW Schießen, ging es bei uns damals z.B. wirklich nur um die sichere Handhabung. Wir hatten nichtmal eine Scheibe hängen.

Handhabung im speziellen waren dann idR Einzeltermine, angepasst auf den jeweiligen Schüler. Angefangen haben wir damit aber auch erst zwei Monate vor der Prüfung. Das hatte zumindest bei uns zeitlich dicke gereicht. In der Jagdschule standen einige hundert Waffen rum, ich glaub es gab keine Waffe die wir da nicht durchgekaut haben. Außer die R8, die war damals nämlich noch nicht Prüfungsrelevant und unser Ausbilder hatte auch nix gutes für sie übrig. 😆 Unser Ausbilder war was das Thema anging auch ein ziemliches A...loch, der irgendwann jeden bekommen hat. Meine schönste Anekdote dazu: Irgendwie hat er es geschafft das ich eine Gams mit einer 243 beschossen habe 🤦‍♂️
 
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Waffenhandhabung und Schießen war bei uns auch der Bereich auf den die Ausbilder sehr sehr viel wert gelegt haben, warum? Weil dort die meisten durchfallen!

Die Waffen waren in den Pausen verfügbar und wir wurden dazu angehalten mit diesen auch zu üben. Es wurde dann immer kleine Gruppen gebildet in denen zumeist einer mit Vorkenntnissen war, der aber nicht den Oberlehrer spielen sollte.

Besonders der nach wie vor zu 99% in der Prüfung vorkommende Drilling ist für den ein oder anderen wirklich ein Problem. Das lernst man selbst mit Vorkenntnis nicht an einem Abend, in der Prüfung hat man zusätzlich ein gewisses Maß an Stress.

Die Videos der Jagdschulen auf Youtube sind teilweise echt gut gemacht, wenn man das grundsätzliche Schema verinnerlicht hat und diesem roten Faden in der Prüfung folgt ist das schon viel wert.
 
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Eventuell findest du jemanden aus dem Forum aus deiner Nähe der dir unter die Arme greifen kann. Wir waren im Vorfeld auch für einen Abend beim Pächter und haben ein wenig seine Waffen befingern dürfen.

Alles andere bringt warscheinlich wenig.
Wenn die Zeit eh schon so kurz ist würde meiner Meinung nach eine Verbreiterung des Wissens hier wahrscheinlich mehr Schaden anrichten können. Es steht schon vor der Prüfung fest, an welchen Waffen die Handhabung geprüft wird. Und genau die müssen für die Prüfung sitzen, ohne Wenn und Aber.

Natürlich ist es in einem regulären Kurs sehr wünschenswert wenn auch über den Tellerrand hinaus Waffen mal in natura befühlt werden können. Aber gerade in dieser, eher bescheidenen Vorbereitung, wohl fehl am Platze.
 
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Da würd ich mir aber mal ganz schnell eine private Lerngruppe organisieren, und zwar eine wo einer der Mitkursteilnehmer Zugriff auf Waffen zur Übung der Handhabung hat!
 
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Meine schönste Anekdote dazu: Irgendwie hat er es geschafft das ich eine Gams mit einer 243 beschossen habe 🤦‍♂️
Dazu könnte ich einige Beispiele ergänzen, was aber meiner damaligen Stellung als Vertrauensperson widersprechen würde wenn ich sie hier niederschreibe.

Aber genau um die Fehler - in sicherer und unschädlicher Umgebung - machen zu können braucht es einfach viel Zeit für die Handhabung.
Damit sie später zunächst in der Prüfung und dann erst recht im realen Jagdbetrieb dann nicht mehr kommen.
 
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Unvergessen auch, die Handhabung der PPK in der Prüfung. Wir haben eingebleut bekommen, dass die Waffe niemals ungesichert abgelegt wird. Egal in welchem Zustand sie sich befindet.
In der Prüfung sollte ich zum Schluss (war letzte Waffe) den Zustand herstellen, die die PPK nach dem letzten Schuss im Magazin hat und ablegen. Also Magazin drin, Schlitten hinten und nicht gesichert. Ich hab dann blöd geschaut und öhh gesagt, der Prüfer meinte nur "beim dritten Mal auffordern sind Sie durchgefallen".... :oops: Also getan wie befohlen, abgelegt und ein "geht doch" vom Prüfer bekommen.

Man kann also vorher gar nicht genug üben und Situationen darstellen und durchspielen. Selbst die, bei denen es 120%ig sitzt, können am Prüfungstag durchfallen. Da ist der Frust dann schon gewaltig...

Wmh
Flo
 
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Beim BJV Regensburg (vor über 10 Jahren) hatten wir 2x die Woche am Abend Theorie, jeweils unterschiedliche Fächer im Wechsel (auch Waffensachkunde).

Am Wochenende ging es dann zu Revierbegehungen (inkl. Aufbrechen von Wild), Präparate anschauen, und natürlich auch auf den Bockenberg zum Schießen (Flinte, .222, laufender Keiler und KW). Einige Wochen vor der Prüfung hatte ein Ausbilder noch zusätzliche Stunden zur Waffenhandhabung angeboten.

War super organisiert.
 
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G

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Guest
Waffenhandhabung war bei uns recht hoch angesiedelt. Gerade der Drilling und der 98er mussten sitzen. Und wenn ich mich daran erinnere, wie viele beim ersten Mal die BDF nicht auf Anhieb zusammengebaut bekommen haben, erscheint mir nur ein Termin als nicht ausreichend.

Gibt es bei euch keinen Rahmenplan für die Jagdschein Ausbildung vom Bundesland oder dem LJV? Da würde ich nach der erforderlichen Stundenanzahl nachschauen.
 
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Besonders der nach wie vor zu 99% in der Prüfung vorkommende Drilling ist für den ein oder anderen wirklich ein Problem. Das lernst man selbst mit Vorkenntnis nicht an einem Abend, in der Prüfung hat man zusätzlich ein gewisses Maß an Stress.
Besonders schön im übrigen wenn man ohne Pufferpatronen entspannen muss. Ich hab das jetzt 10 Jahre nicht gemacht, ich könnte es auf anhieb wohl auch nicht mehr 😅
 
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wie schon gesagt Prüfungen sind unterschiedlich....bei uns würde ein Abend Waffenhandhabung nicht ausreichen um den Prüfungsstoff zu vermitteln.
Flinte, Suhler Drilling, BBF, Repetierer, Revolver, Pistole Browning System. Geprüft wird mehr als Laden und Abschlagen.
War bei uns genauso und auch da hätte kein Abend gereicht.
Ich bezog mich ja aber auf deinen vorherigen Post, der sich für mich so gelesen hat, als könne jemand der nur das Prüfungsrelevante gelernt hat, nachher keine sichere Waffenhandhabung gewährleisten.
 
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Ich hatte ja gehofft hier schreibt jemand "war bei uns auch so" - aber war ja fast klar, dass das nicht kommt.

Die Youtube Videos hat man sich natürlich schon mehrfach zu Gemüte geführt, das Handhabungsbuch etc studiert. Man versteht die Funktionen, es macht auch alles Sinn, aber ersetzt einfach kein regelmäsiges, praktisches Üben. Bestätigt mir, dass ich das realistisch einschätze.

Eine Private Lerngruppe haben wir organisiert, allerdings hat man da natürlich nicht Zugriff auf sämtliche prüfungsrelevanten Waffen. Und es ist auch nicht Sinn der Sache einer Ausbildung die dazu ja nicht wenig Geld kostet.

Sehr schade, ich bin mal gespannt. Ich beschäftige mich seit fast einem Jahr täglich mit dem Thema Jagd und hab viel Freude daran. Aber der Bereich entwickelt sich zunehmends etwas frustrierend. Habe auch schon überlegt beim LJV anzufragen was das vorgeschriebene Minimum ist - ist aber halt so eine Gratwanderung zwischen besorgtem Teilnehmer und Konfrontation.
 
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Besonders schön im übrigen wenn man ohne Pufferpatronen entspannen muss. Ich hab das jetzt 10 Jahre nicht gemacht, ich könnte es auf anhieb wohl auch nicht mehr 😅

Bei mir lief es so,
Prüfer: So, welche ist denn die universellste Waffe auf dem Tisch?
Ich: Ganz klar... die R93 ;)

Prüfer: Netter Versuch! Drilling Aufnehmen und los!
 

GMV

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Ich hatte in meiner Ausbildung mehr als einen einzigen Abend. Entweder eure Ausbilder wissen mehr zur Prüfungsgestaltung, oder sie lassen es imho ziemlich zu kurz kommen. Zumal man durch Repetition und Umgang sehr gut und dauerhaft lernt - das wird Euch vorenthalten. Und Theorie alleine ist ja schön und gut, aber nur wenn man es mal gemacht/gefühlt hat, weiß man, was guter Schlossgang oder "mit Schmackes" repetieren heißt uvm....
 
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Die Youtube Videos hat man sich natürlich schon mehrfach zu Gemüte geführt, das Handhabungsbuch etc studiert. Man versteht die Funktionen, es macht auch alles Sinn, aber ersetzt einfach kein regelmäsiges, praktisches Üben.
Es gibt auch immer wieder kleine Änderungen was bei der Prüfung wie gemacht werden darf oder halt nicht gemacht werden soll.
Das können die Videos nicht berücksichtigen.
 
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Ich hatte ja gehofft hier schreibt jemand "war bei uns auch so" - aber war ja fast klar, dass das nicht kommt.

Die Youtube Videos hat man sich natürlich schon mehrfach zu Gemüte geführt, das Handhabungsbuch etc studiert. Man versteht die Funktionen, es macht auch alles Sinn, aber ersetzt einfach kein regelmäsiges, praktisches Üben. Bestätigt mir, dass ich das realistisch einschätze.
Absolut richtig. Diesen Quasi-Drill, dem man sich in der Vorbereitung normalerweise aussetzt, nimmt man auch -hoffentlich- sein ganzes Leben lang mit.
Eine Private Lerngruppe haben wir organisiert, allerdings hat man da natürlich nicht Zugriff auf sämtliche prüfungsrelevanten Waffen. Und es ist auch nicht Sinn der Sache einer Ausbildung die dazu ja nicht wenig Geld kostet.

Sehr schade, ich bin mal gespannt. Ich beschäftige mich seit fast einem Jahr täglich mit dem Thema Jagd und hab viel Freude daran. Aber der Bereich entwickelt sich zunehmends etwas frustrierend. Habe auch schon überlegt beim LJV anzufragen was das vorgeschriebene Minimum ist - ist aber halt so eine Gratwanderung zwischen besorgtem Teilnehmer und Konfrontation.
Es hat nichts mit Konfrontation zu tun wenn man mal nachhört. Ist schließlich auch deine Zeit und dein geld was du in die Prüfung rein steckst. Natürlich sind einige Dozenten angepisst wenn sie übergangen werden. Aber wenn du bei deinem Dozenten mit direkter Ansprache nichts erreichst ist das der einzig gangbare Weg.
 
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