Waffenrechtsnovelle vom Tisch - ein Signal für eine Chance?

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Angeregt durch den o.g. Faden ein paar Gedanken zur Anregung und vielleicht zur Diskussion:

Nie war seit 1945 der Wandel schneller als in den letzten zwei Jahrzehnten. Neozooen, Waldsterben, Wölfe, Energiewende, Naturschutz sind nur ein paar Stichworte.
Und wie so oft nehmen fast alle von uns dies zum Anlass, die aktuelle Entwicklung zu beklagen anstatt sie als Herausforderung und Chance zu nutzen. Dabei waren die Zeiten nie besser als gerade jetzt, um unser Image und unseren Wert publikums - und politikwirksam auf zu polieren.

Nehmen wir das Thema Neozooen. Waschbär und Nutria entwickeln sich mit einer ungeahnten Rasanz und eine natürliche Populationsbegrenzung zeichnet sich nicht ab. In aller Stille forschen Einrichtungen wie das Helmholtz - Institut (https://www.ufz.de/index.php?de=36329) oder die Uni Göttingen an den Auswirkungen der Neubesiedlung. In den Niederlanden hat die Aufwendung alleine für die Nutriabekämpfung die 50 Mill. € Grenze längst passiert.

Oder das Thema Waldsterben/Waldumbau. Eine Mammutaufgabe für alle Formen des Waldbesitzes. Die ohne Unterstützung der Jagerei kaum gelingen wird, da sind sich alle Beteiligten einig. Wir sind aufgefordert, in neuen Dimensionen zu denken, alte lieb gewordene Gewohnheiten über Bord zu werfen, uns in den Kreis der Waldbewirtschafter aktiv einzubringen und unseren Teil dazu beizutragen, neue, stabile Wälder zu begründen. Wir werden neue Jagdstrategien überdenken und entwickeln müssen, werden inhaltliche und räumliche Schwerpunkte setzen müssen. Wir werden revierlose Jäger brauchen, die uns unterstützen, Wildvermarktungswege entwickeln müssen.

Obwohl über Wölfe unzählige Beiträge geschrieben wurden:
Selbst Robert Harbeck als Mit - Vorsitzender der Grünen ist sich darüber im Klaren, dass die Wolfspopulation immer wieder gesteuert werden muss, um intolerable Schäden zu minimieren. Auch wenn er mit seiner Ansicht an der Basis einige Unruhe hervorgerufen hat, hat er als Umweltminister einige unpopuläre Entscheidungen getroffen. Dieses zu erwartende Wolfsmanagement muss jemand mit ausreichender Qualifikation in die Hand nehmen und wer könnte das besser als wir. Wer könnte das überhaupt, wenn nicht wir? Auch in diesem Punkt müssen wir mitarbeiten, dürfen uns nicht in Ablehnung und Absage abarbeiten, sondern konstruktiv mitarbeiten, so wie es unser Aufgabe ist. Nicht nur mit der Hege und Bejagung selbst, sondern auch, indem wir bei der Betrachtung der ökologischen Folgen der Wiederansiedlung mitwirken. So ist zum Beispiel nie öffentlich wirksam diskutiert worden, dass und warum sich die erwartete Reduktion des waldwirksamen Schalenwildes eben nicht eingestellt hat. Auch hier ist noch unglaublich viel zu tun.

Was hat Energiewende mit Jagd zu tun? Heute erzählte mir mein jagdlich sehr passionierter Nachbar von SW - Rotten jenseits der 50-Stück-Grenze, die allnächtlich über den Energiemais herfallen. Er berichtete, dass er mit einem halben Dutzend Mitstreiter die Jahresstrecke von 150 Sauen passiert habe. Das muss man erst einmal leisten. Die sind ja nicht nur zu erlegen, die wollen geborgen, versorgt und vermarktet werden. Hierzu ist jagdliche Infrastruktur erforderlich, die Zeit und Geld kostet.
Strecken wie die o.g. in Revierchen von um die 500 ha sind kein Einzelfälle. Ich kenne Reviere, Eigenjagden, die zu 95 % aus Energie - Maisanbauflächen bestehen und die seit Jahren unverpachtet sind, weil sich niemand findet. Die Ernteverluste liegen in manchen Revieren in manchen Jahren bei > 20 %!
Wir müssen unserer Gesellschaft klar machen, dass wir diese Aufgabe nur leisten können und wollen, wenn man uns nicht gleichzeitig als entbehrliche Randgruppe der Landnutzer betrachtet und wenn man uns die notwenigen Rahmenbedingungen schafft. Die Freigabe von Nachtsichtgerät und Schalldämpfer sind ein klares Signal, dass man uns verstanden hat. Mit dem, was hier geleistet wird, was bei der Bekämpfung der ASP geleistet wird, hinterm Berg zu halten, ist falsch.

Selbst Landkreise mit fast krankhaft anmutend überzogenen Vorstellungen von vertretbaren Forderungen zum Wohle der Naturschutzgebiete wissen, dass ihre Bemühungen ohne Jagd Stückwerk bleiben. Beispielhaft sei die Bejagung von Fuchs und Co in Vogelschutzgebieten genannt, die von den Naturschutzverbänden an einigen Orten vehement gefordert werden. Von den Land - oder Fischwirten nicht mehr akzeptierbare Schäden durch Gänse oder Kormorane können nur durch uns begrenzt werden. Hier ist konstruktive Zusammenarbeit mit den örtlichen Naturschützern gefordert.

Das sollen nur einige Beispiele sein, jedem von uns wird noch das eine oder andere dazu einfallen. Eines sollte uns allen aber klar sein - Verweigerungshaltung hilft uns nicht, alte Zöpfe weiter flechten hilft uns nicht. Wenn irgendwann in ein paar Wochen die Ministerämter in Land - und Forstwirtschaft sowie im Umweltschutz neu besetzt werden, müssen wir offensiv starten und in einen konstruktiven Dialog eintreten, um unsere Rolle in Gesellschaft und Politik für die nächsten Jahre und Jahrzehnten zu definieren. Wenn Konzerne wie VW 0,5 % ihres Jahresumsatzes in Werbung investieren, tun die das nicht ohne Grund. Da sollte es uns auf ein paar Stunden gezielter Verbandsarbeit und / oder politischer Arbeit nicht ankommen, um Werbung für uns zu machen.
Und vor allem - den Ewig - Gestrigen in unseren Verbänden dürfen wir diese, Professionalität und Freude an der Arbeit voraussetzende Aufgabe nicht überlassen.
 
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Es ist einfach nicht so einfach.
Bei uns in der Region sind wir Jäger in vielen Revieren sehr nahe am Naturschutz,
auch sehr nahe an der Forstwirtschaft (kaum Staatsforst).
Gefühlt wissen wir doch sehr genau um die Wünsche & Forderungen & Challenges.
-
Unsere größeren Privatwaldbesitzer benötigen keinen STAAT, denn die haben sich
bereits im letzten Jahrtausend mit dem Klimawandel beschäftigt und vorbereitet.
Wenn staatliche Stelle diese Challenge ein Vierteljahrhundert später thematisieren,
das noch mit dem absoluten Anspruch von Wissen und Knowhow .... man könnte
lachen, wenn es nicht so traurig wäre.
-
Seit über zwei Jahrzehnten versuche u.A. ich unserem Naturschutz beizubringen, dass
diese Damen und Herren unsere heimischen Wiesenbrüter wie Gr. Brachvogel & Co.
wahrscheinlich endgültig ausrotten. Knapp 3 Jahrzehnten bemühen sie sich eifrig.
Letztes Jahr hat irgendjemand in der oberen Naturschutzbehörde festgestellt, dass
es 3 vor 12 sein könnte und wahrscheinlich der Gr. Brachvogel zumindest bei uns
Teil der Geschichte ist ... man bittet inzwischen um die Unterstützung der Jäger.
Hinter den Kulissen macht man Druck, auch politischen Druck, dass diese Entwicklung
wieder korrigiert wird. Man rottet lieber den Gr. Brachvogel aus, bevor man nach
3 Jahrzehnten Missmanagement einem neuen, etwas anderen Gedankenansatz ein
bisschen Luft lässt. Es ist nur zum Heulen!
Zum Lachen & Schmunzel ist kein Platz bei so viel Ignoranz, Dummheit und ... .
Es ist unbeschreiblich!
-
Andersherum - ich jage in einem Revier, das man als Agrarsteppe bezeichnen kann.
Wenn man 2007 fast angrenzend noch 250 Feldhasen am Jagdtag erlegen konnte,
habe ich nicht mal einen Termin angesetzt .... wir wären auf keine 20 gekommen.
Wir hatten keine Hühnervögel und Rehwild, nur wenn es sich verlaufen hat.
Das Schwarzwild nur im Sommer wegen Mais.
Unser Landkreis hat die höchste Dichte in Bayern bei den Biogas-Anlagen.
Dass es aktuell wieder Fasanen gibt, man Ketten mit 50 Hühner zählen kann, dass
sich in den letzten 15 Jahren die Situation bei den Insekten in Vielfalt und Stückzahl
signifikant geändert hat .... ist beim Offiziellen Naturschutz nicht aufgefallen.
Vom Teichmolch bis zu den Eidechsen, über die Wespenspinnen bis zu Schnepfen,
Kiebitz, Gr. Brachvogel und als extremer Exot die Sumpfohreule ...
.... alles wieder da. Der Naturschutz glaubt an die natürliche Selbstheilung.
Das Rehwild können wir bejagen, wie es uns gefällt.
Sobald Schwarzwild vorkommt, bekommt es einfach Druck.
Ich/wir fragen ganz viele Personen/Institutionen, wie-was wir noch verbessern können.
Wir nerven bei den Kommunen, weil die zielführende Sensibilität einfach abgeht.
Das Ergebnis ist einfach für sich sprechend.
Der Landschaftspflegeverband unterstützt dieses breitgefächerte Engagement, nur die
regionale Naturschutzbehörde müssen wir raushalten.
Mit denen kann man nicht einmal eine Idee entwickeln.
Denn ich bin Jagdscheininhaber&Jäger ... man weigert sich, in meine Überlegungen
einzusteigen.
-
Seiten kann ich dazu füllen, dabei habe ich noch andere Hobbys, als bei staatlichen
Stellen 'anzuklopfen'.
Wenn jetzt noch jemand kommt & fordert, alte Zöpfe bei den Jägern abzuschneiden ....
.... wenn es nicht so traurig wäre, müsste man sich schütteln vor lachen.
Es machen so viele Mitbürger im Bereich Jäger & Grundeigentümer seit Jahrzehnten
vor, wie man es erfolgreich macht ... nur auf der anderen Seite kratzen die offiziellen
Stellen den Staub zusammen, um eine Ideologie zu stützen und eine gewisse eigene
Daseinsberechtigung zu stützen ... .
-
Im Moment wäre ich gerade im Lauf .... aber es bringt nichts!
Nur diese 'traumtänzerischen' Darstellung und Ausführungen des Thread-Starters
bedarf eigentlich keines Kommentars.
-
Noch ein Detail - wieso zahlt jemand Wildschaden als Jagdpächter?
Derjenige will einen Wildschaden bezahlen, sonst wäre der Pachtvertrag anders formuliert.
Zumindest ich bin Pächter in 2 Revieren, ohne dass mich das Thema Wildschaden betrifft.
Man unterschreibt einen Jagdpachtvertrag - die Bedingungen sind bei Unterschrift klar.
Damit ist das Thema Wildschaden klar geregelt, es gibt keine Überraschungen.
Wer hier jammert, war nicht fähig seinen Pachtvertrag zu lesen oder hatte keine Ahnung,
was die Worte im Vertrag bedeuten.
Muss man da Mitleid haben ?
 
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Du darfst mich gerne als Traumtänzer bezeichnen, auch wenn ich sicher keiner bin - deinen Frust kann ich gut verstehen, mir geht es oft genau so.

Eine Frage: Die Politik hat in deinem wie in jedem anderen Landkreis die Aufgabe, die Verwaltung zu kontrollieren. Allerdings schafft sie das nur selten, weil ihnen die notwendige Fachkompetenz fehlt und sie gezwungen ist, sich auf ihre Verwaltungsbeamten zu verlassen.
Hast du mal das Gespräch mit dem Umweltausschuss gesucht, sie mal zu dir eingeladen? Mal deinen Landtagsabgeordneten aufgemüdet?
Ich sage ja gar nicht, dass wir an zu wenig Schrauben drehen, aber wir drehen an den falschen.

Was den Wildschaden angeht - wir haben Hochwildreviere, Pachtdauer 12 Jahre. In diesen zwölf Jahren kann viel passieren, auch Biogasanlagen können gebaut werden.
Aber du hast in der Sache Recht - wer heute knebelnde Pachtverträge ohne Ausstiegsklausel unterschreibt, hat kein Mitleid verdient.
 
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Es ist einfach nicht so einfach.
Bei uns in der Region sind wir Jäger in vielen Revieren sehr nahe am Naturschutz,
auch sehr nahe an der Forstwirtschaft (kaum Staatsforst).
Gefühlt wissen wir doch sehr genau um die Wünsche & Forderungen & Challenges.
-
Unsere größeren Privatwaldbesitzer benötigen keinen STAAT, denn die haben sich
bereits im letzten Jahrtausend mit dem Klimawandel beschäftigt und vorbereitet.
Wenn staatliche Stelle diese Challenge ein Vierteljahrhundert später thematisieren,
das noch mit dem absoluten Anspruch von Wissen und Knowhow .... man könnte
lachen, wenn es nicht so traurig wäre.
-
Seit über zwei Jahrzehnten versuche u.A. ich unserem Naturschutz beizubringen, dass
diese Damen und Herren unsere heimischen Wiesenbrüter wie Gr. Brachvogel & Co.
wahrscheinlich endgültig ausrotten. Knapp 3 Jahrzehnten bemühen sie sich eifrig.
Letztes Jahr hat irgendjemand in der oberen Naturschutzbehörde festgestellt, dass
es 3 vor 12 sein könnte und wahrscheinlich der Gr. Brachvogel zumindest bei uns
Teil der Geschichte ist ... man bittet inzwischen um die Unterstützung der Jäger.
Hinter den Kulissen macht man Druck, auch politischen Druck, dass diese Entwicklung
wieder korrigiert wird. Man rottet lieber den Gr. Brachvogel aus, bevor man nach
3 Jahrzehnten Missmanagement einem neuen, etwas anderen Gedankenansatz ein
bisschen Luft lässt. Es ist nur zum Heulen!
Zum Lachen & Schmunzel ist kein Platz bei so viel Ignoranz, Dummheit und ... .
Es ist unbeschreiblich!
-
Andersherum - ich jage in einem Revier, das man als Agrarsteppe bezeichnen kann.
Wenn man 2007 fast angrenzend noch 250 Feldhasen am Jagdtag erlegen konnte,
habe ich nicht mal einen Termin angesetzt .... wir wären auf keine 20 gekommen.
Wir hatten keine Hühnervögel und Rehwild, nur wenn es sich verlaufen hat.
Das Schwarzwild nur im Sommer wegen Mais.
Unser Landkreis hat die höchste Dichte in Bayern bei den Biogas-Anlagen.
Dass es aktuell wieder Fasanen gibt, man Ketten mit 50 Hühner zählen kann, dass
sich in den letzten 15 Jahren die Situation bei den Insekten in Vielfalt und Stückzahl
signifikant geändert hat .... ist beim Offiziellen Naturschutz nicht aufgefallen.
Vom Teichmolch bis zu den Eidechsen, über die Wespenspinnen bis zu Schnepfen,
Kiebitz, Gr. Brachvogel und als extremer Exot die Sumpfohreule ...
.... alles wieder da. Der Naturschutz glaubt an die natürliche Selbstheilung.
Das Rehwild können wir bejagen, wie es uns gefällt.
Sobald Schwarzwild vorkommt, bekommt es einfach Druck.
Ich/wir fragen ganz viele Personen/Institutionen, wie-was wir noch verbessern können.
Wir nerven bei den Kommunen, weil die zielführende Sensibilität einfach abgeht.
Das Ergebnis ist einfach für sich sprechend.
Der Landschaftspflegeverband unterstützt dieses breitgefächerte Engagement, nur die
regionale Naturschutzbehörde müssen wir raushalten.
Mit denen kann man nicht einmal eine Idee entwickeln.
Denn ich bin Jagdscheininhaber&Jäger ... man weigert sich, in meine Überlegungen
einzusteigen.
-
Seiten kann ich dazu füllen, dabei habe ich noch andere Hobbys, als bei staatlichen
Stellen 'anzuklopfen'.
Wenn jetzt noch jemand kommt & fordert, alte Zöpfe bei den Jägern abzuschneiden ....
.... wenn es nicht so traurig wäre, müsste man sich schütteln vor lachen.
Es machen so viele Mitbürger im Bereich Jäger & Grundeigentümer seit Jahrzehnten
vor, wie man es erfolgreich macht ... nur auf der anderen Seite kratzen die offiziellen
Stellen den Staub zusammen, um eine Ideologie zu stützen und eine gewisse eigene
Daseinsberechtigung zu stützen ... .
-
Im Moment wäre ich gerade im Lauf .... aber es bringt nichts!
Nur diese 'traumtänzerischen' Darstellung und Ausführungen des Thread-Starters
bedarf eigentlich keines Kommentars.
-
Noch ein Detail - wieso zahlt jemand Wildschaden als Jagdpächter?
Derjenige will einen Wildschaden bezahlen, sonst wäre der Pachtvertrag anders formuliert.
Zumindest ich bin Pächter in 2 Revieren, ohne dass mich das Thema Wildschaden betrifft.
Man unterschreibt einen Jagdpachtvertrag - die Bedingungen sind bei Unterschrift klar.
Damit ist das Thema Wildschaden klar geregelt, es gibt keine Überraschungen.
Wer hier jammert, war nicht fähig seinen Pachtvertrag zu lesen oder hatte keine Ahnung,
was die Worte im Vertrag bedeuten.
Muss man da Mitleid haben ?
Kannst Du Deine Position mit zwei/drei Sätzen zum Thema darlegen ?
 
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Du darfst mich gerne als Traumtänzer bezeichnen, auch wenn ich sicher keiner bin ....
.... hat kein Mitleid verdient.

Erst einmal ein Dankeschön für Dein Posting - es ist sehr ansprechend formuliert!

Zu unserer politischen Führung des Landkreises .... schreibe ich kein Wort.
Nur ein Detail möchte ich anführend:
Als der Leiter der 'Waffenbehörde' in seinen Ruhestand ging, hatte er vorher seinen
Nachfolger bewußt rausgesucht und positioniert.
Diesen Mitarbeiter der Behörde habe ich damals kennengelernt - ein Top-Mann!
Der kennt/kannte sein Metier - vom Derringer bis zum Sprengstoff.
Ich war bei ihm wegen einem 'ungeordneten' Waffen-Nachlass mit div. Baustellen.

Unser Landrat hat sich stattdessen für eine Dame entschieden - ein perfekt ausgebildete Verwaltungskraft, leider etwas metierfremd. Die Folgen reichen für Anekdoten.
Die Details lasse ich mal weg - so manches Detail hätte ich vor 5 Jahren noch für eher
unmöglich gehalten .... .
 
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Kannst Du Deine Position mit zwei/drei Sätzen zum Thema darlegen ?
Was soll ich genau darlegen?

Die Jäger - zumindest so weit sie in meinem Dunstkreis auftauchen - wissen sehr genau,
was sie tun. Man arbeitet/wirtschaftet in diesem Bereich 'Jagd' seit Jahren und hat schon
vieles probiert und exerziert. Man hat Erfahrungen, was läuft, wo es klemmen könnte ... .
Zumindest ich mache so ziemlich alles mit, was von amtlicher Stelle an mich herangetragen
wird, wenn ich es in Ansätzen nachvollziehen kann.
 
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Kannst Du Deine Position mit zwei/drei Sätzen zum Thema darlegen ?
Vielleicht kann ich da mit zwei Berichten weiter helfen.
Ende der 80er versaute ein Mitarbeiter der UNB in einer bayr. Großstadt das Trinkwasser mit Kolibakterien. Er gefiel sich darin, auf eigene Kappe zur Wiedervernässung eines Bruchs beizutragen und ließ dort Wasser einleiten. Dummerweise lag der Bruchwald im Fassungsbereich der Brunnen und so kam es wie es kommen musste.

In einer anderen Kommune gab es eine Reihe von Schießbahnen. Dort fand man ein Paar in D bis dahin als ausgestorben geltender Heuschreckenart. Wie gesagt, ein Paar auf ca. 250 ha Magerrasen.
Der Leiter der UNB versuchte jahrelang durchzudrücken, dass ca. 500 ha Kiefernaltholz gerodet und die Fläche in Magerrasen umgewandelt werden solle, weil es dahinter weitere ca. 100 ha Magerrasen gab. Er wollte mit dieser Maßnahme die Biotope vernetzen.

Vielleicht sind in Bayern Keile und Klötze etwas gröber,,,,
 
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Was soll ich genau darlegen?

Die Jäger - zumindest so weit sie in meinem Dunstkreis auftauchen - wissen sehr genau,
was sie tun. Man arbeitet/wirtschaftet in diesem Bereich 'Jagd' seit Jahren und hat schon
vieles probiert und exerziert. Man hat Erfahrungen, was läuft, wo es klemmen könnte ... .
Zumindest ich mache so ziemlich alles mit, was von amtlicher Stelle an mich herangetragen
wird, wenn ich es in Ansätzen nachvollziehen kann.
Im Prinzip wiederholst du das, was mir am Herzen liegt:
WIR wissen, was wir tun
WIR wissen, was noch zu tun ist
Wir wissen, wie wir es angehen müssen.

Aber außer uns weiß niemand, dass wir es wissen. Und können. Und wollen.

Aktuell haben wir ein toppolitisches Beispiel.
Angela Merkel war lange Jahre und über all ihre Arbeit gesehen das Beste, was der BRD passieren konnte. Das weiß so ziemlich jeder, der mit ihrer Politik weitgehend konform geht.
Sie selber weiß das auch.
Nur der Rest der Bevölkerung, der weiß das nicht. Ihre PR - Abteilung gehört in toto rausgeschmissen. Von dem Werbegrundsatz "Tue Gutes und rede drüber" haben die nie was gehört.
Wir machen es genau so.
Wenn unsere Naturschutzstiftung 20 Obstbäume pflanzt, nimmt das in unserer Kreiszeitung eine halbe Seite ein. Weil selbstredend Landrat und Kreisrat mit dabei sind.
Wenn zeitgleich unsere Jungjäger 500 Meter Hegebusch anlegen, erfährt das niemand.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 25569

Guest
@pudlich: und @Bodo_XJ: Eure Posts sind klar und ich will den Ausführungen im Prinzip nicht widersprechen, auch wenn es im Detail dazu einiges anzumerken gäbe. Insgesamt sehe ich das etwas mehr wie @Bodo_XJ: „Es ist heute mit der Situation der Jagd einfach nicht so einfach…“ und das hat teilweise hausgemachte Gründe und ist im übrigen politisch beabsichtigt. Eure Posts hier klingen gut und sind ehrenwert, blenden aber z.B. völlig aus, was im Titel dieses Threads steht. Das Waffenrecht hat sich z.B. in den letzten Jahren mehrfach verschärft und belegt eindrücklich, dass man alles unternimmt, um die Jäger und ihre Jagdausübung weiter zu behindern und zu gängeln. Inzwischen werden wir nicht nur jederzeit von den Behörden in unseren eigenen Privaträumen aufgesucht und kontrolliert sondern auch unter Generalverdacht regelmäßig vom Verfassungsschutz überprüft und künftig wird bei Jägern auch das Recht auf Datenschutz und das ärztliche Schweigerecht ausgehebelt. Wir müssen uns rechtfertigen und erkläre, ohne dass dadurch die gesellschaftliche Gesamtsituation sicherer und besser geworden wäre. Im Gegensatz zu uns haben Kriminelle und insbesondere das organisierte Verbrechen weiterhin Zugriff auf Waffen und im Zweifelsfall garantierte Bürgerrechte, die bei uns Jägern ausgehebelt werden. Es ist schwer verständlich, dass einerseits von den Jägern ein Beitrag zur ASP Bekämpfung und jagdlich verschärfte Unterstützung zum Waldumbau erwartet wird und andererseits alles unternommen wird uns durch schwammige, teilweise willkürliche und praxisferne Reglementierungen (z.B. beim Thema Nachtsichttechnik zur Nachtjagd) zu blockieren und tendenziell zu kriminalisieren. Warum soll ich als Jäger bitte in meiner Freizeit und zur nachtschlafenen Zeit unter Aufwendung erheblicher finanzieller Mittel mich diesbezüglich engagieren, wenn ich am Ende dafür auch noch bestraft werde, weil die verwendete Technik in diesem Bundesland gerade nicht legal ist (jenseits der Landesgrenze aber sehr wohl)? Weil ich mich mich ggf. für meine gesellschaftlich notwendige und gewollte Jagdausübung und mein finanzielles und naturschützendes Engagement permanent rechtfertigen muss und nicht einmal bei der ordentlichen Vermarktung des durch den gesteigerten Abschuss gewonnenen Wildbrets unterstützt werde? Bei uns in der Region fallen die Preise für Schwarzwild jedesmal pünktlich zur Drückjagdsaison unter die 0,50 Euro/Kilo bzw. die Großabnehmer sind plötzlich nicht mehr an SW interessiert. Die Landwirte werden subventioniert, die Jäger hingegen überwiegend nicht. Wir sammeln am Ende sogar kostenlos das Fallwild von der Strasse. Das wirtschaftliche Risiko bei einer weiteren ungebremsten Ausbreitung der ASP trifft aber zu allererst vernichtend die Landwirtschaft und dann schliesslich auch die Jagd. Was den modernen Waldumbau betrifft, sind wir Jäger natürlich unterstützend gefordert und sollten aktiv unseren Beitrag bringen. Das ist für mich unstrittig, dass die Jagd heute kein Selbstzweck ist sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe und einen dienenden Charakter hat. Ich weiss auch, dass leider nicht alle Jäger heute dazu uneingeschränkt bereit sind. Aber zu vollen, bitteren Wahrheit gehört andererseits auch dazu, dass Hirsch und Reh nicht die schuldigen Verursacher der Misere sind - sondern allein der Mensch in seiner Masslosigkeit und seiner Unfähigkeit. Zu dieser Erkenntnis gehört leider auch, dass Generationen von staatlichen Förstern falsch, weil nicht wirklich nachhaltig, gewirtschaftet haben. All dies aber - und damit sind wir bei dem, was ich als jagdlich hausgemacht bezeichne - haben unsere Interessenvertretungen in den Verbänden und Vereinen jahrelang sich schweigend in die Tüte tun lassen. Es gab keinen nachhaltigen Widerspruch von uns Jägern. Kein Protest, keine Verweigerung! Alle gesetzlichen Änderungen und alle Zumutungen und Gängeleien der Jagd wurden geschluckt und hingenommen. Man hatte in unseren Verbänden politische Beisshemmung und persönliche Rücksichtnahmen und beschäftigte sich lieber weiter mit Interna, mit Traditionellem und unverfänglichen Themen des Jagdwesens. So nahm die Entrechtung und die Kastration der Jagd weiter ihren Lauf und niemand hielt diese Entwicklung auf. Wir Jäger werden inzwischen politisch nicht mehr gehört. Was früher in der Jagd gesellschaftlich respektiert und als notwendig anerkannt wurde, ist immer mehr unter Erklärungs- und Rechtfertigungsnotstand gekommen und inzwischen schlägt uns vielfach, offene Feinschaft entgegen. Die Jagdgegner sind besser und politisch auch effektiver organisiert als die Jägerschaft. Wenn wir heute Abend die Wahlergebnisse hören und wenn es ganz dumm gelaufen ist, wird sich dieser negative Prozess für die Jagd sehr schnell und sehr bald weiter verschärfen. Dann ist die „freie“ Jagd wie wir sie kennen und lieben sehr bald vorbei. Die Schuld an dieser Entwicklung müssen wir nicht zuletzt auch bei uns selber suchen. Mangelnde Lobbyarbeit, mangelnde Reformfähigkeit, mangelnde Wehrhaftigkeit und mangelnde Dialogfähigkeit und keine ausreichende Öffnung für neue Themen sind dafür die Hauptgründe. Und das sich ständig verschärfende Waffenrecht ist nur ein Symptom dieses kompletten Umbruchs. Am Ende ist jedoch beabsichtigt die Abschaffung der privaten Jagd, wie wir sie heute kennen, lieben und praktizieren.
 
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Und was möchtest du dagegen tun? Einfach weitermachen ist doch keine Lösung? Dann wird es doch immer schlimmer?!?
 
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28 Jan 2019
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Und was möchtest du dagegen tun? Einfach weitermachen ist doch keine Lösung? Dann wird es doch immer schlimmer?!?
Naja, wenn ich daran denke, was ich in jungen Jahren unternommen habe, ( ab 1976 ) um zu verhindern, das die bekannten und sich schon damals abzeichnenden Verschärfungen bzgl. Waffengesetz, darf sich heute keiner beklagen.
Jeder HR und die Schütz.-Vereine, die ich angesprochen habe, winkten alle ab und der LJN sowie der DJV taten das Übrige.
Als Einzelperson erreicht man (n) leider nix, da ist die Mehrheit gefragt und wer keine Lobby hat, hat es doppelt so schwer
D.T.
 
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23 Mai 2013
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Dein Ansatz ist löblich, der Blick auf die grauenhafte Verbotspartei sicher auch fürchterlich.
Die reine Machtpolitikerin AM allerdings in # 9 als "das beste, was der BRD passieren konnte"
zu bezeichnen, offenbart allerdings eine erschreckende, heute meist in den alten
Bundesländern ohne FDJ-, und "Sozialismus"Erfahrung verbreitete Blindheit.
 

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