Kaum vorstellbar, daß ein Sachbearbeiter der Behörde den Schreibtisch verlässt und Gutachtertätigkeit und Verantwortung übernimmt. Warum sollte er das auch tun? Der Waffenbesitzer hat der Behörde die Tauglichkeit seines Schrankes nachzuweisen. Würde das Schule machen kauft sich jeder einen billigen Schrank ohne Zertifikat, die gibt es ja an jeder Ecke, und fordert dann die Behörde auf bei ihm vorbei zu kommen und den Schrank gutachterlich einzuschätzen. Mal abgesehen davon, daß meine SBinnen als Verwaltungsangestellte dafür gar nicht ingenieutechnisch qualifiziert wären und lackiertes Stahlblech nicht von Aluminium und ein Briefkastenschloss nicht von einem Tresorschloss unterscheiden könnten.
Alte Schränke ohne Zertifikat gibt es auch deshalb massenhaft, weil man dann keine adäquate Versicherungsleistung mehr bei Diebstahl oder Brand erwarten kann. Die Einstufung und Sicherungsleistung bei Wertsachen erfolgt heute auch nach Klassifizierung des Schrankes und wenn die Brillianten aus einem unzertifizierten Schrank verschwinden, dann zieht die Versicherung das Kleingedruckte.