„Waid- und tierschutzgerechter Hundeeinsatz“ Artikel von Bernd Krewer in „ Der Jagdgebrauchshund“ 11/2018

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Die stimmigste Meute, die ich über längere Zeit beobachtete, hatte Deutsche Bracken als Finder und Vorsteher (GM,DD,) als Packer. edit Und der ist kein Rassefanatiker sondern war auch unkonventionellen Mischungen in der Meute aufgeschlossen.
 
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Packer wollen wir aber nicht, da das tierschutzrelevant ist. Wir brauchen Hunde, die das Wild finden, hochmachen und vor die Schützen bringen! Das mal als Kollateralschaden ein Stück Wild gepackt wird, daß kann passieren, sollte aber nicht zum Regelfall werden!
 
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und Vorsteher (GM,DD,) als Packer. edit

Ich finde du stellst ihn hier falsch da. Er wollte nie das seine Hunde gesunde Sauen fangen. Ziel war und ist das sprengen der Rotte und treiben vor die Schützen. Seine Vorsteher jagen auch raumgreifend. Das Wort Packer finde ich daher falsch gewählt
. Sicherlich halten seine Hunde ein krankes Stück fest damit er abfangen kann. Aber die Catch Dogs in den USA, Australien oder NZ sind schon eine andere Nummer
 
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Hunde die ein krankes Stück binden sind sicher sinnvoll. Es kann dann schnell erlöst werden. Ein krankes Stück 3km aus dem Treiben zu hüten bringt garnix. Erschwert nur die Nachsuche.

Hunde, die ein krankes Stück binden, setzen zunächst voraus, dass ein qualifizierter HF unmittelbar in der Nähe verfügbar ist, der das Stück auch abfängt/abfangen kann. Alles andere ist ungefähr so schwachsinnig, wie ein Hühnerhund, der Sauen in der Dickung vorsteht.
Imho birgt aber das "Binden" grundsätzliche Risiken, die es für mich sinnvoller erscheinen lassen, lieber darauf zu verzichten und dem Hund das Stellen als die "gesündere" Variante zu vermitteln. Das gilt insbesondere für einzeln jagende Hunde (egal nach welchen Einsatzgrundsätzen).

P.s. übrigens ist die Alternative zum "Binden" nicht das "vor-sich-her-hüten", sondern das couragierte Stellen.
 
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Ich finde du stellst ihn hier falsch da. Er wollte nie das seine Hunde gesunde Sauen fangen. Ziel war und ist das sprengen der Rotte und treiben vor die Schützen. Seine Vorsteher jagen auch raumgreifend. Das Wort Packer finde ich daher falsch gewählt
. Sicherlich halten seine Hunde ein krankes Stück fest damit er abfangen kann. Aber die Catch Dogs in den USA, Australien oder NZ sind schon eine andere Nummer
Du hast recht, „Stellen und Binden“ wäre die bessere Benennung. Und er ist meist sehr nah dran, um entsprechend schnell anfangen zu können, egal ob Schwarzdorndschungel oder Modderloch.
 
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Es geht aber doch eigentlich nicht primär um die Rassen..
Der Einsatz vom Meuten generell ist doch im Artikel angeprangert.
Die Vereinigung der Meuteführer als böse Organisation, die alles an Hunden in den Wald schleppt, um Tiere zu hetzen und dann mit blanker Waffe abzufangen.
Da sind es mal Laika, dann Heideterrier,...
Nur der teutsche Stöberhund weiß wie Waidgerechtigkeit funktioniert...
Gruß
 
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Es geht aber doch eigentlich nicht primär um die Rassen..
Der Einsatz vom Meuten generell ist doch im Artikel angeprangert.
Nur der teutsche Stöberhund weiß wie Waidgerechtigkeit funktioniert...
Gruß

Interessant, wie unterschiedlich doch Literatur gelesen und interpretiert wird.

Vielleicht Krewer ist mit seinen bald 80 Lenzen, unzähligen Einsätzen als beruflich engagierter Förster und passionierter Jäger sowie als fachlich hoch respektierter Führer unterschiedlicher Hunderassen in einer Zeit, in der sowohl der Büchermarkt aber vor allem auch einschlägige Youtubekanäle von den spektakulären und aktionsgeladenen Jagdabenteuern diverser frisch gebackener "Jungjäger*innen" überquellen, wirklich dem "alten Eisen" zuzurechnen.

"Lebt das noch, oder kann das weg" fragt man sich vielleicht vor dem Hintergrund, in dem es vor allem um stetig neue Streckenrekorde geht und dafür dann jedes Mittel nur recht sein kann, dass diesem Zwecke dient. Da ist "altes", "verstaubtes" doch oft nur hinderlich...

Krewer, selber geprägt durch eine Zeit in der die deutsche Jägerei in den 1950ger und 60ger Jahren enormen Umbrüchen und einem sich schnell verändernden Zeitgeist ausgesetzt war, setzt seine zuweilen spitze und mahnende Feder in seinen Artikeln und Büchern ein um dafür zu werben, dass nicht alles was machbar ist, gemacht werden sollte und nicht alles was dem Zwecke der "totalen Jagd" im High-Score Sektor dient auch noch wirklich mit einer waidgerechten und ethisch vermittelbaren Jagd zu tun hat.

Wer ihm hier "teutsches" Denken oder Verhalten vorwirft, tut ihm unrecht.

Abgesehen davon sehe ich viele heimische Jagdtraditionen in unserer deutschsprachigen Kultur (auch Schweiz und Österreich sowie viele Länder Osteuropas, die sich daran orientieren) sehr positiv.
Ich denke, dass wir stolz sein können, wenn wir es schaffen, die guten, (Tier-)waidgerechten, naturschutzkonformen und kamaradschaftlichen Aspekte darin gegenüber einer zunehmed vor naturfernen Politikern, selbsternannten Naturexperten und rendite-orientierten Agrar- und Forstökonomen reglementierten Jagdpolitik noch einige Zeit schützen zu können...
 
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https://www.outfox-world.de/hund/bewegungsjagden-waid-und-tierschutzgerechter-hundeeinsatz.html

Dieser Artikel ist der geänderte Vorgänger Artikel. Er sagt ganz klar, dass Meutejagd nicht Tierschutzkonform ist. Also nur einzelne Hunde. Da vielleicht sogar noch unabhängig ob mit oder ohne Begleitung!

Warum du jetzt eine Diskussion über deutsche Traditionen in der Jagd generell auf machst, verstehe ich nicht ganz.. Da sind wir absolut einer Meinung.

Nur bei der deutschen Form der Schwarzwild Bejagung mit Meuten, von Hetzjagden mit zum Strecke bringen zu sprechen, passt aus meiner Sicht nicht... Und sehe schon, dass es Situationen und Gegebenheit gibt, wo einzelne Hunde nicht zum Erfolg führen. Wenn es Meuten gibt, die nur darauf aus sind selbst Strecke, dann haben die ihren Auftrag aus meiner Sicht nicht verstanden...

Mir geht es generell nicht um Personen oder deren Verdienste in der Vergangenheit. Ich beziehe mich auf Aussagen, die er tätigt.
 
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https://www.outfox-world.de/hund/bewegungsjagden-waid-und-tierschutzgerechter-hundeeinsatz.html

Dieser Artikel ist der geänderte Vorgänger Artikel. Er sagt ganz klar, dass Meutejagd nicht Tierschutzkonform ist. Also nur einzelne Hunde. Da vielleicht sogar noch unabhängig ob mit oder ohne Begleitung!

Nur bei der deutschen Form der Schwarzwild Bejagung mit Meuten, von Hetzjagden mit zum Strecke bringen zu sprechen, passt aus meiner Sicht nicht... Und sehe schon, dass es Situationen und Gegebenheit gibt, wo einzelne Hunde nicht zum Erfolg führen. Wenn es Meuten gibt, die nur darauf aus sind selbst Strecke, dann haben die ihren Auftrag aus meiner Sicht nicht verstanden...

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Ich denke, dass trifft den Punkt: Die klassische Meutenjagd ist die Hatz auf Wild mit dem Ziel es vor bzw. DURCH die Meute zur Strecke zu bringen. Das ist so bei der klassischen englischen Fuchsjagd und auch bei Parforce Jagden in Frankreich und anderen Ländern.

Das diese Jagdtechnik im Deutschen Reich mit der Verordnung zur Ergänzung des Reichsjagdgesetzes vom 29. Juli 1936 aus Tierschutz-Gründen just zu einem Zeitpunkt verboten wurde, wo die Jagd auf bestimmte Bevölkerungsgruppen zunehmend intensiviert wurde, gehört m.E. nach zu den vielen Kontroversen unserer Geschichte.

Bei der Stöberjagd durch einzelne Hunde hingegen, ist das Ziel nicht, den Vierläufer selber Beute machen zu lassen - dafür sind unsere DJT, Wachteln und auch Bracken in Relation zum Wild alleine oder zu zweit auch anatomischen gar nicht in der Lage.

Das es manchmal auch den mehrere Stöberhunde braucht erleben wir in großen Jagdbögen, Dickungen, Schilfgebieten und Ackerkulturen aktuell jedes Wochenende.
Aber das Ziel ist hier immer, dass der Jäger das Stück streckt und nicht die Hunde !


Eine andere Sache ist das bei großen, schnellen und starken Vorstehern, zB DKs oder DDs. Meines Erachtens nach sind diese Rassen als "jagende Hunde" nicht optimal geeignet.
Das die mal ein "Drückerchen" alleine mitmachen und Wild mobilisieren etc ist ok. Aber nachdem ich doch bisher zwei Mal gesehen habe, wie ein DD ein gesundes Stück Rehwild, das vor dem Hund in panischer, hoher Flucht gegen einen Wildchutz Zaun aus Draht geprallt war (bei einer anderen Jagd ein Damkalb) dort regelrecht zerrissen hat bin ich recht skeptisch geworden.


Das Wild soll mobilisiert und im besten Fall dem Schützen vor die Büchse getrieben werden. Niemals soll gesundes Wild durch Hunde gepackt und gerissen werden.

Wenn das absolut sicher gestellt ist, kannst Du meiner unmaßgeblichen Meinung nach, die Hunde-Truppe nennen wie Du magst. ;)

zwernitz_jagdgemaelde700.jpg
 
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Zuerst einmal kenne ich sehr, sehr viele Heideterrier (auch noch aus ihrer Ursprungszeit! unter ihrem "Erfinder") und ich kenne nur sehr wenige, die spurlaut jagen, sichtlaut ja, aber wenige sind richtig spurlaut.

edit


Der Artikel von Krewer war v.a. ein Plädoyer für den spurlauten Hund und da hat er natürlich auch Recht!

Leider hat Krewer im Gegensatz zu vielen der hier Postenden etwas, was vielen fehlt : praktische Erfahrung mit Hunden
 
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Die Vertreter der "reinen Lehre" sollten nur etwas bedenken! Warum ist der Meuteeinsatz so viel mehr geworden? Schlichtweg und ergreifend, weil viele Jagdherren mit dem Ergebnis der einzeljagenden Stöberhunde nicht zufrieden waren. Man kann die Jagd mit den einzeljagenden Stöberhunden so schön reden wie man will, es hat seine Schwachpunkte und die haben dann zu dem anderen extrem geführt, wo dann Meuten mit integrierten Packern und den Jungs mit den langen Messern zu Werke gegangen wird.
 
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Die Vertreter der "reinen Lehre" sollten nur etwas bedenken! Warum ist der Meuteeinsatz so viel mehr geworden? Schlichtweg und ergreifend, weil viele Jagdherren mit dem Ergebnis der einzeljagenden Stöberhunde nicht zufrieden waren. Man kann die Jagd mit den einzeljagenden Stöberhunden so schön reden wie man will, es hat seine Schwachpunkte und die haben dann zu dem anderen extrem geführt, wo dann Meuten mit integrierten Packern und den Jungs mit den langen Messern zu Werke gegangen wird.

Weitgehend unsinniger Versuch des Standschnaller-bashings, bei gleichzeitig maximalem Unverständnis der eigentlichen Problematik.

Wenn B.K.- mit Recht - den Einsatz von - Achtung - arbeitsteilig zusammenwirkenden Meuten kritisiert, so ist das gewünschte Gegenteil eben der Einsatz von NICHT-zusammenwirkenden Hunden. Und hier ist es B.K. eben wurscht, ob Standschnaller oder, wie es z.B. bei Dir der Fall ist, der Durchgeher mit einem oder zwei Hunden. Hauptsache diese Hunde erfüllen gewisse Voraussetzungen.

Übrigens hat sich, hier könnte @solo wohl besser Auskunft geben, die "stumme-Packer-und-lange-Messer-Fraktion" ob ihres "jagdlichen Verhaltens" schon sehr schnell selbst aus praktisch aus ganzen Regionen hinaus komplementiert...
 

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