„Waid- und tierschutzgerechter Hundeeinsatz“ Artikel von Bernd Krewer in „ Der Jagdgebrauchshund“ 11/2018

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Das einzige Problem was hier besteht ist, daß die Standschnallerfraktion ein Problem damit hat, daß es Durchgeher gibt, von denen ein Teil sogar noch Vorstehhunde führt. Das ist das eigentliche Sakrileg, an dem die Standschnallerfraktion zu knabbern hat. Warum auch immer? Weil aufgrund der verschiedenen Tätigkeitsbereiche kommt man sich nur wenig in die Quere. Es gibt Überschneidungen, aber die können eigentlich nicht der Grund für die Vorsteherphobie sein.
 
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Eher eine .375H&H. :)




Meine DDs sind auch schnell genug, um gesundes Wild in durchschnittenem Gelände zu fangen. Allerdings nicht mit Schutzweste. Damit wird es nur noch was bei krankem Wild und das sollen sie. Und ohne Schutzweste nicht auf DJ. Insofern "Problem gelöst".
Filmst du das bitte mal!
 
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Was für bekloppte Diskussionen mittlerweile...
Fassen wir zusammen:

  1. Stöberer sind besser als alle anderen Rassen bei DJ. Andere Rassen können ausnahmsweise auch mal an das Niveau von Stöberen ranreichen.
  2. Alle Universalhühnerhunde & Co. können Vieles besser als Stöberer. Ausnahmsweise gibt es einzelne Stöberer, die auch mal an das Niveau von Hühnerhunden rankommen.
  3. 1 und 2 egalisieren sich irgendwie - bis aufs Prinzipielle
  4. Spurlaut, sichtlaut und waidlaut legt der HF in der konkreten Situation fest.
  5. mein Hund ist eh der Beste, egal welche Rasse, Zwinger, Prüfungsergebnisse,....
  6. Horrido
  7. Mögen Eure Hunde alle von der DJ gesund zurückkommen!
 
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z/7

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Ein junger DD mit 19 Monaten in seiner zweiten Saison. Anstellen um 8:30. Geschnallt vom Stand um 10:45 nachdem die Treiber durch waren. Bis 12:30 hat er 15 km abgerissen und fährtenlaut diverse Rehe und zwei Schweinchen aus den Buchenrauschen rausgepuhlt, von denen auf den umliegenden Ständen 4 Stück (3/1) erlegt wurden.
War das jetzt nötig? Schön für Dich und den Hund und die Schützen um Dich und die Dickung rum. Ist aber nur in Ausnahmefällen so.

Regelmäßig müssen vom Stand geschnallte Hunde sehr viel weiträumiger arbeiten. Auch mal draufbleiben, wenn der Schuß danebenging. Der durchschnittliche Durchmesser eines im Bogen laufenden Rehs liegt eher bei 1000 als bei 100 m. Der typische, nicht mal allzuweit jagende Stöberhund hat dementsprechend einen Radius (!) zwischen 500 m und 2 km. Vorrangig natürlich abhängig vom gejagten Wild und der Struktur des Jagdbogens. In den Alpen oder Mittelgebirgen Deutschlands wird man mit einem Hund, der 200 m um den Stand jagt, keinen Blumentopf zur Strecke bringen.

Wir hatten gerade einen Konsens, daß der reguläre Einsatzbereich für Vorsteher auf Bewegungsjagden wenn überhaupt, beim Durchgehen auf Schwarzwild ist. Ausnahmen bestätigen die Regel.
 
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Guest
Der Thread heißt "waid- und tierschutzgerechter Hundeeinsatz" und das war einer.

Ansonsten frag ich mich, was Du so für Rehe kennst.

Ich geh auch mit dem Hund durch. Ist von Jagd zu Jagd verschieden.
 
G

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Guest
Neulich war ich auf einer Jagd, viele Standhunde, schlechte Hundearbeit. Gestern war ich auf einer Jagd, nur Standhunde, Top Hundearbeit. Letztes We auf einer Jagd, grottenschlechte Durchgeher... Was sagt uns das? Es gibt gute Hunde mit dazugehörigen Hundeführern, davon sind manche gute Durchgeher mit entsprechenden Hunden, manche gute Standschützen mit entsprechenden Hunden. Ist die Jagdleitung auf Zack, entsprechend vernetzt und tut was, dass sich "seine Hundeführer" wohlfühlen, so bekommt er auch die guten. Und dann sieht man die entsprechenden Arbeiten. Ist man einer von der Sorte: Wir brauch noch eine paar Hunde! Und fällt einem das noch 5 vor 12 ein, bekommt man eben den Rest. Und dann braucht man sich nicht wundern... ganz einfach.

Achja, edit: Mit den Hundeführern ists wie mit den Autofahrern: 80% glauben, dass sie (mit Ihren Hunden) zu den guten 20% gehören... ;-)
 
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Ich denke schon, auch wenn er als Züchter logischerweise einen Wahrnehmungfilter vor der Linse hat (wie wir alle).

Black Grouse, Du hast doch in anderem Zusammenhang selber den Vergleich Deines Hundes mit einem Drilling gemacht. Meine Wahnehmung ist, daß Bolli nichts anderes gemacht hat.

Ist auch klar, daß es für DJ besser geeignete Drückjagdbüchsen gibt und im anderen Falle z.B. Trapflinten, aber warum sollte er nicht gut mit einem Drilling jagen, auch wenn weiß, daß er im Einzelfall mit anderen Rassen noch mehr rausholen könnte?

Und kommt es nicht v.a. auf den Führer an, sprich sind nicht schlechte Führer viel schlimmer als weniger geeignete Rassen?

Was hier gefühlt läuft, ist die generelle Ansage, daß man mit einem Drilling auf der Drückjagd nix verloren hat. Und ja, dann antworten die Drillingliebhaber auch gerne mal mit Ironie und Polemik,,,,

Gutes Gedächtnis....mein Kompliment ! ;)

Viele unserer deutschen JG-Hunde sind im Kontext der Entstehung der (Klein-) bürgerliche Jagd mitte des 19. Jahrhunderts entstanden. So wie der Drilling, der eben auch für alle Wildarten so eingesetzt werden musste, wie der Hund. Geld und Platz für Hundemeuten und Waffensammlungen, wird es damals fast noch weniger gegeben haben als heute.

Und ja, der Führer macht, wie andere Foristen feststellten, das Gros der waidgerechten Jagd mit dem gut ausgebildeten Hund. Wobei eine DJ Situation wirklich besonders für schwer zu üben ist, da ja der Hund vom Stand geschnallt und dann flugs aus dem Kontrollbereich des Führers ist.
Und wenn der Hund dann aufgrund seiner physischen Eigenschaften Beute machen kann, wird er das ggf auch tun. Denn genetisch wird ihm Vorstehen ja nicht viel bringen..bei flüchtendem Wild. Und keiner wird ihn kontrollieren. Wer will dem Vierläufer dann verübeln, wenn er sich sein Rehlein selber sucht...

Ich führe meinen Drilling auch gerne zur DJ - allerdings ein DBDr der mit da mit der schnellen Schussfolge einige Vortreile bei Rotten bietet und den Fuchs, so denn gewünscht und frei, ebenfall sauber streckt.

Möchte ich aber auf weitere Distanzen schießen, zB bei einem Stand am Hauptwechsel auf einer Wiese, wäre der Repetierer mit Feinabzug meine erste Wahl.

Beides immer unter der Prämisse saubere Schüsse abzugeben, die das Stück so waidgerecht und qualfrei strecken.

Auf Hunde bezogen heißt das: Als Standschnaller bevorzuge ich bei meinen Jagdgästen sicher spurlaute Hunde, die, auch wenn sie nur in der Stand-Region (Umkreis von einigen hundert Metern arbeiten) sicher keine eigene Jagdbeute machen können (weil sie anatomisch bedingt gesundes Wild nicht zu stande hetzen können).

Als Durchgehschütze kann ich hingegen auch einen wirklich nur, wie im Feld unter der Flinte, vor und neben mir arbeitenden Vorsteher nutzen, wenn dieser absolut gehorsam am Wild ist, einen exzellenten Appell hat und zudem laut arbeitet. Vorpreller und Hetzer sind am Hoch wie am Niederwild ein tolerabel.

Ich habe bisher in meinem jagdlichen Leben, zusammen mit meiner Frau, vier Hunde geführt: KLM, BrBr, DK und HS. Vor der Arbeit und Präzision der züchterischen Leistung und den Jagdkonzepten dieser unterschiedlichen Rassen bin ich stets aufs neue zutiefst beeindruckt.
Wie tief sind bestimmte Eigenschaften verankert, wie unterschiedlich sind die Rassen bezüglich ihrer ganz speziellen Vorlieben und Instinkte. Fantastisch.

Und ich würde Bolli, um das Bild des Drillings wieder aufzunehmen, einfach bitten, zu verstehen, dass der DD als Rasse mit zwei Flinten und einem Kugelauf gezüchtet ist: ambitionierte Niederwildjagd, kleinere Nachsuchen und, bei entsprechender Ausbildung (zB Sauengatter) und in Hand eines kundigen Führers auch als kurz und laut (sic!) arbeitender Durchgehund seinen Einsatz findet.

Und dann muss er sich keine Gedanken machen, wenn die ganz klassische Stöberarbeit auf vielen DJs Wachteln und Bracken und Terrier übernehmen. Denn deren Züchter haben in die jagdlichen Konzepte dieser Rassen genau so Gehirnschmalz investiert, wie der alte Hegewald und unser junger Bolli in den DD. :giggle:
 
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Und dann muss er sich keine Gedanken machen, wenn die ganz klassische Stöberarbeit auf vielen DJs Wachteln und Bracken und Terrier übernehmen. Denn deren Züchter haben in die jagdlichen Konzepte dieser Rassen genau so Gehirnschmalz investiert, wie der alte Hegewald und unser junger Bolli in den DD. :giggle:

Ich mach mir keine Gedanken darüber, daß man Vorstehhunde als Standschnaller zum Stöbern einsetzt. Habe ich auch nie! Ich mache mir nur darum Gedanken, wie wir unsere Vorstehhunde zum Durchgehen, zum Durchstöbern kleinerer, abgestellter Dickungen, für die Suche, zum Buschieren, für die Wasserwildjagd, zum Apportieren, für die Schweißarbeit züchten und ausbilden müssen! Die Standschnallerei überlasse ich gerne den DW, Brackekn und den paar weitjagenden Terriern.
 
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Morgen bin ich in meiner alten niedersächsischen Heimat zur großen bramwaldjagd! Es sollen mindestens 50 vom stand geschnallte Wachteln im treiben sein. Bin gespannt. Hab vorsichtshalber etwas Valium in die jagdjacke gepackt!
 
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Morgen bin ich in meiner alten niedersächsischen Heimat zur großen bramwaldjagd! Es sollen mindestens 50 vom stand geschnallte Wachteln im treiben sein. Bin gespannt. Hab vorsichtshalber etwas Valium in die jagdjacke gepackt!

Steck besser einige Bollos (Bollchen / Bonbons) ein.

Ob die gegen Vorurteile, Hybris u. andere Formen der Eingenommenheit helfen, weiß ich nicht - immerhin sie schmecken bei der richtigen Sorte. ;)
 
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Letzte Woche mehrere DJ in unserem Betrieb: ausschl. vom Stand geschnallte Hunde(90% DW, keine Hühnerhunde): 80 Sauen, 60 Rehe - 2 Muffel, 19 Sauen, 40 Rehe - 50 Sauen, 48 Rehe - 5 RW - 38 Sauen, 60 Rehe.

Diese Woche habe ich weit entfernt gejagt, fast ausschl. BrBr und Steirische Bracken im Einsatz, ausschl. vom Stand geschnallt... phantastische Hundearbeit!

@ Bolli: Du schreibst, dass das Fach Stöbern bei der VDP geprüft wird - das ist sicherlich richtig, bloß würdest Du mit einer VGP-Stöberleistung nicht einmal eine JP bei den DW bestehen! Was bei der VGP als Stöbern bezeichnet wird, ist mehr als ein schlechter Witz!
 

z/7

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Wie schrieb jemand an anderer Stelle so treffend: Schlachtfeldlyrik. Ohne die Reviere zu kennen sagen diese Strecken gar nix.
 

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