Count Zero schrieb:
Wir haben einen Ansitz an einem Hang, man sitzt mit dem Rücken zur Talseite.
Die Sauen kommen weit links aus dem Wald und ziehen über einen Acker nach unten; etwa in einem Bereich so 90 bis 120 Meter entfernt. Wie sie halt an dem Tag drauf sind.
Kugelfang ist immer optimal, man kann meistens super ansprechen (ausser bei Nebel oder ähnlich) und ein passendes Stück erlegen.
Alles klasse!
Jetzt kommt es. Offenbar durch die Hanglage hören die Sauen den Knall von hinten kommen. ?
Jedenfalls ziehen die nicht von mir weg - sondern die flüchten nach dem Schuss in meine Richtung, quer an mir vorbei und dann weiter nach rechts, wo sie sich schon einige Male "gesammelt" haben und dann wieder in den Wald gezogen sind.
:what:
Also es ist definitiv so, dass der Knall vom Berg, Wlad etc. reflektiert wird. Deshalb vermute ich auch, dass Die Sauen die Gefahr bergauf vermuten. Deshalb ziehen die Sauen auch etwas "talabwärts"... und sind so vermeintlich aus deren Gefahrenzone. Wenn Du nun aus deinen Ansitz ein weiteres Stück streckst, könnten die Sauen nach einigen WDH einen Lerneffekt erhalten, da die mitbekommen, wo Du sitzt... reine Theorie, aber ich will das mal untermauern.
Jeder kennt sicherlich die Situation im Revier, wenn er auf Sauen ansitzt, man verhält sich wie ein Geist, ist ruhig, checkt die Windrichtung, kontrolliert jede Bewegung und wenn die Sauen dann einwechseln reicht ein "Klick" des Handspanners, ein "klack" der Uhr am Lauf oder ein leichter Windstoß aus der falschen Richtung aus um die Bühne leerzufegen. Die Sauen lernen dazu, besonders weil es Ihnen an den Kragen geht....
Beispiel bei mir:
Ich jage in einem fast reinem Waldrevier, ich weiß mittlerweile wann die Sauen da sind und wann nicht... Ich kirre die Sauen immer aus dem Eimer mit bloßer Hand, lasse meinen Mais auf dem Hochsitz und manchmal auch eine Jacke etc. (meist aus Bequemlichkeit, weil ich keine Lust habe immer alle Klammotten zum Auto zu tragen, wenn man am Abend dort wieder sitzt). Und das Fazit ist: Wenn ich ansitze wechseln die Sauen ganz vertraut an, mein Geruch ist "bekannt" und komischer aber ehrlicher Weise wechselt das Schwarzwild mit einer Wahrscheinlichkeit von >60% am Abend nach erfolgtem kirren an (Fotobeweis dank Wildkamera). Sitzt dort nun der Jagdherr an bleibt die Bühne leer.
Fazit: Die Sauen lernen.
Also ich würde dir empfehlen weiterhin ein Schwein zu schießen und das Zweite erst wieder zu erlegen, wenn die Sauen bergaufwärts sind oder halt beim nächsten Ansitz... ich glaube du hast derzeit einen strategischen Vorteil, weil die Sauen dich nicht dort vermuten wo Du derzeit sitzt. Lieber zweimal eins schießen, als einaml zwei und danach keins
@BHD
Also 5 Patronen sind wirklich wenig, aber ich hatte auf einer DJ auch mal nur 4 Schuss zur Verfügung (Mun war im Rucksack und der im Auto :? ) und ich muss sagen es war die beste Erfahrung meines Jägerlebens. Ich habe auf der DJ 50% der Strecke gestellt (Ricke und ein Kitz) aber alles sauber erlegt, während weitere 20-25 Schuss für einen Fuchs und ein 4kg-Kitz fielen! Als ich dann den mir entgegenkommenden Jäger "Waidmannsheil" wünschte guckten mich diese erstaunt an und meinten nahezu ausnahmslos "ich? ich habe nicht geschossen!"... Alles klar.
Mein Fazit dessen war:
Die Anzahl der zu repetierende Patronen und die mitgeführte Munition sagen
nichts über die waidgerechte Erlegung oder die Anzahl potenziell erlegter Stücke aus! Es gibt Leute die können schießen oder schießen im richtigen Augenblick und welche die sagen "ich habe ja genug Mun dabei"...
Natürlich hatte ich ein verdammt mulmiges Gefühl, als nur noch 2 Patronen zur Verfügung standen, aber das sind Jagderfahrungen die jeder mal hat/hatte oder haben wird.... seitdem achte ich auch immer auf ausreichend Mun!